Projekt "Umzug", Phase I

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11.05.2023 14:02 (zuletzt bearbeitet: 11.05.2023 17:38)
avatar  Robin
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Hallo,

wie mensch im Thread "Erste kleine Schritte" Erste kleine Schritte habe ich mittlerweile auch noch Probleme mit der Wohnung, die ich nicht verursacht habe. In den letzten Monaten habe oft, wenn ich in den Außenbezirken unterwegs war, gedacht, dass ich da mit Freuden hinziehen würde, wenn ich nur wieder wie früher mal eine Hausverwaltung hätte, die man anrufen kann und die einen Klempner schickt. Oder was man sonst so braucht.

Nu is aber ja auch ein Teil des Problems, dass ich Sorge habe, wenn da mal ein Handwerker kommt, dann wird der Trabbel womöglich nur noch gròßer. Und außerdem erfordert auch ein Umzug, dass ich all mein Zeug einpacke - und dann entweder in die neue Wohnung oder sonstwohin schaffe.

Eine neue Wohnung ist auch nicht so leicht zu finden... Im Innenstadtbereich und bezahlbar gar nicht mehr. Deshalb ist auch die allgemeine Devise, dass Leute, die noch eine günstige Miete haben, sich möglichst nicht vertreiben lassen sollten, weil diese Vertreiberei auch die Mieten insgesamt immer höher treibt. Also kurz: Ich habe mir überlegt, nach Möglichkeit hier wohnen zu bleiben. Und dass so oder so eine größere Aktion auf mich zu kommt. Ich nenne sie "Projekt Umzug", weil am Ende eine neue Wohnung stehen soll, auch wenn's die alte ist. Außerdem will ich damit ausdrücken, dass ich eine neue Perspektive einnehme: Ich bin in eine Wohnung gezogen, in der noch die Hinterlassenschaften meines Vormieters rumliegen. Was ich davon behalten will, kann ich behalten. Aber es ist nicht mein Zeug...

Ich hab mal gelesen, dass man Scheitern nicht als Zeichen interpretieren soll, dass man etwas nicht kann. Es ist vielmehr ein notwendiger Schritt auf dem Weg zum Erfolg. Man sammelt dabei Erfahrungen. Kinder fallen ziemlich oft hin, bevor sie richtig laufen können. Und die Menschheit hat sehr viele Flugversuche gebraucht bis zu den heutigen Fliegern, die ziemlich zuverlässig bis zur Landung am Himmel bleiben. Kurz: Es gibt wenig, was schon beim ersten Versuch klappt.

Als Methode habe ich mir überlegt, eine "90 Tage Challenge" zu veranstalten. D.h. 90 Tage lang jeden Tag räumen, und wenn's nur eine halbe Stunde ist. Oder Papierkram erledigen. Ausdrücklich soll die Arbeit aber auch an Tagen, wo ich nicht zum Job muss, nicht zu lang ausgedehnt werden. Es soll auch Platz bleiben für Schönes, z.B. eine Radtour am Wochenende. Mein Vorbild für die Räumerei hab ich aus dem Sport geklaut: Kurze Zeitdauer, hohe Intensität. Das soll im Sport einen hohen Trainingseffekt haben, und ich denke, bei der Räumerei gilt das doppelt bis vierfach: Weil der Körper denselben Trainingseffekt dabei hat. Weil man lernt, schnelle Entscheidungen zu treffen. Weil es motiviert, wenn man nach einem kurzen Einsatz schon ein Ergebnis sieht. Und weil das Ergebnis natürlich vergleichsweise hoch ist, wenn man mit frischer und hoher Kraft rangeht. Es wird natürlich auch mal was geben, wo man sich Zeit nehmen sollte. Aber erstmal kann ausgehen von dem Ziel, nicht lange zu fackeln mit irgendwelchem Krempel und ihn im Zweifelsfall vor die Tür zu setzen.

So wie ich das sehe gibt's "Projektarbeiten", d.h. wenn man's einmal erledigt hat, ist es weg, und "Erhaltungsarbeiten", die regelmäßig gemacht werden müssen. Und der Grund, weshalb es am Anfang gut voran geht und dann die Fortschritte immer kleiner werden ist, dass viele Projektarbeiten in Erhaltungsarbeiten münden. Beispiel: Der uralte Abwaschberg ist statisch, bis man ihn in Angriff nimmt. Das ist ein Projekt. Hat man ihn erstmal gemacht, dann benutzt man das Geschirr wieder und eine regelmäßige Erhaltungsarbeit wird nötig, damit nicht wieder ein Abwaschmonster entsteht.

Ich möchte deshalb Projektarbeit und Erhaltungsarbeit trennen, weil nach meiner Erfahrung ansonsten irgendwann kein Fortschritt mehr ist, obwohl man jeden Tag fleißig seine Erhaltungsarbeiten macht.

Für die 90 Tage soll echt "Baustelle" sein, wo die Erhaltungsarbeiten nur niedrigem Niveau mitlaufen.

Was bisher geschah: Geistige Vorbereitung. Bereits Ende April habe ich mich von den Klauen eines Spiels befreit, in das ich mich geflüchtet hatte. Klar kann man auch mal was spielen, aber... Na, es war als ob das Ding Tentakeln hatte, und ich hab sie mir vom Leibe gepult. Auch mein Sprachkurs muss nicht die Priorität im Leben sein. Da gibt's einfach keinen Grund für. Kurz: Also ich hab jetzt die Freiheit, mich mal um meinen Kram zu kümmern.

Erstes Ziel: Alles beseitigen, was mich daran hindert, Handwerker reinzulassen. Ich werde hier täglich kurz Bericht erstatten und freue mich, wenn sich Leute anschließen möchten!

Tag 1-3: Jeweils eine halbe Stunde mindestens vor der Arbeit, aber auch nicht viel mehr. Kisten und Tüten rausgeschleppt mit Lebensmitteln, samt Verpackung, an denen sich Mäusezähne oder der Zahn der Zeit vergriffen hatte, Altglas, Pfandflaschen, Altpapier etc.. Außerdem 20 Bücher zur Bücherei geschleppt und die Mahngebühren bezahlt. Alles im "zack-und-wech-Modus". Der ist übrigens perfekt für wenn Dinge eklig sind! Anschließend geduscht und zur Arbeit.

Heute Tag 4: War nicht so viel Zeit, weil ich schlecht aus dem Bett gekommen bin und heute nicht so spät hin musste (dafür jetzt längere Pause). Aber nochmal 8 Minuten in der Küche geräumt und anschließend 3 Taschen und Tüten voll Altglas weggebracht.


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11.05.2023 15:05
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#2
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Zitat von Miranda im Beitrag #1
neue Perspektive einnehme: Ich bin in eine Wohnung gezogen, in der noch die Hinterlassenschaften meines Vormieters rumliegen. Was ich davon behalten will, kann ich behalten. Aber es ist nicht mein Zeug...

die Perspektive gefällt mir.

Zitat von Miranda im Beitrag #1
Als Methode habe ich mir überlegt, eine "90 Tage Challenge" zu veranstalten.

90 Tage Challenge.....
Ziele setzen und Grenzen definieren, ist wichtig.
Wichtig ist sie so setzen, dass sie mensch ein bisschen herausfordern und nicht überfordern.
Woher weisst du, dass es bei dir mit 90 Tagen zutrifft?

Bei mir wirken sich derartige Challenges irgendwie gegenteilig aus: Ich mache alles andere, nur meiner Challenge und ihren Anforderungen an mich gehe ich aus dem Weg.
Die Frage an mich: was ängstigt mich an challenges, dass ich ihnen gänzlich ausweiche?

Das, was mir wichtig ist, darf ich nicht mit Challenges belegen und dennoch ist es wichtig den Fokus darauf zu behalten. - Mein Traumathema, das sich darin präsentiert und mich zum WEltmeister von Umwegen werden lässt.

Zitat von Miranda im Beitrag #1
Mein Vorbild für die Räumerei hab ich aus dem Sport geklaut: Kurze Zeitdauer, hohe Intensität.

Sei Achtsam mit der höhe der Intensität. Sie nützt dir wenig, wenn du dich selber damit überforderst.

Zitat von Miranda im Beitrag #1
Weil man lernt, schnelle Entscheidungen zu treffen.

Für manche Entscheidungen ist Schnelligkeit sehr von Vorteil. Da hilft vielleicht ein Regelwerk, an das mensch sich orientieren kann.
Und es gibt welche, die verlangen nach langsameren Rhythmen.
Die Langsamen sind meist die stimmigen Bauchentscheidungen.

Zitat von Miranda im Beitrag #1
viele Projektarbeiten in Erhaltungsarbeiten münden

das ist wahr. Und Messies die sogenannten Erhaltungsarbeiten meist langweilig finden.
Was können Messies tun, um die langweiligen Erhaltungsarbeiten interessant genug zu machen, dass sie zur Gewohnheit werden können?

Zitat von Miranda im Beitrag #1
Ich möchte deshalb Projektarbeit und Erhaltungsarbeit trennen, weil nach meiner Erfahrung ansonsten irgendwann kein Fortschritt mehr ist, obwohl man jeden Tag fleißig seine Erhaltungsarbeiten macht.

Welches ist der Teil der "Erhaltungsarbeits-Challenge"?
Wie sieht diese bei dir aus?

Wenn die Langeweile aufgrund von Erhaltungsarbeit uns einholt, siegt die Vermeidung der Erhaltungsarbeit bis sie wieder zur Projektarbeit wird, weil Dringend nötig.


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14.05.2023 12:45
avatar  Lynda
#3
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Liebe @Miranda,

ich finde, das klingt nach einem sehr guten Plan und ich finde, Du bist sehr kreativ !
Mein Schlafzimmer will ich gerade ähnlich angehen, jeden Tag 15 Minuten. Wie lange ich allerdings dazu brauchen werde, das steht noch in den Sternen . Vielleicht sollte ich mir auch ein zeitliches (Zwischen)ziel setzen!


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17.05.2023 08:56
avatar  IBI
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Miranda,
magst du mit uns teilen, wie sich die 90 Tage Challenge in den ersten 5 Tagen gestaltet hat?


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17.05.2023 09:33
#5
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@Miranda

Hausverwaltung ist immer praktisch, kostet aber auch extra. Hast du eine nun? Besonders im Winter.....

Schönen Tag
Beste Grüße
Beste Gesundheit Aufräumer robbi

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

Immobilien-Weltweit Real Estate I-W-R-E, $ 34 c


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