Entkrempeldienstag
Heute habe ich soviel geschafft wie an vier normalen Entkrempeldienstagen zusammen.
Meine Kleidung ist jetzt aussortiert. Weil ich mich heute durch die Unterkategorien Jacken (vorher 17, nachher 8), Accessoires (vorher 16, nachher 6) und festliche Kleidung (vorher 13, nachher 7) gepflügt habe.
Dabei habe ich einen ganz entzückenden halblangen Trenchcoat wiederentdeckt. Wie konnte ich den aus den Augen verlieren?
Dito ein hochpreisiger, federleichter, stylisher Regenmantel von Vaude, mit dem ich bei schlechtem Wetter auf jedem Campingplatz glänze, wenn alle in unförmigen Regenponchos herumlaufen. ;-)
Anschließend habe ich in der Kategorie Heimtextilien die Unterkategorie Bettwäsche durchgesehen. Davon habe ich nicht zuviel.
Als ich die Wärmflaschenhüllen in die Hand nahm, die meine Mutter vor knapp zehn Jahren für mich gehäkelt hatte, musste ich weinen. Die bleiben natürlich. Ich verwende sie im Winter jede Nacht für die Wärmflasche im Bett.
Dann war die Kategorie "Behälter" dran: Kartons, Deckelschachteln, Plastikboxen, Dosen, Schraubgläser.
Ich legte alle Behälter nach Material, Art, Größe geordnet auf dem Fußboden aus - und setzte mich entmutigt erst einmal hin, um eine Tasse Kakao zu trinken. Ich habe eindeutig ein Behälterproblem: Das sind schätzungsweise mehrere hundert Behältnisse!
Ich arbeitete mich durch die einzelnen Unterkategorien. Zuerst die Schraubgläser, dann runde Dosen, dann Deckelschachteln usw. usf.
Sehr viel wurde ich nicht los. Zum einen werde ich mehrere Dutzend Behälter brauchen, um wegzugebende Sachen vor meinem Haus und im öffentlichen Verschenkregal attraktiv aufzustellen. So geht das Zeug noch schneller weg. Zum anderen wurde ich zunehmend entscheidungsmüde.
Außerdem brauche ich nach dem Minimalisieren einige Behälter für die Sachen, die ich behalte.
Deshalb beschränkte ich mich darauf, meine Behälter nach Arten getrennt in Behältern zu lagern. 😄😄😄
Mein Fazit aus dem Ausmist-Halbmarathon heute:
Ich werde ab jetz in jeden Entkrempeldienstag vier Stunden investieren. Mehr ist nicht sinnvoll, weil ich dann zu entscheidungsmüde werde, und deshalb weniger aussortiere.
Wenn ich mich überwältigt und ratlos fühlte, habe ich jedes Mal eine kurze Pause gemacht. Während ich eine Tasse Tee trank, erinnerte ich mich selbst daran, dass ich nur zu behalten brauche, was unersetzlich ist oder was ich sowieso in absehbarer Zeit benutze.
Ich machte mir erneut klar: Was immer mir fehlt, kann ich mir problemlos und in allerschönster Ausführung kaufen. Ich brauche nichts "für den Fall, dass..." aufzuheben.
Bei den Behältern klappt das noch nicht so gut... 😇
Auch wenn sich in der Behälterecke außer Aufräumen und Ordnen nichts getan hat, sehe ich den Fortschritt bei der Kleidung ganz deutlich: Was jetzt noch da ist, bringe ich alles kondogefaltet in einem einzigen Regal unter. (Das Regal einzuräumen hebe ich mir noch ein bisschen als Belohnung auf.)
