Hallo @Lynda ,

normalerweise lese ich alle deine Beiträge und würde dich sehr vermissen... Es ist nur so, dass ich oft nicht weiß, was ich antworten soll, und mir dann sage: "Na wenn dir nichts Vernünftiges einfällt, dann musst du ja nicht *irgendwas* schreiben, nur um zu zeigen, dass du "zugehört" hast. Vermutlich muss man das aber bei schriftlicher Kommunikation eben doch, weil der andere kann einen ja nicht sehen.

In den letzten zwei Wochen habe ich hier weniger geschrieben und gelesen, weil ich nicht viel unterwegs war und für zu Hause haben sich eher andere Gewohnheiten etabliert, weil das Forum was ist, was ich gut bei meinen vielen Wegen in öffentlichen Verkehrsmitteln machen kann. So kriege ich jetzt erst mit, wie schlecht es dir geht. Das tut mir sehr, sehr Leid und ich wünsche dir, dass du dich schnell wieder bekrabbelst!

Zitat von Lynda im Beitrag #231

---

Heute möchte ich die ganze untere Etage schaffen (Wohnzimmer, Küche, Flur und Gästebad).

---

Jau, und ich möchte gern Schlafzimmer, Flur, Küche und Wohnzimmer am liebsten vorgestern geschafft haben. Leider, seit ich meinen Fokus erstmal auf das Schlafzimmer gerichtet habe, bemerke ich dort zwar ständigen Fortschritt, aber für jede Ecke, die ich entkruschelt habe, entsteht in anderen Ecken ein bisschen mehr Chaos, als da vorher war.

Dein ursprünglicher Plan war m.E. sehr vernünftig. Nun merkst du, dass deine Psyche nicht so mitspielt... Das Vermüllen ist ja nicht etwas, was einfach ohne dein Zutun passiert wie bei einer Dose mit Lebensmitteln, die man in die Ecke stellt für schlechte Zeiten und die sich nach vielen Jahren in Müll verwandelt hat... Wenn da Beutel an den Türen hängen für Müll und du wirfst ihn trotzdem auf den Boden ist das m.E. ein klares Zeichen für seelische Überforderung! Bitte versuch, dir irgendwie Hilfe live vor Ort zu organisieren, die mit dir in das Haus geht und dir hilft, den Müll zu entsorgen und den ursprünglichen Plan in die Tat umzusetzen. Du *darfst* die Putzfrau fragen, ob sie das macht. Sie darf selbst entscheiden, ob sie das macht! Du musst dich nicht schämen. Andere Leute liegen im Pflegeheim und brauchen jemanden, der ihnen den Hintern abwischt. Und auch da gibt es Menschen, die das tun. Menschen sind manchmal nicht in der Lage, sich selbst zu helfen und das ist okay. Wir alle kommen total hilflos zur Welt, helfen im Leben oft anderen Menschen und brauchen manchmal auch als Erwachsene noch Hilfe. Wir leben zwar heutzutage nicht mehr in Stämmen oder Großfamilien unmittelbar zusammen, aber rein materiell gesehen ist der Mensch allein noch immer gar nicht lebensfähig!

Ich hab übrigens selbst auch schon mal geholfen, eine vermüllte Wohnung bei einer Frau zu entmüllen, die ich kaum kannte. Damals hatte ich hier in einem Kiezladen mitgearbeitet, und sie hatte sich an uns gewandt, weil sie wegen der Vermüllung aus der Wohnung fliegen sollte. Ich kann dir versichern, dass man sowas als Außenstehender ziemlich gelassen sieht. Bei meinem Ex spüre ich die Emotionen, wenn ich ihm beim Aufräumen helfe, und es tut mir weh und macht mich fertig und ich möchte am liebsten weinen oder ihn anschreien oder weglaufen. Aber bei dieser Frau habe ich überhaupt nichts gespürt und ganz fröhlich mit Handschuhen die Säcke vollgeschaufelt ein paar Tage lang (nicht endlos viele Stunden jeweils). Also schau mal, ob du über die Messiehilfe oder die Putzfrau jemanden kriegen kannst, der da emotional nicht involviert ist.

Auf jeden Fall alle guten Wünsche für's neue Jahr!