Ich wiederhole mich, was du beschreibst, ist in meinen Augen sehr eindeutig "echter Messie mit zusätzlicher Antriebsstörung". Wir empfehlen immer, zuerst an der Antriebsstörung zu arbeiten, denn dass man Motivation hat, an sich und seinem Leben arbeiten/etwas ändern zu wollen, ist ja die Grundvoraussetzung, sich mit den Trennungsschwierigkeiten auseinandersetzen zu können.

Bis zum Umfallen zu arbeiten, kennzeichnet die Reinform "Selbstausbeuter". Das sind oft Perfektionisten, die sich sogar nicht mal erst dann wertschätzen können, wenn sie eine Leistung erbracht haben, wie du sagst, sondern, wenn erst sie eine perfekte Leistung erbracht haben. Was eigentlich nie der Fall ist. Deshalb gibts auch nie eine Belohnung.

Hey Lana,

ich finde es ist für jeden Betroffenen am allerwichtigsten, dass man auf sich aufmerksam geworden ist (das klingt jetzt irgendwie komisch, ich hoffe, du weißt was ich meine). Hier im Forum ist ein riesiger Fundus an Informationen vorhanden, das kann einen natürlich auch erst mal erschlagen, und selbst in den Online-Tagebüchern finden sich teilweise so berührende, intensive Statements, das sind richtige Perlen...birgt aber auch wieder die Gefahr, zu prokrastinieren.

"Ich kann nicht" heißt "ich will nicht" passt auch auf viele andere Formulierungen. Kinder machen das teilweise so, das echt ein gewiefter Trick (naja...Vierjährigen-Gewieft^^). Wenn ich z.B. zu meinem Kurzen sage: "Jetzt geh dich mal anziehen, damit wir in den Kindergarten fahren können", dann antwortet er: "Gleich, Mama. Ich muss das hier erst noch fertig bauen." Dann sage ich: "Nein, du musst nicht, sondern du willst es fertig bauen. Das ist ein Unterschied!"

Vor 1-2 Tagen hab ich in einem der etwas entlegeneren Bereiche des Forums geschrieben, dass ich keine Edelschokolade wegwerfen kann, die noch ewig haltbar ist. Tatsächlich aber hätte ich schreiben sollen, dass ich das nicht will. Ich kann schon, einfaches Ding, Hand greift Schokolade, fährt über den Mülleimer, lässt los, Schokolade entsorgt. Ich will aber nicht. Und dafür habe ich Gründe, und die sind okay. Es gibt nicht immer etwas an sich zu arbeiten, wenn man erkannt hat, dass man wollen, können, dürfen, müssen, sollen miteinander vertauscht hat. Oft genügt und beruhigt schon die Erkenntnis: "Eigentlich folge ich meinem Willen! Es ist gar kein Zwang, der mich treibt oder abhält, etwas Bestimmtes zu tun. Das bin bloß ich."

Was deine Frage betrifft, ob du es schaffen kannst - meine Kristallkugel ist leider gerade in der Reparatur, aber wirf doch mal einen Blick auf meine Signatur, darin steht etwas, von dem ich wirklich überzeugt bin ;)

Zitat von Lana im Beitrag #7

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Soweit so gut, in den letzten Tagen habe ich es auch geschafft, mich wieder von Sachen zu trennen. Wenn es auch nicht viel war. Oder heute habe ich eine Ecke im Flur aufgeräumt, weil es mich nur noch gestört hat.

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