Naja, es gibt halt Selbsthilfegruppen zu verschiedenen Themen. Und in der Trauma-Selbsthilfegruppe wurde man nur zugelassen, wenn das Trauma aus frühkindlichem sexuellem Missbrauch entstand. Trauma durch Mobbing passte da nicht.
Mir geht es nicht um drängelnde Angehörige, sondern um jemanden, der einfach die Geschichte komplett sauber erzählen und erklären kann, warum eine Therapie nötig ist. Wenn man traumatisiert ist, kann man das nicht. Man kann nicht ordentlich chronologisch oder überhaupt logisch über das erzählen, was passiert ist. Das ist Teil des Traumas. Das geht dann eher in Richtung "Heulen und Stammeln".

Ich habe mich wieder eingekriegt. Das ist passiert: Das Buch selbst hat mich angetriggert bzw. retraumatisiert. Das Buch hat ja behauptet, dass ich ohne Therapie verdammt bin. Niemand wird mir jemals irgendetwas glauben, meinem Gedächtnis darf ich auch nicht trauen, alle Probleme liegen nur an mir, nur, weil ich traumatisiert bin, nimmt mich keiner ernst, kann ich mich nicht durchsetzen und so weiter. Wegen meinem Trauma bin ich seltsam, niemand kann mich lieb haben, für immer muss ich einsam bleiben. Total scheußlich, weil das genau das ist, was mich antriggert. Es besteht auch die Gefahr, dass die Therapie mich antriggert. Wenn ich dann erstmal die Fakten erzählen soll und durch Nachfragen und Hinterfragen klar wird, dass der Therapeut gerade versucht mir weiß zu machen, dass ich mich zu sehr in Widersprüche verwickelt habe, um glaubwürdig zu sein. Gewürzt noch mit Behauptungen wie "Sowas macht doch keiner ohne Grund / Der muss doch einen guten Grund dafür gehabt haben" und dann knicke ich ein.

Naja, ich fühle mich trotzdem scheiße.