Neues aus dem Horrorhaus

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Gestern 23:28
#1551
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@Gitta
Ja, danke, werde mir den Film ansehen.
Nein, Mitarbeiter wie mich sucht niemand. Ich bin für die meisten Jobs überqualifiziert.
Außerdem sehe ich angeblich aus wie 30 Jahre jünger und 40 IQ-Punkte dümmer als ich bin. :-(
Das passt dann so gar nicht zusammen.
Freunde-Trauma? Sowas gibt es? Dann habe ich das bestimmt.
Ich musste im Leben schon so oft sagen: "Wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde mehr."


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Gestern 23:35
#1552
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@Robin
Was sind Mühen der Ebenen??
Ich bin leider eher zu diszipliniert. Daher auch der Burnout. Ich kann einfach nicht kapitulieren.
Manche Idioten behaupten, man bekäme Burnout davon, dass man die viele Hilfe, die man ständig angeboten bekommt, nicht annimmt. Haha, welche Hilfe?
Ja, eben, ich habe einfach keine Ziele mehr, die ich erreichen möchte und die sich anzustreben lohnen. Das ist mir im Leben vorher noch nie passiert.
Viele Ziele habe ich schon erreicht, aber sie haben nicht den Zweck erfüllt. Und die anderen werde ich nicht mehr erreichen.
Urlaub, weiß ich nicht. Seitdem mein Vater gestorben ist, gar nicht mehr. Doch, mal 10 Tage über Weihnachten und Neujahr, vor Corona. Grübel. Schon lange her. Ich habe meist nur vier bis sechs Tage frei pro Jahr, arbeite ansonsten 7 Tage pro Woche durch. Das ist echt viel.
Aber wenn ich tatsächlich mal offiziell Urlaub habe oder kursfrei, dann bleibe ich meist zu Hause und bringe meinen Papierkram in Ordnung und so.
Alleine in den Urlaub zu fahren, ist ja auch irgendwie öde. Auch wenn ich gerade eine längere Wanderung plane, die ich dann alleine machen muss.
Habe die meisten meiner Wanderpartner wohl überfordert bzw. die werden auch älter und schlapper.


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Heute 01:08
#1553
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Ach, Mensch, so frustrierend. Habe gerade etwas erledigt, das 15 Minuten dauert und seit August unerledigt hier herumliegt. Ich komme einfach nicht nach mit dem ganzen Kram. Es ist alles viel zu viel. :-(


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Heute 01:36
#1554
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Sorry fürs Rumheulen. Normalerweise erhole ich mich schnell wieder von Tiefschlägen. Aber das ist nun doch eine neue Situation für mich. Ich war noch nie so einsam, so dass wirklich gar niemand auf meiner Seite war. Ich hatte voriges Jahr noch zwei Freunde, die auf meiner Seite standen, aber beide sind gestorben. Und es ist auch noch nie vorgekommen, dass ich keine Ziele und Träume mehr hatte. Aber die letzten sind jetzt endgültig geplatzt und ich bin auch ganz sicher, dass sie nicht mehr zu erreichen sind. Das ist nicht eine depressive Fehlwahrnehmung, sondern ist so. Andere haben mir schon vor Jahren oder Jahrzehnten gesagt, dass ich es niemals schaffen würde. Ich habe es trotzdem versucht. Aber nun muss ich einsehen, dass es nicht geht. Und es liegt vermutlich an mir. Ich bin für meinen Job nicht gut genug. Ich auch nicht sympathisch genug, um gemocht oder geliebt zu werden. Ich erfülle einfach nirgends die Ansprüche. Das mit dem Haus kommt zum Looser-Eindruck nur noch dazu. Ich schaffe es nicht, meinen Garten vollständig in Ordnung zu halten und lebe als Messie. Fast fünf Jahre nach dem Tod meines Vaters sieht es hier immer noch scheiße aus. Versagen auf ganzer Linie. :-( Dass ich das Haus irgendwann noch ordentlich bekomme, das glaube ich schon. Jeden Tag schaffe ich hier etwas heraus und kaufe ja schon seit Jahren fast gar nichts mehr. Hauptsächlich Lebensmittel, Bücher und Hörbücher. Die Lebensmittel esse ich, die Hörbücher kommen nach dem Hören gleich wieder weg, nur die Bücher haben sich ein wenig angesammelt, aber momentan lese ich deutlich mehr als ich einkaufe. Es wird besser. Aber letztlich ist das mit dem Haus ja nicht das Wichtigste. Wichtiger wäre mir, dass ich in den anderen Lebensbereichen irgendeine Hoffnung sehen würde, aber da ist keine. Die einzigen Reaktionen, die ich auf meine Bewerbungen bekomme, sind automatische Empfangsbestätigungen oder Nachforderungen von Informationen, weil sie mir anscheinend meine Qualifikationen nicht glauben. Danach dann irgendwann vielleicht noch die Info, dass die Stelle inzwischen vergeben ist. Sie laden mich nicht mal zum Vortanzen / Vorsingen ein.
Was die Liebe angeht, habe ich es neulich mal wieder mit einer Kontaktanzeige versucht. Haben sich zwei Männer gemeldet. Der eine hat mir echt Magenschmerzen gemacht mit seiner Art. Ständig so passiv-aggressiv. Nach jeder seiner Mails fühlte ich mich schlecht. Er gab mir das Gefühl, gar nicht in Ordnung zu sein, und immer das Falsche zu schreiben. Oder zu viel. Oder zu langweilig. Oder zu doof. Sowieso alles falsch wahrgenommen. Und total widersprüchlich und darum nicht glaubwürdig. Und am Ende musste ich dann noch die Schuld auf mich nehmen von wegen nicht beziehungsfähig, unfähig zu vertrauen und so. Denn er hat mir mehrfach seine Freundschaft angeboten und warf mir vor, auf diesem Ohr taub gewesen zu sein. Naja, was soll ich sagen, wenn mir ein Fremder seine Freundschaft anbietet? Ich fragte mich aber doch, wenn er mein Freund sein will, irgendwie später mal, warum er sich dann nicht jetzt schon wie ein Freund verhält. Hab ich aber für mich behalten. Ich glaube nicht, dass er es verstanden hätte. Als ich schrieb, dass mir aufgefallen sei, dass er sich aus meinen Mails immer nur das Negative herauspickt und nur für das interessiert, was schlecht läuft, begriff er das nicht als Hinweis, dass wir mal das Thema wechseln sollten, sondern als fiesen und vollständig ungerechtfertigten Vorwurf. Das mit den Kontaktanzeigen mache ich irgendwie auch nur, um hinterher froh zu sein, dass ich noch Single bin.
Der andere Mann hat sich, glaube ich, auch verdünnisiert. Hat seit einer Woche nicht geschrieben und war schon vorher recht einsilbig. Vermutlich fand er auch blöd, was ich schreibe. Naja, ich weiß ja, dass ich momentan nicht so toll liebenswert bin. Am liebenswertesten bin ich sowieso, wenn ich gerade einen Freund habe. Dann werde ich auch für die anderen Männer interessant. Die sind echt so schäbig!


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Heute 03:22 (zuletzt bearbeitet: Heute 03:23)
#1555
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@Gitta
Ich habe den Film gerade gesehen. Habe mal wieder Schlaflosigkeit... War aber nichts Neues dabei. Mich stört bei den Diskussionen über Burnout immer wieder, dass so getan wird als sei diejenige Person unter ganz normalen Lebensumständen allein durch eigene Fehler da rein gerutscht und müsse nun durch Gehirnwäsche geheilt werden von ihren Denkfehlern. Blame the victim sozusagen. Vollständiges Tabu ist der Beitrag von Personalknappheit und beschissener Führungskultur oder die wichtige Rolle von Familie und Freunden bei der Heilung.
Ich fühle mich jedenfalls sehr unter Druck, überall zu tun als sei ich nun komplett geheilt. Die körperlichen Symptome sind ja auch weg, außer der Schlafstörungen. Neulich habe ich wo gelesen, dass aber die Schlafqualität ein ganz wichtiges Symptom ist. Wenn irgendetwas nicht OK ist und verdrängt wird, dann ist die Schlafphase *der* wichtige Moment fürs Unterbewusstsein, sich zu melden. So gesehen bin ich immer noch nicht geheilt.
Eine Kur will ich aber trotzdem nicht machen oder so eine Weltreise oder so. Das ist etwas für Menschen mit einem stabilen sozialen Netzwerk, also Familie und Freunde, die sich während der Abwesenheit um Haus, Garten, Haustiere, Papierkram, Reparaturen und so weiter kümmern. Auch wenn ich auf Weltreise bin, muss ich ja trotzdem meine Rechnungen bezahlen und Steuererklärung machen und so. Die Schildkrötis will ich aber auf gar keinen Fall meiner Schwester anvertrauen. Das sah schon nicht so gut aus als ich sie ihr im Sommer drei Tage lang anvertrauen musste. Für mich sah es so aus als habe sie sie weder gefüttert noch nachts reingeholt. Und wie lange das Männchen auf dem Rücken lag, will ich gar nicht wissen.
Vermutlich ist gerade diese Tatsache, dass ich für wirklich alles alleine verantwortlich bin, mit ein Faktor, der zum Burnout führt. Hier passiert gar nichts, ohne mein Antreiben. Mir wollen ja immer wieder Leute einreden, ich solle froh und glücklich sein, dass meine Schwester mich unterstützt. Aber diese Unterstützung kostet mich viel Kraft, weil ich das Gefühl habe, um alles, was ich von ihr brauche, weil ich es nicht selbst / allein machen darf, lange bitten oder sogar darum kämpfen zu müssen. Sie leistet ja Widerstand gegen das, was ich tun will.
Die Chance mit der Kur habe ich eh vertan. Das hätte ich machen müssen, während ich noch angestellt war. Mit Krankschreibung hätte ich ja dann auch Gehalt bekommen, während ich nicht arbeite. Allerdings ist es echt schwer, einen Arzt zu finden, der einem überhaupt eine Kur verschreibt. Mir ist das noch nie gelungen. Die Ärzte finden, dass sie nicht dafür zuständig sind, faulen / schlecht organisierten / mit ihrem Job überforderten / simulierenden Leuten einen bezahlten Urlaub zu spendieren. Sie schließen sich ganz schnell der Meinung meines Chefs an, dass ich gar nicht mehr Arbeit habe als die anderen, sondern nur einfach nicht genauso belastbar bin. Und dann soll ich halt kündigen, denn nach dem Kur-Urlaub ist das Problem ja immer noch da, dass ich für den Job nicht geeignet bin. :-(
Jetzt als Selbständige würde eine Kur nicht nur bedeuten, dass kein Geld reinkommt, während ich aber natürlich weiterhin alle Versicherungen und Co bezahlen muss, sondern auch dass meine Kunden sich für die geplanten Schulungen einen anderen Trainer suchen müssen und ich dort eventuell ganz rausfliege. So von wegen "nicht belastbar und nicht zuverlässig". Der Druck ist hoch, funktionieren zu müssen.
Und auch von meinen Freunden und Co. Die wollen von mir kein Gejammer hören. Die wollen hören, dass es mir wieder prima geht, dass ich stark bin und mich gut erholt habe, dass es die richtige Entscheidung war und ich als Selbständige superglücklich bin. Bzw. genau genommen hören sie mich schon gerne jammern, weil sie sich dann so schön überlegen fühlen, aber dieses Gefühl gönne ich ihnen ehrlich gesagt nicht. Ein bisschen stolz und eitel bin ich ja auch.


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