@Miranda
Nass einreiben? Das wusste ich jetzt noch nicht. Roggenmehl konnte ich mir noch nie vorstellen. Das gibt doch eine eklige Pampe, oder nicht?
Was für ökonomischee Gesetzmäßigkeiten? Du meinst, das kapitalistische Prinzip, nach dem möglichst viel konsumiert (und weggeworfen!) werden muss?

Hmpfl, immer wenn mal ein oder zwei Tage am Stück nix bei Ebay verkauft wurde, fehlt mir was. Wobei ich momentan ganz gut im Vor-Party-Stress bin. Heute bin auf Knien auf der Terrasse herumgekrochen und habe Unkraut gerupft. Auch den Briefkasten musste man mal wieder abstauben. Ich habe einen strengen Putzplan, an welchem Tag ich was noch putzen werde. Unter anderem muss ich recht viel Kram auf Dachboden und im Keller unterbringen. Dabei habe ich dafür genau genommen dort gar keinen Platz, uarg!! Ich habe dort zwar den Krempel von Schulterhöhe auf Kniehöhe heruntergearbeitet, aber leider ist er nicht stapelbar. Es ist also keine Bodenfläche frei geworden. Das ist so frustrierend! Wir sind schon seit fast zweieinhalb Jahren dran und es ist immer noch so voll!!
Immerhin schaffe ich wirklich jeden Tag mindestens drei Dinge raus. Das ist inzwischen eine gute Gewohnheit geworden. Wo ich gehe und stehe finde ich noch was. Heute habe ich z.B. im Keller gelüftet und dabei ein paar Schachteln aufgemacht, die ich noch nicht offen hatte. Da lag bisher wohl noch was anderes darauf. Einiges war nützlich, aber eine Schachtel mit neu gekauften Schrauben ist jetzt voll mit verrosteten Schrauben. Auch Schrauben haben anscheinend ein Verfallsdatum, zumindest wenn sie im feuchten Keller lagern!

Puh, uff, ich sitze hier mit knallrotem Gesicht und vollständig verschwitzt. Das sind Party-Vorbereitungen à la Messie: Die Bretter des nicht aufgebauten Schranks kommen auf den Dachboden. Damit sie dort Platz finden, musste ich natürlich umräumen. Zum Glück brauchte ich einen der leere Umzugskartons sowieso, um im Wohnzimmer Bücher meiner Schwester zu verpacken und sie im Keller zu versenken, damit meine auf dem Fußboden verteilten Bücherstapel endlich ins Regal stellen kann: meine Märchensammlung und alte Kinderbücher, die ich auf dem Dachboden gefunden habe. Ja, ich hebe auch ollen Kram auf, aber in Maßen. Die meisten meiner Kinderbücher stehen im Tauschregal.
Da ich im Keller nicht wirklich noch Platz für Kartons hatte, ging die Räumerei los. Ich hielt es nicht für sinnvoll, einen vollen Umzugskarton mit Büchern auf zwei Kisten mit Geschirr zu packen. Das könnte auf Dauer schief gehen. Also das oberste zuunterst und umgekehrt... Ich rechne ja halb damit, jederzeit ein lautes Scheppern aus dem Keller zu hören, wenn mein schöner Turm umstürzt. Ich musste feststellen, dass ich nicht so gut im Stapeln bin wie meine Eltern. Die Pyramide mit den leeren Versandkartons fliegt mir auch regelmäßig um die Ohren!
Was mich jetzt auch schockiert hat war, wie viel Zeug noch unnütz im Wohnzimmer herumliegt, obwohl das im gesamten letzten Jahr das Zimmer war, um das ich mich schwerpunktmäßig gekümmert habe. :-(
Morgen kommt meine Schwester und dann werde ich sie bequatschen, damit sie möglichst viel von ihrem Kram mitnimmt, der noch im Wohnzimmer liegt. Den ganzen Rest, den sie nicht mitnimmt, muss ich nämlich auch noch irgendwo unterbringen, uarg!
Warum ist dieses scheiß Haus immer noch so voll?? Jede Woche schleppe ich Kram hier raus, mehrmals! Koffer und Ikea-Taschen voll! Die Restmülltonne ist auch schon wieder halb voll mit lauter kaputtem Mist und überflüssigen Kleiderbügeln. Auf dem Dachboden habe ich heute noch einen ganzen großen Karton voll Kleiderbügel gefunden!!

Beim Putzen fiel mir noch was ein zu meiner Schwester: Stellt euch vor, wir bekommen zwei Puppen. Die eine hat ein grünes Kleid und die andere ein blaues. Die Tante gibt zwar mir die Puppe in Grün und meiner Schwester in Blau, aber meine Eltern sagen gleich dazu: "Das verteilen wir später." Ich freue mich über die Puppe, aber nicht zu sehr, weil ich ja nicht weiß, ob sie wirklich meine ist. Am Abend nach dem Fest fragen meine Eltern meine Schwester, welche Puppe sie haben möchte. Sie will natürlich die grüne, weil sie denkt, ich als das bevorzugte Kind habe von der Tante bestimmt die bessere bekommen. Ich nehme also die Puppe in Blau, gebe ihr einen Namen, spiele mit ihr und nehme freudig mit ins Bett. Am nächsten Tag habe ich auch Spaß mit meiner Puppe. Bin ein sonniges Gemüt. Ich hätte auch Spaß mit einem Kugelschreiber oder einer Murmel gehabt. Meine Schwester beobachtet das neidisch, weil sie sich über ihre Puppe gar nicht freut. Also denkt sie, man habe sie reingelegt. Die blaue Puppe ist sicher die bessere, die scheint mehr Spaß zu machen. Also verlangt sie, dass wir tauschen. Ich wehre mich, weil ich meine blaue Puppe schon lieb gewohnen habe, aber meine Eltern bestehen darauf, dass wir tauschen, weil sonst meine Schwester tagelang herumnörgeln wird, bis sie ihren Willen bekommt. Im Prinzip ist es mir gleich, weil beide Puppen gleich oder ähnlich sind. Ich will nur endlich wissen, welche meine ist und nicht dauernd tauschen müssen. Aber gut, ich gebe auch der grünen Puppe einen Namen und spiele mit ihr, bin jetzt aber schon ein bisschen weniger glücklich damit, weil ich die blaue Puppe so lieb hatte. Tja, und meine Schwester hat an der grünen genauso wenig Freude wie an der anderen, weil sie ein Griesgram ist...Meine Freude kam aus mir heraus, nicht von der Puppe.
Aber es ist, glaube ich, recht typisch für Messies, sich Glück von Dingen zu erhoffen. Meine Mutter kaufte sich Kleidung und Schmuck, um davon glücklich zu werden.
Ähnlichen Neid merke ich auch bei meiner Schwester, wenn ich ihr die neusten Schwänke von den Schildkröten erzähle. Ich liebe diese kleinen Tiere wirklich sehr und habe viel Spaß mit ihnen. Und sie mit mir. Ich glaube, dann ist sie neidisch. Dabei hat sie früher die Süßen genommen, wenn unsere Eltern im Urlaub waren, und sie waren für sie nur eine Last. Sie nennt sie immer nur "die Stinker". Sie hat darum auch gedrängt, dass ich die Schildkröten übernehme. Die machen zu viel Arbeit, so wie das Haus. Aber eigentlich geht es. Ein Mal in der Woche das Gehege auswischen und die Stinker baden, ansonsten drei Mal am Tag füttern und jeden zweiten Tag frisches Wasser. Ein Mal Füttern genügt zur Not aber auch. Sie sind ganz pflegeleicht und wecken meine Mutterinstinkte, weil sie so tapsig sind.
So, inzwischen habe ich lecker Tee getrunken, der Schweiß ist verdunstet. Jetzt werde ich für die Party einkaufen gehen. :-)