Hallo Paula,

davon ausgehend, dass dein Mann sein eigenes Päckchen Antriebsstörung zu tragen hat, und annehmend, dass er eine problematische Belohnung bevorzugt (schlafen, statt sinnvollerer Freizeitaktivitäten) , würde ich folgende Selbsthilfemaßnahme für Angehörige empfehlen:

4. Geht mit gutem Beispiel voran, und demonstriert dem anderen, was er verpasst hat. "Es war wundervoll! Ich habe unterwegs das und das erlebt/das Eis war superlecker/es war so lustig auf dem Straßenfest! Schade, dass du nicht mit dabei warst."

Mir fällt das auch schwer mich zu überwinden, dann alleine zu gehen. Aber ich merke inzwischen: Wenn ich meinen Mann frage, ob er mitkommen würde, und er sagt dann nein, belasse ich es bei einmaligem Fragen und gehe alleine. Ich mache ihm keine Vorwürfe, ich sage einfach nur: "Okay. Schade. Vielleicht dann nächstes Mal." Am Anfang bin ich tatsächlich 2-3x ganz alleine irgendwo hingefahren. Mittlerweile ist es so, dass er dann doch aufsteht und mitkommt, nachdem er erst nein gesagt hat. Er musste erst lernen, dass ich ernst mache, und dann plagt ihn wohl das schlechte Gewissen, oder vielleicht hat er auch Sorgen, dass es mir anfängen könnte, zu gut zu gefallen, ohne ihn unterwegs zu sein. Weiß ich nicht, ist mir auch im Grunde egal. So oder so muss man bereit sein, es konsequent durchzuziehen, sonst lernt der andere: "Ach, wenn ich nein sage, dann geht mein Partner ja auch nicht - wahrscheinlich war es ihm selbst ganz recht so, oder es ging ihm womöglich nur darum, mich durch die Gegend zu scheuchen." Probier es aus, und wenns nur für ne Viertelstunde ist, die du zu dem Fest gehst. Vielleicht wird es blöd, aber vielleicht triffst du dort auch jemanden, mit dem du Spaß hast, und es wird ein supertoller Abend (vielleicht wird es sogar ein supertoller Abend, weil du allein hingegangen bist, und dein Mann nicht die Spaßbremse spielt, und quengelt, dass er lieber nach Hause will)