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Erste kleine Schritte
@Emin: Herzlichen Dank!
Bisher hatte ich zuletzt die "Beitrag melden"-Funktion dafür benutzt.
@IBI
Zitat von IBI im Beitrag #139
zu schnell, zu viel, zu plötzlich, zu heftig und zu lange andauernd....das ist eine Kurzdefinition von TRAUMA.
Grade habe ich auf Wikipedia nachgeschaut, weil ich der Ansicht war, dass du den Begriff inflationär verwendest. Aber so eindeutig ist das gar nicht. Ja, weil:
"In der Alltagssprache kam es zu einer inflationären Verwendung des Begriffes, und häufig wird der Begriff des Traumas in Zusammenhang mit allen besonders negativen oder leidvollen Erfahrungen verwendet. In der medizinischen oder psychologischen Fachliteratur ist dieser Begriff jedoch wesentlich enger gefasst und bezieht sich ausschließlich auf Schädigungen, die eine Behandlung erfordern."
Und:" Das medizinische Klassifikationssystem ICD-10[6] und die zugehörigen diagnostischen Anleitungen beschreiben das Traumakriterium als:
„[…] ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde (...)"
Allerdings wird es dann zwangsläufig wieder diffuser, weil Leute tatsächlich auch von Ereignissen eine posttraumatische Belastungsstörung kriegen können, die fast jeder gelassen wegstecken würde. Es hängt auch von der Resilienz ab und diese wiederum von allem möglichen.
Und Hilflosigkeit wird als Trauma-Kriterium explizit erwähnt. *Ich* würde es nicht als Trauma bezeichnen, wenn nur die erlernte Hilflosigkeit vorhanden ist, aber keine typischen Erscheinungen von PTBS wie z.B. wiederkehrende Träume über die traumatische Situation. Und zwar deshalb nicht, weil ich mir sicher bin, dass es für *mich* ausreichend ist, zu erkennen, dass ich jetzt erwachsen und durchaus handlungsfähig bin und weder meinem eigenen Verhalten noch meiner Wohnung ohnmächtig gegenüber stehe.
Traumatherapie ist was anderes... Ich kann mich erinnern, dass hier mal @Sybille mit @Emin irgendwo darüber geschrieben hat.
Kommt dazu, dass Alkoholismus der Eltern nicht als mögliche Trauma-Ursache erwähnt wird. Scheidung der Eltern allerdings - und ich wünschte, meine Eltern hätten sich rechtzeitig scheiden lassen... Aber wie gesagt, das *wesentliche* Kriterium ist die Frage, welche Behandlung man braucht. Und ich verstehe zwar nicht das Geringste vom Thema, aber mir geht's gut und mit der Wohnung werd ich auch noch fertig. Es wird allerdings wohl ein paar Jährchen dauern.
Zitat von IBI im Beitrag #139
Wenn du den "bösen" Zucker mit Anerkennung und Komplimenten gleich setzt, finde ich das traurig, weil du verhinderst, sie annehmen zu dürfen und dich selber klein machst.
Sehe ich anders. Ich freue mich sehr über Anerkennung meiner Leistungen. Aber Komplimente für etwas, wo ich einfach Glück hatte oder mir auch jemand geholfen hat oder einfach Gnade... Ich mach mich nicht klein, sondern möchte nur manche Erfahrungen und Einsichten erwähnen dürfen, ohne mich aufzublasen oder aufgeblasen zu werden.
Gold
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Zitat von Miranda im Beitrag #141
Und zwar deshalb nicht, weil ich mir sicher bin, dass es für *mich* ausreichend ist, zu erkennen, dass ich jetzt erwachsen und durchaus handlungsfähig bin und weder meinem eigenen Verhalten noch meiner Wohnung ohnmächtig gegenüber stehe.
Genau...du hast diesen früheren traumatischen Anteil in dir inzwischen zu dem oben genannten Satz transformiert und es auf deine Weise integriert.
Die erlernte Hilflosigkeit war früher ein Teil von dir - denn du erwähnst dieses Beispiel - und jetzt kennst du neue Wege, um bei Hilflosigkeit doch handeln zu können. Dieser Trigger "funktioniert" bei dir nicht mehr, damit hast du einen traumatisierten Anteil in dir verändern können. Drum ist es aus heutiger, gesunder Perspektive für dich nicht mehr wichtig und betrifft dich nicht.
Ich kann jetzt deine "Erfolgsgeschichte" als Beispiel für die Erklärung aus "Traumasicht" verwenden.
Geschichten, die mit Menschen und ihren Erfolgen zu tun haben, können Mut machen für diejenigen, die eben ihre "erlernte Hilflosigkeit" bis jetzt nicht transformieren konnten.
Ich ahne wieviel ARBEIT darin enthalten ist, ob du sie nun bewusst oder unbewusst getan hast und möchte das wertschätzen.
Zitat von Miranda im Beitrag #141
Aber Komplimente für etwas, wo ich einfach Glück hatte oder mir auch jemand geholfen hat oder einfach Gnade... Ich mach mich nicht klein, sondern möchte nur manche Erfahrungen und Einsichten erwähnen dürfen, ohne mich aufzublasen oder aufgeblasen zu werden.
Ob meine Wertschätzung dazu beiträgt, dass du dich aufgeblasen fühlst oder nicht, liegt bei dir.
Darauf habe ich keinen Einfluss.
Es liegt bei dir, zu merken, IBI meint sie ehrlich und authentisch? oder will sich bei mir "einschmeicheln und meint es "heuchlerisch"? Wer weiss, möglicherweise gibt es eine dritte Auffassungsversion dazu, die für dich passt und mir gerade nicht einfällt.
Es liegt bei dir, ob du dich mit "Eigenlob Stinkt" für deine Leistungen "aufgeblasen fühlst mit all den Glücklichen Zufällen, die es beschleunigt haben, oder ob du deine Freude und den Stolz im Sinne von "Eigenlob stimmt" in dich sacken lassen darfst ohne dabei überheblich und arrogant zu werden.....(ob andere dich so wahrnehmen, ist vermutlich eher in ihnen selbst begründet).
Mir ist bewusst, dass du dieses Sprichwort nicht verwendet hast, sondern Glück und Gnade damit verbunden hast...und ich mag fragen, ob Glück und Gnade dir helfen eine Demut/Dankbarkeit zu entwickeln (und ich merke während ich tippe, mit den Worten darf ich mich in der nächsten Zeit mehr beschäftigen)...und wie lässt es sich zeigen/ausdrücken ohne dabei "klein" zu wirken.
Ich finde es super, dass du dich von meiner Interpretation "klein" abgrenzen kannst und sie nicht zu dir nimmst. Auch das wird mir bewusst, während ich diese Antwort tippe.
Manchmal weiss ich nicht, was meines ist und was das des anderen ist....und darüber Klarheit/Bewusstheit zu gewinnen und positive und negative Anteile von Mustern begreifen, wird mich befähigen mich selber aus meinen "erlernten Hilflosigkeitsmustern" herauszuholen.
Daher mag ich unseren Austausch so. Nur mit mir alleine würde ich diese Bewusstheiten nicht finden. Die Reflexion darüber ermöglicht mir viel davon zu entdecken und die beziehen sich in der Regel auf vergangene Erfahrungen.
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Zitat von Emin im Beitrag #140
per Telegram oder Signal
Wie genial ist das denn....@Emin
Ich habe den anderen Konzern noch nie unterstützen wollen und war lange in gewisser Weise von der Kommunikation abgeschnitten, weil viele sich dem angeschlossen hatten und ihn als die MÖGLICHKEIT schlechthin angesehen haben und jetzt beginnt es sich drastisch zu verändern....ich war dem Mainstream weit voraus, wie mir scheint und habe mich darin ernst genommen.
Und bei einigen Themen bin ich weit hinter dem Mainstream, weil ich Phone dem Smart-Teil immer noch den Vorzug gebe. Es schützt mich vor dem Zuviel von anderen und ich wähle leichter, mit dem ist mir der Austausch wichtig oder mit wem weniger. Erleichterungen von Technik zu nutzen, wenn ich sie sinnvoll halte, mag ich sehr mit Bedacht wählen.
Es ist definitiv an der Zeit, dass ich auch mal wieder so zur Abwechslung 😉 darüber schreibe, wie es bei mir weitergegangen ist und weitergeht, und ich dachte mir, ich tue das hier. Weil ich bin immer noch bei "erste kleine Schritte". Oder vielleicht auch: Wieder mal.
Schritt 1: Sport. Ist bei mir prinzipiell Schritt 1, auch wenn ich konfus werde und nicht mehr weiter weiß. @IBI fragte mal, was mich dazu motiviert, und ich finde das eine gute Frage. So gut, dass ich den ganzen Tag damit zubringen könnte, sie zu beantworten. Weil meine Motivationen liegen sozusagen biografisch am Wegesrand... Für den Einstieg innerhalb dieser Lebensphase war ausschlaggebend, dass ich mir ein Zeugs eingefangen hatte, dass ich als "Ganzkörpermigräne" bezeichnet hab, um einem Migräniker zu erklären, wie's mir damit geht, und auf das ich wohl locker eine Fibromyalgie-Diagnose hätte kriegen können. Bevor ich zum Arzt gehe, lese ich aber meist erstmal ein Buch. Und da stand, um so eine Diagnose zu kriegen, müsse man jahrelang von Arzt zu Arzt rennen und dann könnten sie nicht viel für einen tun. Man müsse sich halt damit abfinden. Das einzige, was mehr als nur kurzfristig lindernd helfen könne, sei Sport. Also hab ich mir gedacht, statt sinnlos in Wartezimmern zu sitzen - was ich echt hasse! - könnte ich auch gleich wieder anfangen mit Sport. Das stellte sich als gar nicht so einfach raus, weil mir dabei und hinterher alles wehtat. Schwimmen ging ganz gut, aber nicht in beheizten Bädern sondern in echtem Wasser. Ich bin weit davon entfernt, mir ein Loch ins Eis zu hacken, aber kaltes Wasser (normalkalt, nicht eiskalt!) war das andere, was sofort und besser als jede Schmerztablette funktioniert hat. Und lang und gemütlich schwimmen, keine Hektik. Mit dem Rad zum See... hey, da sind wir ja schon fast bei Triathlon! Allerdings, den Laufanteil, kann man den bitte auch gemütlich zurücklegen? 😜
Na, jedenfalls, es hat geholfen, aber hat ganz schön lange gedauert und wenn ich wieder Richtung Couchpotato mutiere, kommen die Schmerzen zurück und motivieren mich wieder ein bisschen...
Das andere, was mich motiviert hat, dann noch ein bisschen mehr Ehrgeiz zu entwickeln, war, als Freunde von mir mal verreist sind, um beim Aufbau eines Gesundheitszentrums zu helfen. Ich hab sehr mit mir gekämpft. Ich wäre gern dabei gewesen. Ich hab mir auch vorgeworfen, faul und feige zu sein... Aber ich weiß, was letzten Endes den Ausschlag gegeben hat, war eine sehr nüchterne Einschätzung, dass ich körperlich nicht fit genug war. Diese Geschichte ist immer noch ein Leuchtturm für mich: Falls ich mal wieder in so eine Situation komme, will ich fit genug sein! Ich hasse es, wenn ich mich selbst als zu schwach oder zu unfähig empfinde - das ist die Realität! -, aber ich bin auch nicht so drauf, dass ich dann einfach träume, ich wäre Herkules oder so und mich total überfordere.
Vom Leistungssport wie in meiner Jugend hatte ich total die Nase voll, nachdem ich mal verheiratet war mit jemandem, der unbedingt Profi werden wollte. Könnte ich stundenlang drüber lästern. Absurd, wenn jemand meint, das höchste Ziel im Leben sei, dass ihn alle bewundern müssen! Und für nothing letztlich. Dafür, dass er am schnellsten im Kreis rumfahren kann. 🤪🤣
In letzter Zeit hab ich mich durch diverse Zufälle nochmal damit auseinandergesetzt, wie viel Leistungsdenken für mich in dieser Sache okay ist.Und stelle verblüfft fest, dass sich da durch das Alter was geändert hat für mich. Es war völlig richtig, es albern zu finden, wenn jemand meint, der Sinn des Lebens sei, am schnellsten im Kreis rumzufahren. (Natürlich nicht das rumfahren an sich, sondern der Größte zu sein. 😁 )
Aber, nehmen wir mal eine andere Extremsportlerin: Eine querschnittgelähmte Frau von über 80 Jahren, die in ihrer guten Stube eine Sprossenwand hat. Um täglich zu trainieren. Damit sie es auch weiterhin schafft, sich die Treppe zu ihrer Wohnung am Geländer hochzuziehen.
Und wo ist die Grenze? Wo beginnt eine körperliche Einschränkung, die man vermeiden kann?
Ach so, vielleicht noch kurz, warum das bei mir immer Schritt 1 ist (und ich denke da auch eher in Kreisen, also dass man jeden Schritt immer wiederholen muss): Alles mögliche, unter anderem auch, mit meiner Wohnung zurechtzukommen, erfordert Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit. Besonders wenn man unten aus einem Schrank was rausholen will und eigentlich in keine Richtung Platz hat, sich zu bewegen, sind das echt Verrenkungen für Fortgeschrittene. 🤣
Und es heißt, die Gesundheit sei der wertvollste Besitz, aber das ist noch untertrieben. Andere Dinge - wenn sie weg sind, sind sie weg. Aber der Körper bleibt einem, so lange man lebt... Die Frage ist nur, in welchem Zustand!
Deshalb fände ich es Quatsch, zu denken, die Wohnung in Ordnung zu bringen, sei wichtiger. Ich denke mehr so in Kreisen... Der innerste Kreis, das ist mein Wohlbefinden und da fange ich an. Dann kommt das persönliche Umfeld und der größte Kreis ist sozusagen der Erdball. Es ist klar, dass die großen Dinge wichtiger sind als die Kleinen, aber alles ist in Wechselwirkung miteinander und mein Einfluss ist deutlich da am größten, wo ich mit der Hand hinlangen kann.
Zur Wohnung: Hier ein leeres Regalfach, dort ein leeres Regalfach... Es geht immer noch voran, aber sehr langsam. Eine Zeit lang hatte ich das Gefühl, ich hätte mit dieser Entscheidung für Langsamkeit in Wirklichkeit aufgegeben und würde mich nur noch ziellos dahinschleppen, weil ich halt anders auch nicht mehr kann. Deshalb ja eben zurück zu Schritt 1... Aber so langsam erinnere ich mich wieder, was ich wollte, als ich diesen Thread begonnen hab, und dass es mein Ding war. Und ist. Ich muss es halt nur nach dem Zwiebelprinzip angehen.
Einen Messiehaushalt zu führen stellt wirklich manchmal hohe Anforderungen an die Geschicklichkeit und die Nerven. Heute z.B. hatte ich beim Bücher aussortieren gleich mehrere Zwischenfälle:
- Beim - übrigens erfolgreichen - Versuch, einige alte Computerbücher aus dem Wohnzimmerschrank zu entnehmen, kippte ich mit dem Hintern die oberste Spitze eines Bücherbergs auf dem Tisch um. Nuja. Das hat mir die Entscheidung erleichtert, wo ich heute anfange. 🙄
- Beim Abstauben ist ein Buch aus dem Fenster gefallen. Das liegt nun unerreichbar auf einem Baugerüst. 😳
- Irgendwie habe ich es geschafft, dass die Spiegeltür, die gegen ein Regal an der Tür gelehnt war, weggerutscht ist. Ich war nicht im Raum, sondern habe grade von außen irgendwas mit der Tür gemacht. Plötzlich wurde die von der anderen Seite geschlossen und ging nur noch einen ganz kleinen Spalt auf! Sozusagen von innen verriegelt. Das Geheimnis des leeren, von innen verschlossenen Raumes - Live in meiner Bude! Nur: Wegen sowas kann man wohl nicht den Schlüsseldienst holen. Ich hab es schließlich geschafft, mit einer dünnen Stange das schwere Ding, das sich irgendwie hinter der Türklinke verkeilt hatte, zu befreien. 😎
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