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Kleinere Verluste akzeptieren
Hallo zusamnen!
Eine der störendsten Unfähigkeiten bei Messies ist Unfähigkeit kleinere Verluste akzeptieren oder oft sogar geht es nicht um direkten Verlust, sondern einen eingebildeten. Wer kennt das nicht: da ist noch ein mikrischen Rest Zahnpasta in der Tübe, im Kühlschrank oft vergammeln kleine Reste, weil man ist schade zu wegschmeißen usw bis endlos. Man will unbedingt alles bis zu letzt ausnutzen. Man kauft unvernünftige Mengen von Vorräten ein, weil es eben 9 Cent billiger ist usw. Überall liegen irgendwelche Rabattgutscheine (meistens längst abgelaufen) , die man doch vielkeicht brauchen könnte usw.
Diese Gedanke ist mir heute beim Brombeeren schneiden gekommen. "oh, da ist noch eine gute Brombeere mitten in 100 geschimmelten..., vielleicht sollte ich es noch mit schneiden abwarten". Wie gesagt, sich selbst bei diesen Gedanken frisch ertappt.
MfG
Liepa
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Das ist gut, wenn du dich bei derartigen Gedanken ertappst und schön, dass du sie teilst. Danke.
Mich beschäftigt derzeit auch das Bild des nicht wegwerfen könnens.
Wegwerfen, weggeben, verabschieden hat mit Verlusten zu tun und dazwischen liegt eine riesige unerklärliche Angst, die mit jedem Behalten und nicht wegbringen können, vermieden wird (leider mit dem Nachteil, dass sich viele Wohnungen wegen der Vermeidung dieser Angst grenzenlos mit Dingen füllen, die leider beim Wegwerfen wieder an die Angst erinnern, die man ja vermeiden will)
Dennoch ist das Verhalten genau das, was glaubt, richtig zu sein, um der Angst aus dem Weg gehen zu können und den Schutz zu bieten, den ein Messie sucht. Und ja, ich rede bewusst aus der Sicht des Verhaltens und unbewussten Handelns, das man gerne selber steuern können möchte, aber es geht nicht. Es braucht etwas anderes (und ich weiss leider nicht zu sagen, was das sein könnte), damit sich diese Angst konstruktiv verwandeln kann.
Ich stimme zu, dass "eingebildete" Verluste, dieses Konstrukt weiter füttern, die damit einhergehenden Ängste zu vermeiden.
Gestern schrieb mir eine Bekannte, die einen Kurs anbieten möchte, zu dem sie gerade mal 3 Anmeldung hat....sie hat nichts zu verlieren und ich denke, was ist mit dem Aufwand den sie dafür betrieben hat, den Kosten etc. - ist das nichts, das man verlieren kann...gehören diese Gedanken zu den "eingebildeten" Verlusten?
So oder so, der Satz - ich habe nichts zu verlieren - hat die Angst in mir auftauchen lassen und die ist alles andere als toll. Wär doch schön, wenn sie verloren ging.
So wie in kleinen Schritten das Entrümpeln und Aufräumen vorangehen kann, darf die Begegnung mit dieser Angst idealerweise auch nur in keinen Schritten folgen. Alles aufs Mal ist zuviel des Guten und überfordert das Nervensystem.
So darfst du dir erlauben, die eine gute Brombeere zwischen den vielen schimmeligen Brombeeren, loszulassen und damit vielleicht wieder ein kleines Stückchen der Angst zu verlieren.
Nächste Frage, die in mir auftaucht?? Warum neigen wir dazu, die Beeren nicht rechtzeitig zu ernten und sind erst dann in der Lage sie zu entsorgen, wenn sie nicht mehr geniessbar sind?
Steckt darin auch das Vermeiden der Verlustangst in einem anderen Gewand (eingebildet?)
O.k., die Frage ist jetzt zwar da, aber ich darf dann nach einer Antwort suchen, wenn sich der Teil mit den Ängsten bessert und diese kleiner werden. Das muss ich nicht JETZT gleich tun.
@IBI
Danke für deine Antwort. Deine Gedanken sind sehr interessant.
Zuerst kann ich Dir konkrete Frage beantworten, ich schaffe nicht die Beeren rechtzeitig zu ernten, weil ich zum Garten nicht jeden Tag (es ist ein Stück weg) gehe. Man hat schlicht und ergreifend nicht für alles Zeit.
Mir hat diese bewusste Gedanke doch sehr geholfen. Mir war auf einmal klar, dass ich nicht auf ein paar extra Beeren angewiesen bin und ich habe mit viel Freude danach die Brombeeren geschnitten. Ich denke, schon die Bewusstsein, dass man unter irrationalen Angst von kleinen Verlusten leidet, hilft enorm. Man muss eben aufpassen, wann diese Gedanke kommt. Man kann sicher versuchen zum Beispiel drei Gegenstände in der Wohnung finden, wo der möglichen Verlust wäre minimal. Und dann überlegen wieviel Geld würde verloren gehen? Gewinn auf jeden Fall könnte irgendwelche freie Fläche. Oder zum. Beispiel alte Zeitungen, was würden wir verlieren, wenn wir einige Haufen einfach ohne sortieren im Altpapier reinschmeissen? Gewinn ist dann schon deutlich zu sehen. Eine freie Ecke usw. Zeitersparnis.
Auf jeden Fall es lohnt sich zu üben die kleine Verluste bewusst zu akzeptieren. Mit kleinen Schritten, dann mit der Zeit sollte es leichter sein.
Insgesamt bin ich der Meinung, dass wir zwar nicht 100% Kontrolle über eigenen Gedanken, Gefühlen und Ängsten haben, aber doch etwas können wir beeinflussen und korrigieren. Und Fähigkeit sollten wir ausnutzen. Auch wenn in kleinen Schritten.
Der Gedanke "ich habe nichts zu verlieren" hat einen anderen Kontekst meines Erachtens.
MfG
Liepa
Gold
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stimmt, wenn du Bewusstsein über dein Handeln bekommst und die irrationalen Anteile darin mit einbeziehen kannst, kann dir in kleinen Schritten das Aufräumen wie bei deinen Brombeerbeispiel gelingen.
Ich habe sehr viele Gartenkräuter, die ich gerne verarbeiten möchte und gleichzeitig weiss ich nicht wie, weil ich all das gar nicht essen kann. Manchmal im Frühjahr verkaufe ich einen Teil meines Schnittlauchs, der sich wunderbar ausbreitet in meinem Garten. Ich habe immer noch genug davon.
@IBI
Das hast du gut ausgedrückt "Bewusstsein über dein Handeln bekommen". Darauf basiert auch die Methode aus dem Buch "Buried in Treasures". Dort sind sogenannte "Bad Guys" (böse Jungs) genannt, die man kennen soll und möglichst vermeiden. Diese "böse Jungs" sind solche Glaubenssätze, Ausreden, die uns zum Messiesein führen. Wenn man das bewusst ist, lässt schon einiges verbessern. Es gibt auch "good Guys" die uns helfen. Es ist sehr schade, dass dieses Buch nichts ins Deutsche übersetzt ist. Ich glaube, dass ist mit Abstand der beste und hilfreichste Buch für Messies.
In meinem Garten auch wachsen mehr Kräuter als ich verarbeiten kann, aber ich mache mir da kein schlechtes Gewissen. Es muss nicht alles verarbeitet werden. Meine Meerschweinchen sind gute Abnehmer für Pfefferminze, früher wucherte die zu sehr, jetzt wird es regelmäßig abgeschnitten und verfüttert.
MfG Liepa
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