outsourcing meines Lebens

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11.06.2023 19:10
avatar  Wolfram
#46
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@IBI

bisher habe ich ja auch gedacht, jeder Mensch ist anders, aber wenn ich mir die Narzisstenkommentare ansehe, muß ich sagen, alle Narzissten sind gleich. Häufigster Kommentar, genauso ist es mir ergangen. Das sind mind. tausende von Kommentaren. Also einmal Narzisst, immer Narzisst.

Wie ich und Eva mal schrieben, einmal Messie, immer Messie. Die Narzissten werden nicht weniger. Die Hierarchien bleiben bestehen. Und somit die Abhängigkeit von anderen. Und wer das nicht will, hat Stress und stirbt daran.

viele Grüsse
Wolfram


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12.06.2023 10:37
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#47
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Zitat von Wolfram im Beitrag #46
bisher habe ich ja auch gedacht, jeder Mensch ist anders,

Wolfram, jeder Mensch ist anders und viele Menschen haben viele Gemeinsamkeiten.

Wir Messies finden hier viele Gemeinsamkeiten und fühlen uns deswegen miteinander verbunden und oft besser verstanden als von Nichtmessies.
Viele Menschen, die mit Narzissten in Kontakt sind, machen vergleichbare Erfahrungen.
Schachspieler unter sich tauschen sich aus.
Fotobegeisterte tauschen sich wegen der Gemeinsamkeiten aus.
Menschen, die daran leiden, dass ihre Partner Alkoholiker sind, finden Trost und Austausch bei den Angehörigen für Anonyme Alkoholiker.

Anonymität ist wichtig als Schutz vor all der Beschämung, die Menschen untereinander vornehmen.
Messies werden von Nichtmessies beschämt.
Alkoholiker werden von anderen Menschen beschämt.
Narzissten werden von anderen Menschen verurteilt.
Alle verantworten ihr Not-Verhalten selber und werden oft für ihr Verhalten beschuldigt, weil andere Menschen häufig darunter leiden.
Die wenigsten Betroffenen sind in der Lage ihr Verhalten zu ändern und daran zu arbeiten.

Anna leidet unter dem Messieverhalten ihrer Schwester und beschuldigt sie deswegen, weil ihre Schwester nicht in der Lage ist, zu erkennen, welches Leid sie durch ihr Verhalten verursacht. Ihre Schwester ist "blind" in dieser Hinsicht und will sich trotz Blindheit nicht helfen lassen, weil all die Verlustthemen mit Dingen für sie emotional lebensbedrohlicher sind als das Leid, dass sie der Schwester zufügt.
Damit will ich die Schwester irgendwie schützen, nicht davon frei sprechen, dass sie ihre Verantwortung übernimmt. Ich habe sehr viel Verständnis für Annas Seite. Anna ist aus der Familie die vermutlich "normale", nur weil alle anderen in ihrem Syndrom leben und das für "normal" halten, wird Anna "beschuldigt" die Unnormale zu sein.

Das ist das spezielle Dilemma bei Co-Abhängigkeiten. Sie führen teilweise zu drastischen Trennungsmassnahmen mit extremen Folgen für alle Betroffenen und Co-Abhängigen. Sich aus diesen komplexen "Drama-Dreiecken" zu lösen, ist eine enorme Herausforderung.

Du leidest unter Menschen, die narzisstisch auf dich wirken.
Viele Menschen freuen sich über ihre Erfolge und auf dich wirken sie egoistisch. Sie dürfen sie nicht entwickeln.
Auch ich habe meine Schwierigkeiten, mich über meine Erfolge zu freuen und kann es häufig nicht mit ansehen, wenn anderen es leicht fällt, diese Freude zu zeigen und deklariere sie in meinem Innern als Heuchelei bzw. kann meine Eifersucht bzw. meinen Neid nicht ertragen und mag all den damit verbundenen Schmerz nicht aushalten.
Also benehme ich mich daneben und ein anderer verurteilt mich als narzisstisch, cholerisch oder chaotisch.

Es gibt genügend trockene Alkoholiker auf der Welt, die diesem Trigger entsagen können.
Es gibt manche Messies, die eine Ordnung herstellen konnten, die dem Trigger entsagen, indem sie Messies ausweichen.
Es gibt mit Sicherheit auch Narzissten, die ihren Egoismus haben reduzieren können, doch ohne ein gewissen Anteil an Egoismus kann ein Mensch nicht sein. Es braucht ihn.

Bei einigen Syndromen ist es schwieriger das stimmige Mass zu entdecken und die Entwicklungsfortschritte zu bemerken, vor allem, wenn die Person erst kennen gelernt wurde.
Sie erhalten nicht die Chance, sich ändern zu dürfen.

Worin ich dir zustimme: nur wenige sind bereit, diese massiven Änderungen anzugehen, weshalb sie sich unbewusst entscheiden zu: Einmal Syndrom, immer Syndrom.
Der grössere Anteil der Betroffenen wird in dem Tun verharren, in dem er - aus Traumasicht - erstarrt ist - und mit der inneren Erstarrung lebt er sein Leben bis ins Alter weiter ohne sie aufzulösen. Denn das tut sie nicht von selber.

In diesem Thread geht es um das outsourcing meines Lebens und nicht das von Narzissten anderer. Erstelle bitte einen eigenen Thread dazu und höre auf, diesen "Stempel" zu verwenden. Die Stempeln erleichtern das Benennen und bergen gleichzeitig die grosse Gefahr, dass kein Zutrauen in Entwicklung und Veränderung entstehen kann.

Sybille in ihrer Aussage: "ich bin austherapiert, erklären ihr die Therapeuten. keiner kann mir noch helfen", ist eines dieser Beispiele. Sie glaubt nicht an sich und ihre Fähigkeiten, dass sie den Rest noch schaffen kann.
Ich glaube daran, dass es möglich ist.
Es ist ein sehr tief eingegrabener "Rest", der 80 % Arbeit generiert für sehr wichtige 20 % der offenen Aufgaben.
Und ja, irgendwo in diesen 20 % ist die Grenze der Entscheidungen....Kann ich mit dem Rest meiner gefühlten Unnzulänglichkeiten leben und diese in mein Leben integrieren, egal, wie andere über mich denken oder komme ich damit schlecht klar und möchte daran etwas ändern.
Und ich denke, diese Grenzen entdecken und Entscheidungen treffen, ist für Messies eine der grössten Herausforderungen, weil sie sich dann dafür entscheiden, viele Trigger als Auslöser zu akzeptieren und sie machen zu lassen, wie sie machen werden und damit all die Wiederholungen in Kauf zu nehmen, die sich aus dieser Entscheidung ergeben wird.

Jede Abweichung von den möglichen Wiederholungsereignissen ist ein Hinweis auf Entwicklung. Ich werde immer mehr zu Entdeckerin der Abweichungen bei Wiederholungsereignissen. Sybille ist es aus meiner Sicht ebenfalls.


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12.06.2023 10:51
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Jetzt wieder zu meinen outsourcing.

Es ist komisch: heute morgen - ihr wisst ja, der Körper braucht seine Zeit, um neue Erfahrungen zu verarbeiten und mir neue Dinge zu zeigen und dass ich in den letzten Wochen viele Termine mit Therapeuten hatte - kommt aus meinem innen ein Bild. Es gibt unter meiner Haut eine Hautschicht, die ich ausziehen will. Sie ist schmutzig braun, klebrig und lässt sich kaum herausziehen. Es schmerzt nicht, aber die Gefahr, dass es zuviel aufs Mal ist, ist gegeben, dennoch lässt sich diese Haut leider nicht in kleine Stücke teilen. Dazu ist sie zu dehnbar.

Tja, mal sehen, wie lange es dauert, diese innere Hautschicht outsourcen zu können.
Sie ist als Bild im Kopf. Gefühlsmässig im Körper ziehe ich sie über die Bauchdecke und das Zwerchfell aus, diese ungewünschte Hautschicht.
Das Bild habe ich mir nicht aktiv ausgedacht, sondern ist von selber aufgetaucht. Das macht einen wichtigen Unterschied: Arbeite ich mit Bildern, die nicht mir gehören, sondern mir Menschen von Aussen vorschlagen, oder arbeite ich mit Bildern, die mein Inneres mir anbietet und die aus mir heraus stehen.
Das zweite ist die wirksamere Version.
Diese Unterscheidung lässt sich kaum in Worte fassen und kann kaum verstanden werden, wenn die verkörperte Erfahrung fehlt.

Ich gehöre zu den Weltmeistern von Umwegen und damit dauert manche Aktion bei mir länger. Inzwischen entdecke ich, dass meine rechte Hand/Körperseite den Weg weisen möchte, und die linke Hand/Körperseite die rechte ausbremst. Die linke ist leider die verwirrte, teils richtungslos chaotische Seite und so bringt sie die rechte dazu, die Umwege zu machen.

Seit einigen Tagen versuche ich, die beiden dazu zu bringen, sich miteinander zu unterhalten, doch das klappt nicht so gut. Sie wollen erst mal, dass ich scheinbar ihre "Gefechte" besser begreife ehe Neues entstehen wird. Wenn unbewusste Bewegungen oder innere unbewusste Bilder ins Bewusstsein gelangen (und manchmal helfen Hinweise von Beobachtern von aussen, Gegenüber), das verändert bereits einiges.
Lernen wie sich diese unterscheiden, ist eine Kunst....sowohl für den Klienten als auch für die Begleitperson, das für den Klienten stimmige benennen zu können.
Dazu benutze ich meine Arme übrigens physisch und mache dieses Experiment nicht nur gedanklich....das ist Teil einer körperbasierten Methode, die mich weiter bringt.


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12.06.2023 11:45
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Zitat von IBI im Beitrag #43
Wo ist die Grenze, bei der meine Liebesmüh, Pflanzen an einem anderen Ort gedeihen lassen zu wollen, vergebens ist, weil andere Menschen kein Interesse daran haben?
Wann ist der Zeitpunkt mich zu überwinden, und die Pflanzen auf den Kompost zu bringen?
Puh, keine Ahnung, wo sich diese Grenze befindet?
Da macht sich einiges in mir zu schaffen...
bin gespannt, was mein Körper mir zu diesen Empfindungen erzählen wird.


Ich merke gerade: dieses hat viel mit Frustration zu tun.
Will ich Frust merken?
Nein, natürlich nicht.
Also wie vermeide ich diesen Frust?
Aufschieben, aufschieben, aufschieben.
Nicht machen, nicht machen, nicht machen, weil sich die Liebesmüh (wieder einmal) nicht gelohnt hat.

Puh, dieses Frustgefühl - es ist gerade sehr präsent und unangenehm in meinem Brustkorb - verlangt nach Pflicht und Ausführung und gleichzeitig sagt es: keinen Bock auf enttäuschende Wiederholung.
Jetzt ist der Satz geschrieben und dieses Gefühl fühlt sich von mir gehört. Schon hat es sich beruhigt.
Angenehm.
Deswegen sind die Aufgaben nicht erledigt, doch das macht nichts.
Wichtig ist derzeit, das Gefühl Ernst nehmen und prüfen, wann es breit ist, Tätigkeiten vorzunehmen, von denen viel Glück abhängig ist, weil die Aufgaben davon abhängig sind, ob andere bereit sind, die Inhalte anzunehmen oder nicht.

Dieses Frustgefühl breitet sich auf soo viele Bereiche aus, dass es eine ungeheuerliche Macht hat, mich und mein Tun auszubremsen. Es verhindert nahezu jegliche Motivation, auch bei Themen, an denen ich eigentlich viel Spass habe. Doch das Spassgefühl wird ziemlich schnell vom Frustgefühl aufgefressen und dann übernimmt es dir Macht in mir, vieles nicht zu tun und aufzuschieben.

Teile dieses Gefühls gehören outgesourct, doch leider lassen sich Gefühle nur outsourcen, indem ich sie insource und Ernst nehme und sie eine Weile bewusst (er)tragen kann, herausfinden darf, was sie mir mitteilen wollen und wenn sich herausstellt, dass ihre Mitteilung "unsinnig" sein sollte, können sie entspannen. WEnn der sinnige Teil darin erkannt wird, darf sich die Emotion ebenfalls entspannen.
Ja, richtig gelesen: sie können sich entspannen, wenn sie Ernst genommen werden.
und sie werden sich zurück ziehen, wenn sie erkannt bzw. gehört worden sind.

Von ihrem Besitzer und es tut sehr gut, wenn nicht nur der Besitzer der Emotion sie hört, sondern mancher Zeuge die Stimmigkeit unterstreicht und würdigt.
Wolfram, das ist ZUHÖREN der anderen Art.

Nicht mit den Ohren, sondern mit den Nerven und mit den Sensoren im Körper.


Ich brauchte heute einen leeren Wäschekorb. So habe ich die Wäsche gefalten und in den ziemlich vollen Schrank befördert, damit ich die nächste Maschine Wäsche machen kann.
Das ist eine Routine, um den Frust zu vermeiden.
Den Frust, dass der Wäscheschrank eigentlich wegen Überfüllung geschlossen werden müsste und dass Wegwerfen und Aussortieren von Wäschestücken schwerlich funktioniert.

Interessant wie sich der Frust mit unterschiedlichen Arten der Aufschieberitis präsentiert.


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12.06.2023 15:07
avatar  skurril
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Wow @IBI !!
Deine Reflektionen sind mir sehr faszinierend, auch wenn ich sie derzeit nur überfliege, da selber grad in massivem inneren Wandel bin!

Ja, die SELBST erkannten/fühlbaren Muster sind wohl wahrlich die naheliegendsten...

Dennoch möchte ich von einer Idee berichten, die ich von einem "vertrauten" Podcaster auf Telegram gehört, selber teste:

Zum einen eine selbst-imaginierte "Schutzkugel" um eigenen Körper, wirkt feinstofflich...
Zum anderen, so ähnlich:
Vom reinen Herzen her, von innen nach aussen, eine Art Ballon zu erzeugen (imaginär),
an dessen Aussenseite ALLES "Negative" kleben bleibt; dann gereinigt aus dem Ballon steigen, ihn zerknüllen und in die ZENTRALSONNE werfen, zur Transformation.....

~~~~~

Ja, das klingt sehr exoterisch, zeigt aber Wirkung bei mir...
Vorstellungskraft IST ein wertvolles Werkzeug.
(nicht nur) meine Meinung..

***

LG skurril, Chaos-Navigator;

Carefully Quoting Ygdrasoul

* zusammen ist man weniger allein * danke ihr hier *
...P.ublic I.mage L.imited...


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