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Neues aus dem Horrorhaus
Über Mediation hatte ich auch nachgedacht, aber das wäre wohl genauso ausgegangen wie meine Suche nach jemandem, der mal den Wert der Immobilien schätzt, damit wir das abhaken können. Meine Schwester hätte etwas beitragen müssen (den Gutachter in ihre Wohnung lassen) und das hat sie verweigert. Genauso hätte sie sich bestimmt geweigert, eine Mediation zu machen, weil das ja Zeit und Geld kostet. Das Gutachten kostet auch Geld. Ich hatte auch schon überlegt, einen Gutachter kommen zu lassen, der mir bescheinigt, dass das Haus und der Krempel verschimmelt ist und entsorgt gehört. Ich war aber auch nicht sicher, ob das etwas hilft. Vielleicht hätte es dann einfach dazu geführt, dass alles in Stocken kommt, bis wir 12 Jahre später eine Lösung ausdiskutiert haben.
Momentan bin ich wieder ganz gut dabei, jeden Tag etwas auszusortieren. Es ist zwar schon längst allles weg, was ganz offensichtlicher Müll ist. Aber vieles von dem ich dachte, das könne mal noch praktisch sein oder gebraucht werden, stellt sich bei genauerer Betrachtung als unbrauchbar heraus. Und auch von meinen eigenen Sachen kann ich Zeug aussortieren, wenn schon nicht das Zeug meiner Schwester. Auch wenn es pervers ist, wenn ich Bücher spenden gehe, die ich eigentlich gut finde, während ich stockfleckige Schrottbücher aufbewahre für meine Schwester, die doch schon längst keine Bücher mehr liest. Sie hat mal auf mein Drängen drei Bücher mitgenommen, mehr war das nicht in den vier Jahren. Und ich wette, die sind in ihrem Chaos einfach verschwunden und niemals gelesen worden!
Gestern habe ich im Keller eine Tube "Schneerandentferner" für die Schuhe gefunden. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Schneeränder entferne ich immer mit einem feuchten Tuch. Der Preis war in D-Mark, der Deckel knackte altersschwach beim Aufmachen und das Schwämmchen, mit dem man das Zeug auftragen sollte, war natürlich zu Staub zerfallen. Seufz! Heute habe ich im Keller zwei Metallbügel gefunden, mit denen mal Balkonkästen befestigt waren. Offensichtlich sind sie unter dem zu großen Gewicht abgeknickt. Nicht mal die rostigen Schrauben würde ich wiederverwenden wollen. Und weg...
Irgendwann muss das doch mal weniger werden! Neulich habe ich zwei Päckchen mit Dekokram verschickt, morgen gehen ein Buch und eine Zeitschrift auf die Reise. Außerdem gehe ich auch mal wieder mehrere Tüten voll Zeug spenden. Auf dem Dachboden hatte ich noch eine Tüte voll Weihnachtsdeko gefunden, die ich noch nicht kannte. Einiges davon brauche ich nun wirklich nicht! Bücher und Hörbücher sind auch wieder dabei.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #1297
Auch wenn es pervers ist, wenn ich Bücher spenden gehe, die ich eigentlich gut finde, während ich stockfleckige Schrottbücher aufbewahre für meine Schwester, die doch schon längst keine Bücher mehr liest. Sie hat mal auf mein Drängen drei Bücher mitgenommen, mehr war das nicht in den vier Jahren. Und ich wette, die sind in ihrem Chaos einfach verschwunden und niemals gelesen worden!
Liebe @Anna, ich frage mich echt, ob deine Schwester noch weiss, welche Bücher von ihr überhaupt noch im Haus sind, wenn sie seit Jahren keine dort angerührt hat ? Ich würde ihre Bücher einfach mal mitspenden, ich wette, sie merkt nichts .
@Lynda
Hin und wieder verschwindet auch eines, das ich besonders schlecht finde. Die meisten Bücher sind echte Zeitverschwendung. U.a. gibt es einen ganzen Karton voll Gartenbücher. Dabei hat meine Schwester gar keinen Garten. Aber wie das bei Messies so ist: Es könnte ja sein, dass sie mal einen hat oder dass sie das Haus hier samt Garten erbt. Mit drei Gemüsebeeten, haha. Also, wenn ich etwas wissen will über Apfelspinner oder Unkräuter, dann recherchiere ich im Internet. Das geht schneller als zwanzig Bücher zu durchsuchen!
Noch ein paar Gedanken der letzten Tage...
Leider ist mein Haus wirklich ein Biotop. In einem der Fensterrahmen haben Ameisen eine Stadt gebaut mit Kinderstube und allem. Als ich das Fenster öffnete, weil dort Sand unter dem Fensterrahmen hervor rieselte, lagen dort Eier, die sie aber in Sicherheit brachten, bevor ich zurück war. Ich dachte, ich bringe erst den Sand weg und kümmere mich dann um die Eier. Die Ameisen waren aber schneller. Leider haben sie sich, den roten Krümeln nach zu schließen, bis zum Mauerwerk durchgegraben. Die Kammerjägerin hat sie, hoffe ich, mit ihrer Giftspritze erledigt. Dazu gab es Ameisenköder. Nun muss ich mal beobachten. Neulich rannte noch eine lebende Ameise herum. Im Großen und Ganzen scheint der Giftgasangriff aber gewirkt zu haben. Ich töte wirklich nicht gerne Tiere, aber das ging mir jetzt wirklich zu weit, dass sie sich in der Mauer einnisten und das Haus aushöhlen!
Obwohl ich immer noch in der Phase bin, wo ich jeden Samstag arbeiten muss, habe ich den "Frühjahrsgroßputz" wieder aufgenommen. Vorhin war das Fenster in der Gästetoilette dran. Im Schrank habe ich noch einiges Unnötiges entdeckt und außerdem die beiden Pflanzen umgetopft, was ich schon lange mal machen wollte. Morgen sind noch Wände und Fußboden dran. Ich kämpfe noch mit mir, weil im Schrank einiges ist, was ich in vier Jahren nie gebraucht habe. Aber vielleicht brauche ich es doch noch? Lederpflegemittel und so. Die Lederjacke und das Ledersofa sind allerdings weg, bleiben nur noch Lederschuhe. Es waren auch drei Spraydosen dabei, die sich beim Schütteln als leer herausstellten. Ich glaube, die habe ich vor drei Jahren schonmal geschüttelt aber seitdem ist wohl der Rest an Spray verdunstet. Auch gut...
Ich probiere gerade auch wieder herumliegendes Werkzeug aus. Bei vielem stellt sich nämlich dann heraus, dass es gar nicht so praktisch ist, wie es ausgesehen hatte.
Meine Schwester meinte neulich, sie würde gerne das Kirschkernkissen haben. Oh weh, in welchem Karton ist das jetzt? Ich habe die Kisten gut beschriftet, werde aber herumräumen müssen. An sich bin ich froh, dass mal wieder etwas weg kommt, aber wenn ich etwas aus der Kiste herausnehme, ist sie nicht mehr voll und nicht mehr stabil zum Stapeln. Aber gut, die nächsten Tage suche ich das Dings mal raus.
Ich bin jetzt auf jeden Fall wieder im Fluss und entsorge jeden Tag mindestens ein Teil. Das geht auch nebenbei und es ist mir wichtig, dass ich jeden Tag voran komme. Das Spenden am Mittwoch hat allerdings nicht geklappt. Man muss vor 16 Uhr dort sein, aber das war so ein Tag, wo alles länger dauert als sonst, und so hätte ich es nicht rechtzeitig geschafft. Darum habe ich das Zeugs gleich hier stehen lassen. Wenn man kein Auto hat, sollte man nicht drei Tüten voll Spenden mitnehmen, von denen man nicht weiß, ob man sie los bekommt. Ich hätte sie nämlich zur Post, in den Copyshop, mehrere Läden und abends noch in den Biergarten mitnehmen müssen. Das nervt, wenn ich den Krempel noch den ganzen Rest des Tages herumtragen muss, was mir schon mehrfach passiert ist.
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