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Noch länger kann und will ich mir nichts vormachen
@ratlos:
Wenn du Bauchkrämpfe von Gemüse bekommst, kann es aber nicht an Fructose liegen. Gemüse hat nämlich fast keine, es sei denn, du tust Äpfel oder dergleichen daran. Und in Fertiggerichten ist leider oft viel Fruchtzucker drin, oder du hast Saft getrunken. Ich hab auch eine Fructose-Malabsorption, daher weiß ich, was man da essen kann und was nicht. Ich kann kein Obst essen bis auf wenige Sorten, Gemüse ist ok. Bauchkrämpfe bei Gemüse kommen eher von Zutaten bei Fertigsoßen (Ketchup, Tomatensoße usw.). Wenn deine Darmflora im Eimer ist, kann es aber sein, dass du die Ballaststoffe nicht mehr so gut verträgst. Gibt es da einen ärztlichen Befund oder vermutest du es nur, dass es an Fructose liegen könnte?
@Sophie: Süßkartoffeln enthalten leider extrem viel Fructose. Und sind außer Karotten fast das einzige Gemüse, das wenigstens in Minimengen geht. Ja, ich stapel die Diagnosen langsam. Laktose, Fructose, Salicylate etc. Und irgendwas mit Histamin. Und chronische Schmerzen und Entzündungen. Plus Verdacht auf Autoimmun. Dazu müsste ich aber in eine Spezialklinik. Egal, solange ich aufpasse gehts. Fertiggerichte hab ich seit drei Jahren nichtmal mehr angeschaut
Achso, ich sprech nicht von Bauchkrämpfen! Sondern von Muskelkrämpfen, die jeden Versuch zu schlafen unterbinden.
@Nemo: Naja, bei Zwängen bedeutet "über den Schatten springen" im besten Fall, dass man andere Symptome entwickelt.
Bei den Behältern hatte ich ja geschrieben, dass das schon viel besser geworden ist. Das Gefühl, widerwärtig zu sein und alles was man anfasst schmutzig zu machen krieg ich nur außer Haus in den Griff.
Immerhin: vier Tage am Stück Status Quo erhalten. Wobei es gestern fast schon wieder am Kippen war. Wenn ich nämlich mal einen Anfang hab und den Punkt erreiche, wo es fast Spaß macht dauert es wenige Tage und ich schlafe nachts nicht mehr, verschlafe in der Früh...
Eigentlich hatte ich ehrlich gesagt gehofft dass sich das mit dem Termin erledigt hat nachdem drei Tage lang keine Antwort mehr kam. Heute abend hätte ich dort bescheid gesagt, ich habs mir anders überlegt. Mittags kam ein Terminvorschlag. Hab zugesagt. Jetzt schnürt es mir die Luft ab. Und ich hab das Gefühl nackt auf dem Marktplatz zu stehen mit einem Plakat um den Hals. 30 Jahre lang hab ich mehr oder minder erfolgreich verborgen was mit mir los ist.....
Was mich, je mehr ich darüber nachdenke so verzweifeln lässt ist, dass es so unvorstellbar viele "Schrauben" sind an denen ich drehen müsste:
- ich besitze kaum Schränke wo ich überhaupt was rein tun könnte. Die neu gekauften Möbel stehen seit Jahren unaufgebaut rum
- teilweise völlige Entscheidungsunfähigkeit
- Waschzwang
- Perfektionismus
- nichts darf leer werden/es ist mir zu anstrengend es sauber leer zu bekommen
- "schöne" oder irgendwie noch nützliche Verpackungen kann man nicht wegwerfen
- Papiere werden niemals einsortiert
- alles (aber wirklich alles!) fällt mir da aus der Hand wo ich es gerade nicht mehr brauche
- logischerweise finde ich grundsätzlich absolut nichts wieder
- all das kostet viel zu viel Kraft, lässt verzweifeln bevor ich überhaupt richtig anfange
- ich habe nie erlebt, dass man Dinge einfach neu kaufen kann und versuche mir das seit Jahren deutlich zu machen (in extrem unklarer beruflicher Situation aber nicht so einfach)
- bestimmt hab ich noch einiges vergessen
@ratlos
Du ahnst nicht, wie sehr ich Dich verstehen kann. Auch ich reagiere auf vieles überempfindlich oder allergisch. Autoimmunkrankheiten spuken hin und wieder in meinen Laborwerten. Das meiste davon lässt sich auch als typisches Fibromyalgie-Symptom begreifen oder somatisch mit teils psychosomatischen Aspekten definieren. Dann die selbsteinschränkenden Zwänge, die wie eine Sucht gebraucht, aber auch gehasst werden, um das fehlende Evidenzempfinden durch Kontrolle und unsinniges Behalten und Horden auszugleichen. Es ist ein Kampf gegen den Wind und gegen die eigene Angst, welche die Zwänge, das Horden und den Perfektionismus auslöst. Diese Ängste wollen maskiert bleiben und scheuen sich vor der Ent-blößung, dem Ausgesetztsein und der eigenen Verletzlichkeit. Deshalb ist es einfacher, sich mit den Zwängen zu arrangieren, sie zu akzeptieren, ihnen einen gewissen Raum zu lassen, um die dahinterliegende Angst abzureagieren, doch gleichzeitig ist es sinnvoll, sie so weit wie möglich loszulassen und den Zwang bewusst zu stoppen. Und das geht! Willst Du keine Therapie machen?
Guten morgen,
Fibro und Autoimmun schließen sich aber glaub aus? Mir wurde bis heute auch nur die Untersuchung auf Fibro verweigert. Da ich aber inzw. zahlreiche chronische Entzündungen hab denk ich, es ist was anderes.
Ich hab bestimmt 15 Jahre mit Therapie verschwendet. Jede einzelne hat alles nur schlimmer gemacht. Ich hab 30 Jahre mit Depressionen verbracht, die ich meinem ärgsten Feind nicht wünsche. Erst als ich mich vor 8 Jahren aus der letzten Therapie verabschiedet hab wurde alles in einem unvorstellbaren Kraftaufwand besser. Heute könnte ich mit dem, was mir übrig geblieben ist leben. Wenn denn der Dauerstress Wohnung nicht wäre.
Ich will und muss dieses Wochenende hier richtig was "reißen". Zum einen wegen dem Termin. Aber halt auch, weil ich nicht weiß wann mein Vermieter kommt (Heizungszähler, der Schrecken jeden Jahres). Im Moment fallen mir zwei "vielleicht" Methoden ein: Imagination, um Bedrohliches fern zu halten. Und ich hab ne spannende Doku gesehen wo es um "Extremkonzentration" ging. Da ich ja nicht mehr als 90 Sekunden an einer Sache bleiben kann... mal schauen obs was nützt.
Mir ist gerade etwas auf- und eingefallen, was mir so lange nicht mehr bewusst war: eigentlich bin ich in einem sterilen Haushalt aufgewachsen, der für uns Kinder komplett tabu war (also außer den eigenen Zimmern). Seit mein Vater alleine ist wird aber immer deutlicher, was wohl "klammheimlich" gleichzeitig lief: er hortet bis zum Abwinken. Kriegskind, jede Schraube hat ihre Daseinsberechtigung. DAS hab ich wohl leider ganz heftig "mitgenommen". (sorry, ich denke gerade quasi laut ).
Sorry, noch zwei Fragen: darf man Fotos eigentlich in einem Thread zeigen oder nur in der Galerie?
Und sollte ich, wenn es "konkret" wird lieber einen neuen Thread aufmachen?
Ich hab gerade ein Stück Zeitung von 1997 weggeworfen. Keine Ahnung, was es für einen Sinn hatte. In so Momenten könnt ich dann lachen, weils so absurd ist.
Und dazu ging etwas weg, was wirklich weh tut.
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