Zitat von Gitta im Beitrag #25

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Also wenn jetzt ein Elternteil wütend ist, und seine Wut ausleben möchte (an jemand anders auslassen möchte), dann ist das erstmal ein Wunsch. Diesen Wunsch in die Tat umzusetzen, entspricht nicht der Norm und Pflicht in unserer Gesellschaft. Also ist schon mal die Absicht, es trotzdem umzusetzen, schuldbehaftet. Diese Schuldbehaftung wird in Kauf genommen, klein geredet oder verdrängt (oder, oder...).
Damit kann die Absicht in die Tat umgesetzt werden. Wie die Tat dann gelingt oder nicht, wer welchen Schaden davonträgt, und wie die Schuld am Schaden dann in einer möglichen Bewertung verteilt werden müsste, folgt ja erst nachdem die Absicht ausgeführt wurde.

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Interessante Perspektive Gitta.
Da ist vieles dran.

WUT ausleben....ist grundsätzlich äusserst wichtig und nicht verwerflich, wenn es die gesunde Version ist.
Ist es die toxische Version des Wutausdrucks, teile ich deine Ansicht.
Wo sich die Grenze zwischen gesund und toxisch befindet, ist vermutlich bei jedem unterschiedlich und auf gesellschaftlicher Ebene noch einmal anders.

Ist es die toxische Version des Wutausdrucks, ist die Chance sehr hoch, dass die Personen, die sie wiederholt zu spüren bekommt, ggf. ein Trauma davonträgt.

Doch ich bin mir nicht sicher, ob die Person, die die Wut toxisch gegenüber anderen ausdrückt, wirklich weiss, dass sie toxisch handelt. Ich denke, vielen sind sich dessen nicht bewusst, weswegen sie unabsichtlich absichtlich handeln wie sie handeln.
Das bedeutet nicht, dass sie sich der Verantwortung und der Schuld entziehen können. Das will ich damit nicht nicht ausdrücken.

Wenn diese Person beispielsweise mein Vorbild in Kindheitstagen ist, wie soll das Kind verstehen, dass es sich bei dem Wutausdruck um die toxische Version handelt. Die PErson, die sie vormacht, weiss es nicht.
Es würde vermutlich erst möglich, das Muster zu durchbrechen, wenn Menschen helfen, diesen Menschen die Augen zu öffnen.

Es ist wie mit vielem: viele Messies wollen und können sich nicht helfen lassen, weil ihnen nicht bewusst ist, dass sie ein Problem haben, dass mit Messie bezeichnet wird. Viele wissen nicht, dass dieses Thema Messie aufkommt, weil es aus TRAUMA und toxischen Erfahrungen aller Art resultiert.

@Draculara , @Wolfram , @Anna1111 , @Gitta

Zitat von Emin im Beitrag #8

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Zitat von Draculara im Beitrag #6

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Gleichzeitig finde ich dabei aber auch dieses Zurschaustellen von Ordnung und Sauberkeit, ohne dich dabei in irgendeiner Weise abzuwerten. Dieses "Seht her, ich bin schön, ich bin in Ordnung, ich habe nichts zu verbergen".

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Das stimmt allerdings, es ist ambivalent was ich da mache, die einen tut es motivieren die anderen vielleicht eher aufregen.

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Es löst in mir auch diese Ambivalenz aus. Auf der einen Seite: Reichlich dick aufgetragen, wie @IBI so unglaublich treffend beschrieben hat (sorry, ich weiß, ich hatte um Funkstille gebeten bis zum neuen Jahr, aber *das* wirst du doch sicher verkraften, und es geht mir wirklich nur darum, dass wir aufhören, unsere Zeit und Kraft zu verschwenden, indem wir uns beharken). Auf der anderen Seite: Ich feiere jeden Erfolg von anderen hier fast so, als wäre es mein eigener, weil: Es könnte mein eigener werden in der Zukunft! Und insbesondere auch den von @Emin , weil ich bin ja auch Büchersammler. Übrigens, ich beobachte es nicht so, dass es eine klare Trennung zwischen Sammler und Hoarder gibt. Hoarder ist das, was passiert, wenn die Sammlung zu groß wird und die sammelnde Person mehr ranschleppt, als sie überblicken und ordnen kann.

Genauso gibt es nach meiner Einschätzung keine absolute Grenze zwischen Hoarder und Diogenes-Syndrom. Es gibt allerdings Leute, die nicht sammeln, aber aus irgendeinem Grund den Müll nicht rausbringen und sogar auf den Boden werfen. Da ist klar, das ist was anderes als ein Hoarder. Aber andersrum wird es m.E. mit zunehmendem Ausufern der Sammelei allmählich unmöglich, noch eine normale Haushaltsführung um die Sammlung herum auf die Reihe zu kriegen.

Ich halte es übrigens für falsch, zu sagen, wenn jemand nur Bücher sammelt und sonst nix, ist das kein Hoarder. Natürlich haben Hoarder auch ihre Spezialgebiete!

Und natürlich ist Sammeln auch okay. Jede und jeder muss selbst für sich entscheiden, wann das mehr eine Last als eine Freude ist.

Zitat von Emin im Beitrag #1

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Als ich am Morgen die Küchenspüle gewischt habe kam mir der Gedanke, die Frage, warum mache ich das in Wirklichkeit? Impulsiv kam mir: Selbstliebe oder kann auch dazu Selbstwert & Selbstachtung sagen.

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Finde ich total schön!

Und gleichzeitig stimme ich auch @Sybille zu, dass man es aus Selbstliebe auch unterlassen kann, sich für die Sauberkeit der Wohnung aufzureiben.

Ich hätte noch was Drittes im Angebot: Das, was mensch im Haushalt tut, aus Selbstliebe zu tun, und das, was einem zu viel wird, aus Selbstliebe zu unterlassen. 😘

Zitat von IBI im Beitrag #9

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Ein wenig ZUUU PROZIG und ZUUU Stolz, auf deine Leistung deine 6000 auf nur noch 10 oder so zu reduzieren.
Wobei es wirklich eine Leistung ist, auf die du stolz sein darfst. Ich will dir das nicht nehmen.

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👍🤗

Zitat von IBI im Beitrag #9

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Noch mehr freue ich mich, dass du dich mehr und mehr damit abfinden kannst oder dir mehr und mehr bewusst bist, dass Draculara und ich die "unangenehme" Ausstrahlung deiner Worte auf uns bemerken, während andere die Vorbild-Version von "Menschen können es schaffen eine ordentliche Wohnung zu haben" als Motivator verwenden.

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Ich kann beides wahrnehmen, und dazu noch ein verwickeltes Verhältnis zwischen beiden Seiten. Da kann es z.B. sein, dass Leute die Sache ablehnen, nur weil sie sich an der Art stören, wie es rübergebracht wird. Und andererseits wirkt es auf mich eher ein bisschen lustig, was wiederum damit zu tun hat, dass Emin sehr freundlich zu anderen ist und ihnen ja auch wirklich nichts vorschreibt. Also sehe ich da eher den Sportler und Trainer, wo dickes Auftragen wie in der Werbung halt zur Profession gehört.

Zitat von Draculara im Beitrag #12

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wäre im Gehirn ein Minimalismus, das wäre doch eher negativ?

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Nö, das wäre Meditation. Zen oder Mahamudra, glaube ich. Und es ist wirklich ganz erholsam, wenn da oben mal Ruhe im Karton ist. Nur bei mir klappt das halt entweder spontan oder gar nicht. Na, wenn's gar nicht klappt, dann soll's halt grade nicht sein!

Zitat von Draculara im Beitrag #12

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Du hattest mal freiwillig ein Bild von deiner sogenannten "Messiewohnung" oder besser gesagt, einem Teil davon, gepostet. Das sah für mich ganz klar nach einem Büchersammler aus.

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Oh, @Emin, stellst du das bitte, bitte wieder rein?

Überhaupt, an alle: Wer es geschafft hat, ganz oder auch nur Teilbereiche: Bitte Vorher-Nachher-Bilder!!!

Zitat von Draculara im Beitrag #12

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Emin, du warst niemals Messie, aber ich finde es toll, dass du so empathisch bist, trotzdem dieses Forum zu gründen und hier zu schreiben.

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Das ist ja auch mal süß. Ich glaube, es gibt ziemlich unterschiedliche Messies. Meine Nachbarin z.B. hat mindestens doppelt so viel Kram pro m² wie ich, aber es ist viel aufgeräumter und sauberer als bei mir. Die ist echt den ganzen Tag mit Hausarbeit beschäftigt! Und hat keine Chance, jemals damit fertig zu werden, weil es ist zu viel...

Zitat von Draculara im Beitrag #12

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Bücher verkaufen oder verschenken oder zur Bücherei bringen, ist nicht im Entferntesten damit zu vergleichen, eine Messiewohnung zu entrümpeln und zu reinigen!

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Wenn man es mit der Brechstange macht, ist das Bücherverschenken wohl easy. Jedenfalls körperlich. Es hat aber einen Grund, dass mir das zu schwierig ist und ich lieber Stück für Stück bei jedem einzelnen Teil meinen Entscheidungsprozess haben will. Ich denke, das hat was mit Kontrolle zu tun. Die Vorstellung, nicht zu sehen, was da weggeschleppt wird, macht mich innerlich "zum Tier": Da will ich kratzen und beißen und den Angreifer verjagen! 😉
Einzeln aussortieren und wegtragen geht, weil ich da die volle Kontrolle hab.

Zitat von IBI im Beitrag #17

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Emins Geschichte ist meines Wissens in seinem Profil nachzulesen. Wer sie kennt, wird vermutlich sagen,, es trifft auf Emin zu, dass ihm etwas chaotisches in seinen frühen Lebensjahren zugestossen ist.
Diesen Personen eine ABSICHT zu unterstellen, finde ich unpassend.

Trauma geschieht nicht ABSICHTLICH.

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Natürlich gibt es auch, wie @Anna1111 schrieb, Traumen, wo die Täter_innen absichtlich gehandelt haben.
Aber für die meisten Fälle stimmt es so, wie @IBI schreibt, und ich finde es eine total wichtige und nicht selbstverständliche Erkenntnis. Leute haben es nicht besser gewusst oder konnten es nicht besser, genau wie wir halt auch nicht alles hinkriegen.

Zitat von Wolfram im Beitrag #22

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In den Nachrichten werden keine Ursachen, die in den eigenen Erfahrungen beruhen dargestellt. Somit kann auch nicht eine Absicht unterstellt werden.

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Wenn man Hintergünde wissen will, muss man zu dem Thema eine Reportage schauen oder lesen. Ich empfehle die Sendung "Monitor". Das is echter Journalismus.

Zitat von Wolfram im Beitrag #22

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Deine Schwester macht das auch nicht mit Absicht, um Dich zu ärgern, sondern sie kommt über den Tod Deiner Eltern nicht hinweg, so wie es vielen Messies geht. Sie will das Andenken an Deine Eltern bewahren, weiß aber nicht, wohin mit den Sachen. Nur darum liegen die Sachen noch bei Dir.

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So schätze ich es auch ein.

Zitat von Robin im Beitrag #27

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Überhaupt, an alle: Wer es geschafft hat, ganz oder auch nur Teilbereiche: Bitte Vorher-Nachher-Bilder!!!

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Hallo @Robin,

im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich von meiner Wohnung leider keine Vorher-Bilder gemacht habe! Ich denke, ich habe mich da selber einfach zu sehr geschämt.

Aber: ich denke, meine Aufräum-Aktion im Keller und meine Fortschritte werde ich mit Fotos festhalten !

Zitat von Robin im Beitrag #29

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Ich werde auch bei mir noch ein bisschen fotografieren.

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Hallo @Robin, darauf freue ich mich auch !

Zitat von Robin im Beitrag #29

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fühlt sich gut an, zu etwas zu stehen, aber nur, wenn man das auch kann und will.

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Ja, das sehe ich genauso! Ich bewundere jeden, der hier Bilder von seiner Wohnung einstellt. Das finde ich sehr mutig und es zeigt Stärke!