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Projekt "Umzug", Phase I
@Sybille @IBI
Als amtlich anerkannter Extremist kann ich nicht davon ausgehen, dass die Mitte immer richtig ist. 😉 Z.B.: "Die Einwohnerinnen und Einwohner der EU-Staaten legen sich jedes Jahr 15 Kilogramm an Bekleidung, Schuhen und Textilien wie Bettwäsche oder Handtücher zu – jeder und jede einzelne. Pro Kopf würden damit 391 Kilogramm an Rohstoffen verbraucht, 9.000 Liter Wasser und 400 Quadratmeter Landfläche. Hinzu kämen 270 Kilogramm an CO₂-Äquivalenten." ( htt ps://w ww.spiegel.de/wissenschaft/mensch/verbrauch-von-textilien-in-der-eu-15-kilo-kleidung-pro-jahr-sind-nicht-klimavertraeglich-a-5ac1349a-119e-4c6e-a0ef-cdca9cb85bbf )
Das kann ja nicht bedeuten, dass ich mir nun Mühe geben muss, mehr Klamotten zu kaufen. Wobei 15 Kilo so unerreichbar gar nicht sind - ich hab mir vor einiger Zeit Bettwäsche gekauft, die bringt schon einiges auf die Waage, und Schuhe sind auch nicht immer ganz leicht.
Trotzdem ist *oft* das richtige Maß irgendwo zwischen den Extremen, und es geht in vielem darum, dass man für sich das richtige Maß findet. Ich finde es völlig okay, dass Leute Extreme austesten. Das muss es auch geben. Und ich muss nicht selbst einen Triathlon durchstehen können, um das im Prinzip eine tolle Sache zu finden - so lange die Beteiligten nicht weiter gehen als an *ihre persönlichen* Grenzen. Womit wir vielleicht das richtige Maß allgemein definieren können als den fließenden Bereich von/bis, bei dem nicht Leben und Gesundheit von Mensch, Erde oder anderen Lebewesen irgendwelchem an sich nutzlosen Leistungsfetischen untergeordnet werden.
Ja, IBI, ich habe dich auch ein bisschen falsch verstanden... Ich dachte, du hättest mich wohl falsch verstanden, aber du bist nur anderer Meinung 😁 ! Also ich habe erfolgreich eine "Crash-Diät" gemacht, die man aber nicht länger als eine Woche machen soll, und ich war in dieser Woche definitiv nicht nur mit Kalorien, sondern vor allem auch mit den Proteinen im Defizit. Ich behaupte: Kein Problem, kann mensch mal machen. Unsere Vorfahren mussten immer mal wieder fasten, und es ist erwiesen, dass gesunde Menschen höchstens gesünder davon werden, so lange sie es zeitlich begrenzen. Ich schrieb dazu, dass es einfach war und ich auch mit weniger kein Hungergefühl gehabt hätte. Und du empfiehlst mir allen Ernstes, diese Methode so lange anzuwenden, bis die 25 Kilo Übergewicht runter sind und *dann erst* eine gesunde Ernährung anzustreben?
Oder gehst du davon aus, dass dann langfristig schon ein Hungergefühl irgendwann kommt?
Interessanterweise hatte ich jetzt ein Hungergefühl, wo ich wieder hinreichend Proteine esse. Ich wollte die Kombi mit Intervallfasten ausprobieren. Bin morgens um 6 wach gewesen und hab so gegen 14 Uhr gefrühstückt. Der Hunger kam so zwischen 9 und 10, war da, aber nicht aufdringlich, und ging dann wieder, nachdem ich ihn eine halbe Stunde lang ignoriert habe. Dafür hat dann hinterher die eine Mahlzeit nicht gereicht, um das Schwächegefühl wieder wegzukriegen. Erst abends nach der nächsten Mahlzeit war ich wieder bei Kräften. Ein Experiment, das ich nicht so schnell wiederholen werde.
Interessant fand ich, dass überhaupt der Drang auftrat, den Hunger zu ignorieren. Während des Scheinfastens war es einfach überhaupt keine Frage, so nach 5 Stunden bzw. morgens ein bisschen was zu essen. Ich denke, ich werde das tatsächlich nächsten Monat nochmal ausprobieren (bei Übergewicht nach einem Monat wieder "erlaubt") und schauen, ob das nur Anfängerglück war oder das wirklich so entspannt ist.
Das scheint mir jetzt übrigens das Vernünftigste: Zwischen diesen monatlichen Phasen den Bedarf an essentiellen Nährstoffen decken und Lebensmittel mit geringer Energiedichte bevorzugen.
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Zitat von Robin im Beitrag #521
Und du empfiehlst mir allen Ernstes, diese Methode so lange anzuwenden, bis die 25 Kilo Übergewicht runter sind und *dann erst* eine gesunde Ernährung anzustreben?
Habe ich empfohlen, dass du in den Phasen, in denen du hungrig bist, dir nährstoffarme Lebensmittel zuführst?
Nee, die habe ich dir für die Appetitphasen und zur Erhaltung des erreichten Gewichts mit definition der Grenzen, die für dich funktionieren, um dein Gewicht zu halten.
Zitat von Robin im Beitrag #521
Als amtlich anerkannter Extremist kann ich nicht davon ausgehen, dass die Mitte immer richtig ist.
Sind wir nicht alle auf unsere Weise "Extremisten" allein durch die Ausprägung der Optik in der Wohnung?
Ich frage mich, was für uns WICHTIG ist, dass wir in gewissen Kontexten unbewusst oder bewusst "extremistisch" sein wollen und die "gemütliche" Mitte meiden, obwohl das der leichtere und vermutlich psychisch gesündere Weg sein würde. Die Frage stelle ich uns beiden.....also WIR.
Irgendwas ist WICHTIG im "Extremen" für uns. Und je nach dem wie lange wir uns dort aufhalten, ist es sehr anstrengend und stressig und für zusätzliche plötzliche unerwartete Ereignisse, haben wir keine weitere Kapazität mehr am EXTREMENEN Ende.
Ich weiss nicht, was das WICHTIGE ist. Denke, es wäre sinnvoll, das zu erforschen und da wird jede eine eigene persönliche Antwort finden.
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Ich meinte nicht das gesellschaftliche Mittel sondern einen persönlichen Weg zwischen den für einen selbst zu extremen Punkten. (Eine Freundin von mir zB. nimmt das mit dem Ressourcen schonen *sehr* ernst. Aber sie sagte einmal sei ihr klargeworden, dass sie sterben werde, wenn das ihr *einziges Kriterium sei. Selbst sie hatte den Punkt erreicht, wo es für sie zu krass wurde und das andere Extrem "dann sterbe ich" in den Blick rückte.
Dass der gesellschaftliche Durchschnitt völlig ohne Aussagekraft ist, sieht man *zB* daran, dass 1932 die NSDAP mehrheitsfähig war. Wir brauchen wohl nicht darüber zu reden, dass das keine goldene Mitte, sondern braune *** war.
Zitat von Sybille im Beitrag #523
Dass der gesellschaftliche Durchschnitt völlig ohne Aussagekraft ist, sieht man *zB* daran, dass 1932 die NSDAP mehrheitsfähig war. Wir brauchen wohl nicht darüber zu reden, dass das keine goldene Mitte, sondern braune *** war.
Genau! Und der Glaubenssatz, dass in der Mitte immer gut, richtig und gesund ist, kann einen verunsichern, wenn sich die Mitte verschiebt. Auch Ärzte haben zwar bei z.B. Blutwerten von/bis-Bereiche, die gesund sind, aber da nehmen sie nicht einfach den Durchschnitt, Oder, auch auf's Thema bezogen: Wenn das meiste Fastfood, das man unterwegs in der Stadt angeboten bekommt, aus Weißmehl mit viel Fett und eventuell noch Zucker besteht, heißt das nicht, dass das gesund ist.
Aber Zielkonflikte, wie du sie auch von deiner Freundin berichtest, führen natürlich dazu, dass man nichts so richtig perfekt machen kann und dass es meist auch gar nicht so gut wäre, es perfekt zu machen, weil man dann alles andere außer acht lassen müsste. Was da wirklich richtig ist und was nicht, weiß man da auch nicht immer so genau... Ich habe beispielsweise dieses Jahr entschieden, dass meinen Vater zu besuchen wichtig genug ist, um ein Flugzeug zu nehmen... Weil sonst eine Woche vom Urlaub für Hin- und Rückweg draufgehen.
@Sybille und wen's interessiert
Zur gesellschaftlichen Seite mal ein Video, das auf Arte lief :
htt ps://you tu.be/TX0l7BttQwY?si=MZzbNIdf8pLAZCEE
Bitte nicht kommentieren, damit wir nicht in politische Debatten geraten.
Ich sehe meine Wohnung als Teil dieser Konsumgesellschaft und lege deshalb viel Wert darauf, alles, was noch brauchbar ist, weiterzugeben. Und ich sehe mittlerweile ein, dass es nicht möglich ist, dem Prinzip, dass alles wiederverwertet werden kann, auf individueller Ebene auch nur nahezukommen. Also, da ist so diese Idee "Das kann man doch noch gebrauchen!" - aber wenn man selbst dieses Ding vielleicht in 20 Jahren mal wieder braucht und vielleicht auch nie, ist es viel besser, es an einen Ort zu bringen, wo jemand vorbei kommt, der oder die es *jetzt* braucht. Ich kann mir schon vorstellen, dass da am Ende ein Minimalismus rauskommt bei mir in der Wohnung, aber nicht so, dass man dauernd was Neues kauft und nach Gebrauch wegschmeißt, damit die Wohnung immer hübsch minimalistisch aussieht. Und ich für fürchte, dass der Minimalismus genau darauf rausläuft bei allen, die ihn als Einrichtungsstil oder Designangelegenheit sehen. Und dass er dazu tendiert, nicht "extrem" werden zu können, wenn man ihn eher als praktiziertes Degroth da, wo man die Macht hat, ein paar Entscheidungen zu treffen, sieht. Weil vom "Styling" her ist es überflüssig, einen abgetragenen Pullover aufzubewahren, um ihn z.B. bei der Hausarbeit zu tragen. Wo man also vorher zwei Pullover hatte (einen "vorzeigbaren" für draußen und einen, der nicht mehr vorzeigbar ist, in dem man sich aber wohlfühlt und den man *gern* aufträgt - das ist mir schon wichtig!) sagt der Extrem-Minimalismus, man soll möglichst wenig Sachen haben und könne doch auch den "guten" Pullover bei *jeder* Gelegenheit tragen. Es gibt unzählige Videos, in denen im Prinzip dazu geraten wird. Natürlich ohne zu erwähnen, dass der gute Pullover dann auch nicht mehr lange so chic ist und man ihn bald wieder ersetzen muss.
Also für mich ist das Ausmisten Teil einer gesellschaftlichen Frage, die sozusagen bis in die Haushalte rein reicht - was und wie wir produzieren und was wir brauchen und verbrauchen oder ob wir davon ausgehen, etwas möglichst nur vorübergehend zu nutzen. Und klar sehe ich da bei mir jede Menge Verbesserungsmöglichkeiten!
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