Emotional besetzte Gegenstände?

25.10.2024 23:50
avatar  Emin
#1
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Liebe Mitglieder und passive Leser die sich auch gerne anmelden um mitzumachen bei uns mit uns hier.

Kennen wir doch alle oder?

Die Grausamkeit für uns alle die sich als Messies fühlen ist die Trennung von Gegenständen, denn dies wird leider gerne als als Verlust eines Teils der eigenen Identität wahrgenommen und ist dazu oft sehr angstbesetzt. Noch ein Grund kann ein Vermeidungsverhalten ohne Ende sein, bei dem der Betroffene also der sich als Messie sieht – eben aus Angst, was falsch zu machen dann die anstehenden Entscheidungen vor sich ``ewig`` herschiebt und sich eben einfach nicht entscheiden will. Ich habe nun zwei Sachen assoziiert, hängt für mich bei fast allen von uns zusammen.


Eine Dame @Jennifer hier aus unserem Forum hat mir das erklärt von Omas Blumenvase die nie benutzt wird und doch immer bei jedem Umzug mitgeht und im Regal steht. Klar ich kann doch Omas Vase niemals weggeben denn sie lebt schon lange nimmer und das wäre ja also ob man das Gefühl mit Oma weggibt. Was ist das, das wir Gefühle verbinden mit den Dingen in unserer Wohnung die wir rational gesehen weggeben können.


Ich habe bei mir selbst die Erfahrung gemacht das hinterher es gar nicht wo ist damit. Die Gefühle werden bei mir keineswegs geschmälert oder verblassen irgendwie. Im Gegenteil sogar, ich kann verschiedene Gefühle aus meiner Vergangenheit viel leichter loslassen. Deshalb schreibe ich das ja hier, haben wir das Gefühl nur was von unserer Identität zu verlieren oder haben wir in Wirklichkeit die Angst was selbst an Gefühl und zwar das Gefühl uns selbst wahrzunehmen verlieren?


Der Gedanke nun dazu ist, wenn wir mehr auf unsere Gefühle hören und weniger kopflastig durch den Tag gehen, durchs Leben gehen ohne uns über alles den Kopf zerbrechen auf unsere Innere Stimme mehr hören, unsere eigenen Gefühle ernst nehmen passiert dann das unmögliche das unfassbare? Das wir beginnen das im Außen was wir gehen lassen dürfen auch gehen lassen? Loslassen anfangen?


Vorher ist das angstbesetzt, schambehaftet und echt hab ich wirklich weniger schöne Erinnerungen an Oma wenn die Vase ich z.B. einem Nachbarn schenke der sich darüber freut und diese auch wirklich brauchen kann? Das würde doch Oma glücklich machen das die Vase wieder neue Freude spendet oder?


Ich hoffe ich konnte dies verständlich rüberbringen, was sagt ihr dazu?

Oder eben alles behalten wie hier:


Hoarding living room
Shadwwulf at English Wikipedia, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons

oder hier:


The hoarder flat of Isolde Meurer von Infeld after her death and her gandchild Erik Haemmerli.
Thomas Haemmerli, Copyrighted free use, via Wikimedia Commons

oder noch mehr hier:


Hoard
TheDoctorMo, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

oder extrem hier:


Gregrage canadiana garage 2023
Garage2020, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Das hier ist dann nix mehr Messie Syndrom sondern Diogenes Syndrom:


Müllwohnung in Dresden
Userm1970, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons


Herzlichst bei Frankfurt am Main
Emin


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26.10.2024 13:25
avatar  Rica
#2
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Wenn es bei Omas Blumenvase und ein, zwei Familienfotoalben bleibt, sind Erinnerungsstücke kein Problem.

Auch geerbte Möbelstücke können sich harmonisch in den eigenen Haushalt einschmiegen. Ich freue mich zu Beispiel sehr über Mamas Biedermeiertisch. Es hängen schöne Erinnerungen daran - und ich werde neue Erinnerungen damit schaffen, indem ich mit lieben Freunden an diesem Tisch zusammensitzen werde.

Ansonsten kann ich noch nicht viel zu dem Thema sagen. Ich habe ungefähr drei Umzugskartons voller "Memorabilien", die momentan noch nicht dran sind beim Aussortieren.


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27.10.2024 14:26
#3
An
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Laut meinem Lieblingsbuch ist die entscheidende Frage: Löst das Erinnerungsstück positive oder negative Gefühle aus? Erschreckend oft behalten wir nämlich Erinnerungsstücke, die uns eher belasten. Irgendwie aus Pflichtbewusstsein oder fehlender Selbstfürsorge. Grundsätzlich denke ich schon, dass wir weniger an unsere Großeltern denken, wenn wir in unserem Haushalt weniger Dinge von ihnen haben. Aber in meinem Lieblingsbuch stand so schön drin: Unsere verstorbenen Vorfahren sind jetzt an einem Ort, wo Dinge keine Bedeutung mehr haben. Darum werden sie uns verzeihen, wenn wir uns von ihrem Gerümpel trennen. Sie selbst haben das ja auch getan. Das finde ich tröstlich. ich bin nämlich sicher, dass meine Mutter im lebenden Zustand sauer auf mich wäre dafür, dass ich ihr Zeugs spende oder wegwerfe.


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