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Zitat von Sybille im Beitrag Haben wir verlernt zu leben ?
Ich sag Mal so: Du hast keinen Vergleich wie es hier wann aussah und ich persönlich halte nichts von vorher-nachher Fotos, weil es darum wie es oberflächlich aussieht meiner Meinung nach halt *überhaupt* nicht geht. Ich will *NICHTS* weniger als ne Puppenstuben-Fassade und dahinter nur Schwärze. SO bin ich aufgewachsen, es hat mich (unter anderem ) krank gemacht bzw. am gesund werden gehindert und *DAS* will ich NICHT nochmal. Ordnung beginnt für mich persönlich absolut nicht mit nem schicken Vorgarten oder irgendwelchem Vorzeigekram. Wenn's nur darum ginge, ließe ich alles wie es ist und fertig. Sondern Ordnung beginnt für mich zB. damit, dass ich mich nicht *erinnern* kann, wann hier das letzte Mal irgendein wichtiges Schriftstück verloren gegangen ist. Gab es früher oft. Ist ewig nicht vorgekommen. Wenn ich jetzt einfach im Hau-Ruck-Verfahren alles wegschmeiße, kann ich die "abends um zehn heulend Papierstapel durchwühlen und hoffen, dass es auftaucht" Routinen wieder aufnehmen. Und soll ich dir was sagen? Sie haben mir nicht gefallen. Ordnung beginnt für mich persönlich damit, dass die Zeit, die ich aufräume, bevor ich jemanden reinlassen kann und die Panik, wenn sich Handwerker ankündigen, sich auf einen Bruchteil reduziert hat. Sie beginnt damit, dass es Dinge gibt, die ich einfach nicht mehr einreißen lasse. Mit weniger Angst vor der Türklingel, mehr Souveränität wenn etwas schief geht, mehr Mumm Unterstützung anzunehmen, statt aus Angst und Scham alles schlimmer zu machen. Sie beginnt damit, dass sich Spülmaschine, Wäsche, Badezimmer... in guten Wochen kaum noch wie Arbeit anfühlen, sondern wie "Mach ich kurz" -während ich früher über sowas stundenlang heulen konnte. Sie beginnt... Ach. Ich hab gar keine LUST hier aufzulisten, von wo nach wo sich hier was bewegt (hat). 1. Ist das doch kein Wettbewerb und 2. Hab ich aktuell NULL Bock mich zu rechtfertigen, ob ich gestern die Spülmaschine angeworfen habe. (Habe ich btw. aber ich verspreche nicht, das morgen zu tun, denn es *kann* sein, dass mir andere Dinge wichtiger sind.) Nur so viel: Diese "Einmal alles weg und gut" Maßnahmen hatte ich schon. Mehrmals sogar. Mich haben wohlmeinende Menschen motiviert und ich hab's durchgezogen. Und danach war ich völlig am Boden. Und die Menschen sagten "Oh, ich dachte das klappt". Und ich war *so* deprimiert, dass ich hier nicht mal darüber schreiben darf. Hat ne Weile gedauert bis ich das Problem verstanden habe und weißte was das Problem war? Diese wohlmeinenden Menschen hatten noch weniger Ahnung davon, wie ich gern leben wollte, als ich. Die redeten nur klug daher. Du kannst mir nicht sagen, was ich brauche und was nicht? Dann weißt Du jetzt, warum ich nicht "einfach" alles wegschmeiße, denn ich weiß es auch nicht. Ich *will* keinen Minimalismus und keine leere Wohnung. *Das* wäre leicht, könnte jeder und dauerte vielleicht zwei Wochen und nen großen Container. Ich glaube es war @glizerina3 die hier mal geschrieben hat, wenn sie zu viel Aufwand sei, könne man sie auch direkt mit ihrem Krempel auf den Müll werfen. Good Point. (Hat übrigens nochmal jemand von ihr gehört? Es klang verdammt ausweglos damals, ich war echt in Sorge ..) Am wenigsten Chaos mache ich, wenn ich nicht da bin. Wenn das Ziel also nicht "Sybille gleich mit entsorgen" ist, *wird* ein gewisses Maß an Unordnung, eine gewisse Menge an Zeug und eine gewisse Art von Arbeit unvermeidbar bleiben. Nicht zu ändern. Die Frage ist welche Sachen und wieviel? Welche Arbeit und wie gründlich? Wieviel Chaos und in welchem Bereich? usw. "Einmal wegschmeißen und fertig" führt viel schneller zum Ziel sagst Du? Gegenfrage: Was ist denn das Ziel?
Solchen Erfahrungen kann ich mich anschließen. Wenn es die Lage notwendig macht, kann ich verdrängen und funktionieren. (Das ist auch nichts Besonderes. Dieser Mechanismus ist in jedem Menschen angelegt.)

Meine Lebensgeschichte geht in etwa so:
"Leben" im Elternhaus: (Überlebensmodus: Verdrängen und funktionieren)
Auszug und Ausbildung:
Zu Beginn: Endlich frei! Hurra! Das Leben kann beginnen.
Zum Ende hin: Grübel Schleifen, Antriebslosigkeit, Aufschieberitis, Frust und Zweifel (warum geht es mir nicht gut? Mir müsste es doch gut gehen!) …
Aber, die Zeit drängt, die Prüfungen müssen gemacht werden. Wie schaffe ich das? Na so, wie ich es gewohnt bin: Noch mehr „zusammenreißen“ = noch härter Verdrängen und Funktionieren
Dabei fällt mir auch ein Symptom auf: Chaos und Fülle in der winzigen Wohnung. (Wo kommt die her, frage ich mich. Das war doch früher in meinem Elternhaus nicht so. Hm.)
Beruf:
Zu Beginn: Alles supi. Die Hochglanz-Firma, die mich auf ihren Werbe Prospekten so beeindruckt hat, hat mich eingestellt. Mein Elternhaus scheint (erstmal) zufrieden, mir kommt zu Ohren, dass sie vor anderen mit mir angeben. Leute, die mir begegnen, sagen: Oh, toll! Für diese Firma arbeitest Du!
Mein Chef verhält sich ähnlich wie meine Eltern (ein gutes Zeichen, denke ich, das ist mir ja vertraut und damit habe ich ja Übung.) Und dazu noch die Hochglanz-Kollegen. Natürlich will ich auch so „perfekt“ sein wie diese, aber irgendwie will mir das nie so richtig gelingen. Dabei übe ich mich doch jetzt noch härter im Verdrängen und Funktionieren. Komisch, denke ich, wo ist denn da endlich mal das Ende? Wann bin ich denn endlich mal am Ziel? Naja, bald wahrscheinlich.
Zum Ende: Frust, Frust, Frust. Ich strampel mir einen ab, aber ich komme einfach nicht weiter.
Durch Umstellungen der Organisation wurde ich einer neuen Gruppe mit anderem Chef zugeteilt. Und dieser kann mich nicht leiden und macht mir wo er kann das (Arbeits-)Leben schwer. Ich kann damit nur schwer umgehen. Es setzt mir zu, dass ich so behandelt werde, nachdem ich mich die Jahre zuvor so für die Firma verausgabt habe. Und das ist jetzt der Dank? Ein Versuch, die Gruppe zu wechseln, scheitert am Unwillen des Ober-Chefs. Der BR sagt, da können sie mir auch nicht helfen. Inzwischen bin ich öfter beim Arzt wegen organischer Beschwerden.
In meiner (neuen größeren) Wohnung sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Ich habe mittlerweile selbst den Überblick verloren. Wo war jetzt noch mal welches Papier? Welche Rechnung muss ich bald bezahlen? Ach, ich kann nicht mehr.
Auf der anderen Seite Selbstvorwürfe: DU bist noch nicht mal in der Lage, normal einen Haushalt zu führen!!! Das kann doch jeder!!! Das bisschen Aufräumen und Putzen kann doch nicht so schwer sein!!! …. Aber das zieht alles nicht mehr. Ich will nicht mehr.
Ich kündige.
Weiter:
Als meine Eltern von meiner Kündigung erfahren, lassen sie mich in eine Klinik einweisen.
Ach, jetzt bin ich auch noch IRRE! Na, dann ist ja auch alles egal.
Nach einer Weile merke ich, die anderen Irren dort sind gar nicht so „irre“. Und ich wohl auch nicht.
… (ich will es nicht zu langatmig machen)
Heute:
Wer heute meine Wohnung betritt, würde sie wahrscheinlich nicht als Messie Wohnung bezeichnen. Nur das eine Zimmer vielleicht als etwas vollgestellt.
Ich arbeite zufrieden in einer „stinknormalen“ Firma 😊
Ist dann jetzt alles supergut? - Keine Ahnung. Ich strebe inzwischen anderes an, zum Beispiel mein Glück und meine Zufriedenheit (dazu musste ich mir erstmal die Erlaubnis geben. Und da arbeite ich auch immer noch dran). Den Chaos Zustand in meiner Wohnung versuche ich dahingehend zu entschlüsseln, wie ich an welcher Stelle meiner Psyche weiter machen kann.

Zitat von Gitta im Beitrag #1016
Solchen Erfahrungen kann ich mich anschließen. Wenn es die Lage notwendig macht, kann ich verdrängen und funktionieren. (Das ist auch nichts Besonderes. Dieser Mechanismus ist in jedem Menschen angelegt.)
Hallo IBI
Von mir gemeint war: Das betrifft nicht nur besondere Menschen im Sinne von sonderbare oder besonders schwache.
Ich habe nicht drüber nachgedacht, dass man das auch anders verstehen kann.
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