@Baffy5555
Ja, das kenne ich. Das ist eventuell Teil einer narzisstischen Störung. Wenn man immer im Mittelpunkt stehen will oder muss, dann fühlt man sich schon benachteiligt und vernachlässigt, wenn mal ausnahmsweise jemand mit der Schwester zwei Sätze redet. Oder wenn die Schwester mal nicht beschimpft, sondern ausnahmsweise gelobt wird. Ich glaube, wenn meine Familie auf einer Familienfeier höhnisch sagte "Die Anna, die schreibt halt gute Noten in Mathe, aber ansonsten kann sie nicht viel", da fühlte sich meine Schwester schon benachteiligt, weil man überhaupt über mich redete und weil sie heraushörte "Die Anna ist klüger als ihre Schwester." Dabei hatte das niemand gesagt. Gute Mathenoten gelten in meiner Familie sowieso als Zeichen einer Geistesstörung. *seuft*
Aber ich denke, meiner Schwester gefiel einfach diese Rolle als die ewig Benachteiligte und sie arbeitet bis heute damit, dass sie anderen in ihrer Umgebung ein schlechtes Gewissen macht. Immer wirft sie einem vor, dass man sie benachteiligt, so dass jeder sich bemüht, es dem verletzten, empfindsamen Mädchen recht zu machen und bloß nichts von ihr zu verlangen. Das hat sie sehr gut raus. Anfangs hat sie mich damit auch dran gekriegt. Aber tun kann ich da nichts dagegen. Wenn ich Forderungen stelle wie "Die soll auch mal was verkaufen, wenn sie schon das Verschenken verbietet!", dann heult sie rum und bringt alle anderen auf ihre Seite, die meine Forderung unanständig finden. Sie dreht dann alles so herum, dass ich von ihr fordere, dass sie Sachen online verkauft und da viel Zeit reinsteckt. Beim Berichten vergisst sie zu erwähnen, dass ich die Sachen eigentlich gar nicht verkaufen wollte, sondern spenden. Und dass sie auf dem Verkaufen bestand.

@Gitta
Das ist eine sehr, sehr interessante Theorie. Darüber werde ich mal nachdenken!
Fakt ist, dass ich mit zunehmendem Stress tatsächlich vieles schwerer nehme. Beispielsweise geht in der Firma vieles schief. Wäre mir egal, wenn ich nicht so unter Zeitdruck stünde.
Ich bin nur nicht sicher, ob ich ohne Stress genauso wäre wie die anderen...

@Miranda
Was Astrologie angeht, habe ich eine eigene Hypothese. Ich glaube, dass es einen großen Einfluss aufs Gehirn hat, ob man im Frühling oder einer anderen Jahreszeit geboren wurde.
Wird man im Frühling geboren, dann sind die ersten Lebensmonate hell und warm, man kommt viel an die frische Luft und sieht den blauen Himmel über sich, liegt halbnackt auf einer Picknickdecke und wird von Leuten auf den Arm genommen, die nur ein T-Shirt anhaben. Wird man im Herbst geboren, hat man erstmal ein halbes Jahr lang Dunkelheit vor sich. Dauernd wird man dick eingepackt und trotzdem kann es sein, dass es recht kalt an der Nase wird. Vielleicht ist man aber auch zu warm eingepackt. Das Aus-dem-Haus-gehen ist umständlich und darum wird es nicht so oft gemacht. Man wird von Leuten auf den Arm genommen, die dicke Pullover anhaben.
Das muss doch Einfluss haben auf die Gehirnstruktur.
Allerdings muss der Sommer, in dem meine Schwester geboren wurde, deutlich dunkler und kälter gewesen sein als meiner. Irgendwie. Ich bin jedenfalls ein echtes Sonnenkind. Ich liebe den blauen Himmel und Sonnenschein, ich laufe gerne barfuß und bin definitiv optimistischer und aktiver als meine Schwester.