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Erste kleine Schritte
@IBI, @Wolfram1, @Sybille, @Wiggi, @Emin
Wolfram schrieb:
Zitat
Wer minimalistisch leben will, kann auch ohne Forum leben, daher ist es für ihn ein Rückschritt.
Also dieser Forenbereich steht unter der Überschrift "FREIHEIT: Bin Messie und möchte Minimalist werden" und ich habe hier einen Thread eröffnet mit dem Titel "Erste kleine Schritte". Und nun möchtest du für mich definieren, dass ich das nicht brauche oder *wenn* ich das brauche oder mag, dann soll ich halt den Minimalismus vergessen? Sorry, aber das ergibt für mich keinen Sinn.
Minimalismus heißt doch nicht, dass man gefälligst auf eine leere Wand starren und jegliche Betätigung unterlassen soll! Es heißt vielmehr, dass man zu der Einsicht gekommen ist, dass man das Leben viel unbeschwerter genießen kann, wenn man sich nicht dauernd um irgendwelchen Krempel kümmert! Was das angeht, bin ich übrigens wirklich schon Minimalistin, denn ich habe meinem Krempel im ganzen letzten Jahr nicht eine Minute mehr Aufmerksamkeit geschenkt als unbedingt nötig! 🤡
Und jetzt trage ich nach und nach raus (aber täglich!), denn diese Lebensweise hat mir sehr gut gefallen und ich fühle mich viel wohler mit mir selbst dabei.
Natürlich ist es dabei zu Absurditäten gekommen, weil halt erstmal gar nicht klar war, was ich tue. Ich wusste nur, dass ich keine Lust mehr hatte, dagegen zu kämpfen...
So habe ich noch immer Kram reingeschleppt, dann aber nur abgestellt und ignoriert. Weil ja auch eh schon kein Platz mehr war. Und ich bin nunmal keine sehr motivierte Aufräumerin. Ehrlich, reinschleppen macht mir Spaß, rausschleppen auch, aber aufräumen mag ich nicht sonderlich!
Wir müssen übrigens nicht zusammenziehen und brauchen uns nicht auf einen gemeinsamen Einrichtungsstil zu einigen. Zum Glück haben wir alle unsere eigenen Wohnungen, wo wir machen können, was wir wollen. 🤩
Wenn man anderen seine Überzeugungen darlegt, überzeugt man sich ja meist nur selbst und vielleicht noch Leute, die offen dafür sind. Ich schreibe deshalb diesen Beitrag *nicht* für Leute, die kein Problem mit ihrer Wohnung haben. Ich schreibe jetzt für mich und für alle, die hier lesen und die ein Problem mit dem Krempel haben und die die Nase gestrichen voll haben davon. Euch sage ich: Kopf hoch, Leute! Das Problem ist lösbar!
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@Miranda
Ich hatte mal eine Freundin, die hat für jede Neuanschaffung ein Teil ihres Haushalts entsorgt.
Das fand ich sehr konsequent.
Ob ich das könnte?? 🧐
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Erste kleine Schritte sind schon wichtig. Aber wie das Wort "Erste" schon sagt, es muss weiter gehen danach! Auch wenn man noch kein Resultat sieht. Man muss nicht wie @Emin von einem Extrem ins andere rüber fliegen, das geht auch gar nicht. Wenn man so viel hat, dass man mit dem Zählen nicht fertig wird und so viel Chaos, dass man nie weiß, was habe ich schon gezählt und was nicht? Wohin mit dem Gezählten... Da kann das nicht der erste Schritt sein. Man kann eine grobe Inventur machen und merken, wovon sammle ich zu viel. Und da anfangen mit Aussortieren, entrümpeln, verkaufen, entsorgen. Liegt viel im Weg rum, dann dort anfangen, wo es am meisten stört, und langsam aber sicher durcharbeiten. Nicht schnell entmutigt sein, die Dinge sind nicht an einem Tag da rein gekommen und können nicht an einem Tag verschwinden. Das eigene Tempo trage ich nicht nach außen. Jeder hat sein eigenes Tempo, und man muss sich ja auch an den anderen Anblick erst gewöhnen. Die freien Flächen zulassen, ist auch keine leichte Aufgabe, man neigt immer dazu, da was drauf zu stellen.
Draculara
http://www.draculara.de
http://messie.bplaced.net/messie
Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen
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Zitat von Miranda im Beitrag #56
Ehrlich, reinschleppen macht mir Spaß, rausschleppen auch,
Immerhin gehört Rausschleppen zu den Dingen, die dir Spass machen, selbst das liegt den meisten Messies nicht.
Zitat
Minimalismus heißt doch nicht, dass man gefälligst auf eine leere Wand starren und jegliche Betätigung unterlassen soll!
Ja, da stimme ich zu.
Ich brauche meinen PC, denn irgendwie muss ich mein Leben finanzieren und ist es nicht egal wie ich es finanzieren möchte, am Ende bin ich ohnehin abhängig vom Arbeitgeber oder von den Kunden, die mein Angebot zu schätzen wissen.
Seine eigene Selbstbestimmung zu leben, bedeutet nicht sich in einen ÜBERLEBENSmodus hinzu geben.
Ja, überleben kann ich vermutlich mit sehr wenig, doch LEBEN in einer gewissen Qualität, das kann ich mit ausgewählten Gegenständen. Es gibt viele, die Leben davon, dass sie einen Laptop haben und dauernd umherreisen. Sie haben wenig Besitz, den sie mit sich tragen, sind also eher Minimalistisch eingestellt, doch wolltest du ihnen erklären, sie dürfen mit ihrem Rechner kein Geld verdienen, weil man ohne Rechner leben kann....nee, da wirst du Widerstände wachrufen, Wolfram.
@IBI zum Thema Deko & Müssen: Wenn ich mich da missverständlich ausgedrückt habe, tut es mir Leid. Ich kriege den Zusammenhang jetzt nicht mehr so ganz rekonstruiert, aber jedenfalls meine ich *nicht*, dass du dekorieren musst oder meinst, ich müsse dekorieren oder sowas. Allenfalls meine ich, dass grade uns Frauen auch gesellschaftlich vermittelt wird, wir müssten dekorieren, um es gemütlich zu haben. Ich habe darüber mittlerweile nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich es mir lieber gleich gemütlich mache, wenn ich es mir gemütlich machen will. 😁
Aber wenn ich kreativ gestalten will, finde ich dekorieren eine feine Sache. Und das will ich auch manchmal, aber ich will es nicht "müssen" - also ich will das nicht auf meiner To-Do-Liste als Erledigung, sondern so wie man auch manche anderen Sachen macht, zu denen man einfach grade Lust hat.
Es war ja eigentlich sehr lustig, dass du grade mit *diesem* Thema ankamst, nachdem ich mir kurz zuvor Sorgen gemacht hatte, ob ich es denn nervlich verkrafte, wenn sich meine Umgebung verschönert... Ich war da ja plötzlich ambivalent... Aber was soll's, das Leben ist voller Risiken 😜. Ich werde also hinsehen und die Realität gelassen ertragen und mich nicht mehr darüber beschweren. 😔
Übrigens hat mich das Thema heute dazu inspiriert, mal meine uuuralte Halloween-Deko aus echten Spinnweben abzunehmen. 👻
Hab mir dabei alberne Geschichten ausgedacht, wozu sie gedient hat, und hatte eine Menge Spaß daran - bis mir eine *tatsächlich* gruselige Geschichte einfiel, die mir neulich jemand erzählt hat... Es ist also wirklich eine Auseinandersetzung mit allerlei Kram nicht nur auf der materiellen Ebene.
@Emilia68 schrieb:
Zitat
Ich hatte mal eine Freundin, die hat für jede Neuanschaffung ein Teil ihres Haushalts entsorgt.
Das fand ich sehr konsequent.
Ob ich das könnte??
Was du ziemlich leicht kannst ist, dir ausrechnen, wie lange es dauert, bis deine Wohnung voll ist, wenn du es nicht kannst. (Also jedenfalls pi mal Daumen.) Wenn du es dann anfängst, bleibt deine Wohnung so voll, wie sie dann ist. Man kann das notfalls auch mit einem großen und einem kleinen Gefäß ausprobieren.
Und ich habe hier ja vor einigen Tagen berichtet, dass es schon schwierig wurde, als ich nur ein paar alte Zeitschriften wegbringen wollte, die ich noch nicht gelesen hatte. Da ist mir die intrinsische Motivation schon abhanden gekommen. Geholfen hat, dass ich hier den Mund ziemlich voll genommen hatte und es sehr, sehr peinlich gefunden hätte, mich auf dieser objektiv doch recht niedrigen Stufe schon zu drücken. Und dass ich mich auch mir selbst gegenüber nochmal festgelegt habe.
Zitat
Immerhin gehört Rausschleppen zu den Dingen, die dir Spass machen, selbst das liegt den meisten Messies nicht.
Wenn das Zeug erst aussortiert ist, ja. Ich fahre gern zu meinen Verteil-Stellen und freue mich, dass andere dann was von den Dingen haben und darüber, wie mein Rucksack leicht geworden ist, wenn ich ihn wieder aufsetze.
Doch, ich bin mir ziemlich sicher, dass andere das auch mögen würden. Mühsam ist, die Entscheidung zu treffen; und wenn es logistisch schwierig ist, den Kram überhaupt sinnvoll raus zu kriegen. Ich weiß z.B. nicht so recht weiter mit einigen Küchengeräten, bei denen ich den Motor durchgeheizt hab. Alles andere daran funktioniert ja noch... Recherche hat bisher nicht so recht was erbracht - es gibt einen Sozialladen, der bis vor einiger Zeit sowas repariert und weitergegeben hat. Aber so oder so stehen die auf meiner Abschussliste für nächste Woche.
@Draculara:
Zitat
Nicht schnell entmutigt sein, die Dinge sind nicht an einem Tag da rein gekommen und können nicht an einem Tag verschwinden.
Das habe ich mir auch so ausgerechnet. Vielen Dank für die Bestätigung und die Vernunft... 🙂
Ich habe einen sehr einfachen Plan, von dem ich genau weiß, dass er funktioniert. Deshalb denke ich, dass ich die nötige Ausdauer haben werde. Es ist ja auch gar nicht so viel Arbeit. Z.B. schnappe ich mir ein paar Bücher, während das Kaffeewasser heiß wird, mache sie hübsch glänzend und kann sie dann gleich mit raus nehmen.
Theoretisch kann das alles auch viel schneller gehen. Aber mir ist ja wichtig, mir auch Zeit für andere Aktivitäten zu nehmen. Das ist doch letztlich der Sinn der Sache...
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