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Noch länger kann und will ich mir nichts vormachen
@Jennifer: das hab ich unklar ausgedrückt. Vorausgesetzt, dass ich täglich spüle könnte ich im absoluten Notfall innerhalb von fünf Stunden die Wohnung betretbar machen. Dann wäre natürlich noch kein Schrank ausgeräumt, kein Regal sauber gemacht etc. etc. DAS wären dann eher 1000 Stunden. Und die fünf Stunden gelten auch nur, wenn ich es am Stück machte. Sonst mach ich schneller Chaos als ichs wegräumen kann.
@Kräuterfrau: eben, normal darf nichts in den Müll, was nicht tausendprozentig leer ist. Da ich ja aber meist panische Angst habe etwas leer zu machen bleibts stehen.
Früher "durfte" ich Marmladengläser nur ausgespült in den Wertstoff tun. Inzw. fliegen die fiesen Mistdinger halbvoll in den Restmüll.
Sonst geh ich an meinem Perfektionismus gepaart mit extremem Umweltbewusstsein und der ständigen realen Sorge, dass die Tonne eh immer schon vom Nachbarn vollgestopft ist drauf. Seit ungefähr einem Jahr haben die anderen Mieter gewechselt, so dass endlich mal ne Chance besteht nicht nur meinen regulären Müll loszuwerden sondern sogar weiter auszumisten.
Vor knapp zwei Jahren hatte ich die Kündigung bekommen und ein dreiviertel Jahr wie irre nach einer Wohnung gesucht (völlig unmöglich hier). Letztlich nahm mein Vermieter GsD den Eigenbedarf zurück. Bis dahin hatte ich aber voller Panik wirklich erhebliche Mengen ausgemistet und bin jetzt so ungefähr von ursprünglich mindestens 20 vollgestopften Kartons auf fünf bis 10 runter (da die sich überall verteilen: keine Ahnung, wie viele es noch sind).
@ratlos
Wenn Du einen körperlich anstrengenden Job hast, ist es natürlich etwas Anderes als bei meinem bewegungsarmen PC-Job. Deine Situation erinnert mich an meinen Neffen, der auch immer so geschlaucht nach Hause kommt. Mittlerweile mache ich ihm den kompletten Haushalt, da ich es einfach nicht mitansehen kann, wenn er seine kurze Freizeit auch noch daran verliert. Er muss schon um 6.25 Uhr aus dem Bett. Auch er hat Mühe bein Aufstehen, deshalb steh ich schon um 6 Uhr auf und lasse Serien wie Southpark oder Spongebob oder Rapmusik nach seinem Geschmack laufen, anfangs leise und dann immer lauter. Es gibt auch Weckerradios, die man so einstellen kann.
Wegen dem Haushalt: Dann kannst Du nur das Wochenende drangeben und versuchen, die Arbeit durch Minimalismus zu vereinfachen und schaffbar zu machen. Fahre Dein Leben runter wie einen Computer, deinstalliere alles Unnötige aus Deinem Leben. Mach Dein Leben schlank und einfach bewältigbar.
Mein Leben ist schon magersüchtig. Um nicht zu sagen so arm wie man es sich nur irgend vorstellen kann. Hobbies, Freunde, Urlaub... alles unnötige hab ich schon lange, sehr lange aussortiert.
Ich arbeite jetzt nicht direkt körperlich. Bin aber schon viel zu Fuß oder Fahrrad unterwegs. Und eben Hektik bis der Arzt kommt.
Hab gerade große Mühe, die aufrechte Sitzposition irgendwie noch zu halten.
Ich geb seit 30 Jahren jedes WE dran. Rauskommen tut leider nix dabei. Und ja, ich weiß dass ich mich einfach nur mehr anstrengen muss.
Ich brauche die zwei Tage um einzukaufen, wenigstens einen Teil zu spülen und zwei Maschinen Wäsche zu waschen. Dann ist meistens Sonntag abend. Den Rest der Zeit lieg ich, weil stehen nicht mehr geht. Wenn ich mich dann mal zwinge auf zu bleiben werd ich total aggro.
Hab heute per Post die neuen Bankbedingungen bekommen. Kann mir bitte jemand sagen, dass ich das niemals, niemals lesen werde. Auch wenns noch so hübsch und praktisch gebunden ist!?
Wenn ich nur aufhören könnte, mich "hundert mal im Kreis zu drehen"! Zu allem Überfluss hab ich nen ansich sehr leichten Waschzwang. Außer Haus kein Problem. Zu Hause bedeutet es: ich bin im Bad, denke "die Klopapierrolle könntest Du jetzt mit in die Küche nehmen" (wo der Papiermüll ist). Das geht aber natürlich nicht, weil ich Geschirr wegräumen will. Da müsste ich zwischendrin dann ja nochmal komplett zurück und Hände waschen!
Und: ja, ich hab nen ganz gehörigen "Sockenschuss"! +g*
@ratlos
Ich hab auch leichte Zwänge und den von Dir beschriebenen Perfektionismus. Meine Schmerzkrankheit (schwere Fibromyalgie) wird begünstigt durch meine innere Anspannung. Das verstärkt auch meinen Bluthochdruck. Diese vielen kleinen Zwänge bremsen im Alltag enorm aus, erschöpfen zusätzlich und machen die Alltagsbewältigung sehr umständlich, wie z. B. die von Dir beschriebenen vielen nicht ganz aufgebrauchten Fläschchen etc. Da muss man wirklich über den eigenen Schatten springen, um aus diesen Selbstblockaden ein Stück weit rauszukommen.
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