Hilfe Jugendamt kommt morgen

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20.02.2022 17:16
#41
Gu
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@ Jennifer,
Danke für deinen Beitrag.
Ich kann mich im Moment ganz schwer konzentrieren auf lesen und schreiben ( bin wieder ziemlich Depressiv)
Ich versuche mal zu antworten.
Nein das Chaos in der Wohnung ist tatsächlich nur ein Teil des ganzen. Dazu kommt meine psychische Verfassung, der Gesundheitszustand meines Mannes, die Behinderung meines Sohnes und laut KJP ist meine Tochter auch schon depressive Anzeichen. Das Jugendamt denkt sieht (womit sie auch recht haben) die Überforderung von uns als Familie und sagt wir könnten das nicht bewältigen. Es geht um eine psychische Festigung und Entwicklungsförderung ganzheitlich. Außerdem findet dann da auch Familientherapie mit uns statt (hab ich zumindest so verstanden) wobei ich nicht weiß inwieweit mein Mann da mitmachen (kann)
Ich arbeite so gut es mir möglich ist mit dem Jugendamt zusammen. Wir haben eine sozialpädagogische Familienhilfe und Hera ist auch involviert (wobei das nu schleppend vorran geht), auch das Jugendamt bescheinigt mir eine gute Zusammenarbeit (meinen Mann leider nicht.
Ja das ganze läuft mit unserem Einverständnis ab. Allerdings hat man uns auch gesagt das wenn das nicht so wäre sie über das Gericht gehen würden mit allen Konsequenzen.
Meine Tochter ist 12 . Gefragt hm; Also mit mitgeteilt meinte ich das ein Gespräcch mit ihr und mir im Jugendamt mit der Sachbearbeiterin und der Familienhilfe stattgefunden hat, indem Katharina gesagt wurdedas sie in eine Wohngruppe kommen würde in der sie einige Dinge lernen müßte die wir ihr aufgrund unserer Krankheiten nicht beibringen können. Und das wir zwei Gruppen besichtigen werden und sie sich dann eine aussuchen könne.
Ich hoffe ich konnte deine Fragen beantworten


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20.02.2022 17:33
#42
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Danke für deine Antwort!! Jetzt verstehe ich es besser. Ich melde mich später wieder bei dir!

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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21.02.2022 18:56
avatar  IBI
#43
IB
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Hey GuteMine,

tut mir leid zu lesen, dass es sich auf diese Weise zuspitzt.
Mich wundert es nicht, dass du deine Depressionen wahrnimmst, bei all dem, was von aussen auf euch "einstürzt", weil alle nur das beste für eure Familie wollen.
Ein behindertes Kind ist eine Herausforderung für viele Eltern und zieht in der Regel mehr Aufmerksamkeit auf sich als das andere Kind.

Wohngruppe für eure Tochter - ich finde das liest sich nicht schlecht.
Ich habe eine Bekannte, die arbeitet mit Kindern und bieten manchen Jugendlichen Wohngruppen an - nun gut, in Kürze läuft das Programm für die fast erwachsenen Jugendlichen aus. Es geht darum, dass deine Tochter die Chance bekommt "Lebensregeln" zu lernen, wie sie in einem "aufgeräumten" Haushalt üblich sind. Das könnt ihr eurer Tochter derzeit nicht anbieten. Ich kenne manche Messie-Kinder, die es schwer haben, die üblichen Haushaltsarbeiten zu lernen und wenn sie später alleine leben, ein Chaos produzieren, weil sie diese wichtige Kompetenz nicht lernen konnten.
Das kann übrigens auch bei Kindern geschehen, deren Eltern ihnen immer hinter her geräumt haben und nicht dafür gesorgt haben, dass sie Verantwortung im Haushalt mit übernommen haben. 12 ist aus meiner Sicht ein gutes Einstiegsalter zum Erwerb dieser Fähigkeiten.
In einer Wohngruppe leben, erhöht die Chance auf Teamfähigkeit im Beruf.

Möglicherweise könnt ihr bestimmte "Besuchszeiten" verhandeln, damit sie zwei Tage in der Woche mit euch als Familie verbringen kann. Und Wohngruppe wählen können, finde ich ebenfalls eine super Sache.

In all dem Positiven, das ich als Chance aufgelistet habe,
ist nicht zu verachten, dass das emotionale Verlustgefühl durch die (bevorstehende) Trennung für euch alle eine sehr grosse Herausforderung darstellt und ein bisschen habe ich den Eindruck, dass ihr mit diesen Emotionen, die die vielen unterschiedlichen Helfer bei euch auslösen, allein gelassen werdet. Das gleicht einer Überforderung.

Es tut mir leid, dass ich aus der Ferne nicht dabei behilflich sein kann und das ist eine der grössten Hürden, die ihr zu meistern habt: Diese vielen Themen "emotional" aufarbeiten - kein Zuckerschlecken - und dazu braucht ihr sehr behutsame Begleitpersonen und die zu finden unter den "Behörden und Ämtern" ist nicht leicht.
Emotionen in "kleine Happchen" einteilen, damit sie leichter zu verarbeiten werden, ist eine schwierige Aufgabe und meist sind dazu "Umwege" nötig, um das zu ermöglichen.

Falls bei einem von euch je eine Träne die Wange herunter laufen sollte, kann die Person achtsam, den Verlauf der einen Träne über die Wange zum Mund oder neben dran oder wie genau an sie die Oberfläche aus den Augen treten möchte, wahrnehmen. Eine Achtsamkeitsübung bei der die Emotion, die hinter diesen einen Träne liegt, in das "Mini-Happchen" geteilt wird. Idealerweise macht ihr eine Übung dieser Art gemeinsam und nicht jeder für sich alleine. Das macht einen grossen Unterschied und all die "Peinlichkeiten" und inneren "Verbote", dass "Indianer" nicht weinen dürfen, sind dabei "auszublenden". In einer Familie und einem geschützten Rahmen, sollten derartige Erfahrungen miteinander gemacht werden dürfen, was euch vermutlich bisher keiner beigebracht und mitgeteilt hat.
Die eine Träne kommt einem vor wie der Tropfen auf einem heissen Stein und dennoch kann sie - je öfter ihr das miteinander übt - möglicherweise zu dem steten Tropfen werden, der den Stein auszuhöhlen vermag.
Es liegt bei euch, in einer derartigen Achtsamkeitsübung Vertrauen zu geben und ihr eine Chance zu geben.
Das grössere dahinterliegende Achtsamkeitsprogramm, dass ihr möglicherweise als Familie zur Unterstützung bekommen könntet, ist MBSR nach Jon Krabat Zinn. Körperwahrnehmung zu lernen ist ein wichtiges Mittel, um Emotionen zu verarbeiten.
Da ich diesbezüglich meine eigenen Erfahrungen sammele, kann ich mitteilen, dass mich dieser Weg für meine emotionalen Themen unterstützt und vieles besser wird, weil die Emotionen leichter zu tragen sind und die damit verbundenen Überforderungen sich reduzieren. Eine "weitsichtige" Perspektive, die ich mitteilen kann und lohnenswert finde.
Es wird besser und leichter, seitdem ich das nicht alleine machen muss, sondern Begleitpersonen habe und deswegen ist es so wichtig, dass ihr das gemeinsam als Familie mahct und euch ein Ritual dazu entwickeln würdet.
Ich weiss, meine Anregung kann weiteren Stress auslösen.
Ich bitte dich, zu probieren mit den Behörden und Helfern zu verhandeln, damit ihr Möglichkeiten bekommt die emotionalen Themen hinter alle dem, was gerade geschieht, aufarbeiten zu können.
Viele Helfer und Experten kennen diesen Zusammenhang nicht und glauben mit Verhaltenstherapie sei vieles zu machen.
Daher liegt es bei dir, meinen Aussagen glauben zu schenken und dass "begleitete" Achtsamkeitspraktiken dazu beitragen können und ihr das als Familie gemeinsam lernt. Als Familie könnt ihr euch in diesen Zeiten miteinander unterstützen und das macht ihr, wenn eure Tochter zu Besuch ist. Denn das wird sie in der Wohngruppe nicht lernen. Achtsamkeitsrituale sind für viele Menschen wichtig, die einen meditieren, die nächsten können den Body-Scan gut, andere wählen Atemtechniken, da gibt es unterschiedliche Wege.
Wenn es euch als Familie gelingt, in einem regelmässigen Rhythmus 1 bis 30 Minuten gemeinsam diese "ruhige" Zeiteinheiten miteinander zu verbringen, kann daraus eine spezielle Qualität der Verbundenheit entstehen. Die wünsche ich euch sehr, dass sie sich in all dem Chaos etablieren kann und ihr dem eine Chance gebt.
Lieber öfter und kurze Zeitspannen trainieren als selten mit sehr langen Zeitspannen zu trainieren, aus dem Grund schreibe ich 1 bis 30 Minuten und jede Dauer dazwischen ist richtig.

Mit dem Wissen, dass du meine Zuversicht nicht nachvollziehen kannst, weil du sie bisher nicht erleben konntest, hoffe ich, dass meine persönlichen Erfahrungen dahinter einen Betrag leisten, damit es dir leichter fällt meinen möglicherweise absurd klingenden Ausführungen zu glauben und dafür zu sorgen, dass ihr eine Unterstützung in dieser Art bekommen könnt.


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21.02.2022 23:35
#44
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Für mich liest sich da einiges recht logisch was sich die beim Jugendamt überlegt haben. An sich könnte es deiner Tochter vielleicht auch Freude machen, mit anderen Jugendlichen in einer Wohngemeinschaft zu leben. Davon träumen ja viele Teenies! Oder viele Mädchen lesen im diesem Alter begeistert Internats-Geschichten.

Das kann man deiner Tochter sicher auch vermitteln - manche würden sie beneiden! Wisst ihr schon wie viele „Zuhause-Tage“ ihr haben werdet? Darf sie auch mal das Handy benutzen?

Ist euer Sohn eigentlich in einer Tagesbetreuung? Das gibt es ja mit Abholen und Bringen mit einem Bus. Ich denke das wäre auch wichtig. Dann hast du gewisse Zeiten des Tages für dich, zu denen du zur Ruhe kommen kannst und in deinem Tempo aktiv wirst.

Auf alle Fälle hast du nicht versagt, im Gegenteil. Du leistest sehr viel, und du akzeptierst zum Wohl der Kinder Unterstützung von außen. Ich bin schon gespannt was du von den Wohngruppen erzählen wirst!

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Viele Grüße, Jennifer

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22.02.2022 21:32
#45
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Vielen Dank euch beiden,
Ich weis dasdas auch eine Chance für meine Tochter sein kann. Trotzdem tut es unheimlich weh. Und ich hab auch Angst das es für meine Tochter Negativ sein kann. Das sie denkt sie wäre uns zu viel oder das wir sie nicht mehr haben wollen, oder das sie Schuld ist an unserer Überforderung und deshalb weg muss.
In der Gruppe die wir uns letzte Woche angeschaut haben, wäre sie etwa jedes zweite Wochenende zuhause und zwei Drittel der Ferien. Außerdem hätten wir etwa einmal Monatlich Familientherapie mit ihr und einmal im Monat eine betreute Gesprächsgruppe mit den anderen Eltern. Sie hätte täglich eine halbe Stunde Meduenzeit.Telefonieren dürfen wir.
Wie es bei der anderen ist erfahre ich, wenn wir sie am kommenden Dienstag anschauen.
Ich weis das hört sich eigentlich gut an. Aber es ist ein Sch… Gefühl versagt zu haben und ihr sowas zuzumuten.


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