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Mein Mann !
Ach Mausöhrchen. Ich MUSS gar nix. Ich merke gerade in den letzten Tagen wieder, wie sehr ich doch von anerzogenen Dingen abhängig bin. In meinem Wohnzimmer steht ein riesiger alter Schrank, eigentlich ein Wäscheschrank. Stammt noch von meinen Großeltern. Im Zuge des Kücherenovierens habe ich mir überlegt, den einfach in die Küche zu stellen und all die kleinen Schränkchen, Schränke und Regale raus zu werfen.
Meiner Art von Ordnung würde das massiv entgegenkommen, da ich in dem Schrank alles an einem Platz hätte, Töpfe und Pfannen, Geschirr, Besteck und sogar für die Küchenhandtücher wäre Platz. So weit, so gut. Was mache ich hohle Nuss? Google im Internet, ob das nicht vielleicht blöd aussieht. Immerhin hat der Schrank einen Spiegel in der Tür. Das ist bekloppt. Wenn es sich richtig anfühlt, dann kann mans doch auch machen. Aber nein, ich mach mal wieder ein Problem draus ...
Geschenkt. Ich werd den Schrank trotzdem in die Küche stellen und sollte jemand das anmoppern, werd ich ihn dran erinnern, dass das meine Küche ist. Basta. Zu viele Schränke sorgen nur dafür, dass ich wieder mit müllen anfange und DAS wäre wirklich schlimmer als ein ungewöhnlicher Schrank in der Küche.
Du siehst, auch mich jagt meine Erziehung. Aber der werd ich was husten. Man wird es doch wohl schaffen, solchen unnützen Traditionsballast aus dem Kopf zu werfen, wenn er nur behindert.
Einen schönen Sonntag
Kay
#27
Hallo Grosi ! Eben entdecke ich einen alten Text vom Februar 2013 über Co - Abhängigkeit. Ich habe auch schon daran gedacht, dass es in unserer Ehe
vielleicht auch so ist. Ja, machmal ist einem alles zuviel, die Ordnungsprobleme,Partnerprobleme,Gesundheitsprobleme,alte Eltern, der vielleicht ungesunde Umgang mit sich selber und den eigenen Emotionen.........aber abgesehen davon, dass wir uns immer noch lieb haben,wäre eine räumliche Trennung(also nur getrennte Wohnungen)neben dem Kostenfaktor auch darum keine Lösung, weil jeder von uns beiden dann einsam wäre. Ja, wir könnten rausgehen, aber allein gehen, das würde mein Mann nur unter grossen Anstrengungen schaffen, weil er körperlich behindert ist. Und ich wäre zu bequem dazu, TV und Internet sind doch genug der Kommunikation,oder ? Jedenfalls ist es damit leichter, wenn man wie ich hochgradig schwerhörig ist. Also wurschteln wir uns durch. Das Forum hilft mir, dran zu bleiben und nicht aufzugeben.
Am meisten imponiert mir Kayla, die macht sich jeden Tag neu bewusst, dass und wieviel Kraft sie nach all den Schicksalsschlägen noch hat, um gut für sich selber zu sorgen.
Ich versuche allmählich, ähnlich zu denken, in der Hoffnung, dass die Angst vor krank machender Erschöpfung weiter abnimmt.
Und darum befasse ich mich jetzt auch erstmal wieder mit dem Haushalt. Grüssele Mausohr
Hallo Mausohr,
ich gebe dir recht, eine Trennung (räumlich) ist wirklich eine sehr schwierige Frage. Ich kann das bestätigen, die Kosten wären es noch nicht einmal, nein, ich glaube auch die Liebe würde weniger werden. Es ist etwas anderes, wenn beide schon getrennt gewohnt haben, und sich darauf die Beziehung aufbaut. Aber wenn man auch noch verh. ist und schon einige Zeit zusammen gelebt hat, wie geht man dann damit um?
ich habe sicher auch darüber nachgedacht, aber die Realität sieht anders aus, leicher gesagt als getan. Vielleicht haben hier ja auch andere eine Meinung zu. wie seit ihr mit solchen Themen umgegangen?
Liebe Grüße
Fireman
Liebe Mausohr, lieber Fireman,
irgendwie tut mir das jetzt mal echt gut, zu lesen, dass eine räumliche Trennung durchaus Vorteile haben kann, wenn ein Partner Messie ist. Bei uns ist es ja eher unfreiwillig, weil wir uns im Ausland kennen gelernt haben und leben und arbeiten im gleichen Ort jobtechnisch nicht möglich war. Ich musste mir deswegen aber, sowohl bei meiner Arbeitsstätte, als auch von Schwiegermutter, schon ziemlich heftige Sachen anhören. Wer nicht selber jahrelang in "präkeren" Beschäftigungsverhältnissen war, kann so etwas meist nicht nachvollziehen. Ich vermute auch, dass es bei uns, wo er ja nun Stadtmensch ist, ich aber eher das Landleben bevorzuge, die ideale Lösung ist. Wenn wir am Wochenende beide bei mir sind (es ist sein Hauptwohnsitz), geht das mit dem Ordnung halten auch ein wenig besser. Ich habe aber immer ein wachsames Auge und versuche, diese Bildung von Haufen aller möglicher Dinge sofort zu verhindern. Bei seiner Messiewohnung in der Stadt verzweifel ich allerdings schon beim Gedanken daran. Aber Eure Tipps, wie man beim Aufräumen vorgehen kann, waren sehr hilfreich, ich werde das beim nächsten Mal ausprobieren.
Das Problem der Co-Abhängigkeit war mir bisher noch nicht in dem Sinn bekannt. Da muss ich mal in mich hineinhorchen. Tatsache ist leider auch bei mir, dass es noch viele weitere Belastungen gibt, neben Haushalt natürlich die Arbeit und die Sorge um älter gewordene Eltern. Die Summe von allem ist einfach ein bisschen viel.
Hallo Wühlimaus!
Na ja, ich bekomme auch immer wieder mal zu hören "Was ist denn das für eine Beziehung?", da wir nie zusammengewohnt haben und es wohl auch nie werden. Es würde einfach nicht funktionieren. Wir haben sehr viele Gemeinsamkeiten, aber exakt beim Zusammenleben sind die Reibungspunkte.
Halte Dir doch mal eine Sache vor Augen. Wenn man einen Partner liebt, aber verschiedener Religion ist, dann geht halt jeder in seine Kirche und man toleriert das. Ist man selbst Leseratte und der Partner nimmt Bücher nur zum Unterstellen, wenn ein Tisch wackelt, dann liest man eben und der Partner guckt fern. Nur so funktioniert Gemeinsamkeit, das Gemeinsame pflegen, das Trennende tolerieren oder halt irgendwie managen. Und wenn das Problem eben beim Zusammenwohnen besteht, dann tut man das eben nicht. Über die Beziehung sagt das wenig aus, bei uns klappt das seit 8 Jahren.
Ich bin, wie anderswo erzählt, auch vielen alten Denkgewohnheiten verhaftet. Aber warum soll ich mir, gemeinsam mit einem Menschen, den ich liebe, zwanghaft eine Umgebung aufbauen, die uns beide krank macht? Es wäre vorprogrammiert, dass ich ihn dann verliere, weil die psychische Belastung auf Dauer für uns Beide nicht zu ertragen wäre. Also sollen die Leute labern, das geht mir zu einem Ohr rein, zum anderen raus. Mein direktes umfeld, Kinder und Freunde, haben im Laufe der Jahre eh damit aufgehört, weil sie erlebt haben, dass das durchaus funktioneirt und gut funktioniert. Und was Fremde sagen ... denen ist doch nur ihr eigenes Leben zu langweilig, deshalb müssen sie sich in das anderer einmischen. Also - nimm dirs nicht zu Herzen. Wenn man das zusammenleben so organisiert hat, dass es sich für beide richtig anfühlt, sollte man die "anderen" getrost vergessen.
Alles Liebe
Kay
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