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Meine Schwester braucht Hilfe - sie will es aber nicht wahrhaben...
#6
Also da würde ich erstmal dran bleiben wegen der Gesundheit.......so wie Du es beschreibst, werde ich den gedanken nicht los,
es könnte eine Depression oder ähnliches vorliegen bei Deiner Schwester.
Nicht lüften ? Oh das ist gefährlich, für die Gesundheit allemal,aber das gibt mit Sicherheit auch Ärger mit dem Vermieter.
Wir haben hier im Hochhaus im Zuge der Renovierung/Sanierung vor etlichen Jahren eine Lüftungsanlage bekommen,doch selbst das reicht nicht ganz.
Ich muss trotzzdem regelmässig Fenster öffnen und wenn ich es vergesse,merke ich selber, wenn ich von draussen komme, die Wohnung müffelt.
Alles Gute. Grüssele Mausohr
#8
Ich wohne in einer anderen Stadt, aber kann ich vielleicht selbst mit der Caritas reden, ob sie mir vielleicht auch helfen können, ihr zu helfen?
Oder bringt es nur was, wenn sie es will?
Ja, die Sache mit dem Vermieter ist auch meine größte Sorge... dass sie irgendwann rausgeschickt wird, wegen Vermüllung oder Schimmel und dann noch total viel zahlen muss womöglich...
Gold
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ob die Caritas auch aktiv wird, wenn sie von außen dazu dirigiert wird, kann ich nicht einschätzen. Ich weiß nur: Ohne, dass deine Schwester von sich aus Hilfe will, ist es vergebene Liebesmüh, Dritte einzuschalten.
Das klingt jetzt böse...wirklich richtig böse, aber es gibt da etwas, das man als Angehöriger wissen muss - zumindest im Hinterkopf behalten. Schon mal gehört haben! Und zwar:
Viele Angehörige opfern sehr viel dafür, immer "das Schlimmste" zu verhindern. Bei Alkoholikern etwa werden leere Flaschen versteckt, werden Fahrten gemacht, die der Alkoholisierte nicht machen könnte, wird gelogen. Bei Messies wird hinterher geräumt, wird auch nach außen verschleiert oder sogar gelogen...das nennt man Co-Abhängigkeit. Ich sage nicht, dass das bei euch so ist, ich will auf was anderes hinaus: Je mehr Außenstehende unternehmen, um die Situation zu entschärfen, desto schlechter geht es ihnen damit - während es dem Betroffenen selbst besser geht, als es ihm ohne solche bemühten Angehörigen gehen würde. Im schlimmsten Fall wird so jahrelang verzögert, dass der Betroffene selbst einen Punkt erreicht, an dem er erkennt: So geht es nicht weiter. Vielleicht, liebe Knusperkeks, muss es einmal krachen, oder knallen oder reinigendes Gewitter geben, wie auch immer man das nennen will. Aus einer Wohnung rauszufliegen ist scheiße, aber es ist nicht das Ende der Welt. Auch Schulden zu haben ist beschissen - aber auch das ist nicht das Ende der Welt, und ich erzähl da nix über etwas, das ich nur aus der Ferne kenne.
Im Forum hier macht man immer wieder die Erfahrung, dass erst dann Bewegung in viele Betroffene kommt, sobald die Kollision mit der Realität unvermeidlich wird. Also in dem Moment, wo sich nicht mehr länger ignorieren lässt, dass jemand in die Wohnung kommen wird (etwa der Heizungsableser), oder wo sogar schon der Auszug unabwendbar ist, oder wo andere - schreckliche und traurige - Dinge schon ins Rollen gekommen sind. So haben wir bsp. gerade einen aktuellen Fall, da geht es um Haustiere, die weggenommen werden sollen.
Das ist schlimm, ganz schlimm für den Betroffenen, und es kann einem echt nur Leid tun, dass es so weit kommen musste. Aber manchmal ist es genau so: Es _musste_ so weit kommen, bevor der Betroffene endlich begriff, was er vorher nie wahrhaben wollte (und so lautet z.B. auch ein aktueller Threadtitel im Betroffenen-Bereich).
Ich sag jetzt nicht, dass du dich zurücklehnen und die Sache eskalieren lassen sollst. Ich sage: Du hast darauf wahrscheinlich weniger Einfluss, als du gerne hättest. Bevor du dich selbst damit kaputt machst, eine Lawine aufzuhalten, die auf deine Schwester niederzuprasseln droht, lass es lieber eskalieren. Biete an, dass sie dich jederzeit um Hilfe bitten kann, wenns bei ihr mal richtig brennt - und dann stell einen Eimer Wasser bereit. Wenn die eingangs besprochene Vorgehensweise nicht wirkt, kannst du so wahrscheinlich effektiver Schaden begrenzen, als wenn du dich ewig als Schutzschild für deine Schwester opferst. Denn es kann und darf nicht sein, dass das psychische Problem deiner Schwester sich auch zu einem psychischen Problem für dich auswächst. Du kannst niemandem helfen, wenn du selbst nicht (mehr) stabil genug dafür bist.
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