Kennzeichen unreifer Menschen, habe ich im Internet gefunden:
- Mangel an Empathie
- Egozentrik
- wenig Introspektion
- Impulsivität
- Neigung, anderen die Schuld zu geben
- Rituale und Launen
- großen Wert auf Image legen
- Langweile verabscheuen
- Schuldzuweisungen und Schuldumkehr
- Opferrolle
- Trittbrettfahrerei
- Machtspiele
Das passt sehr gut auf meine Schwester. Letztlich hatte sie es auch nie nötig, erwachsen zu werden. Sie hat lange bei den Eltern gelebt und ist von dort direkt zu ihrem dominanten Freund gezogen, der sie nun bevatert. Sie hat in einer wohlorganisierten Firma ihre Ausbildung gemacht, wo sie vermutlich auch nicht viel Verantwortung tragen muss. Jedenfalls klingt das immer so.
Also, ich wollte immer erwachsen werden. :-) Mir liegt die Verantwortung quasi im Blut. Vermutlich kann ich darum so gut mit Tieren, weil die es ganz gerne mögen, wenn jemand die Verantwortung übernimmt und sie nur noch hinterher trotten müssen. Sie wissen, dass sie sich auf mich verlassen können. Ich vergesse nicht, sie zu füttern. Wenn ihnen etwas weh tut, können sie zu mir kommen, und ich finde eine Lösung. Und jetzt bin ich sogar ins Feuer gesprungen, um meine Kleinen zu retten.
Bloß: Nun ist meine Schwester schon so alt, ich glaub, das wird nix mehr mit Erwachsenwerden. Mein Eindruck ist, dass es ihr ganz gut gefällt so. Sie braucht sich nur anzustellen und Überforderung zu kommunizieren, und schon übernimmt jemand anderes die Verantwortung und die langweiligen Aufgaben...

Es fühlt sich an wie eine Erleichterung, dass ich die Kleidung meiner Eltern jetzt komplett durchgewaschen habe. Ich habe jetzt anderthalb Jahre oder so fast täglich eine Maschine Wäsche gewaschen, manchmal auch zwei. Jeden Tag musste ich zwei Mal in den Keller dafür. Jetzt kann ich wieder besser an die nächsten Projekte denken und kann in der Mittagspause was anderes machen.
Die Vorgabe an mich, dass ich jeden Tag drei Sachen aus dem Haus schaffe, funktioniert auch sehr gut. Wenn ich exakt drei schaffen würde, wären das im Jahr rund 1000 Teile. Das ist natürlich wenig, weil ein Messiehaushalt ja eher 30.000 Teile enthält oder so. Aber an den meisten Tagen sind es fünf oder mehr. Immer wenn ich irgendetwas suche, stolpere ich über Dinge, die noch weg können. Gestern habe ich bei der Suche nach einem Nussknacker einige Flaschenöffner gefunden, die weg können (Müll oder Tauschregal). Heute habe ich einige Samentüten weggeworfen. Die Samen waren vor 20 Jahren abgelaufen und sind auf dem Fensterbrett auch definitiv nichts geworden. Außerdem habe ich ein Gläschen mit Zitronengras gefunden, das 2004 abgelaufen war und nach gar nichts roch. Inzwischen ist bei Ebay der Stand, dass dort einige Artikel schon über ein Jahr stehen und selbst für einen Euro krieg ich das Ding nicht los. Da nehme ich hin und wieder was raus, mache aber vorher einen Screenshot von der Anzeige mit Einstelldatum und Anzahl der Zugriffe. Nur falls man mich doch noch vor Gericht zerrt, dass ich Nachweise habe.