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Kleine Aufgaben?
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Hallo zusammen!
Ich stelle mir kleine Aufgaben mit einer kleinen Belohnung wenn ich einfach Träge bin oder eben Antriebslos. Nehme mir etwas vor was ich innnerhalb einer Stunde erledingen kann wie Balkon aufräumen oder so......oder etwas sortieren...so gehts auch voran, einfach eines nach dem anderen. Klein anfangen ist auch ein Schritt in die richtige Richtung.
Messie
#2
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Das Geheimnis kleiner Aufgaben ist der sofortige Erfolg.
Normalerweise kennen Messies es so, dass sie sich eine zu große Aufgabe stellen, zwischendrin erlahmt der Antrieb, oder es ist eben so unüberschaubar viel, dass man gar nicht schafft, was vorgesehen war.
Folge: Aufräumen ist mit Frust und Enttäuschung verbunden, negative Gefühle werden mit dem Aufräumen verknüpft und kommen im Lauf der Zeit schon hoch, wenn man nur ans Aufräumen denkt.
Oder aber eine Großaktion wird tatsächlich durchgehalten - super, das ist erfreulich. Aber oft ist das so quälend und anstrengend, dass es für die Zukunft nicht verlockend ist, sondern dass auch hier die Erfahrung eher hinderlich ist.
Folge: Aufräumen ist in der Erfahrung ein so großer Stress, dass man besser gar nicht anfängt. Wer will sich schon quälen, und nach kurzer Zeit ist es eh wieder wie davor!
Nun sind Messies obendrein häufig Perfektionisten, da ist es schwierig, den Gedanken zu fassen, dass 2-3 kleine Aufräum-Aufgaben am Tag schon ein gutes Training sind, und dazu noch sagen wir 3-4 tägliche Haushaltstätigkeiten, die man immer (wirklich immer )macht und im Lauf der Zeit erweitert.
Zum Start reichen vielleicht in der ersten Woche zum "Warmlaufen" 1-2 Haushaltsaufgaben und 1 Entrümpelungstätigkeit.
Ich entwerfe mal so relativ kurze Tagesübersicht:
Haushalt 20 Minuten:
- Bettdecke zurückschlagen, Kissen aufschütteln (1/2 Minute)
- Geschirr in den Geschirrspüler räumen und wieder herausnehmen plus Spüle und (einen Teil der) Arbeitsfläche schnell überwischen (10 Minuten, oder Geschirr vorweg einweichen und abwaschen 15 Minuten)
- mit der Klobürste durchs Klo gehen und mit dem Handtuch von gestern übers Waschbecken wischen (1 1/2 Minuten)
- eine Rechnung im Online-Banking bezahlen (2 Minuten) oder schnell unterm Tisch fegen
- Müll beim Rausgehen gleich mit hinunter nehmen (0 Minuten)
Wäsche waschen und falten oder Entrümpeln und Ordnen (jeweils insgesamt 15 Minuten):
- Altpapier zusammentragen, und dabei auch 5 Minuten wirklich altes Papier mit wegwerfen (alte Kalender, Zeitschriften, Werbung, Beipackzettel von Medikamenten, Wochenblättchen, zerfledderte Taschenbücher ...)
- 10 Minuten bei den Klamotten ausmisten (Socken-Memory = passende Socken kommen zusammen, Socken mit Loch gehen in den Müll, bis auf die zwei, drei die man zum Schuhe überwischen benutzt), oder T-Shirts sichten und die 10 schönsten behalten, einen Korb für Mützen, Schals, Handschuhe anlegen, Schuhe ausmisten und so weiter.
In knapp über einer halben Stunde hat man in winzigen Portionen etwas Wichtiges im Haushalt getan, und an etlichen Tagen auch schrittweise entrümpelt.
Für den Anfang darf es auch noch weniger sein.
Entscheidend ist, dass das Gehirn merkt, dass diese Tätigkeiten mit Erfolg und Wohlbefinden, und nicht mit Qual und Versagen verknüpft sind.
Unser Gehirn ist nämlich so aufgebaut, dass es auf bestimmte Reize bestimmte Reaktionen zeigt. Sehr unangenehme Reize werden wir in Zukunft meiden, sehr angenehme wollen wir immer wieder haben. Also ist es wichtig, unangenehme Arbeiten oder Angst-Arbeiten in winzigen Happen durchzuführen, und durch den sofortigen Erfolg die Tätigkeit mit positiven Verstärkern aus dem Tun zu verbinden.
Wer sich darüber freut, dass es gut läuft, wird sich sicher auch eine Pausen- oder Feierabend-Belohnung ausdenken können. "Wenn ich mit dem Geschirr durch bin, gibt es eine Tasse Kaffee und ich schaue meine neue Zeitschrift an.'" Oder: "Wenn ich eine Tüte für die Altkleidersammlung weggebracht habe, schaue ich mit den Krimi in der Mediathek an."
Entscheidend ist aber, dass die Sache in so kleine Etappen zerlegt ist, dass schon der Erfolg an sich ein positiver Verstärker ist. Man programmiert sozusagen die Gehirn-Reaktionen neu.
Aus diesem Wohlbefinden heraus wird man dann die kleinen Aufgaben im Lauf der Zeit etwas erweitern, wird eine "Putzstunde" zum Wochenende einführen oder ähnliches. Man wird vielleicht nicht ständig die ganze Wohnung blitzblank gestalten, es wird vielleicht ein Rumpel-Zimmer geben, aber man wird schon da seine persönliche Wohlfühl-Oase herstellen können.
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Hallo Jennifer,
ich finde zwar das Aufräumen an sich noch gut, weil ich dann solche Sachen finde, die ich schon lange vermisst habe. Nicht die vermissten Sachen suchen, sondern durch Aufräumen finden. Ist doch eigentlich positiv. Aber, ja das aber, wenn ich aufräume, sagt mir mein Gehirn aber, dass ich etwas verpassen könnte. Und dieses Wissen wollen, lernen wollen, hat in meinem Gehirn einen so grossen Vorrang.
Wenn ich etwas wegwerfen will, dann muß ich auch wissen, was ich wegwerfe. Also Papier erst durchsehen, Gedanken machen, brauche ich das noch und dann erst ggf. wegwerfen. Wenn ich es noch brauche, kommt es wieder in den Sonstigen Haufen. Das nimmt soviel Zeit in Anspruch. Alleine für den tägl. Neuzugang muß ich mich schon anstrengen, alles erst mal grob durchzusehen. Da bleibt für altes kaum noch Zeit.
Das meiste ist Papier und Bastelkram. Das meiste Papier wird für den Bastelkram aufgehoben. Und zum Basteln komme ich nicht mehr, weil da soviel Papier rumliegt und kein Platz dafür da ist. Also ein regelrechter Kreislauf.
Meine Mutter hat die Löcher im Strumpf gestopft. Dann konnte ich sie wieder tragen. Ich habe das so gelernt, dass ich kaputte Sachen erstmal versuche, ganz zu machen, und erst wenn das fehlschlägt, kann ich das wegwerfen, sofern nicht Teile davon wieder zu gebrauchen sind.
Schwarze Strümpfe, dunkelschwarze Strümpfe, hellschwarze Strümpfe, dunkelblaue Strümpfe, lange Strümpfe, wenige Zentimeter kürzere Strümpfe, da kann schon einiges durcheinander geraten. Und wenn dann 1 Strumpf ein Loch hat, schmeiß ich dann nur den weg oder auch den dazu passenden anderen auch. Und welcher ist dann der passende andere aus der o.g. Liste.
viele Grüße
Wolfram
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Ja, lieber Wolfram, das Socken-Memory ...
Neben mir steht ein großer Korb, und ich muss zugeben, ich habe mindestens 1,5 Jahre geschlurt und nichts weggeworfen. Und dann gibt es einzelne schwarze Strümpfe mit einem roten und einem hellgrauen Kringel, und schwarze mit einem weißen Streifen, und noch welche mit rot und hellgrau, aber die sind eigentlich dunkelblau. Oder dunkelgrau. Die mit grünem oder hellblauem Muster lassen wir gedanklich mal weg ... die mit Loch und die ohne Loch .. Hilfe ...! Wer auch so etwas zu Hause hat, weiß genau, was ich meine!
Ich hatte einmal eine Nachbarin, die hatte ihr Kellerabteil voll mit Kartons, sauber beschriftet: "Alte Socken".
Irgendwie konnte ich sie verstehen.
Ich kenne aber auch tapfere Menschen, die unbesehen alle ihre alten Socken wegwerfen, und sich 15 Paar neue holen.
Wahrscheinlich kaufen die weniger Socken als ich, weil sie dann wenigstens alle Socken tatsächlich wiederfinden.
Ich glaube ich muss heute irgend einen schlechten Krimi ansehen, damit der Krempel vom Hof kommt! Ich habe eine schöne flache Plastikbox in fröhlichem Gelb, da kommen die guten aufgerollten Strümpfe dann hoch gestellt hinein. Das sieht sooo schön aus, da freue ich mich schon drauf. Und auf die Mülltüte, die dann verschwinden wird, auf die freu ich mich auch.
Ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich alles brauchen kann, und ich kann sogar aus alten Socken ein Nadelkissen in einem alten Glas basteln oder Puppen knoten, die kleine Kinder zum Strahlen bringen. (Bitte nicht nachmachen, lieber Leser!)
Wolfram, richtig gute Strümpfe stopfe ich auch mal.
Eigentlich könntest du es doch auch erlernen, oder eher nicht, weil dann der Sockenberg eher anwachsen würde?
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