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Paula meldet sich zu Wort
Hallo zusammen,
seit einer ganzen Weile lese ich bereits hier im Forum mit und habe bereits sehr gute Anregungen gefunden, habe jedoch so meine Schwierigkeiten das alles für mich richtig einzusortieren.
So recht weiß ich auch nicht in welche der Schubladen ich denn nun passe, vermutlich bin ich von jedem ein bischen:
Angehöriger: Vor einigen Jahren zogen mein Mann und ich zusammen, er organisierte damals seinen Umzug alleine. Alles was er mitbrachte waren kaputte Möbel und ungezählte Müllsäcke die alles durcheinander enthielten. Angeknabberte Äpfel zusammen mit Mahnbescheiden, Kleidung und Porzellan...
Antiebsgestört: Nur selten kümmere ich mich um den Haushalt ohne dass ein konkretes Ereignis den Druck erhöht. Und dann wird auch schon mal die ganze Nacht durchgeackert.
Trennungsschwierigkeiten: Bestimmte Dinge werfe ich nicht weg. Ich habe Plastikblumentöpfe soviel dass ich eine Gärtnerei aufmachen könnte, Marmeladengläser en masse und leere Kartons....
Als erstes möchte ich mich um mein Problem mit dem fehlenden Antrieb kümmern, weiß aber noch nicht so recht wie ich anfangen werde.
Ich grüße alle erstmal in die Runde und freue mich auf Anregungen und regen Austausch.
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Hallo Paula,
herzlich Willkommen :)
Es ist gar nicht so wichtig, in welche Schublade man genau passt. Bei jedem dieser Typen oder Bilder gibt es ein paar Hinweise, worauf man besonders achten muss, wenn man sich selbst beobachtet. Erkennst du dich in mehreren davon, dann gibt es eben mehr Hinweise für dich. Die Reprogrammierung läuft aber im Kern bei allen gleich ab: Man vereinbart etwas mit sich, stellt sich dafür eine Belohnung in Aussicht, setzt es in die Tat um, und belohnt sich dafür. Je öfter, desto besser, also lieber viele kleine, als wenige große Aufgaben.
Es ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung, dich deiner eigenen Antriebsproblematik zuerst zuzuwenden, und deinen Mann so gut es geht "auszublenden", während du das tust. Wenn es bei dir läuft, kannst du deinem Mann - positives! - Vorbild sein. Möglicherweise steckst du ihn sogar mit deinem veränderten Verhalten ganz von allein an.
Und die Trennungsschwierigkeiten verbessern sich dadurch oft auch von allein. Man wird gelassener, man bekommt mehr Überblick, und man hat schon so viele Vorteile aus dem Entrümpeln, Aufräumen und Wegwerfen gezogen, dass es einem leichter fällt. Was du beschreibst, sind Gegenstände, die für Projekte, oder zur Aufbewahrung benötigt werden. Du kannst im Moment einfach nicht einschätzen, ob du sie noch brauchst oder nicht, und das wird sich sicher ändern, wenn du den Überblick gewinnst, und dir gezielte Freiräume schaffst, um zum Beispiel deine Projekte anzugehen.
Du hast aber zum Beispiel kein Problem mit Gegenständen "von früher", oder ererbten Besitztümern, das erledigt sich eher nicht so leicht ganz von allein.
Hallo zusammen,
danke für Euren Willkommensgruß :-)
Du schreibst "Du hast aber zum Beispiel kein Problem mit Gegenständen "von früher", oder ererbten Besitztümern, das erledigt sich eher nicht so leicht ganz von allein" Das ist so nicht ganz richtig. Es gibt durchaus noch Gegenstände, die bei mir "geparkt" wurden, oder sogar noch von den Vorbesitzern in irgendwelchen Ecken lagern. Diese Ecken verdränge ich derzeit weitgehend erfolgreich, da es sich um Nebengebäude handelt die nicht wirklich benötigt werden. Die Sachen gehören in die Kategorie: Ich brauche zum Wegschaffen Unterstützung und mindestens einen großen Container. Und ich muss den Widerstand meines Mannes überwinden, der alles gebrauchen kann. Aber das Thema kommt ja erst noch.
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Ich konnte nur von dem hier ausgehen:
"Trennungsschwierigkeiten: Bestimmte Dinge werfe ich nicht weg. Ich habe Plastikblumentöpfe soviel dass ich eine Gärtnerei aufmachen könnte, Marmeladengläser en masse und leere Kartons...."
Aber auch das, was du da jetzt aufzählst, klingt für mich nicht nach echten Trennungsschwierigkeiten, sondern nur nach Überforderung mit der Masse. Ein echter Messie hätte Angst davor, diese Dinge wegzuwerfen, denn er könnte damit einen schweren, nicht wiedergutzumachenden Fehler begehen. Manche wollen sich auch nicht mit den Sachen auseinandersetzen, weil es in ihnen extrem unangenehme Gefühle auslöst, zum Beispiel gibts das oft bei Kleidung, die einem früher gepasst hat. Sich selbst damit zu konfrontieren, dass man älter geworden ist, oder dicker geworden ist, tut manchen so weh, dass sie diese Sachen nicht mal anfassen können. Oder sie wollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass es wieder so werden könnte, wie es früher einmal war, und wenn sie die Sachen wegwerfen würden, dann wäre das das endgültige Eingeständnis, dass es nie mehr so sein wird, wie man es sich wünscht. Oder sie haben das Gefühl, ihnen liebe Menschen mit wegzuwerfen, wenn sie Dinge wegwerfen, die diesen früher einmal gehörten. Es gibt auch Fälle, in denen die Objekte personifiziert werden, dann empfindet derjenige dem Gegenstand gegenüber ein schlechtes Gewissen, und denkt, dass sich der Gegenstand "bestimmt schlecht fühlt, wenn man ihn einfach wegwirft".
Dahinein fallen deine Probleme mit der Trennung eher nicht, oder?
"Und ich muss den Widerstand meines Mannes überwinden, der alles gebrauchen kann"
Das allerdings...ja...könnte noch ne größere Baustelle werden, aber wie du schon sagst: Eins nach dem anderen. Zuerst der Antrieb.
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