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Dokureihe "The Hoarder Next Door"
@Miranda
danke.
als ich ein werdender Erwachsener werden wollte, bin ich mit dem Auto durch Deutschland gefahren, hab im Auto übernachtet, ab und zu mit einem Petroleumkocher Nudeln gekocht und ab und zu fragte mich jemand nach meinen "Papieren". Hab ich gezeigt und alles war gut. Übernachtet auf irgendwelchen Parkplätzen. Ich erinnere mich noch an einen Parkplatz im Wald, wo ich die Sterne beobachten konnte. Und da kam einer, der mich aus dem Schlaf gerissen hat.
Mein Cousin aus Ost Berlin hat an der Mauer mitgebaut und fand das gut. Meinte aber, dass er nur Bols trinkt. (westlicher Likör). na ja, da war die Mauer auch noch nicht fertig. Ist das jetzt eine Familiengeschichte oder Politik? Und solche Probleme habe ich beim Aufräumen auch, alles greift ineinander, es gehört alles zusammen, so dass ein Wegwerfen zu einer Lücke führt.
Hab auch mal meine älteren Platten etwas durchgesehen. Und da tauchten auch schon Begriffe wie Narzissmus auf. Und wenn ich mir das alles durchsehe, gehört alles zusammen, wie soll ich das noch sortieren. 9 Platten zwischen 1 und 5 TB.
Miranda, dass müßte doch bei den Büchern so ähnlich sein. Früher hatte ich keine Romane gelesen, weil ich dachte, dass sind nur Phantasiegeschichten. Jetzt merke ich aber, dass da auch Wirklichkeit drin stecken kann. Märchen aus psychologischer Sicht kann auch interessant sein.
make love, not war. make Empathie not Narzissmus.
viele Grüße
Wolfram
meine Webseite:
http://messie.bplaced.net/messie
Hallo @Wolfram1,
Zitat von Wolfram1 im Beitrag #66
Miranda, dass müßte doch bei den Büchern so ähnlich sein.
So lange es so viele sind, kann ich nicht mehr sortieren. Ich bin tatsächlich immer noch dran, fast jeden Tag.Mittlerweile hab ich entdeckt, dass ich mir hier das allerfeinste Antiquariat aufgebaut hab - nur total chaotisch und voll... Weil halt das Sortieren nicht mehr ging. Ich möchte es gern wieder so haben, dass ich genau weiß,wo alles steht, und ans Regal gehen kann und das Buch rausziehen,das ich grade für irgendwas brauche. Und dafür muss halt alles verschwinden,was ich nicht brauche. Kompliziert ist, dass ich nicht so genau weiß, was was ist. Deshalb kann ich ganz gut nachvollziehen, wie man dazu kommt, zu entscheiden, dass alles rausfliegt. Bloß ich würde dann sofort losrennen und neue kaufen. Ich denke, das ist doch das Wesentliche beim Ausmisten, dass man sich klar wird, was man tatsächlich tut und wie man leben möchte. Und das ist echt kompliziert, weil z.B. theoretisch möchte ich mich weiterbilden und praktisch hab ich keine Lust auf alles, was sprachlich schwer verdaulich ist (usw.). Aber es geht ganz gut voran, in einer halben Stunde wird ein Rucksack voll, inklusive Reinigung.
@Miranda
Oh, Bücher, mein Thema. :-) Wenn ich jedes Buch behalten hätte, das ich je gelesen habe, au weia! Ich habe darum als Schülerin schon viele Bücher auf dem Flohmarkt wieder verkauft. Und lieber in der Bücherei ausgeliehen statt zu kaufen. Und ich bin oft umgezogen. Die Bücherkisten sind sowas von schwer!
Darum habe ich klare Kriterien, welche Bücher ich behalte und welche nicht. Die meisten Bücher sind eh so schlecht, dass ich bestimmt kein zweites Mal reinsehen will. Ich behalte nur die, die mir besonders gut gefallen haben. Da ich halbprofessionell in der Literatur arbeite, macht es Sinn, meine Lieblingsbücher zu behalten, falls ich mal ein Zitat oder eine Leseprobe daraus brauche. Und auch Fachbücher habe ich einige.
Der Regalplatz ist allerdings begrenzt. Wenn ich ein neues Buch reinstellen will, muss dafür ein anderes raus. Ganz einfache Regel. Dann sehe ich gleich, ob es sich lohnt, das Buch zu behalten. Wenn es mir wichtiger ist als eines der Bücher, die schon dort stehen.
Zum Glück werden manche Bücher mit der Zeit doch unwichtiger, weil mich z.B. das Thema doch nicht mehr beschäftigt. Das klappt so ganz gut.
Blöd ist nur im Moment die Anzahl ungelesener Bücher. Ich stelle regelmäßig Sachen ins Tauschregal und so habe ich immer gesehen, was es Neues gibt... Wenn ich das Buch nicht sofort mitnehme, also morgen steht es nicht mehr da. So haben sich ein paar Kisten ungelesener Bücher angesammelt. Aber ich lese mindestens ein Buch pro Woche, das geht dann wieder zurück. Es war schon lange kein Buch so interessant, dass ich es behalten wollte.
Ich hoffe, es tröstet Dich, dass das auch für Nichtmessies ein schwieriges Thema ist, das viel Disziplin erfordert. Ich bin sehr froh, dass es viele Möglichkeiten gibt, um Bücher in gute Hände weiterzugeben. Tauschticket.de ist auch eine gute Möglichkeit, liebe ich sehr. Denn ein Buch ins Altpapier zu werfen, das geht gar nicht. Dazu liebe ich Bücher zu sehr. Das mache ich nur, wenn ich ein Buch zensiere, also bewuss aus dem Verkehr ziehe, weil es unmoralisch ist oder gewaltverharmlosend oder so.
@Wolfram1
Ich sehe schon, Deine Deutschlehrer haben auch darin versagt, Dir beizubringen, was Literatur ist. :-)
Ich verstehe das erst richtig, seitdem ich selbst schreibe. Aber vielleicht muss man immer erst selbst kochen, bevor man das Essen anderer beurteilen kann. (Ich habe mal eine Freundin damit überrascht, als ich richtig bemerkte, dass unsere Gastgeberin das Brot heute Nachmittag extra für uns frisch gebacken hatte. Sie wollte nicht glauben, dass ich das schmecke.)
Literatur / Romane, das ist für mich:
- Eine Form der Kommunikation. Der Autor erzählt uns oberflächlich gesehen eine Geschichte, aber meistens steckt in verschlüsselter Form noch ein Thema darin, eine Meinung, eine Botschaft.
- Eine Möglichkeit, ein Fachthema zu diskutieren. Sozusagen eine fiktive Fallstudie. In Milieustudien oder Science Fiction geht es beispielsweise um Fragen wie "Was macht das mit uns, wenn wir unter diesen oder jenen Bedingungen leben (müssten)?" Science Fiction ist oft Technikfolgenabschätzung.
- Eine Möglichkeit, um Lebenserfahrung und Problemlösungen weiterzugeben. Oder um vor etwas zu warnen. Um Wissen weiterzugeben.
- Manchmal haben sogar Romane eine politische Botschaft. Oder eine religiöse. Manche Romane haben die Prohibition, Judenverfolgung, Kriege oder was auch immer gefördert.
@Miranda
wie sortierst Du die übrig gebliebenen Bücher? Im Fernsehen habe ich gesehen nach Höhe und nach Farbe. Ich sortiere lieber nach Thema, was das Sortieren schwieriger macht. Die Bücher, die nicht mehr der Höhe nach reinpassen, lege ich oben drauf, was das Rausnehmen etwas erschwert, wenn das viele sind, die nicht reinpassen.
Was hältst Du davon, nur Nachschlagewerke im Wohnzimmer zu lagern und die anderen aufhebenswerte Bücher auf den Dachboden zu bringen?
viele Grüße
Wolfram
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