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Neues aus dem Horrorhaus
@Anna1111
Wow, das ist viel! Ich schaffe es jetzt nicht, auf alles einzugehen... Sieht so aus, als ob du so ziemlich für jeden Lebensbereich eine Veränderung brauchst. *Brauchst*, nicht willst. Um ein bisschen Zeit und Kraft für Erholung und was Schönes zu haben.Weil es ohne auf die Dauer nicht geht.
Und ich sage sowas sonst *nie*, aber es sieht so aus, als könnte ein Partner oder zumindest ein freundliches und hilfsbereites soziales Umfeld, mit dem man feiern und Spaß haben, Ausflüge machen und sich gegenseitig helfen und auch mal über Probleme reden kann, die Lösung. Bzw. sage ich sonst nie, dass ein Partner eine Lösung sein kann, weil nach meiner Erfahrung ist die erste Phase eher drogenähnlich, und wenn man wieder zu sich kommt, stellt man fest, dass der Partner mehr Probleme verursacht, als er löst. Aber, *eins* muss man dieser Kategorie Mensch lassen: Sie sind anwesend, wenn man erstmal einen hat. Sehr anwesend. Während Freunden muss man auch noch hinterherlaufen, wenn man sie schon "hat". Im besten Fall passiert das aber im Wechsel.
Also setze ich mal bei den sozialen Kontakten an. Was die Arbeit angeht, kann ich eh nur sagen, dass Arbeitszeitverkürzung die Lösung fast aller Probleme ist. Nicht nur für dich, sondern für alle, die nicht wie früher die Herren der Schöpfung nach Feierabend die Füße bei Muddern untern Tisch stellen können und bekocht und betüdelt werden. Wie viel Geld brauchst du? Wie viel verdienst du? Wie ließe sich das realisieren?
Also Kontaktanzeigen für Partnersuche - das würde ich nicht machen. Es mögen natürlich auch nette und normale Menschen solche Anzeigen aufgeben und nicht nur Psychopathen auf der Suche nach dem nächsten Opfer, aber wie soll man denn unter Millionen fremder Menschen einen finden, der zu einem passt? Solche sind sehr rar gesät und tauchen stets durch Zufall auf...
Was ich mir gut vorstellen kann, ist Kontaktanzeigen, um in der Nähe Leute zu finden mit ähnlichen Interessen für gemeinsame Aktivitäten. Also z.B. eine Wandergruppe oder einzelne Wanderpartner. Aber Vorsicht: Nicht gleich mit dem erstbesten Fremden alleine in den Wald rennen!
Bei gemeinsamen Aktivitäten lernt man Leute kennen und erholt sich zugleich von Arbeit und Messiebude. Allerdings sind die Kontakte meist erstmal etwas oberflächlich und "rein funktional", also mehr wie Arbeitskolleg*innen. Freundschaft braucht Zeit, um sich zu entwickeln. Und manchmal muss man die Leute auch nur besser kennenlernen, um zu entdecken, dass sie wirklich so nett sind, wie sie tun.
Dieses Sich-Offen-Machen ist ein ganz wichtiger Schritt, und ich habe den Verdacht, dass du Schwierigkeiten damit hast. Mit Sich-Offenmachen meine ich ausdrücklich nicht, sich jedem Schurken auszuliefern!!!
Aber es ist so, dass jeder Mensch gute und schlechte Seiten hat. Und in unserem Bestreben, uns vor Schurken zu schützen, gehen wir meist davon aus, dass die anderen welche sind. Das läuft oft gar nicht so bewusst. Z.B. dachte ich von meiner heutigen besten Freundin jahrelang, dass sie nur nett ist, weil sie einem so mehr Arbeit auf's Auge drücken kann. Sowas denke ich nicht von jedem, aber tatsächlich bin ich gegenüber Leuten, die in der ehrenamtlichen Arbeit extrem engagiert sind, da misstrauisch... Und zu Recht, wie ich meine, denn ohne Bezahlung gehen die Leute wieder, wenn sie nicht nett behandelt werden. Da nützt die beste Überzeugung nichts. Und Gruppen oder Organisationen, die das nicht kapieren, gewinnen zwar vielleicht neue Leute, wenn sie gute Argumente haben, aber können sie nicht auf Dauer halten. Ich hab meiner Freundin also nicht so recht vertraut, bis ich schon einige Jahre aus der gemeinsamen ehrenamtlichen Arbeit raus war. Und da trafen wir uns zufällig, redeten ein bisschen, und ich erzählte so als Smalltalk, dass ich keinen Strom mehr hätte. Sie hat mir sofort angeboten, einmal die Woche bei ihr heiß zu duschen! Da habe ich erst kapiert, dass sie *wirklich* so hilfsbereit ist! Heute kommunizieren wir ganz anders...
Was ich also meine, ist: Sich offen dafür machen, die anderen als die guten Menschen zu sehen, die sie vermutlich sind. Tatsächlich *sind* die meisten Menschen überhaupt nicht bösartig!
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