outsourcing meines Lebens

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25.09.2023 11:24
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#196
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Zitat von Miranda im Beitrag #195
Wenn ich mir den ganzen Prozess anschaue, dann ist das "Loslassen" ein kleines und wichtiges Teil, aber das Schwierigste scheint mir oft die Entscheidung, sich *jetzt* überhaupt damit zu befassen und nicht irgendwann später...

Das machen wir hier bereits.

Uns fehlt die Kompetenz des Loslassens, die andere in ihrer Kindheit erfahren konnten, weil sie vielleicht "bedingungslose" Liebe, Wertschätzung, trotz gemachter Fehler mit auf den Weg bekommen haben.
Vielleicht fehlt und die Kompetenz auch, weil wir nicht "reguliert" wurden, in unseren emotionalen Verlusten und gar nicht lernen konnten, dass es Verluste waren und sind, und wir keine regulierende TRAUERbegleitung hatten. Deswegen sorgt das Unbewusste und das Nervensystem dafür, dass wir diese nicht in unsere Bewusstheit gelangen können, so lange wir nicht dafür bereit sind.

Das Einkaufen ist eine Ersatzhandlung für etwas, das früher fehlte, die kaum Befriedigung bringt, weil nicht lang anhaltend wirksam.

Das achtlos Dinge liegen lassen, ist eine andere Ersatzhandlung für etwas, das früher fehlte.
Dabei ist das ETWAS durchaus ein anderes ETWAS als das erst genannte ETWAS.
Ich denke, die Dinge liegen lassen Version hat mit alten ZWANGSmustern und mit "fehlenden oder zu festen" Grenzen zu tun.

Wie kann ich die ERFAHRUNGEN nachholen, die in meiner Kindheit "Mangelware" waren und die mein Nervensystem braucht, um lernen zu können, dass "Loslassen" nicht gefährlich ist und mein LEBEN nicht bedroht?
Das aktives selbst gewähltes LOSLASSEN nicht dasselbe ist, wie einen "VERLUST" hinnehmen müssen, weil mir etwas weggenommen wird bzw. Menschen "mental" abwesend waren (oder gar gestorben sind), auf die ich "emotional" angewiesen war.

Wenn mir nicht bekannt und bewusst ist, an was ich "Mangelerfahrungen" erlitten hbe, ist es schwierig die "Mangel-Erfahrungen" in neuen Kontexten bewusst nach zu holen und zu benennen, weil ich nicht wissen kann, was ich benennen müsste.

Drum finde ich diesen Austausch so hilfreich, weil ich durch die Reaktionen diese Antworten finden kann. Manchmal finde ich sie nicht in diesem Forum, sondern bei meinen Therapeuten.


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25.09.2023 11:40
avatar  Robin
#197
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Zitat von IBI im Beitrag #196
Uns fehlt die Kompetenz des Loslassens, die andere in ihrer Kindheit erfahren konnten,


Nein, @IBI. *Wir* hatten eine wunderbare frühe Kindheit mit sehr liebevollen und humorvollen Erwachsenen um uns rum.

Und vielleicht haben wir die Kompetenz zum Loslassen, aber uns fehlt die Kompetenz zum Was und Wie.

Merkst du, wie verwirrend es sich liest, wenn einen jemand anders sprachlich in sein überdehntes Ich einverleibt? Es ist schwierig, einfach darüber hinwegzulesen, oder?


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25.09.2023 13:12
avatar  IBI
#198
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Zitat
wunderbare frühe Kindheit mit sehr liebevollen und humorvollen Erwachsenen


du magst sie gehabt haben.
Mir hat sie gefehlt.
Ich hatte "funktionsfähige" Erwachsene um mich herum.

Was dir fehlt, damit dir LOSLASSEN gelingen kann, ist vielleicht die Kompetenz des WIE und WAS. Vielleicht ist es KLARHEIT, die dir fehlt.
Ich vermute, dass bei dir ein emotionales Thema tief drin liegt, das gesehen werden will und muss, damit LOSLASSEN für dich möglich wird.
Du kannst gerne an der "Prozessoberfläche" des "WIE" bleiben.
Könntest du LOSLASSEN, Robin, würde dir das Aufräumen nicht so schwer fallen.


Bei mir ist ein emotionaler angstbehafteter Kontext enthalten, der aufgearbeitet werden will, ehe loslassen möglich ist.
Einen sicheren inneren HALT aufbauen, der Loslassen möglich macht ohne durch die angstvolle alte Gefahr getriggert zu werden.
Einen sicheren inneren HALT aufbauen, der Loslassen möglich macht, weil mich die TRAUER über den Verlust bzw. Mangel von LIEBE nicht mehr überwältigt?

Ich hatte strenge und kritisierende Erwachsene um mich herum. Bzw. Erwachsene, die mit Geld verdienen beschäftigt waren und "schlafende" Kinder bei den Nachbarn abgeben konnten.

Zitat
Merkst du, wie verwirrend es sich liest, wenn einen jemand anders sprachlich in sein überdehntes Ich einverleibt? Es ist schwierig, einfach darüber hinwegzulesen, oder?


Ich weiss nicht, wie du das meinst.
überdehntes Ich einverleiben?

Vielleicht hat dieser Ausdruck mit dir zu tun: wurdest du früher in "überdehnte ICHs gesogen" und kannst deine Grenze nicht halten, setzen?

Die Gemeinsamkeit auf die ich mich beziehe mit UNS: LOSLASSEN.
Der Rest ist für jeden anders und individuell, doch gemeinsam haben wir in diesem Forum, dass uns der Aspekt
LOSLASSEN
beschäftigt und schwer fällt.

Mir hilft Klarheit durch die Definitionen von Begriffen, die synonym verwendet werden und oft verwechselt werden, weil sie sich subtil unterscheiden.

Was bedeutet Loslassen können?
Gegenstände weggeben?
Gegenstände erst gar nicht kaufen?
Muskeln entspannen?
Luft ausatmen?
Emotionen regulieren?
Emotionale Themen bearbeiten, wenn ich es will, und nicht, wenn äussere Umstände es von mir verlangen?
Mich dafür entscheiden können?

Was bedeutet Verlust?


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25.09.2023 13:42
avatar  Robin
#199
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Zitat von IBI im Beitrag #198
Ich weiss nicht, wie du das meinst.
überdehntes Ich einverleiben?


Liebe @IBI ,
es bedeutet, dass ich gern für mich selbst spreche und keine Lust habe, von anderen mittels "wir" in *deren* Psychoanalyse einbezogen zu werden. Ich habe auch keine Lust darauf, dass du dann "du" statt "wir" verwendest, weil du machst dann im Kern dasselbe: Du bleibst bei dir und wechselst nur das Pronomen.

Ich brauche es gar nicht, dieses ganze weit hergeholte Zeug. Du darfst es aber gern für dich haben. So lange du einfach meine Erfahrungen und Gedanken als genauso okay wie deine ansiehst, weil meine eben auf meiner Erfahrung beruhen und deine auf deiner, können wir ganz prächtig miteinander auskommen. Und die meiste Zeit läuft das ja auch.

"Austausch" geht ja nur, wenn Menschen unterschiedlich sein dürfen. Aber natürlich gibt es Gemeinsamkeiten bei Menschen...

Menschen haben alle ein Jäger- und Sammler-Gen, weil die meiste Zeit in der Geschichte der Menschheit haben sie auf diese Art ihr Überleben gesichert. Überwiegend durch Sammeln übrigens. In früheren Zeiten gab es immer mal wieder Mutanten, denen das Gen zur Vorratshaltung fehlte. Die wurden dann in Notzeiten von den anderen mit durchgefüttert. Dadurch konnten sie überleben und pflanzten sich fröhlich fort, da sie ja nicht damit beschäftigt waren, Dinge in ihre Höhle zu schleppen. Deshalb fehlt heute den meisten Menschen das Gen für die Vorratshaltung, das ohne Zweifel bei unseren Vorfahren, den Jägern und SAMMLERN, noch vorhanden war. 😁😁😁


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25.09.2023 14:32
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Zitat von Miranda im Beitrag #199
Deshalb fehlt heute den meisten Menschen das Gen für die Vorratshaltung, das ohne Zweifel bei unseren Vorfahren, den Jägern und SAMMLERN, noch vorhanden war.

Das glaube ich nicht, dass den Menschen das Gen fehlt.
"Gen für Vorratshaltung" finde ich nicht stimmig als Wort. Es gibt ein solches GEN nicht, sondern es dient der Herstellung der SICHERHEIT.
Ja, Sicherheit gehört zu den Grundbedürfnissen und ist genetisch verankert.

Der ORT der Vorratshaltung hat sich verlagert in die Geschäfte, weil dort Kühlung besser ausgebaut ist etc.
Die meisten Menschen können diese Unterscheidungen treffen, denn in der Corona Lage haben viele Ihre Vorräte bei sich daheim aufgestockt und die Läden geleert und auf die akut verlagerte Situation reagiert.

Bevor die Menschheit sesshaft wurde, gab es wenig Hab und Gut, das von Höhle zu Höhle getragen wurde. Da konnten viele Sammlungen nicht dauernd mitgenommen werden. Es wurde bevorratet, weil sie eine WEILE viel hatten (Mammut als Ganzes), das wurde haltbar gemacht, verarbeitet und dann war es weg. dann wurde gesammelt und neu gejagt. So viel wie gebraucht wurde. Sicher nicht um ewig lange zu bevorraten.

Wenn zwei Personen dasselbe Problem haben, können sie das Wort UNS, WIR verwenden.
Die dritte Person, die ein anderes Problem hat, betrifft es nicht.

Ich kann nicht dafür, dass die Sprache ist wie sie ist. Die Art wie die Sprache sich im Moment wandelt, gefällt mir nicht, denn so verlieren die wichtigen Beziehungsbegriffe ihre Bedeutung an Beziehung. Uns und Wir drückt Beziehungen aus.

Wir tauschen uns in meinem Thread übers Loslassen aus.
jetzt verlagere ich das Thema an einen anderen Ort und bespreche mich mit einer Freundin dazu.


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