Ist alles durch Trauma bedingt, alles durch Gene, oder...?

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07.10.2023 12:16
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@IBI

Zitat von IBI im Beitrag #205
Wenn du ihn nicht kennst und du ihn verdrängst oder vermeiden willst, wirkt er ein bisschen wie unbemerkter Krebs:
Er breitet sich unbemerkt in dir aus und vernichtet dich eines Tages.


Immer diese Vernichtungsdrohungen...

Meine Emotionen sind meine Sache. Und: Niemand sonst versucht so wie du, sie als Nasenring zu benutzen, um mich daran durch die Gegend zu zerren.

Die Sprüche von @Emin kann ich nämlich eher mit Humor nehmen - na sagen wir *fast* immer.

Also zur allgemeinen Beruhigung: Die Emotionen, die sich beim Abtragen der alten Schichten auf meinem Küchentisch oder der eingestaubten Konserven auf meinem Herd, sind eher harmlos. Ich hatte sogar ein leichtes Hochgefühl, nachdem ich die Gläschen abgewaschen hatte und fand, dass der Inhalt recht appetitlich aussieht! Ich fand, dass die rote Bete in dem einen Glas und das Balsamico-Dressing in einem der Fläschchen super zu dem Feldsalat passen würde, den ich grade im Sonderangebot ergattert hatte. Also gab's gestern Nachmittag Salat. Mit Apfel und Walnüssen.


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08.10.2023 06:05
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#207
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@Robin @skurril

Liebe Robin

Zitat von Robin im Beitrag #204
Klar tauchen auch Emotionen auf. Und ich habe hier früher auch mal darüber geschrieben, erinnerst du dich?

Falls du mich meinst, ja ich kann mich sehr gut erinnern, auch in den Monaten in denen ich keine Beträge gelesen habe, so habe ich immer wieder auch deine Gedanken und Gefühle mitgelesen. Nun ich finde Gefühle sind es im Leben die wirklich zählen. Bezogen auf unser Grundthema sehe ich das nach kurzer Zeit wenn die Wohnung mal zuerst sich verändert sehr schnell Gefühle hochkommen die wie vergraben, verschüttet waren unter all den Sachen die wir im laufe der Jahre gesammelt haben. Wenn die weggehen kommt mehr Selbstgefühl auf, ich meine sich selbst wieder lebendiger zu fühlen und das spüren die Menschen um einen herum und beginnen sich auch mehr zu öffnen. Ja da beginnt eine voll interessante Reise ins Leben, in ein neues Lebensgefühl und das kann sogar sehr sexy wirken, ist es auch.


Zitat von Robin im Beitrag #204
Mittlerweile bin ich da aber etwas verschlossener.

Hm oft wirkt das nach außen so, vielleicht bist du mehr in dich gegangen? Und vor allem kann sich ja auch wieder ändern. Hab es bei mir selbst gemerkt mehrere Monate lang.


Zitat von Robin im Beitrag #204
Wenn das über-Emotionen-schreiben nämlich Leute zum Anlass nehmen, sich Zeugs über meine Kindheit aus den Fingern zu saugen,

Das kenne ich, hab es hier im Forum oft erlebt und sehe es gelassen und wertneutral, eher als Interpretation dessen was ich über mich und auch meine eigene Kindheit geschrieben habe. Ich gebe auch zu das ich das bestimmt selbst in meinem realen Leben so machen, bzw. so sehe und auch darüber spreche mit Menschen ob es doch in ihrem Prägealter schon diese oder jenen Gefühl seinen Anfang genommen haben. Grundsätzlich ist klar wenn ich über mich und meine Gefühle schreiben wird dies schon analysiert von anderen. Nimm es am besten gelassen denn es sind am Ende Hypothesen über dich.


Zitat von Robin im Beitrag #204
oder mir einen - @Emin ! - "Mr. Right" zu verordnen

Meinst du jemand hat mich dir verordnet? Also wenn du meine Schwester wärst, hm womöglich käme ich tatsächlich auf die Idee dir Mr. Right zu verordnen, doch du weißt das ich das mit einem Lächeln sage, du führst ein Selbstbestimmtes Leben und wenn du dich wie hat mir jemand gesagt vor kurzem? Bepartnern willst dann wirst du das auch tun und ich wünsche dir wie die andern hier auch das spürst wenn Mr. Right oder sagen wir dazu ein Potentieller Partner in dein Leben kommt, dies auch wirklich fühlst und ja glaube du wirst das sehr deutlich sogar fühlen.


Musste grad dran denken, aus den Fingern saugen, hm ja ich schreibe hier am Notebook im 10 Fingersystem und tatsächlich tippen die Finger, tatsächlich übertrage ich motorisch meine Gedanken hier ins Schreibfeld wie ihr auch genau das gleiche seht wie ich wenn ihr schreibt und ja meine Finger saugen meine Gedanken in die Tastatur und ja ich sauge es mir aus den Fingern. Glaube klappt langsam wieder, ich werde wieder mehr schreiben wenn ich mit @Emin erwähnt werde.




Zitat von Robin im Beitrag #204
oder sonstwie mich zum Spielfeld ihrer Projektionen machen, dann lasse ich das

Die „Abwehr“ besteht für mich darin, dass durch Projektion vermieden wird, sich mit Inhalten bei sich selbst auseinanderzusetzen, die man beim anderen sieht. Meinst du das? Jedenfalls ist es die Psychologisch anerkannte Definition von Projektionen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abwehrmechanismus

Bin gespannt auf deine Antwort,
herzlichst zu dir nach Berlin und in die Schweiz, schreibt jemand mit uns hier ja auch im Thema....
Emin


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08.10.2023 07:00
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Guten Morgen, @Emin ,

Zitat von Emin im Beitrag #207
Bezogen auf unser Grundthema sehe ich das nach kurzer Zeit wenn die Wohnung mal zuerst sich verändert sehr schnell Gefühle hochkommen die wie vergraben, verschüttet waren unter all den Sachen die wir im laufe der Jahre gesammelt haben. Wenn die weggehen kommt mehr Selbstgefühl auf, ich meine sich selbst wieder lebendiger zu fühlen und das spüren die Menschen um einen herum und beginnen sich auch mehr zu öffnen. Ja da beginnt eine voll interessante Reise ins Leben, in ein neues Lebensgefühl und das kann sogar sehr sexy wirken, ist es auch.

Ja, das ist so die Grundrichtung der Gefühle bei mir momentan, wenn sich ein bisschen was verbessert in der Wohnung. Und dabei sind meine Fortschritte echt klein. Es muss wohl so sein, dass ich mir dadurch größere Entwicklungen als real vorstellen kann.

Zitat von Emin im Beitrag #207
Das kenne ich, hab es hier im Forum oft erlebt und sehe es gelassen und wertneutral, eher als Interpretation dessen was ich über mich und auch meine eigene Kindheit geschrieben habe.

Ich empfinde es eher als eine Art Verhörmethode. Man behauptet einfach mal irgendwas öffentlich über den anderen, und dann hat der die Wahl: Wenn der Betroffene nichts dazu sagt, bleibt halt die Falschbehauptung als vermeintliche Tatsache im Raum. Und wenn man was dazu sagt, gibt man wieder "Futter" für weitere Behauptungen.

Zitat von Emin im Beitrag #207
Also wenn du meine Schwester wärst, hm womöglich käme ich tatsächlich auf die Idee dir Mr. Right zu verordnen, doch du weißt das ich das mit einem Lächeln sage, du führst ein Selbstbestimmtes Leben


Ja, ich weiß das mit dem Lächeln, und deshalb grinse ich auch. Aber es ist trotzdem so, dass du ganz selbstverständlich davon ausgehst, dass ich einen "Mr. Right" in meinem Leben vermisse, und das ist nicht der Fall. Ich genieße mein Single-Leben und z.B. auch, dass ich mir keine Sorgen machen muss, den "Mr. Right" mit meinen ganzen Unperfektheiten zu vergraulen. Aber auch, dass ich mich nicht sooo viel über die Unperfektheiten von jemand anderem ärgern muss. Also welchen Trabbel man mit Männern haben kann, habe ich erst gestern wieder gemerkt. Ich wollte ihm einige Fahrkarten schenken, weil ich hab jetzt Deutschlandticket. Außerdem wollten wir kochen und er sollte mir ein bisschen helfen. Ich helfe ihm nämlich auch öfter mal. Erst haben wir's von 15 auf 16 Uhr verschoben, das ging von mir aus. Weil ich weiß, dass er ohnehin nie pünktlich kommt, wenn wir bei mir zu Hause verabredet sind, und ich wollte noch Sachen wegbringen, die ich aussortiert hab die letzten Tage und fand, es wäre blöd, darauf zu verzichten und dann zu Hause zu sitzen und zu warten. War schon schwierig, ihn zu erreichen... Und später war er dann gar nicht mehr erreichbar. Um halb 8 abends hab ich ihn endlich erreicht und die Sache abgeblasen.

Eins kann ich dir sagen: Egal ob Mr oder Ms Right, ein solches Verhalten ist für mich ein Knock-out-Kriterium, ich habe mehr als genug Erfahrung damit und will nicht mehr. Enough is enough!

Zitat von Emin im Beitrag #207
Die „Abwehr“ besteht für mich darin, dass durch Projektion vermieden wird, sich mit Inhalten bei sich selbst auseinanderzusetzen, die man beim anderen sieht. Meinst du das? Jedenfalls ist es die Psychologisch anerkannte Definition von Projektionen.


Aha. Und ich dachte, Projektion ist, wenn man beim anderen die Probleme sieht, die man selber hat. Also, dass man seinen eigenen Mist auf den anderen "projiziert", der in diesem Vorgang nicht wirklich wahrgenommen wird, wie er/sie ist, sondern nur als Projektionsfläche dient wie eine Leinwand im Kino. Das war es jedenfalls, was ich meinte.


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17.10.2023 07:36 (zuletzt bearbeitet: 17.10.2023 18:41)
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Eigentlich geht es ja bei der Frage, woher das "Messie-Syndrom" bzw. dysfunktionales Handeln im allgemeinen kommt, darum, wo und wie man am besten ansetzen kann, um etwas daran zu ändern. Dass ich an einen Mix von Ursachen glaube, der individuell unterschiedlich zusammengesetzt sein kann, habe ich ja schon geschrieben. Und selbst die äußeren Erscheinungen, unsere Wohnungen, wo sich das Messietum manifestiert, sehen ja unterschiedlich aus, und es ändert sich auch bei den einzelnen im Verlauf des Lebens. In den letzten Tagen stolperte ich zufällig über jemanden, der enorm viel dazu zu sagen hat (immer auf Englisch) - nicht spezifisch zum Messietum, sondern überhaupt zu Entwicklung und Erscheinung von psychischer Gesundheit und Krankheit bzw. Beschädigung. Und vieles neu und interessant! Hier mal eins zum Unterschied von Männern und Frauen und Psyche und chronischer Erkrankung: https://youtu.be/taYVjQ0_ldA?si=22FOmZoeHaautZqI
(drei Zeichen am Anfang des Links entfernt, damit ich ihn posten kann)


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17.10.2023 20:07
#210
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Gefühle, die bei mir hoch gekommen sind, als die wohnung "mal" eine Zeitlang wirklich vorzeigbar war, die waren in erster Linie Verletzlichkeit, weil die Schutzwälle weg waren. Weil ich nicht so einfach unliebsame Besucher abwimmeln konnte, weil ich nichts mehr zu verstecken hatte. Daran erinnere ich mich und muss mich jetzt mehr denn je darauf berufen, dass ich nicht mehr das Kind bin, das artig das tun muss, was irgendwelche "Onkels" oder "Tanten" von ihm erwarten. Wenn ich jemanden nicht hier haben will, kann ich auch die Tür zu machen und rufen, wir wollen Sie hier jetzt nicht haben.

Irgendwie sehe ich überall dieses fehlende Selbstbewusstsein, das mich dann sozusagen am Nasenring zog, wie Robin das so treffend beschrieben hat. Man muss sich irgendwie von einer Prägung distanzieren, die in der Erziehung so gewaltig schief gelaufen ist, dass man sein Leben nicht so leben kann, wie man es will, und wie man es eigentlich auch verdient hat.

Dieses Thema taucht hier auch immer wieder auf: Verluste, schlechte Umgangsweisen von Nahestehenden, fieses Verhalten uns gegenüber, und die Konsequenzen, die außer dem Messie-Syndrom immer wieder spürbar sind.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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