Neues aus dem Horrorhaus

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02.07.2024 19:30
avatar  Rica
#1281
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@Anna1111
Besteht eine Chance, das Problem mit Geld totzuwerfen?

Vielleicht ist Schwesterchen in Geldnöten und du nicht? Sodass du einen Freikaufvertrag mit ihr aushandeln könntest? (Sie verkauft dir ihren Krempelanteil?)

Als ich las, dass du eine Versandschachtel für einen erfolgreich auf e-bay vertickten Sombrero gesucht und gefunden hast, dachte ich mir: Das wäre genau die eine Aberwitzigkeit zu viel für mich gewesen. Ich hätte den Sombrero verschickt und sofort einen Container bestellt.


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02.07.2024 19:49 (zuletzt bearbeitet: 02.07.2024 19:50)
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#1282
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Doppelpost


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04.07.2024 14:45 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2024 14:49)
#1283
An

@Rica
Die ganze Situation ist total surreal.
Ich hatte auch schon daran gedacht, mich freizukaufen. Das scheitert aber an verschiedenen Punkten, die vermutlich alle damit zu tun haben, dass meine Schwester Messie ist:
a) Sie tut sich schwer, einen Preis zu nennen. Im Prinzip müsste ich ihr z.B. noch die Möbel der Eltern abkaufen bzw. ihren Anteil daran, da sie im Haus geblieben sind und ich sie nun nutze. Ich habe die Preisverhandlungen aber längst aufgegeben. Wir sind einfach zu keiner Lösung gekommen. Genauso würde es hier auch laufen.
b) Sie hat völlig falsche Vorstellungen davon, was gebrauchte Dinge noch wert sind. Sie wollte mir anfangs sogar einreden, der olle Krempel müsse jetzt mehr wert sein als der Neupreis, weil die Dinge ja nicht mehr hergestellt werden und darum Sammlerexemplare sind. Dabei gibt es für getragene Schuhe mit schief abgelaufenem Absatz und Kellermief nicht so richtig viele Sammler. Als ich anfing, meine gelesenen Bücher zu verkaufen, war ich auch enttäuscht, dass man für ein fast neuwertiges Buch nicht mal die Hälfte des Kaufpreises bekommt. Aber so ist das eben. Das Angebot ist höher als die Nachfrage.
c) Sie ist total kleinkrämerisch. Ein Mal hatten wir beschlossen, einige Kochlöffel aus Plastik zu spenden. Zwei Tage später ruft sie mich an und erklärt mir, dass sie im Supermarkt gesehen hat, dass so ein Kochlöffel 1, 79 Euro kostet. Ich verstand erst nicht, was sie mit mir dieser Information sagen wollte. Sie wollte damit sagen, dass ich einen so wertvollen Gegenstand auf keinen Fall spenden dürfe. Ich war verblüfft und meinte, dass ihre Rente doch mal hoch genug sein dürfte, damit sie sich einen Kochlöffel leisten könne. Keine Antwort. Ich: "Auf dem Flohmarkt bekommst Du die Dinger vorgar für 50 Cent." Nein, sie will, dass ich den Kochlöffel aus der Spendentüte herausnehme und in eine ihrer Kisten tue. So gesehen kann ich sicher sein, dass sie auch für diesen Kochlöffel einen angemessenen Preis will. Vermutlich den Preis, den man in 20 Jahren dafür bezahlen wird. Ich würde also mindestens 1,79 Euro bezahlen für einen Kochlöffel, den ich gar nicht brauche, nur damit ich das Recht habe, ihn zu spenden.
d) Ich denke, ihre Unschlüssigkeit und Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen, weil sie fürchtet, sie könnten falsch und endgültig sein, hindert sie auch daran, sich von Sachen zu trennen. Man könnte sie ja mal noch brauchen. Sie hat oft genug betont, dass Dinge mehr wert sind als Geld, für den Fall, dass eine Superinflation das Geld entwertet. Dann werden wir es noch bereuen, die Dinge gegen wertloses Geld eingetauscht zu haben. Das ist auch der Grund, warum sie eine Kiste voll Sammelpuppen auf meinem Dachboden lagert. Die kann sie in Krisenzeiten gegen Lebensmittel eintauschen, so ihre Vorstellung.
e) Sie verhandelt nicht fair. Wir haben auch zwei Jahre lang oder so diskutiert, ob ich ihr noch Geld für das Haus schulde. Sie hat zwei Wohnungen stattdessen bekommen, die im Anschaffungspreis ungefähr gleichwertig waren. Meiner Meinung nach sind wir quitt. Sie hat aber eine Anzeige herbei gezerrt bei Immoscout24 wo ein neu gebautes Häuschen hier um die Ecke für 700.000 Euro angeboten wurde. Da das zugehörige Grundstück kleiner ist als meines, stellt sie sich auf den Standpunkt, mein Haus sei sogar noch mehr wert. Sie hat extra eine neuartige Immobilienbewertungsmethode für ihre Zwecke erfunden: Man gehe davon aus, Deutschland sei durch einen Atombombenkrieg platt gemacht und alle Gebäude seien atomisiert worden. Dann entspricht der Wert einer Immobilie nur noch dem Grundstückswert. Der ist bei den beiden Wohnungen zusammen jedoch geringer als beim Haus. Interessanterweise hat sie den Grund und Boden der beiden Garagen bei ihren Wohnungen nicht mit eingerechnet, sehr wohl aber beim Haus. Sie dreht alles so hin, dass es für sie am günstigsten ist. Dabei ist das Haus schon 50 Jahre alt und die Wohnungen viel neuer! Und ich hoffe, dass niemand wirklich 700.000 Euro für diese kleinen Häuschen bezahlt hat. Das war Verhandlungsbasis und völlig überteuert.

Das alles führt zu meiner starken Vermutung, dass sie entweder diese Schätze auf gar keinen Fall gegen schnöden Mammon eintauschen würde, oder einen astronomisch hohen Preis dafür verlangen würde oder als dritte Alternative sich nicht entscheiden könnte, welchen Preis sie mir überhaupt nennen soll. Ich glaube, ich hatte das sogar mal vorschlagen, aber da sagte sie noch genervt, dass sie doch demnächst ihren Keller ausräumt und dann Platz für die Sachen habe. Ich solle nur nicht dauernd so drängeln, sonst könne sie das nicht machen. Erinnert mich an früher, wo sie uns kommunizierte, dass wenn man sie dränge, ihre Hausaufgaben zu machen, dass sie das so emotional belaste, dass sie sich nicht mehr konzentrieren könne. Seufz.

Für diese Lösung sehe ich schwarz.

Wenn sie aus dem Urlaub zurück ist, frage ich sie mal wieder, wann sie sich um ihren Keller kümmert und ob sie nicht ihren nächsten Urlaub dafür einplanen könne.

Anna


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04.07.2024 16:04
avatar  Robin
#1284
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Gehen wir mal vom Worst Case Szenario aus, @Anna1111 : Angenommen, deine Schwester hätte gern sowohl die Wohnungen als auch das Haus. Letzteres nicht, um es zu bewohnen, sondern um dort allen Krempel auszulagern, den ihr Mann ihr nicht in der Wohnung erlaubt. Und der hat natürlich dieselbe Idee...

Also mal angenommen, die Lage ist so: Was könntest du tun? M.E. wäre das auch eine gute Frage an die Anwälte: Was sie dir konkret in dem Fall empfehlen können.


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04.07.2024 16:06
avatar  Rica
#1285
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Zitat von Anna1111 im Beitrag #1283
Sie hat extra eine neuartige Immobilienbewertungsmethode für ihre Zwecke erfunden: Man gehe davon aus, Deutschland sei durch einen Atombombenkrieg platt gemacht und alle Gebäude seien atomisiert worden. Dann entspricht der Wert einer Immobilie nur noch dem Grundstückswert. Der ist bei den beiden Wohnungen zusammen jedoch geringer als beim Haus. Interessanterweise hat sie den Grund und Boden der beiden Garagen bei ihren Wohnungen nicht mit eingerechnet, sehr wohl aber beim Haus. Sie dreht alles so hin, dass es für sie am günstigsten ist. Dabei ist das Haus schon 50 Jahre alt und die Wohnungen viel neuer!


Verstehe. :/ Deine Schwester lebt ihre Probleme voller Genuss aus. Bin baff nach deiner Schilderung der Sachlage.

Wie ist die Rechtslage mit ihrem Zeugs im Haus, wenn du das Haus verkaufst? Muss sie es dann endlich abtransportieren? Geht es da dann wieder los mit den fruchtlosen Preisverhandlungen?

Vielleicht würde es ihr auf die Sprünge helfen, wenn du ihre Mythen bedienst: Du könntest ihr anbieten, sie mit physischem Gold zu bezahlen. Damit kann sie nach einem Währungszusammenbruch tatsächlich zuverlässig Lebensmittel kaufen.

Oder du könntest ihre Sachen "sichersaubertrocken" in einen Selfstore-Raum auslagern, in den sauren Apfel beißen und die Miete dafür bezahlen.

Oder du kaufst ihr eine trockene, gute Garage, befüllst sie mit ihrem Zeug und überreichst ihr die Eigentümerurkunde?

Ich glaube, eine unkonventionelle Aktion, die ihre Fantasie beeindruckt, ist die einzige Chance.


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