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Unsere Mama ein Messie aber sieht es nicht ein
Hallo numi,
ja wenn der jenige es nicht vorhat, ist alles zwecklos zu helfen, weil es hinterher genauso weitergeht, nur Mist finde ich, wenn dann die Häuser so zuschande gelebt werden. sind ja meist dann mit Schimmel usw. drin, das ist auch für sie gefährlich bez. Gesundheit, ist ja manchmal dabei sowas, und auch für das Haus (Hausschwamm).
Leben und leben lassen, kann ich sofort, sofern nix kriminelles dabei ist,, aber darum gehts dabei etwas ja auch, aber letztlich um das Haus, wo die wohnung drin ist (Miete, was sagte der Vermieter, Rausschmissgefahr...)
Das sind so meine Gedanken als erstes immer bei sowas, selbst bin nur kleine Messie, aber das ist auch bald perfekt, weil ich mir nen kleines Lager zulege un d da Sachen reinkommen. Keller ist keine Variante, da das Fenster kaputt ist. Lager ist auch bewacht, temperiert.
Schönes Wochenende wünscht Reise
Liebe Cuvee,
gut möglich, dass du meine Antwort gar nicht mehr liest oder du das Problem deiner Mama längst mit anderen Augen siehst und gar keine Hilfe mehr brauchst. Aber als ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich unwillkürlich an meine eigene Mama denken müssen. Es gibt viele Ähnlichkeiten zwischen ihnen, aber auch Dinge, die abweichen. Auch ich habe vor etwa einem Jahr in diesem Forum Hilfe gesucht bzw einfach mal alles loswerden wollen, was mich so belastet. Nun kann ich dir auch heute nicht sagen, wie man Probleme der anderen in Luft auflöst, aber ich kann dir verraten, wie ich damit umgehe und wie ich gemerkt habe, dass alles, wovor ich solche Angst hatte, am Ende gar nicht so grauenvoll war, wie ich immer geglaubt habe.
Zunächst kommen mir zahlreiche Schilderungen sehr bekannt vor. Angefangen vom Stapeln der Zeitschriften, Kataloge und der Klamotten bis hin zu den Entschuldigungen beim Besuch von Freunden und die Scham dahinter. Auch bei meiner Mutter erreichte das seinen traurigen Höhepunkt, als ich eine eigene Wohnung bezogen habe und sie dann alleine mit sich war.
Nun, meine größte Angst war immer, dass "es" öffentlich werden könnte. Den Nachbarn ist ja schon lange klar, dass bei uns was nicht stimmt, das weiß ich und ich habe es immer wie eine Last mit mir rumgetragen, weil ich mich so geschämt habe und gleichzeitig meine Mutter nicht so dastehen lassen wollte, sie besteht doch aus so viel mehr als nur aus dem Chaos in ihrer Wohnung und in ihr drin. Es hat mich so gequält, wenn ich darüber nachgedacht habe. Ich dachte immer, was ist, wenn mal jemand in die Wohnung MUSS, z. B. wegen einem akuten Notfall wie ein Wasserrohrbruch... Tatsächlich trat letztes Jahr mein persönlicher Worst Case ein: Meine Mutter hat sich entschieden, ihren Teil des Hauses (das beinhaltet ihre, meine ehemalige und zwei weitere Wohnungen im Haus, eine Einliegerwohnung und das gesamte Grundstück) zu verkaufen. Als ich das erfahren habe, war mein erster Gedanke: Oh Gott, wenn das jetzt die Interessenten sehen, dann ist es aus! Am Tag als der Gutachter kam, war ich dann auch hier und war so enttäuscht darüber, dass sich nicht viel getan hat. Ich habe gehofft, dass sie wenigstens grob Ordnung schafft, aber sie hat sich darauf beschränkt, einen Weg durch den Müll zu bahnen, sodass die Leute durchlaufen können. Und dann hats bei mir irgendwie Klick gemacht. Eigentlich wollte ich da nicht dabei sein, ich wollte die entsetzten Gesichter der Gutachter nicht sehen. Doch dann dachte ich mir, ok, jetzt ist es mir eben egal. In meinem Kopf habe ich mir das immer so vorgestellt, dass die Leute schockiert auf dem Absatz kehrtmachen, durch die Nachbarschaft flüchten und den Zustand jedem haarklein schildern, am besten noch einen Artikel in der Zeitung erscheinen lassen, überzogen gesagt ;) Tatsächlich hat der Gutachter und die beiden anderen Männer, die dabei waren, nicht eine Miene verzogen. Was sie sich gedacht haben, wird was anderes sein, aber sie waren höflich und gingen die Sache pragmatisch an, was muss, das muss, sozusagen. Am Ende haben sie meiner Mutter sogar noch ein Kompliment gemacht, weil sie auf ein von ihr gemaltes Gemälde aufmerksam wurden, das an der Wand hängt und sie wirklich sehr talentiert ist.
Klar, du fragst dich jetzt sicher, was dir diese Geschichte bringt? Was ich dir sagen möchte ist... Du kannst es nicht halten! Verstehst du? Du kannst dir entweder, so wie ich es getan habe, einen Kopf darüber machen und ständig wieder auf Granit beißen, oder dir selbst sagen, das eine ist meine Mutter, die ich liebe, auch wenn wir hin und wieder nicht die gleiche Meinung haben, das andere ist ihr entgleistes Leben. Die Abgründe, die die beiden dazu bewegt, sich so zu verhalten, wie sie es tun, die kennen wir nicht oder wir erahnen sie nur. Du hast Hilfe angeboten und du machst dir Sorgen, das mache ich auch, immernoch! Mir tut es weh, sie so zu sehen, mir tut es weh zu wissen, wie böse andere Menschen vielleicht über sie denken. Aber ich habe mir jetzt angewöhnt zu sagen, bis hier hin und nicht weiter. Letztlich muss sie den Schritt wagen und sich Hilfe suchen und alles umkrempeln - oder eben nicht.
Deine Angst bezüglich deiner zukünftigen Kinder verstehe ich. Ich habe eine ältere Schwester, die drei Töchter hat. Und ihre Mädels lieben ihre Oma und sind gerne bei ihr zu Besuch. Die Älteste kapiert zwar inzwischen, dass bei der Oma was anders ist und redet da auch ganz offen mit uns, sogar mit meiner Mutter selbst. Meine Mutter und meine Schwester, die natürlich auch nicht komplett Rücksicht auf unsere Mutter nehmen kann, immerhin gehts um ihre Kinder - haben sich darauf geeinigt, dass das Zimmer, in dem die Kinder auch mal übernachten, immer in Ordnung gehalten wird. Da steht ein Bettchen drin, das stets frisch überzogen wird, der Raum wird täglich gelüftet und immer gewischt, gesaugt etc. Und das klappt! Gekocht wird dann in meiner ehemaligen Küche, die sie, seltsamerweise, immer blitzblank gehalten hat. Wenn ich mal übers WE dort war und in meiner alten Wohnung übernachtet habe, war immer alles frisch und sauber, obwohl sie die Räume oft benutzt. Du siehst also, selbst wenn sich deine Mutter nicht mehr ändert, dann muss das dennoch nicht bedeuten, dass du sie als Oma nicht in euer Leben einbinden darfst. Es gibt Wege und bei meiner Mama ist das nicht weniger aussichtslos.
Ich hoffe du liest meine Antwort und es gibt dir ein bisschen Kraft. Auf jeden Fall alles Liebe und Gute für dich und deine Mutter!
Hallo @Nucleolus
ja ich war lange nicht hier aber nicht, weil meine Mutter in der Zwischenzeit geheilt ist, sondern weil ich beruflich so eingebunden bin, dass ich's nicht mal mehr ins Forum geschafft habe. Aber hier bin ich wieder :-)
Und es hat sich leider nichts geändert. Im Gegenteil, es ist noch schlimmer geworden und ich kann es nicht aufhalten. Wahrscheinlich hab ich mich auch aus diesem Grund so in die Arbeit gestürzt.
Meine beiden Schwestern und ich waren früher jeden Sonntag bei ihr beim Essen und es war auch immer ganz nett und lustig aber ich komme mittlerweile nicht mehr, auch meine ältere Schwester ist fast nie da. Ich habe zu meiner Mama gesagt, ich will mich nicht jeden Sonntag in dieses Drecksloch setzen und außerdem schäme ich mich auch vor meinem Freund. Erst wenn sie es sauber und aufgeräumt hat kommen wir wieder aber das ist ihr egal. Sie räumt nicht auf und wir kommen nicht mehr, so ist das eben und ich finde es traurig, dass ihr das nichts auszumachen scheint, im tiefesten Innersten wahrscheinlich schon aber sie kann die Hürde einfach nicht schaffen.
Da meine Oma gestorben ist, behaust sie ja momentan zwei Wohnungen. Ihre Wohnung ist schon so zugemüllt, dass ich mich frage, wie sie sich in dem Bad eigentlich noch waschen und ihre Tagespflege betreiben möchte.
An Weihnachten haben wir Mädels darauf bestanden, in ihrer Wohnung Heilig Abend zu feiern und gehofft, dass sie dann einen Grund hat aufzuräumen. Pah, denkste! Überall hat sie Decken drüber gelegt und alles andere in die anderen Zimmer geschoben und zugesperrt, auch das Bad.
Mittlerweile ist auch ihr Kühlschrank kaputt aber sie hat bis jetzt noch keinen kommen lassen, der sich das ansieht oder einen neuen bringt. Dann nimmt sie halt den Kühlschrank in der Wohnung von Oma und Opa, geht ja alles - noch.
Ich kann es einfach nicht mehr mit ansehen! Wenn ich das Haus betrete, bekomm ich gleich ein ganz komisches Gefühl und will da wieder raus und es tut mir im Herzen so weh, zu sehen, wie es verkommt.
Meine jüngere Schwester wohnt mit ihrem Freund in demselben aus ganz unten im Erdgeschoss mit eigener Haustüre usw., ist aber eine kleinere Wohnung und die beiden wollen sich demnächst auch mal vergrößern, wofür ihre Wohnung dann zu klein sein wird. Deshalb haben sie angefragt, ob sie die Wohnung von Oma und Opa renovieren dürften und dort einziehen, das wäre ideal. Meine Mutter braucht den Platz ja nicht und sie kann es ja auch gar nicht sauber halten. Aber das will sie nicht und wenn die beiden dann wg. ihr wegziehen müssen, würd ihr das zwar wehtun aber dann ist es halt so. Das soll soll aber sie auch irgendwann mal bekommen, das ist schon abgesprochen und dass sie dann nicht irgendwann komplett renovieren will, ist klar aber es wird ihr wohl nichts anderes übrig bleiben. Ach das ist alles so schade und traurig.
Ich habe mittlerweile nicht viel Kontakt mit meiner Mutter, obwohl sie im Haus direkt neben mir wohnt aber wenn wir sprechen, ist alles sehr kühl. Sie sagt dann öfters, schade dass sie so unherzliche Töchter hat. Aber da muss sie sich schon erst mal am eigenen Schopf packen, schade, dass wir so eine Müllmutti haben.
Wie ist der der Kontakt zwischen Dir und Deiner Mama mittlerweile? Sprichst Du sie noch auf ihr Zumüllen an?
Ich finde es bei Deiner Mama aber schon mal einen Schritt weiter, wenn sie einen Teil des Hauses verkaufen will, das zeigt ja auch irgendwo, dass ihr der Müll vielleicht selbst zu groß ist und sie es einfach nicht schafft, die große Fläche sauber zu halten und deshalb verkleinert sie sich.
Das mit dem Zimmer für die Kinder Deiner Schwester ist ein ganz guter Plan, so könnte man es auch machen. Naja, noch sind keine Kinder da aber sind in Planung ;-)
Erst zieh ich zu meinem Freund, ca. 20 km weiter und dann kommt der nächste Schritt.
Würde mich über Deine Nachricht sehr freuen!
Alles Gute und liebe Grüße
Cuvee
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hallo Cuvee,
ich hab jetzt nicht alles durchgelesen, mir scheint aber, dass Du das größere Problem hast. Deine Mutter sieht das wohl nicht als so schlimm an. Hast Du mal an psychologische Ursachen nachgedacht?
Sicherlich sterben Menschen und der Verlust ist ein einschneidendes Erlebnis. Sachen sterben aber nicht, die kann man nach 100 Jahren noch gebrauchen. Mein alter Kühlschrank funktioniert immer noch, ein neuerer Kühlschrank ist vor langer Zeit schon kaputt gegangen. Also lieber die alten Sachen behalten, statt neue zu kaufen.
viele Grüße
Wolfram
Hallo Wolfram,
sie hatte ja schon das Sammelsurium-Problem, da hatte sie noch keinen großartigen Verlust eines geliebten Menschen erlitten. Ich denke also nicht, dass es damit etwas zu tun hat. Klar hat das eine psychologische Ursache aber wenn sie es nicht einsieht, dass sie schrecklich haust, dann kann man ihr psychologisch auch nicht helfen. Ich hab ihr ja auch schon vorgeschlagen, sich einem Psychologen anzuvertrauen.
Es spricht ja nichts dagegen einen alten Kühlschrank noch zu verwenden, wenn er funktioniert aber wenn etwas kaputt ist, kann man es nicht mehr gebrauchen und dann muss es weg, weil wo soll denn der ganze Müll gestapelt werden?! Würdest Du einen kaputten Kühlschrank trotzdem aufheben und warum?
Ja ich hab ein Problem damit aber nur weil es nicht normal ist und ich mich für sie schäme.
Viele Grüße
Cuvee
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