Die Möchtegern-Minimalistin

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23.07.2024 18:39
avatar  Rica
#361
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Mich selbst aus einem anderen Thread zitierend:

Zitat von Rica im Beitrag Ich will endlich schön wohnen...
Zitat von Lynda im Beitrag Ich will endlich schön wohnen...
Der Vergleich ist gut ! Ja, so ist es bei mir auch, ich kann innerhalb von Sekunden einen Raum in eine Müllhalde verwandeln .

Zitat von FraumitHund im Beitrag Ich will endlich schön wohnen...
ich auch. Und dazu brauche ich nichtmal Hilfe ������


So war ich früher. Ein Exfreund titulierte mich ehrfürchtig Heilige Müllhalde. Mein Vater schlug Schütten, statt Schränke für mich vor: oben Kram reinfüllen, unten Kram rausziehen.

Seit ich die Spielregel verinnerlicht habe "Keine Spuren hinterlassen!", bin ich nicht mehr dazu in der Lage, Unordnung zu verursachen.

Eins der schönsten Komplimente, die ich bekommen habe: Ich kenne keine andere, die soviel Ordnung schafft, während sie einfach nur ein Zimmer durchquert.

Was meiner Meinung nach zeigt: Es ist nur eine Gewohnheit, ordentlich oder unordentlich zu sein. :-)


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23.07.2024 18:42
#362
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Heilige Müllhalde 🙈🙈🙈


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23.07.2024 20:06
avatar  Rica
#363
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Entkrempeldienstag

Statt mir vorzunehmen, vier Stunden zu entkrempeln, fand ich es motivationsförderlicher, mir zwei konkrete Aufgaben zu stellen: eins meiner Leiterregale leerräumen und ein zweites Leiterregal aufräumen.

1. Das Leiterregal neben meiner minimalistischen Regalküche leeren.
Dort lagerten mehrfach aussortierte Küchenutensilien, also echt gutes Zeug. Das ich aktuell nicht benutze, aber möglicherweise einsetzen will, sobald meine Wohnung funktioniert.

Viele Dinge kann ich erst aussortieren, wenn ich mir darüber im Klaren bin, wie ich mein Nicht-Messie-Leben gestalten will:

Werde ich dann mein Starter-Kit zur Herstellung von milchsaurem Gemüse in Betrieb nehmen? Oder doch lieber wie jetzt eine Tüte Sauerkrautsaft kaufen, wenn ich nach ein paar Milchsäurebakterien lechze?
Wieviele Gäste-Tassen brauche ich wirklich?
Werde ich meinen wunderschönen Original Thermos-Reisebehälter für warme Speisen jemals benutzen?
Bin ich bereit für die penible Isolierflaschen-Reinigung, ohne die jede Isolierflasche nach einigen Füllungen heißen Tees ein Mikrobiom entwickelt, das jede weitere Teefüllung umkippen lässt wie einen überdüngten Teich? Oder bleibe ich lieber bei Cold-Brew-Tees in meinen schlanken, nicht isolierten Edelstahlflaschen?
Usw. usf.

Ganz eindeutig dagegen war die Sache bei dem alten Pürierstab, den ich als Notnagel aufgehoben hatte für den Fall, dass mein Designer-Smoothiemaker zur Unzeit kaputt geht: Als ich den Pürierstab heute kopfüber in die Hand nahm, rann widerlicher alter Pürierschlamm aus dem Stab über mein frisches T-Shirt. Weg mit dem Pürierstab! Als guter Messie besitze ich selbstverständlich neben dem täglich eingesetzen Designer-Smoothiemaker einen hässlichen, alten Smoothiemaker als ideales Notgerät.^^

Damit mich all diese Dinge nicht überwältigen, legte ich sie in Unterkategorien auf dem Fußboden ab, sobald ich sie aus dem Regal nahm: Tassen, "Projektartiges" wie das Gemüsegärungs-Starter-Kit, Besteck und Besteckartiges (Messlöffel, Schneebesen, Nussknacker u. Ä.)

Vor Monaten habe ich meinen Küchenbereich aus dem Küchenwagen in die experimentelle minimalistische Regalküche verlegt. Seitdem steht der Küchenwagen leer in einem Nebenzimmer. Das kam mir heute zugute: Ich räumte alle o. g. Dinge in den Küchenwagen. Dort sind sie staubgeschützt aus dem Weg.

Beim Einräumen der Küchenutensilien wurde mir etwas Wichtiges klar: nach Unterkategorien getrennt einzuräumen verwandelt unordentlichen Kram in wohlgeordnete, wiederauffindbare Sachen.

Ich war sehr glücklich darüber, dass ich vorige Woche meine Behälter genau auf diese Weise sortiert und zugänglich untergebracht hatte. Denn jetzt brauchte ich Plastikkörbe in den richtigen Größen, um die Küchenutensilien nach Unterkategorien getrennt in den Küchenwagen einzuräumen.

Das Leiterregal neben meiner minimalistischen Regalküche ist jetzt wie geplant leer!


2. Das Leiterregal neben meiner Schlafstätte aufräumen.
Die unteren Regalböden enthalten täglich genutzte Nachtkastenwaren und meine stets umfangreiche aktuelle Lektüre. Das war einfach aufzuräumen.

Die oberen Böden enthalten aktuellen, in Arbeit befindlichen Papierkram und Schreibwaren. Hier kam mir meine Erleuchtung mit den Unterkategorien bei den Küchenutensilien zugute. Und meine wohlsortierte Behältersammlung: Ich entstapelte den Papierkram und die Schreibwaren, indem ich alles, was thematisch zusammengehörte, jeweils in Behälter passender Größe einräumte.

Jetzt habe ich zum ersten Mal das Gefühl, meinen Papierkram und dieses Regal im Griff zu haben. Diese Selbstwirksamkeit erfüllte mich mit stiller, innerer Freude.

Als Beifang dieses Entkrempeldienstags konnte ich eine 25-Liter-Mülltüte mit Zeugs entsorgen. Wieder einmal bin ich hochzufrieden mit meinem Entkrempelerfolg. Es ist egal, dass noch so viel zu tun bleibt. Es war lehrreich und nicht schwierig heute. Gefühlt war bis jetzt jeder Entkrempeldienstag leicht.

Ich mache einfach weiter.


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23.07.2024 20:41
#364
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@Rica das klingt super. Ich habe beschlossen mich da anzuschließen wenn ich darf.


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23.07.2024 21:32 (zuletzt bearbeitet: 23.07.2024 21:34)
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#365
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Zitat von FraumitHund im Beitrag #364
@Rica das klingt super. Ich habe beschlossen mich da anzuschließen wenn ich darf.

@FraumitHund
An was willst du dich anschließen? Ans dienstags Entkrempeln? Klar, mach mit. 😺

Was ist dein erstes großes Zwischenziel?



Mein erstes Zwischenziel ist: das Wohnzimmer komplett zu entkrempeln.

Das Wohnzimmer dann gründlich zu säubern. Vor allem die jahrzehntelang nicht zugänglich gewesenen Wände abzuwaschen. (Weißeln ist später dran.)

Dann das Wohnzimmer mit Bordmitteln vorläufig einzurichten. (Eventuelle Möbelkäufe kommen erst infrage, wenn ich weiß, wie ich meine Wohnung als Nicht-Messie/Möchtegern-Minimalistin eingerichtet haben will.)

Und dann die Türen zu allen Nebenzimmern abzusperren und mutig meinen ersten Besuch zu empfangen, der nicht zu meinem inneren Freundeskreis oder zu Handwerkern zählt. Wahrscheinlich die Nachbarin, mit der ich am meisten Kontakt habe. Ich habe ihr schon gesagt, dass ich eine Art Messie bin.


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