Erste kleine Schritte

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21.01.2022 16:22
#126
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@IBI @Miranda

Zitat von IBI im Beitrag #124
Beerdigung, Firma, Freizeit, Sport, Winter, Sommer, Jahreszeit, Hochzeit, Geburtstage, Häufigkeit der Anlässe, Kleidergrössen aufheben, weil das "Abnehmprojekt" aussteht (o.k., das ist meins),

Ja Firma hatte ich früher vor der Berentung auch. Blazer, Blusen, Kostüme, Röcke.
wem das insgesamt zuviel ist, der entscheidet sich am Ende für wenig Farbe und hat sozusagen, einen Schrank mit "Einheitskleidung".


Kleidergrößen hebe ich auf, seit ich ein paar Mal Sachen in die Altkleidersammlung gebracht und neue gekauft hatte, dann aber durch den Jojo-Effekt die alten Größen wieder erreichte. Irgendwann habe ich dann die alten Größen behalten, für das nächste Abnehmprojekt oder den nächsten Jojo-Effekt. Ich habe jetzt 3 verschiedene Größen, im Winter habe ich immer die größte.

Aber eben über Mode zu schreiben, macht wenig Sinn, denn bei den meisten sind es nicht unbedingt Kleidungsstücke, die gehortet werden. Wir kennen unsere Pappenheimer. Der eine sammelt Bücher, der andere Klamotten.

Ich stelle fest, dass ich die meisten Sachen gar nicht anziehen kann. Bzw. ich trage dann vielleicht in einem Jahr ungefähr die Hälfte von dem, was ich habe. Die Sachen, die ich nicht anziehe, sind meist "vergessene" die irgendwo ganz oben im Kleiderschrank liegen oder die nicht so gut kombinierbar sind, oder es ist ein eher kühler Sommer oder ein eher warmer Winter, wo man den dicken Mantel nicht braucht oder die Shorts gar nicht anzieht.

Die Sachbücher, die ich habe, darin lese ich immer mal gerne drin, in letzter Zeit komme ich aber nicht viel zum Lesen, weil ich entweder hier im Forum lese oder vor dem Fernseher sitze und stricke. Im Urlaub komme ich eher dazu, ein Buch zu lesen, das ist dann aber eher Unterhaltung wie ein Krimi oder ein Roman.

Die ausgelesenen Krimis kommen entweder ins Altpapier oder in so einen Bücherkasten, der mancherorts am Straßenrand steht und wo man sich kostenlos eins aussuchen kann. Die Idee finde ich super, wer diese Kästen sich ausgedacht hat, das war mal ein guter Einfall.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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24.01.2022 07:19
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Zitat von IBI im Beitrag #124
Bescheuert: Ja aus Vernunftsicht....Nein, aus Sicht des autonomen Nervensystems, denn das schaltet mit dem "kaputt" sein, seine Schutzfunktion vor Überbelastung für uns ein und darauf fehlt uns oft ein "bewusster" Zugriff.
Und damit können wir die (Ab-)Wertung "bescheuert" auf Seite legen, weil beides gewürdigt wird.


Hallo @IBI,
nur kurz: das "bescheuert" stammt von mir und, ja klar ist das 'ne Abwertung! Sie bezieht sich auf das *Verhalten*, sich nicht entscheiden zu können und dann auch noch total k.o. vom Grübeln zu sein und nichts von all dem zu machen. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand das anders bewertet, weil man seine Zeit doch schließlich genauso gut genießen könnte! Aber du hast auch nicht ganz unrecht... Manchmal schützt es auch vor Überforderung. Noch öfter scheint es mir ein Anzeichen von Überforderung zu sein. Ich bemühe mich mittlerweile, mich für irgendwas zu entscheiden, und wenn's das pure Faulenzen ist.


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24.01.2022 08:54
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#128
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Mir hat es geholfen und zu meiner Beruhigung beigetragen, dass ich über mein Nervensystem und seine Art des Handelns viel gelernt habe.
Am Ende gehört es zu mir und damit kann ich mich anders wertschätzen und annehmen.

Ich lerne, dass ich so wie ich bin, richtig und o.k. bin - trotz der "Einschränkungen"....
Menschen ohne Beine dürfen lernen mit dieser Art Einschränkung zu leben, sie ist offensichtlicher als die, die ich über mich kennenlerne.

Dass uns Entscheidungen schwer fallen: Ich lese viel und habe kürzlich gelesen, dass es zwei Systeme für Entscheidungen gibt.
Die emotionale und die rationale bzw. realitätsbezogene.
Ungünstigerweise ist es so, dass wenn sehr sehr sehr früh - sprich bevor der rationale Verstand eines Kindes sich entwickelt, ihm NUR das emotionale Entscheidungssystem übrig bleibt. Das wird also sozusagen "gefördert" - zu unserem Leidwesen. Das autonome Nervensystem lernt also das - wie war das - mensch kann das Hirn wie ein Muskel trainieren - das Training fand leider ohne unser Bewusstsein sehr früh statt. Jedenfalls ist es bei mir so, dass ich noch zu jung war und die Fähigkeiten nicht zur Verfügung standen. Es gab sie zu dem Zeitpunkt nicht und damit hat sich vieles "eingebrannt"/"geprägt" - sprich, dass sie die am schwersten zugänglichen Hirnareale, die neues/anderes lernen müssen.
Mich macht es sehr traurig, diese Zusammenhänge zu erfahren und hat zu intnsivem Schmerzerleben geführt. Würde mich nicht wundern, wenn das vielen Lesern ähnlich geht.
Diesmal ist der Schmerz weniger intensiv, während ich das schreibe und ernsthaft, das fühlt sich "entlastend" an und war harte Arbeit.
Glücklicherweise ändert sich allmählich etwas in meinem emotionalen Erleben und so hege ich die Zuversicht, dass sich damit mein "Entscheidungsverhalten" verändert und beide Hirn-bezogenen-Elemente mit einbeziehen wird.
Das habe ich nicht mit dem "Standard-Muskel-Hirn-Training" erreicht, dass von vielen Coaches gepredigt wird.

Wir alle sind richtig wie wir sind, doch da oft unser Verhalten kritisiert wird, wird impliziert, wir müssten uns ändern - und teils wollen wir das ja - und damit wird der Glaubenssatz
"Ich bin falsch" sehr stark gefüttert, denn wir ordnen das der früh geförderten emotionalen Entscheidungsbahn zu und die rationale hat das "Nachsehen".
Rational sind wir in der Lage uns selber zu beschimpfen und fertig zu machen und für blöd zu halten und ent-werten, weil unser Verhalten uns "mal wieder" im Stich gelassen hat. Tja, das emotionale und autonome Lernfeld hat eindeutig die MACHT in uns und das löst ganz schön viel "Frust" aus.
Unser autonomes Nervensystem findet jede Menge Möglichkeiten uns zu schützen und das drücken wir durch alle möglichen Verhaltensweisen aus, die wir gerne ändern möchten, und oft feststellen: es geht nicht.

Es hat mich viele Jahre gekostet, Menschen zu finden, die mir beigebracht haben, diese Blickwinkel und diese Form von Wertschätzung zu erfahren, denn wenn ich 3 aus 100 finde, die mir innerhalb einer Woche unabhängig voneinander ähnliche Rückmeldungen dieser Art geben, dann ist das eine ALLER ERSTE SAHNE Quote, weil ich leichter glauben kann, dass diese Aussagen entgegen des Mainstreams mich mehr zu meiner Quelle bringen als das, was viele als ultimativen "Heilweg" predigen, und ich feststelle, dass all mein Ausprobieren nicht funktioniert.

In mir ist Arbeit emotional mit Anstrengung verbunden.
Mit viel Ausdauer und Training und dranbleiben und Glaube, dass es machbar und möglich ist, kann es geschehen, dass ich Arbeit von dieser Anstrengung trennen kann und wenn das getrennt ist, habe ich die Wahl, ah ja, Arbeit kann zum Genuss werden - nicht jede, doch mehrheitlich, wenn ich das beispielsweise so "neu verkette".
Im Moment brauche ich möglicherweise ein anderes WORT für ARBEIT - einfach um den damit "verschmolzenen" Trigger der Anstrengung zu umgehen.

Miranda, wenn du dich fürs pure Faulenzen entscheidest, so schaue, dass du einen "qualitativ" hochwertigen Faulenzertag findest, um dich aufzutanken.
Denn aus überforderung und überwältigung heraus Faulenzen und erschöpft zu schlafen, enthält wenig von der Tankstellen-Qualität.
Dich mit Freunden treffen ist beispielsweise die gesündere "Faulenz" Alternative.

Ich hoffe, dich beruhigt das Wissen ebenfalls und die tagtäglichen (Ab- oder Be-)Wertungen über uns und andere können sich möglicherweise allmählich zurückziehen.
Doch wir brauchen bestimmte Wertsysteme, um uns zu orientieren und etwas einordnen zu können.
Inzwischen wünsche ich mir hierfür unterschiedliche Begriffe mit klaren Definitionen dahinter.

Mit dem Wissen, dass wir uns in vielen Situationen "bescheuert" verhalten und es am liebsten anders machen möchten, ich schimpfe definitiv deutlich weniger über mich als früher, was bereits entlastend wirkt.
Manche "Teufelskreise" müssen anders "entmächtigt" werden als andere.


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24.01.2022 13:14
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Liebe @IBI,

grade wurde ich bis heute Nachmittag in Bereitschaft geschickt 🕺😸 - und nehme mir jetzt die Zeit für eine ausführlichere Antwort.

Zitat von IBI im Beitrag #128
Ich lerne, dass ich so wie ich bin, richtig und o.k. bin - trotz der "Einschränkungen"....
Menschen ohne Beine dürfen lernen mit dieser Art Einschränkung zu leben, sie ist offensichtlicher als die, die ich über mich kennenlerne.


Da rennst du bei mir *weit* offene Türen ein! Das ist übrigens im Kern auch die Bedeutung, wenn ich gelegentlich von "menschlicher Vielfalt" rede, denn die ganze Pathologisierung löst sich ja auch irgendwie auf, wenn man davon ausgeht, dass man selbst und andere okay sind. Dann ist man halt immer noch verschieden, aber niemand ist verkehrt. Und die Überlegung, dass Menschen mit psychischen Besonderheiten erstmal das gleiche grundlegende Existenzrecht haben, und zwar so wie sie sind, wie Menschen mit körperlichen Einschränkungen, ist ein absolut notwendiger Schritt auf dem Weg, hinter den ich auch nie zurückfallen will. Und man muss sich auch immer wieder darauf besinnen, denn tatsächlich ist das psychische "So-Sein" von Menschen ständiger Bewertung ausgesetzt. Ich frage mich auch, nach welcher Logik das überhaupt erlaubt ist, wo doch "Body-Shaming" mittlerweile ziemlich verpönt ist und sogar im Grundgesetz steht, jeder Mensch habe das Recht auf *freie Entfaltung seiner Persönlichkeit"! Zugleich werden Normen für die Persönlichkeit festgelegt und wer anders tickt, wird für "krank" erklärt, mit keinem anderen Beweis außer dem, das ein hoher Prozentsatz der Menschen nicht so ist. Und dazu noch die ganzen Wald- und Wiesen-Bewerter. Also "ganz normale" Leute, die wild vor sich hin bewerten. Bei einer früheren Arbeitsstelle lief z.B. mal im Winter jemand draußen im T-Shirt vorbei, und ein Kollege fing doch tatsächlich an zu hetzen: 'Sowas würde ich niiie tun, da schämt man sich ja, das wäre mir totaaal peinlich...'

Jaaa, ich bewerte auch: So ein Verhalten wie das von dem Kollegen bewerte ich als irre! 😂

Wobei ich dem Kerl noch unterstelle, dass ihm in Wirklichkeit die Bekleidung anderer Leute genauso schnurz ist wie mir und seine Äußerung darauf abzielte, dass wir - und womöglich besonders ich! - in Angst leben sollen davor, "aus der Reihe zu tanzen". Der Kerl hatte nämlich die ganze Abteilung manipulativ im Griff, und ich kam neu dazu und hab gewagt, ihm Contra zu geben. Nicht lange übrigens. Es führte dazu, dass ich gehen musste... Zum Glück, denn jetzt habe ich ein seeehr nettes Betriebsklima! Kann ich gar nicht fassen, wie krass der Unterschied ist.

Also manchmal hilft auch einfach, die Umgebung zu wechseln. Nun gönne ich mir mal eine ganz fiese, personenbezogene Bewertung: Es gibt auch A*löcher. Ich bin mir sicher, du bist keins. 😘

Zitat von IBI im Beitrag #128
Rational sind wir in der Lage uns selber zu beschimpfen und fertig zu machen und für blöd zu halten und ent-werten, weil unser Verhalten uns "mal wieder" im Stich gelassen hat.


Bitte glaub mir: Wenn ich ein Verhalten von mir selbst als "bescheuert" qualifiziere, fühle ich mich dadurch nicht abgewertet und habe schon gar nicht die Absicht, andere dadurch abzuwerten! Im Gegenteil fühlt sich das für mich sogar fröhlich an. Ich schätze, das hat was mit Identifikation zu tun. In der Zeit, als ich depressiv war, und ich glaube, auch davor, hab ich mich sehr stark damit identifiziert. Wenn da jemand zu mir gesagt hat "Lächel doch mal", dann hab ich sozusagen gehört "Ich würde dich gern durch eine Barbiepuppe ersetzen, aber da das nicht so einfach ist - versuch doch wenigstens so zu tun, als wärst du eine".

Mag für manche witzig klingen, aber ich finde das noch immer nicht lustig... Es war verdammt hart. Ständig solche Dinge zu hören ist der reinste Horrortrip.

Heute identifiziere ich mich nicht mehr mit vorübergehenden Stimmungen oder auch Gewohnheiten. Ich hab bestimmt x-1000 mal gedacht "Rauchen ist bescheuert", als ich noch geraucht hab, und es ist mir nicht in den Sinn gekommen, mich von dieser Bewertung irgendwie getroffen zu fühlen. Ich wusste jedesmal, wenn ich mir das gesagt hab: Irgendwann höre ich damit auf, aber nicht jetzt. Und, hey, im letzten Herbst hab ich aufgehört!

Ich vermute, das fröhliche Gefühl, wenn ich ein Verhalten von mir als bescheuert qualifiziere, kommt daher, dass ich mich dabei wenigstens schon mal verbal stärker fühle als das, was mich dazu treibt, so zu handeln.

Zitat von IBI im Beitrag #128
Doch wir brauchen bestimmte Wertsysteme, um uns zu orientieren und etwas einordnen zu können.
Inzwischen wünsche ich mir hierfür unterschiedliche Begriffe mit klaren Definitionen dahinter.


Tja, sorry, ich liebe meine "Kraftausdrücke" heiß und innig! Muss ich wirklich darauf verzichten, um anderen nicht auf die Zehen zu treten? Oh neiiin, *bitte niiicht*! Ich mach auch sonst sprachlich *alles*! Ich gendere. Ich höre auf zu gendern. Aber bitte, lasst mir die Bilder und die Kraftausdrücke! Und die vielen Ausrufezeichen.

Apropos Identifikation: Heute morgen hab ich ein paar "gute" Bücher für Oxfam aussortiert. Darunter auch einen "Wegweiser durch die Natur" mit wunderschönen Illustrationen - ein Buch, dass ich wirklich liebe. Aber es steht im Regal, und die Wahrscheinlichkeit, dass ich in absehbarer Zukunft sowas lese, geht gegen Null. Und wenn ich wollte, könnte ich mir Vergleichbares in der Bibliothek ausleihen. Für die Praxis habe ich eine App, "Flora Incognita". Die bestimmt mir nicht nur im Nullkommanix unbekannte Wildpflanzen, sie meldet den Fund auch noch einem Uni-Projekt... Macht mich sozusagen zur Mitwirkenden an der Forschung.
Für Vögel und Pilze gibt's auch Apps, und überhaupt das Internet...

Na, jedenfalls, während ich das Buch (und noch einige mehr) mit mir rumschleppte, war das noch nicht so ganz mit mir ausdiskutiert, ich musste immer dran denken und merkte so richtig, wie sehr ich dieses Buch liebe... Plötzlich fiel mir wieder ein, was ich neulich in einem Minimalismus-Video darüber gehört hatte: "Die Dinge *sind* nicht deine Gefühle..." und *wuuusch* schossen die ganzen Gefühle von dem Buch in mein Herz! Für einen Moment war es, glaube ich, ganz gut, dass ich schon gesessen hab...

Is das nich 'n Hammer?! Also, da kann ja echt noch so einiges auf mich zukommen, wenn ich da viele Emotionen in den Dingen sozusagen "fest angelegt" hab und die jetzt alle zu mir zurück kommen.

Einen lieben Gruß und fühlt euch mal alle geknuddelt von mir
Miranda


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24.01.2022 17:44
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#130
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Hey Miranda,

offene Türen erreichen ist eine coole/tolle Sache. Einrennen....nö, darf ich langsam und achtsam eintreten und mich umsehen?

Ui, sind cool/toll Bewertungen/Wertschätzungen/Anerkennungen?
oder wie ordne ich das zu?
Oder wie ordnest du es zu?

Zitat von Miranda im Beitrag #129
Und man muss sich auch immer wieder darauf besinnen, denn tatsächlich ist das psychische "So-Sein" von Menschen ständiger Bewertung ausgesetzt. Ich frage mich auch, nach welcher Logik das überhaupt erlaubt ist,...

Ja, mich beschäftigt das im Moment sehr, nach welchen Logiken überhaupt Menschen ihre Thesen über uns und unser Verhalten aufgestellt haben, um besser zu verstehen, wie wir "ticken."
Scheinbar haben die Römer und Griechen bereits nach Einordnungssystemen gesucht, um beschreiben zu können, wie Menschen "ticken".
Vieles haben Menschen gemeinsam....unter anderem ist belegt, dass der Gesichtsausdruck bzw. die Gesichtsmimiken für WUT, ANGST, FREUDE, Überraschung, EKEL, Scham, Trauer
weltweit für alle Menschen gleich sind.
Und ja, je nach Kultur, ist es bei den einen möglicherweise sichtbarer als bei anderen, und ob es Menschen mit "Botox-Gesichtern" dazu fähig sind, keine Ahnung, ob diese Studien überprüft werden.
Das ist nur ein Beispiel aus der Psychologie, das lange erforscht wurde und damit als Allgemeingültigkeit zum "Einordnen und Bewerten" seine Anerkennung gefunden hat.

Zitat von Miranda im Beitrag #129
Heute identifiziere ich mich nicht mehr mit vorübergehenden Stimmungen oder auch Gewohnheiten.

Das ist cool....und du hast dafür viel getan, um das zu erreichen. Gratuliere dir.
Daran arbeite ich.

Kindern identifizieren sich damit, weil sie keine andere Möglichkeiten haben, wenn die Eltern nicht fähig sind, ihnen diese Unterscheidungen, Grenzen, genügend beibringen.
Im Sinne von : jetzt hat du "Mist" gebaut und der ist "schlecht" und das fühlt sich nicht toll an gerügt zu werden, doch ich sage dir eine kurze Zeit später - wenn bei den Eltern ihr Anteil von Emotion "verraucht" ist - können sie dem Kind sagen. Ich hab dich trotz des "Mistes" lieb.

Es hat lange gedauert, bis ich daran glauben konnte, dass in mir verborgen ein heiler Kern steckt, der wachsen und gedeihen möchte und sich in aller gesunden Pracht zeigen darf.
Das musste mir ein Mensch mitteilen..
Nach all den Diagnosen und Bezeichnungen und Stempeln, die einem in der Bewertungswelt "aufgedrückt werden" und "mich schlecht fühlen, weil ich schlecht zu sein glaubte"
und gleichzeitig lernen, dass manche dieser Begriffe dazu beitragen, dass wir entsprechende Gemeinschaften/Zugehörigkeiten finden, um uns darüber austauschen zu können wie diese hier und uns verstanden fühlen.
@Emin, danke, dass du uns diese Plattform zur Verfügung stellst.

Zitat von Miranda im Beitrag #129
Plötzlich fiel mir wieder ein, was ich neulich in einem Minimalismus-Video darüber gehört hatte: "Die Dinge *sind* nicht deine Gefühle..." und *wuuusch* schossen die ganzen Gefühle von dem Buch in mein Herz! Für einen Moment war es, glaube ich, ganz gut, dass ich schon gesessen hab...

Oh ja, Gefühle von einem Buch in dein Herz "wuschen" lassen, kann durch die Geschwindigkeit überwältigend werden, da ist es gut, dass du gesessen bist/hast.
Wenn Gefühle, das Nervensystem oder wer auch immer dir diese Eingebung gesandt hat, das hören, sich ernst genommen fühlen....oh ha, da können sie sich ganz schön "verselbstständigen" und "wusch" in einem machen.

Wenn du oben genannten Schritt nicht bereits gemacht hättest, möchte ich "wetten", dass du das Buch vielleicht nicht in die Tasche gepackt hättest.
Doch dir wäre bewusster gewesen, dass du es (noch) brauchen würdest und damit dein Chaos ein Übergangsprozess darstellt.

Es ist dran, wenn es dran ist und wenn du die dazugehörigen Fähigkeiten erworben hast.
In deinem Fall, war das BUCH dran.
In meinem Fall, ist so ein Buch bis jetzt nicht dran....o.k. ich benutze mehr PHONE als SMART und recherchiere zeitaufwändig auf dem Laptop daheim....und damit würde ich weitere Argumente finden, dass es bliebe, die eher rationaler Natur sind. Denn für deine SICHERHEIT, dass es ein Form von ERSATZ des Buches gibt, hast du gesorgt.

Wie oft stellen Menschen in "Bares für Rares" fest, dass der emotionale Wert eines Gegenstands anders beziffert wird als der "realistische" Wert und regelmässig sind dort Menschen, die ihren Verkaufsgegenstand mit der emotionalen Begründung heimtragen und sozusagen genau diese Verbindung zu Gegenständen machen.

Damit möchte ich sagen, dieses Phänomen als solches betrifft nicht ausschliesslich Messies, sondern sehr viele Menschen teilen es.

Ich gratuliere dir zu diesem "geliebtes Buch-gehen lassen-nachdem Liebe in dein Herz gewuscht ist" Prozess. Der war wichtig für dich.
Mit jedem Entrümplungsakt entgingen mensch derartig wichtige ERLEBNIS-Gelegenheiten. Er hätte keine Zeit, sich die Zeit dafür zu nehmen und das in sich einsinken zu lassen und das anders zu integrieren. Ich nehme an, dass geschah als du "gesessen bist/hast".

Falls jemand Bücher kennt, die derartige Erlebnisberichte enthalten, die derartige Prozesse beschreiben, ich mag diese Tipps gerne per PN erhalten.
Diese Episode finde ich toll und sie tut mir gut zu lesen, weil - auch wenn sich das bei mir ganz anders ausdrückt - ich gehe diesen Prozess genauso wenig alleine wie Messies hier lernen, dass sie mit dem Thema nicht grundsätzlich alleine sind.

Ich weiss nicht warum ich das auf Buchebene suche....
natürlich... viele Sänger und Musiker würden genau aus dieser kleinen Szene ein Lied machen....wusch die Liebe zum Buch springt zurück in mein Herz....
...Musik machen liegt mir nicht....Musik hören unbedingt....ich brauche eine andere "wusch die Liebe zum Buch springt zurück in mein Herz..." Ausdrucksmöglichkeit.

O.k. es ist dein Titel, dein Beispiel, dass ich jetzt auf mich und meine Wünsche übertrage. Bitte behalte es, ich nehme es dir nicht weg. Ich finde derartige Erlebnisse wichtig, dass sie einen "Ausdruck" finden und geteilt werden dürfen.
Ich bin zuversichtlich, dass du das zu trennen vermagst, doch es so zu formulieren, hilft mir trennen zu lernen, dass persönliche Beispiele genauso wenig zu deiner/meiner Identiät/Wesen gehören wie die Liebe zu einem Buch.

Wer diese Aspekte nicht nachvollziehen kann....nicht schlimm, doch sie sind erlebenswert.
Miranda räumt von Aussen in Richtung Innen auf "von Buch zu Herz",
ich räume von Innen nach Aussen auf "von Bauch/Nervensystem zu "ich brauche diesen Zucker/die Süssigkeit jetzt nicht und lass mit Leichtigkeit, unangestrengt, freiwillig die Finger davon, weil ich gerade genügend Ruhe in mir drin habe".
- So mein Erlebnis heute, um eines beizusteuern. Vor der Süssigkeitenpackung abbiegen und etwas in dir, der nicht im Kopf sind, redet mit dir und du weisst, JETZT nicht nötig.

Miranda unterstützt sich bei ihrem "Aussortier-Projekt" und mein Beispiel ist eine Unterstützung im "Abnehmprojekt",
denn es wird nachhaltig/wirksam und das Buch wird nicht durch andere ähnliche Bücher ersetzt werden, so wie ich mehr und mehr merke, dass ich auf Zucker und Kohlehydrate angstlos verzichten kann.


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