@Anna

ich habe auch jede Menge Krawatten. Gefallen mir alle ganz gut, aber ich trage keine mehr. Was mache ich also damit? Und dann bekomme ich zum letzten Geburtstag wieder eine Krawatte. Die wissen nicht mehr, was sie mir schenken könnten und dann kommt die Krawatte dran. Also diese letzte werde ich als erstes wegwerfen. wegen Gedankenlosigkeit. Wenn sie mir nichts schenken würden, hätte ich eine größere Freude.

viele Grüße
Wolfram

Hallo @Wolfram1,

ich hab mir zum Geburtstag "leeren Raum" in Form einer Transportfahrt mit dem Auto gewünscht. Das kam bei den Freund*innen gut an und sie haben's noch lustig verpackt in ein leeres Kästchen und so.
Kann ich unbedingt empfehlen, den Leuten einen Tipp zu geben, was man sich wünscht - es können ja auch Kinokarten oder sonstwas sein, Hauptsache keine Krawatten oder andere Dinge, die man nicht braucht.

@Anna1111:
Die Details klingen wirklich auch für mich nicht nachvollziehbar. Sie scheint ja wirklich *alles* "behalten" zu wollen!

@Miranda @Anna @Rosa @Draculara

ich kann das schon nachvollziehen.
Es gibt 3 oder 4 Stufen der Verlassenheitsbewältigung und davon ist die erste, dass man es nicht wahrhaben kann und will.
Auf dieser Stufe scheint Deine Schwester zu stehen. Sie will den Tod nicht wahrhaben wollen und deshalb muß alles so bleiben wie es ist. Mir ging es auch so. Ich habe meinen Opa im Sarg gesehen und hatte das Gefühl, dass er jeden Moment aufstehen würde und sagen würde: Kinder, was macht ihr denn mit mir. Beim Ausräumen der Wohnung meines Vaters hatte ich immer das Gefühl, er könnte doch noch zurückkommen und dann ist alles leer. (er kam ins Altersheim. ) Er fragte mich, ob ich die Wohnung schon gekündigt hätte, das war seine Erwartung. Ich mußte zwar verneinen, war zunächst etwas erleichtert, konnte es aber nicht glauben. Er war schon etwas verwirrt. Meine Schwester war da tatkräftiger und fing gleich mit dem Ausräumen an. Da ich noch arbeiten mußte, hatte sie mehr erledigt als ich.
Ich denke auch oft, dass alle zu früh sterben, es hätte nicht wirklich sein müssen. Darum kommt so ein Tod auch meistens überraschend. Wenn man sich die letzten Lebensphasen ansieht, dann merke ich, dass das nicht überraschend ist, es war vorhersehbar.
Ich finde es sehr wichtig, die Eltern alles mögliche zu fragen, hinterher ist es zu spät. Leider fallen mir nicht die passenden Fragen ein und die Eltern wissen nicht, was sie erzählen sollen.
Ich bedaure es, dass ich die Leistung meiner Mutter nicht genug würdigen konnte. Sie hatte 2 Weltkriege mitgemacht. Und dann so einen fiesen Mann. Sie hatte ihre Arbeit aufgeben müssen, weil ihr Verlobter das so verlangte. Wegen mangelhaften Selbstbewußtseins hat sie das auch gemacht.

viele Grüße
Wolfram