Hallo, ich habe hier lang nicht mehr geschrieben. Eine Bekannte half mir beim aufräumen ein paar mal und ich sah darin die Lösung. Das Problem, nach 2,3 Tagen war die Wohnung wieder genauso vermüllt. Ich komme von meinen Dienstreisen zurück und schaffe es nicht den koffer auszupacken. Hole mir Bücher die ich lesen will heran und lasse sie liegen. Auch aus der Angst heraus wieder mal zu vergessen was ich gerade lese. Ich kaufe und kaufe und verstau es nicht. Also, alles wie immer.
Die Bekannte hat mir also auch nur temporär geholfen.
Ich bin wie man das so so sagt, gläubig, und habe schon den ganzen morgen um kraft gebetet das ich aufräumen kann. Den Anfang habe ich wieder mal gemacht, die Hoffnung aber das durchzuhalten ist klein. Selbstwertgefühl gleich null. Das Lesen hier half mir schon sehr eben. Vielleicht sollte ich hier mal dranbleiben im Forum. Ich kann gerade kaum atmen, aber ich probiere hier weiterzumachen, obwohl ich mich wie der letzte loser fühle. Denke dahinter steckt schon eine Depression und dahinter wieder Verstrickungen in der Familie und meine Stellung in der Familie. Ich bete sehr viel und habe viel austausch, beschäftige mich viel mit Depression und habe meine Alkohol und meine Sexsucht hinter mich gebracht. Kürzlich brachte sich ein Jugendfreund um, ich dachte nur, warum er und nicht ich. Das beschäftigt mich sehr, vielleicht sehe ich ja auch vieles falsch. Ich hatte ihn als sehr glücklichen Menschen eingestuft, der wusste was er wollte. Kinder, Frau, Job, Haus, sportlich, und dann mit 46 der Exit. Ich probiere jetzt mal weiter zu machen. Das Thema Messie ist halt so schambeladen das ich mich damit auch nicht so raustraue in den AA Meetings wo ich hingehe. Meine finanzielle Situation ist nicht gut, aber besser als früher. Es reicht gerade so. Immerhin. Ich denke das gehört zusammen, unbefriedigende Beziehungen, Kaufen, Vermüllen. Hoarding ist glaube ich der Fachbegriff. Dann bin ich hoarder. Gibt es hier noch mehr hoarder oder sind wir das alle hier? Vielleicht finde ich ja noch ein paar hilfreiche Beiträge hier. Das Thema messie begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Mittlerweile merke ich allerdings auch das ich mit Rechungen schlampe, Terminen, Kleidung usw. Das macht mir schwer zu schaffen. Auch das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit ist ordentlich in Mitleidenschaft gezogen. Ich fange was an, und vergesse es einfach. Schlimm. Leider abeite ich im Schichtdienst und Außendienst. Bin also meist 4-5 Tage unterwegs, Schicht, und habe dann ein paar Tage frei. Das wirft mich immer sehr aus der Bahn. Jetzt mache ich aber eine 70% Teilzeit das hilft schon ein bisschen.
Mein Thema hier heisst Tiefpunkt, bei den AA nennen wir so den Wendepuntk wenn wir erkennen das wirklich Alkoholiker sind und das das Problem ist was uns am leben hindert. Ich hoffe sowas passiert mir hier auch gerade mit dem messiesein und jetzt ist der Wendepunkt. Ich befürchte aber das das hier noch viel viel tiefer geht als der Alkoholismus der auch schon sehr tief geht. Gerade auch im Gefühls und Beziehungsbereich, da sind bei mir richtige schwarze Löcher. Was fühle ich, was will ich? Ich spüre es erst wenn es zu spät ist. Das ich denke irgendwas stimmt nicht. Aber es ist alles verschleiert. Ich fühle mich von meiner Freundin oft überrumpelt. Aber ist das so oder meine ich das nur? Keine Ahnung. Ansonsten habe ich mich von allem weitgehendst zurückgezogen und alle Freundschaften so gut wie verloren. Es gibt da noch einen AA Freund und bekannte von anderen 12 Step gruppen wo ich hingehe. Ich fühle mich da also eigentlich getragen. Auch im Glauben. Es fixiert sich viel auf meine Freundin, wo ich auch nicht weiß ob das gut geht. Wir leben allerdings nicht zusammen, das will ich auch nicht. Das weiß ich. Da nehme ich auch meine Krankheit sehr ernst. Da ist auch ein Bekannter ein Vorbild der bipolar ist und für den klar ist das er nur Teilzeit arbeiten kann und keine Famiie haben kann, keine karriere machen kann. Da denke ich oft dran. Am liebsten würde ich mich wieder ins bett legen, hab gerade Urlaub, aber ich will heute mal dranbleiben.

Habt ihr denn vielleicht noch Tipps an wen ich mich wenden kann? Ich hab gerade ein bisschen über laveno gelesen. Ich habe auch schon mal eine Hotline angerufen die aber nur an bestimmten tagen besetzt war, das würde mir gut helfen wenn ich da wieder anrufen könnte. Zu meiner Freundin ist noch zu sagen das sie ex-magersüchtige und das man es ihr arg ansieht, von daher ist sie auch Frührentnerin und hat immer Zeit. Ich habe immer das Gefühl das sie zu hause sitzt und nur auf mich wartet, das ich sie treffe. Das macht mir irgendwie Druck. Wie sehr ihr denn das? Ich fühle mich da echt sehr blind bei diesem Thema. Wenn ich mal so vergleiche gegenüber meinen ersten beiträgen hier, hat sich alles eine stufe erhöht zum positiven. Girokonto ist ausgeglichen und der Kredit gekündigt; Kreditkarte bezahlt und gekündigt, hab eine Freundin, eine gute Beziehung zu Gott wie ich meine. ich gehe auch momentan immer sehr früh ins bett und kann mir morgens schön zeit lassen beim aufstehen. Das tut mir auch sehr gut. Ich wäre euch echt verbunden über konkrete Tipps, vielleicht so einer Art Verhaltenstherapie oder so. Ich scheine regelrecht Angst vor dem Aufräumen zu haben.

Hat jemand hier mal was von dies ignis gehört? Einer therapeutischen Einrichtung die christlich ist. Oder habt ihr andere Vorschläge? Vielleicht sowas wie eine Klinik für Alkoholiker aber für messies? In einer psychsomatischen Klinik war ich schon mal, bad herrenalb, das tat mir nicht gut. lg b

Hallo ihr lieben; wäsche habe ich jetzt gewaschen im Waschsalon. Ich probiere nachher zu spülen, dann geht es jeden tag stück für stück weiter. Spüre das mir eure beiträge viel kraft geben und wie wertvoll die tipps hier sind. Mir jeden Tag was vornehmen wäre eine Idee. Weiß aber nicht ob das ausreicht diese Wohnung nochmal in den griff zu kriegen. Vor kurzem hörte ich eine predigt von joyce Meyer die meinte das man mit Jesus (im geiste) aufräumen kann. Hat bei mir auch nicht gefruchtet.