Neues aus dem Horrorhaus

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Heute 12:35
#1711
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@Gitta
Ja, in unserer Familie wird ganz offensichtlich mit unterschiedlichem Maß gemessen. Aber ich kenne natürlich auch die Geschichte vom verlorenen Sohn. Da meine Schwester immer mehr Probleme hatte und mehr Probleme machte als ich, stellte man an sie weniger hohe Ansprüche. Bei ihr war das ein Anlass großer Freude, als sie das Abitur mit Ach und Krach bestand, bei mir war die Reaktion ja eher "War ja klar, dass die kleine Streberin besteht, aber die Note hätte ruhig besser sein können."
Mit meiner Schwester sind immer alle ganz nachsichtig und verlangen von ihr wenig. Ganz typisch fand ich auch, dass mir am Anfang beide Tanten ins Gewissen redeten, ich müsse Verständnis für meine Schwester aufbringen. Die würde halt um ihre Eltern trauern und könne sich von ihrem Elternhaus und den Erinnerungen nicht trennen. Sie habe halt unsere Eltern mehr geliebt als ich und so weiter. So als habe ich gar keine Gefühle und sei auch unendlich stark.


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Heute 12:39
#1712
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@CrazyCatLady
Ja, klar, ich kann um jedes einzelne Teil kämpfen wie bisher. Bin schon seit Monaten an den Winterjacken und Pelzjacken dran und nach ein paar Monaten erziele ich vielleicht doch einen Fortschritt. Danach kann ich dann die Teppiche wieder ansprechen... Und so machen wir das dann noch 20 Jahre weiter.
Ich hatte die Idee mit dem Abkaufen schon lange verworfen, weil ich ja weiß, was für Vorstellungen sie davon hat, was die Sachen wert sind. Das wäre teuer. Außerdem will sie ja angeblich die Sachen auch darum behalten, weil sie Erinnerungsstücke an unsere Eltern sind. Ich kann sie aber einfach mal unverbindlich fragen, was sie verlangen würde. Sie wird natürlich keine Zahl nennen, sondern entweder ihren Freund fragen oder das Thema einfach immer wieder vertagen und ignorieren. Es ist sehr schwer, jemanden zu etwas zu zwingen, was er nicht will.


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Heute 13:40
avatar  Sybille
#1713
Sy
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Oh toll @Anna1111 und ja, solche Muster gibt es in meiner Familie auch.
Ne "tolle" Lösung habe ich nicht im Angebot, nur die vage Vorstellung, dass es am Ende des Tages um die Frage geht, was für Dich (bzw. bei meiner Familie was für mich) besser ist.
Wenn's nur doofe Optionen gibt, ist das ätzend, unfair und was weiß ich - ändert aber nichts an der Frage.

Fazit:
Wenn es für *mich* besser ist, XYZ von meiner Familie zu ertragen als den Kontakt abzubrechen, dann ist das zwar *doof*. Aber trotzdem so.
Ich versuche (!!!!) daher bei solchen "Von außen betrachtet sollte ich mir das nicht bieten lassen und fertig, aber von innen betrachtet wäre das noch schlimmer für mich" Konstellationen wenigstens möglichst wenig Emotionen zu investieren.

Also etwas:
Deine Schwester nutzt deine Gutmütigkeit aus. Das ist ***.
Stimmt.
Was hast Du an Projekten, die Du umsetzen kannst, in die Dir keiner reinreden kann? Badezimmer rosa streichen? Yoga Übung jeden Morgen? Wenn die Tanten dummes Zeug reden im Geist den Einkaufszettel erstellen? Eine Teezeremonie erdenken, die die Außenwelt ausblendet und dich in höhere Sphären hebt?.
Alles nur Beispiele natürlich...


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Heute 13:49
avatar  Gitta
#1714
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Zitat von Anna1111 im Beitrag #1710
Obwohl ich sie schon so lange kenne, habe ich aber nie wirklich herausfinden können, ob sie wirklich einfach blind ist auf dem Mitgefühl-Auge oder ob sie sich absichtlich dumm und hilflos stellt, um andere auszunutzen. Es wäre hilfreich, das unterscheiden zu können, weil ich in jedem der beiden Fälle anders agieren würde. Aber so fühle ich mich irgendwie blockiert. Wenn sie wirklich nur krank ist und ich feste draufschlage, habe ich ein schlechtes Gewissen. Wenn sie mich eiskalt berechnend verarscht, dann mache ich mich mit meiner Rücksichtnahme auf ihre Gefühle natürlich zum Deppen. Egal was ich tue, es fühlt sich für mich falsch an.

Vielleicht ist die Antwort auch nicht so absolut. Entweder ist sie genau dies oder genau das Gegenteil (?). Vielleicht ist das viel fließender. Ich meine, auch kranke Menschen können sich hilfloser stellen, als sie eigentlich sind. Oder als es Menschen, die weniger egoistisch sind, tun würden. Es gibt ja einmal den Charakter. Und dann seelische Leiden, die als psychische Krankheit gesehen werden, weil sie behandelbar sind. Die Betroffene will ja nicht leiden. Und Persönlichkeitsstörungen, die oft nicht behandelbar sind, weil die Betroffenen nicht darunter leiden. Wohl aber ihre Umwelt. Der Mensch ist eine Kombination aus all dem, bzw. was dann am Ende als Verhalten (gegenüber anderen) dabei herauskommt.


Ich hatte eine Verwandte, die war herrisch und launisch, ständig am Kritisieren und Fordern, und undankbar, wenn sie das Geforderte bekommen hat. Sie war gut im Manipulieren, besonders im Schuldgefühle erzeugen und schlechtes Gewissen machen. Sie warf anderen vor, es viel zu gut zu haben und egoistisch zu sein. Sie war sehr überzeugend in ihren vorwurfsvollen Ausführungen. Ständig fühlte man sich gezwungen, sich selbst zu hinterfragen und nach den eigenen Fehlern und Unzulänglichkeiten zu suchen. Und natürlich versuchte sie, ihre „Opfer“ untereinander auszuspielen. Usw.

Ich vermute, sie war deshalb so überzeugend, weil sie selbst davon überzeugt war, einen besseren Draht zu Gott und der Weltengerechtigkeit zu haben als wir alle anderen. Oder sie bestätigte sich immer wieder selbst in dieser Überzeugung (ihrer Überlegenheit), wenn ihre Manipulation gelang. Schlussendlich weiß ich das nicht. Ist vielleicht auch nicht wichtig.

Aber ich habe mir die Freiheit genommen, sie (und nicht mich) als Täterin zu sehen. Und den ganzen Kram, den sie verzapft hat, nicht ernst zu nehmen und nicht auf mich selbst zu beziehen. Schließlich hat sie sich all die vermuteten Egoismen, bösen Verdächtigungen und Unterstellungen selbst ausgedacht. Sie gehörten auf ihre Seite, nicht auf meine Seite.

In Folge habe ich sie dann zwar reden lassen, habe die Vorwürfe aber an mir abperlen lassen. Und habe nichts dazu gesagt. Und bin nur auf das eingegangen, was m i r vernünftig und passend zum Besprechen erschien. Natürlich fiel mir das nicht gleich am Anfang leicht, aber jedes Mal leichter.


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Heute 13:52
avatar  IBI
#1715
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Anna, wie wär es mit einem Gutachter, der die Gegenstände schätzt? Idealerweise ist deine Schwester zugegen, wenn das Gutachten erstellt wird. Bei einem möglichen Rechtsstreit kannst du es "nach so vielen Jahren nicht vorwärts kommen" als "Beweis" nutzen.
Das Gutachten kostet sowie die Entsorgung kosten wird, doch du kannst möglicherweise auf Basis des Gutachtens leichter entscheiden, ob deine Schwester den Aufwand von dir Verlangen kann, die Dinge so mühselig zu verkaufen und die für diese Arbeit keinerlei Lohn zu Gute kommen zu lassen noch Miete für die von ihr vollgestellten Räume zahlt im Sinn von Lagergebühren.

Beweise, dass es seit 5 Jahren nicht weiter geht und erstelle Gesprächsprotokolle, die du mit deiner Schwester führst. Vereinbarungen und Absagen zu euren Vereinbarungen.
(Dieser Thread ist ja fast wie ein Protokoll.)

Nur weil dir drei Anwälte mitteilen, dass du wenig machen kannst, kann ich mir nicht vorstellen, dass drei Anwälte 5 Jahre Geduld mit einer Schwester erwarten. Dass deine Schwester keinen Platz in ihrer Wohnung hat für die Dinge, die sie behalten will, darf nicht der Grund sein, dass sie mit deinem Wohnraum "kostenfrei" machen darf wie ihr gefällt.

Angenommen der Gutachter bewertet die Dinge weitgehend als "wertlos", könntest du die Mulde kommen lassen.
Will deine Schwester das nicht, kann sie einen Raum mieten und das, was sie behalten will, einlagern. Laut deinen Aussagen, verdient sie genügend. Es gibt bestimmt Fristen, die du ihr setzen kannst und darfst. Sie respektiert deine Grenzen nicht, während du fleissig auf ihre Rücksicht nimmst zu deinem Nachteil.

Vielleicht musst du zusätzlich Gutachten einholen, was die Renovierung des Hauses kosten könnte, wenn die Räume leer sind.....(ob du es machst, steht auf einem Blatt). Es kann hilfreich sein, mit so einem Vorhaben vor Gericht weiter zu kommen.

Ja, die emotionale Lage, die die Situation mit sich bringt, ist nicht zu unterschätzen. Deine Familie wird dir tendenziell den Rücken zu kehren. So wie du sie beschreibst, hast du wenig Rückhalt von deiner Familie bekommen. Dir ist die Beziehung zu deiner Familie wichtig. Was du davon hast, ist mir ein Rätsel. Das vermag ich aus deinen Zeilen nicht erahnen. An der Beziehung zu deiner Schwester und deiner Tante festzuhalten, wird aus einem bestimmten Grund für dich sehr wichtig sein.
Da dieses Setting anspruchsvoll ist, würde ich dir raten, dir entsprechende Unterstützung zu holen.

Es tut weh, mitzulesen, wie viele Jahre deines Lebens du für die Erhaltung deiner familiären Beziehung zu deinen Ungunsten verbringst. Nun ja, deine Entscheidung. Dein Weg, den dir KEIN Anwalt vorgeben kann und darf.

Ob deine Schwester dich vielleicht verklagt, wenn du Dinge endlich wegwirfst, nachdem sie Fristen mehrmals nicht einhält, ist das Risiko, das du eingehst. Würde deine Schwester diese emotionale Auseinandersetzung ertragen?


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