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Tagebuch - noch ein wenig planlos
Liebe @IBI, vielen Dank !
Zitat von IBI im Beitrag #649
Deine Aufgabe besteht darin, dich von Kommentaren wie diesen innerlich abzugrenzen und weniger triggern zu lassen. Leichter geschrieben als umgesetzt, denn mit dieser Aufgabe bin ich gleichermassen beschäftigt.
Also diese Abgrenzung gelingt mir schon ganz gut, es triggert mich (mittlerweile) nicht.
Ich bemerke aber auch im realen Leben, dass ich meist "schief von der Seite" angesehen werde. Ob es Neid oder ein sonstiges Gefühl ist, weiß ich nicht immer. Alle haben gesehen, wie ich jahrelang alle zwei Wochen 600 km gependelt bin und neben dem 10 Stunden-Job pro Tag noch meine Eltern gepflegt habe und wie eine "Maschine" über viele Jahre funktioniert habe. Niemand hat da anerkennende Worte mal gefunden oder (unbezahlte) Hilfe angeboten. Es wurde eher für selbstverständlich gehalten ("Du schaffst das schon"). Es war auch für viele selbstverständlich, dass ich mein ganzes Privatleben "eingestellt" habe.
Vielleicht auch deshalb, lassen mich solche Kommentare hier per PN kalt, weil ich es einfach nicht anders kenne - wenn dann reagieren die Menschen sehr negativ auf mein Leben oder schweigen einfach, positive Resonanz kenne ich nicht.
Und dass ich mir Hilfe für die Wohnung geholt habe, war eine Riesen-Überwindung für mich! Da bin ich stolz darauf!
Jetzt muss es mir nur noch gelingen, dass ich mir für das Haus auch Hilfe suche. Leider bin ich momentan da noch nicht bereit dafür, auch weil es hier noch zu vermüllt aussieht .
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Zitat von Lynda im Beitrag #652
Ich bemerke aber auch im realen Leben, dass ich meist "schief von der Seite" angesehen werde.
Lynda, sind die Blicke von anderen wirklich "schief" oder interpretiert dein Kopf dieses Phänomen schneller in eine Art Blick hinein als dir lieb ist?
Mein Kopf kann so was fast unmerklich.....
Zitat von Lynda im Beitrag #652
Es wurde eher für selbstverständlich gehalten ("Du schaffst das schon"). Es war auch für viele selbstverständlich, dass ich mein ganzes Privatleben "eingestellt" habe.
Ja, bedauerlicherweise hat dein Privatleben unter dieser Situation gelitten. Deine Mitarbeiter werden es auch bemerkt haben.
Selbstverständlich.....oh ja, das kenne ich aus meinem familiären Umfeld auch, während es alles andere als selbstverständlich ist, die Pflege der Eltern in der heutigen Zeit nebenberuflich zu stemmen.
Andere finanzieren Pflegedienste und leben ihr normales Leben weiter....
Eine Bekannte, deren Vater mit Dement 200 km entfernt lebt und kein Auto hat, hat eine Pflegerin bei ihm einquartiert. Ihre Schwester lebt so weit ich weiss, in der Umgebung des Vaters. Die Bekannte mietet in der Regel ein Auto, wenn sie ihren Vater besucht.
Es ist eine Leistung, die du vollbracht hast!!!
Mit dem NEBENeffekt, dass du deine Freunde und Bekannte weit hinten anstellen musstest und es im Moment noch machst, weil du schliesslich das Haus verkaufsbereit machen möchtest.
Die sind vermutlich nicht so begeistert, dass du dir kaum Zeit für sie nehmen kannst und schauen möglicherweise zu und wissen nicht, wie sie dir Hilfe anbieten könnten.
Zitat von Lynda im Beitrag #652
Vielleicht auch deshalb, lassen mich solche Kommentare hier per PN kalt, weil ich es einfach nicht anders kenne - wenn dann reagieren die Menschen sehr negativ auf mein Leben oder schweigen einfach, positive Resonanz kenne ich nicht.
In welcher Hinsicht reagieren sie "negativ" auf dein Leben? Ähnlich wie bei den Beispielen aus den PNs, die du erwähnt hast?
Sie sind vermutlich neidisch auf deine Energie und Ausdauerfähigkeit und wissen nicht, wie sie es ausdrücken können, weil ihnen nicht bewusst ist, auf was genau sie neidisch sind. Ich habe häufig meine Mühe damit, positives und wertschätzendes auszudrücken, vor allem wenn ich emotional in einer ärgerlichen Verfassung bin oder neidisch, denn im Neid schwingt häufig ein wenig ärger und traurigkeit über das, was mir unbewusst fehlt, mit.
Zitat von Lynda im Beitrag #652
Und dass ich mir Hilfe für die Wohnung geholt habe, war eine Riesen-Überwindung für mich! Da bin ich stolz darauf!
Oh ja, das glaube ich dir sofort.....und du darfst deinen Stolz feiern und geniessen, Lynda.
Wie viele deiner Bekannten wissen um deine Tendenz zu einer (extrem) chaotischen Wohnung? Sie kennen dein starkes Schamgefühl nicht, wenn du ihnen das nicht anvertraust - was ich gut verstehe. Ich weihe nur sehr ausgewählt Menschen in dieses Phänomen / Syndrom ein. Die oben genannte Bekannte weiss es beispielsweise nicht. Sie kennt andere Macken von mir und unterstützt mich, aber DAS habe ich ihr nicht anvertraut. Also wird sie MIR kein Kompliment machen können, was diese Hürde betrifft.
Nebst dem Ziel dein Elternhaus zu räumen, schau bitte, dass dein Privatleben wieder etwas mehr "Raum" bekommt.
Zitat von IBI im Beitrag #653
Sie sind vermutlich neidisch auf deine Energie und Ausdauerfähigkeit und wissen nicht, wie sie es ausdrücken können, weil ihnen nicht bewusst ist, auf was genau sie neidisch sind. Ich habe häufig meine Mühe damit, positives und wertschätzendes auszudrücken, vor allem wenn ich emotional in einer ärgerlichen Verfassung bin oder neidisch, denn im Neid schwingt häufig ein wenig ärger und traurigkeit über das, was mir unbewusst fehlt, mit.
Liebe @IBI, ja ich denke, das geht schon in die richtige Richtung und das meinte ich auch mit "schief" ansehen.
Das bemerke ich auch generell bei Menschen, wenn sie neidisch auf den finanziellen Wohlstand von anderen sind. Oft kommen meist nur abfällige Bemerkungen wie "der mit seinem Angeber-Schlitten".
Viele sehen nur den Reichtum, aber lassen ganz ausser Acht, dass man enorm viel vorher leisten muss, um sich seine finanzielle Freiheit aufzubauen. Ich gönne jedem seinen Erfolg oder sein (ehrlich verdientes) Geld und freue mich wetschätzend darüber. Daher kann ich das Gefühl "Neid" auch nur bedingt nachempfinden.
Zitat von IBI im Beitrag #653
Wie viele deiner Bekannten wissen um deine Tendenz zu einer (extrem) chaotischen Wohnung?
Es wissen fünf Bekannte darüber Bescheid, allerdings hat von denen noch nie jemand meine damals vermüllte Wohnung gesehen . Eine Bekannte davon ist selbst Messie (sie sammelt/hortet und ist kein Müllmessie wie ich), kann aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr die Wohnung verlassen. Früher habe ich ihr auch viel in der Wohnung geholfen und das hat uns auch viel Freude bereitet, wenn wir gemeinsam "Freiraum" geschaffen haben.
Mein Ziel ist es schon, meine Sozialkontakte wieder aufzubauen, merke aber auch, dass diese mich derzeit viel Kraft kosten. Ich glaube auch, dass ich der Trauer über den Tod meiner Eltern noch nicht genügend Raum gegeben habe.
Daher liegt meine aktuelle Priorität darin, der Trauer auch Raum zu geben, danach wieder Kräfte zu sammeln, den Zustand meiner entmüllten Wohnung zu erhalten und das Haus meiner Eltern zu entrümpeln. Dann sehe ich weiter!
Liebe @Lynda ,
du hattest einfach Pech mit deinem Umfeld, glaube ich.
Ich hatte mit meinen Eltern ein ähnliches Päckchen zu tragen (paar hundert Kilometer Entfernung, neben der Arbeit mehrmals wöchentlich mit der Bahn zu den Eltern zum Helfen gependelt usw.)
Mir war es fast peinlich, wie sehr ich von allen gelobt und unterstützt wurde. Ich hatte quasi das ganze Städtchen meiner Eltern mit im Boot.
Lass dich nicht entmutigen. Es gibt überall viele gute Menschen. Wir könnten zu Menschensammlern werden, statt zu Sachenhortern, oder?
Wenn du ein paar gute Leute in dein Leben einlädst, wirst du viel bessere Erfahrungen als bisher machen.
Muss nicht gleich die große Liebe oder die neue beste Freundin sein. Ich habe zum Beispiel die Nachbarn in meinem Haus aufs einander Helfen eingeschworen. Bei uns imHaus kann jeder bei jedem klingeln und sicher sein, konkrete Hilfe oder einen guten Tip zu bekommen.
Nachdem deine Eltern verstorben sind, hast du jetzt ein bisschen zeitlichen Spielraum, Menschen zu fischen. Zuallererst würde ich nach einer prächtigen Raumpflege-Perle fürs Haus angeln. :-)
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