@Miranda
Ich habe aus Umweltschutzgründen kein Auto. Was Fahrräder angeht, habe ich einen riesigen Verschleiß. Eines habe ich durch einen Unfall geschrottet, die meisten sind gestohlen worden. Zwei sind mir im Hinterhof verrostet, u.a. das letzte. Ich fand es dann irgendwie blöd, mir ein neues zu kaufen, wenn in der Garage noch das von unserer Mutter steht. Allerdings hat meine Schwester mir immer noch nicht erlaubt, es zu benutzen. Ich denke mir jetzt aber, wenn sie drei Jahre nach dem Tod meiner Mutter immer noch nicht gesagt hat, dass sie es haben will, kann ich es zumindest mal benutzen. Das heißt immer noch nicht, dass es mir gehört. Es würde mir aber Zeit sparen, wenn ich zwei Mal pro Woche zum Postamt muss!
Ja, klar, ich habe verschiedene Koffer mit Rollen, Rucksäcke alle Größen und so weiter. Ich bringe auch den Grünschnitt zu Fuß zum Häckelplatz. Ich habe so ein Wägelchen, auf das ich mit Gummis zwei Kisten spannen kann.
Das Entrümpeln und Wegbringen geht doch sowieso nur in kleinen Portionen. Ich muss warten, bis meine Schwester kommt und mir die Genehmigung erteilt. Die paar Sachen, die ich wegbringen darf, kann ich auch so transportieren, mit den Öffis. Ich habe dann immer fünf Taschen: Tourenrucksack auf dem Rücken, einen Trolly mit den Büchern (oder einen großen Rollkoffer voll Kleidung), zwei Umhängetaschen und noch eine Ikeatasche. Eine Zeitlang hatte ich zusätzlich noch eine Transportkiste mit zwei Schildkröten drin, als ich zwischen beiden Haushalten pendeln musste. Anfangs musste ich sogar den Restmüll im Rucksack mit nach Hause tragen, weil meine Schwester nichts transportieren konnte. Begründung: Der Kofferraum ihres Autos war voll. Als ich das empört meiner Tante erzählte, hat sie sogar in dieser Sache die Partei meiner Schwester ergriffen und mir gesagt, ich müsse Verständnis haben. Ja, ich weiß, sie ist ein Messie, und bei einem Messie ist auch das Auto immer voll. Aber sie hätte den Müllsack ja auch während der Fahrt zwischen ihre Füße stellen können oder ähnliches. Nein, ich musste den Müll mitnehmen und anderthalb Stunden weit mit Öffis transportieren. Meine Schwester hält solches Verhalten aber für normal, so macht sie das immer. Sie gehört auch zu den Leuten, die der Meinung sind, "nein" sagen zu können sei eine unbedingt wichtige Fähigkeit, die ständig ausgeübt werden muss, um Selbstbewusstsein zu signalisieren.
Wegen Corona muss ich momentan ja sowieso fast nirgends hin. Ansonsten lege ich Erledigungen zusammen. Wenn ich wegen Ebay eh zum Postamt muss, gehe ich gleich noch Pfandflaschen wegbringen oder Batterien entsorgen. Hier im Dorf liegt alles dicht beieinander.
Online-Einkaufen: Bücher kaufe ich gerne online. Da ist mir relativ egal, wie sie aussehen oder so. Hundehaare wären auch kein Problem. Geruch nach Zigaretten oder Parfum finde ich nervig, aber geht auch vorbei. Stimmt, die Farbe kommt auf Fotos nicht gut raus. Ich bin da auch schon verzweifelt, wenn das hellblaue Hemd weiß aussieht oder das Grün auf dem Foto einen ganz anderen Ton hat. Sehr lustig ist auch, dass man bei künstlichem Licht Schwarz und Dunkelblau nicht unterscheiden kann. Neulich habe ich sogar bei Tageslicht gerätselt, ob die Schuhe schwarz sind oder ein sehr dunkles Dunkelblau. Je nach Lichteinfall anders.
Bei Kleidung ist mir auch wichtig, wie der Stoff sich anfühlt. Dick, dünn, weich, rauh, fest, flauschig?
