Neues aus dem Horrorhaus

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01.02.2022 21:49
#31
An
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Grundsätzlich hätte ich es auch für eine gute Lösung gehalten, dass ich mit ein paar Monaten Vorlauf zu meiner Schwester sage: "Alles, was am 1.5. 2022 noch im Haus befindet, geht in meinen Besitz über." Das würde alle Problme auf ein Mal lösen. Sie stünde unter Druck, ihre eigenen Sachen irgendwo anders hinzubringen und sich vom Erbe das rauszusuchen, was sie behalten will. Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, sortieren wir noch ein drittes Jahr. Das Haus ist immer noch so voll!
Aber leider geht das rechtlich nicht. Ich frage mich nur manchmal, ob ich es trotz Abraten meines Anwalts machen soll. Meine Schwester müsste mich dann verklagen, aber vielleicht macht sie das ja nicht. Vielleicht wäre es ihr ganz recht, wenn der Unsinn irgendwann ein Enddatum hat.


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01.02.2022 21:51
#32
An
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Übrigens gibt es kleine Zwischenerfolge. Ich habe im Wohnzimmer einen kleineren Schrank leer bekommen. Vieles darin konnte direkt ins Altpapier, die Reste, die ich noch mit meiner Schwester durchsprechen sollte, passen in einen einzigen Umzugskarton. Nun kann ich in diesen Schrank meine eigenen Sachen reintun. Da passt bestimmt der Inhalt von zwei bis drei Umzugskartons rein. *freu*


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02.02.2022 16:21 (zuletzt bearbeitet: 02.02.2022 16:45)
avatar  Fundus
#33
Fu
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Zitat von Anna1111 im Beitrag #30
@Miranda
Anwälte sind ja anscheinend dazu da, alles noch komplizierter zu machen. Meiner hat mir gesagt, dass wenn ich ihr etwas schriftlich gebe, ein Einschreiben nicht mal genügt. Ich bekomme dann zwar einen Rückschein, auf dem steht, dass ihr ein Brief ausgehändigt wurde, aber sie kann immer noch behaupten, da habe etwas anderes drin gestanden. Puh! Ich müsste also verbindliche Schreiben durch das Amt zustellen lassen.



Anwälte sind eher so etwas wie Zoowärter, die einen durch ein Loch in der Wand den Rüssel eines Elefanten fühlen lassen. Man findet den schon beängstigend groß und sperrig. Wenn man aber wüßte, daß Jura nicht nur der Rüssel, sondern ein ganzer Elefant ist, würde man gleich schreiend davonlaufen. :)

Das Grundproblem ist im Zivilrecht, daß der Richter sowieso würfelt. Weil es einfach kein Gesetz gibt, das genau den Umgang mit hundert Büchern in einem geerbten Haus regelt, sondern alle Beteiligten einen ganzen Stall von Rechten und Pflichten haben, die untereinander abzuwägen sind.

Dazu kommt noch, daß Du im Falle eines Rechtsstreits Partei wärst, also entweder Kläger oder Beklagter. Und deren Aussagen zählen grundsätzlich weniger (genauer: gar nichts) als die eines Zeugen. Wenn Du also sagst, Du hast einen Brief eingeworfen, hat das keinen Beweiswert. Bei einem Einschreiben könntest Du auch einen leeren Umschlag verschickt haben. Wenn sich ein Freund das Schreiben anschaut und einwirft, kann er das vor Gericht bezeugen und der Richter kann dem dann glauben oder nicht. Aber Dir als Partei kann er nicht glauben.

Ich sehe bei diesem ohnehin konfliktgeladenen Thema die Möglichkeit, daß Du das zu Deinen Gunsten ausnutzt. Wenn nun größere Mengen der Sachen verschwinden, einfach weg sind. Erstmal müßte Deine Schwester Dich ja verklagen, wohl auf Schadenersatz. Und dann müßte sie belegen, was denn verschwunden ist und was das wert war. Halte ich für unmöglich. Außer sie hätte Fotos, daß da wirklich 100 Bände einer von Goethe persönlich signierten Erstausgabe im Regal waren.

Insgesamt sollte aber der Anwalt schon eine Idee haben, wie Du Deine Ansprüche durchsetzen kannst. Weil für Faustrecht braucht man keinen. Es gibt da so Dinge wie Geschäftsführung ohne Auftrag und Ersatzvornahme. Wenn Dein Teil Deines Erbes nicht nutzbar ist, hat das einen bezifferbaren Wert, und wenn das Erbe gar durch Schimmel etc. unterzugehen droht, besteht Handlungsbedarf.

Edit: Fällt mir gerade noch ein, wenn du Sachen bei Ebay einstellst, oder noch einfacher bei Ebay Kleinanzeigen, und dann kommen keine Gebote bzw. monatelang meldet sich niemand, ist das ein guter Weg, die merkantile Wertlosigkeit der Sachen zu belegen. Also statt 100 Bücher einzeln detailliert als Auktion einzustellen, machst du ein paar Übersichtsfotos, wo man die Titel lesen kann, stellst das für VB 30 Euro (oder sonst ein ungefähr passender Wert) bei Kleinanzeigen ein. Wenn sich nach einem Vierteljahr kein Käufer gemeldet hat, kannst Du die Bücher wegschmeißen, weil hinreichend belegt ist, daß sie nichtmal 30 Euo wert sind.


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06.02.2022 19:00
#34
An
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@Fundus
Hallo Fundus,
ja, das hätte ich auch erwartet, dass der Anwalt gute Ideen hat. Stattdessen hat er eher aufwändige, teure Ideen. Ich meine, es geht zu 99% um Dinge, die keinen oder nur geringen Wert haben. Leider sieht meine Schwester als Messie das anders ODER als Psychopathin tut sie so als sei sie bekloppt, um so Macht über mich auszuüben. Genau ist mir nicht klar, was sie da treibt.
Eine Freundin hatte da mehr Glück. Sie hat einen guten Anwalt genommen und der hat sie innerhalb von zwei Jahren da rausgeholt. Bei mir dauert es mindestens noch ein drittes Jahr. Und das ist optimistisch geschätzt. Ist aber nicht so, dass ich geringere Anwaltkosten hatte als die Freundin. Ich musste drei Anwälten ihre Einarbeitung in den Fall bezahlen. :-(
Eben, wenn etwas erstmal ein Jahr oder so bei Ebay eingestellt war und es keiner kauft, dann kann ich getrost davon ausgehen, dass es wertlos ist und gespendet oder weggeworfen werden kann. Anfangs habe ich das auch so gehandhabt. Dem hat meine Schwester aber einen Riegel vorgeschoben und verlangt, dass ich die Artikel, die ich zu spenden gedenke, wieder mitbringe und mit ihr gemeinsam über ihr Schicksl entscheiden. Leider hat sie darauf auch ein Recht, seufz. Immerhin hat sie mir da keine Steine in den Weg gelegt. Wenn ich sage "Das steht schon seit einem halbe Jahr bei Ebay und wurde nur von 20 Leuten angeklickt", dann glaubt sie mir das schon, und ich darf das Ding spenden. Ich schicke ihr regelmäßig die aktualisierte Liste, was ich bisher für wie viel verkauft habe, was, denke ich, ganz gut belegt, dass ich mir angemessen Mühe gebe.
Speziell bei den Büchern ist das Problem, dass ich die meisten gar nicht verkaufen darf, weil meine Schwester sie noch lesen will. Angeblich. Sie stehen alle in meinem Wohnzimmer in der Bücherwand. Ich kann sie leider nicht alle in den Keller oder auf den Dachboden tun, weil dort kein Platz dafür ist. Darum stecken mein eigenen Bücher immer noch teilweise in Umzugskartons. Leider kann ich icht einfach sagen "Alle Bücher, die am 1.3.2022 noch in meinem haus sind, ghörn dann mir", und dann spende ich die ganzen Ladenhüter, die ich nicht mehr will. Damit hätte ich ihr ja ihr igentum weggenommen, ich Böse. Aber ich habe auch keine Lust, auf meine Kosten einen Lagerraum anzumieten und die Bücher dort zu lagern. Natürlich nachdem ich einzeln dokumentiert habe, welche Bücher das sind, welchen Zustand sie haben und mit Unterschrift eines Zeugen. Das sind die ollen Schmöker doch nicht wert!
Als Bücherwurm, der viel liest, kaufe und verkaufe ich seit Jahrzehnten Bücher bei Ebay und weiß darum, dass die Bücher, die wir da geerbt haben, nahezu unverkäuflich sind. Mehr als 1 Euro ist dafür nicht zu erwarten und selbst das ist fraglich.


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06.02.2022 19:10
#35
An
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So, also gestern war mal wieder der Dachboden dran. Der 25 Jahre alte Kaugummi hat mich so schockiert, dass da erstmal nicht mehr hin wollte. Habe mich stattdessen um das Wohnzimmer gekümmert. Mein nächstes Etappenziel ist es, bis Mai wenigstens das Erdgeschoss ordentlich zu haben, so dass ich eine Einweihungs-Sommer-Party geben kann. Ohne Hausführung. Allerdings muss ich dafür trotzdem den Dachboden weiter entrümpeln, damit dort die leeren Umzugskartons hinpassen sowie überschüssige Koffer und Co.
Dort ist inzwischen so halbwegs Platz, dass man immerhin sortieren kann. Das halte ich in jedem Zimmer für ein gutes erstes Ergebnis. Weil man in einem echten Messiezimmer ja nicht mal Platz hat, um die einen Sachen nach links und die anderen nach rechts zu sortieren. Ich räume also in die eine Ecke alles, was wir noch durchsprechen müssen. Das sind insbesondere die ganzen Dinge aus dem Kinderzimmer meiner Schwester von vor 25 Jahren. Immerhin hat sich gezeigt, dass sie inzwischen eine gewisse emotionale Distanz zu dem Kram hat und auch ein paar Sachen wegwerfen kann. Aber es ist wirklich viel. Sie war damals schon ein Messie und hatte entsprechend viel Zeug darin. U.a. hatte sie mehr Bücher als ich, aber vermutlich die meisten ungelesen. Ich habe meine Bücher damals schon auf dem Flohmarkt verkauft und verschenkt, damit das Kinderzimmer nicht aus allen Nähten platzt.
Die leeren Kartons kommen in eine andere Ecke, die verwende ich als Versandkartons für Ebay und werden jede Woche weniger. Es bleibt extrem wenig, was ich behalten würde. Eine ganze Menge war auch offensichtlicher Müll. Ich habe eifrig die Mülleimer gefüllt, die neulich geleert worden sind. Allerdings bin ich in drei Stunden frustrierend wenig weit gekommen.
Gestern war meine Schwester wieder da, aber nur zwei Stunden, und in dieser Zeit kann man leider nicht viele Sachen durchsprechen, insbesondere wenn sie wirklich jedes einzelne Buch durchblättert, jedes Kochrezept liest und so weiter. Ich weiß nicht, trödelt sie absichtlich, um alles rauszuzögern oder kann sie einfach nicht anders??


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