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Noch länger kann und will ich mir nichts vormachen
Hallo,
seit 30 Jahren versuche ich jetzt, das Chaos in meiner Wohnung irgendwie im Griff zu behalten. Da ich eine massive Antriebsstörung habe (+ wohl so ziemlich alles andere, was so unter der Definition "Messie" läuft) kostet mich das alle Kraft. Freunde gibt es schon lange keine mehr.
Und immer und immer und immer wieder habe ich mir gesagt "ich kann und muss das alleine schaffen". Nachdem letzte Woche meine Vermieterin unangekündigt in meiner Wohnung stand und ich zum "ich weiß nicht mehr wievielten mal" am Ende einer Woche Urlaub feststellen musste dass es ausschaut wie immer habe ich allen Mut zusammen genommen und eine Hilfsorganisation angemailt.
Als nach zwei Tagen noch keine Antwort da war habe ich gehofft, es kommt auch keine mehr.... doch tat sie. Und da ich nun schonmal A gesagt habe versuche ich einen Termin zu bekommen.
Was natürlich absurde Panik auslöst. Auch wenn ich noch keine Idee habe, was oder wie mir jemand helfen können sollte (selbst wenn ich zulassen könnte dass hier jemand putzt würde mir das absolut nichts nützen. Ich brauche maximal eine Woche dann sieht es aus wie vorher).
Da es in der Realität niemanden gibt dem ich all das erzählen könnte hoffe ich, hier vielleicht ein wenig "Verständnis" und "Mut machen" zu finden.
Was mir am allermeisten zu schaffen macht ist die Tatsache, dass ich in einem Beruf arbeite in dem ICH helfe. Und eigentlich nicht "geholfen werden sollte"
Ich habe gerade das Gefühl, als würde ich etwas unglaublich schlimmes tun indem ich das Unaussprechliche ausspreche.
Was mir noch einfällt: vermutlich weiß ich sogar, wo diese absurde innere Erstarrung herkommt sobald ich versuche aufzuräumen. Meine Stiefmutter hat "ganze Arbeit" geleistet was das angeht. Aber was nützt mir das? Ich hab mehr Therapien gemacht als sonstwas. Dadurch wurde alles nur schlimmer.
Inzwischen habe ich Depression, Gesundheit, Arbeit etc. alles ganz gut auf die Reihe gekriegt. Eigentlich könnte alles gut sein. Nur die Wohnung ist und bleibt ein großes kraftzehrendes Chaos.
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Hallo ratlos,
Herzlich willkommen hier bei uns. Du hast es genau richtig gemacht, das du dir Hilfe geholt hast. Ich habe es auch so gemacht, als ich merkte und einsah, das ich alleine nicht von der Stellte kam. Ich habe die Hilfe bei der AWO bekommen. Außerdem habe ich noch eine gesetzliche Betreuung. Die hat mir bei den Ämtern geholfen, wegen der Kosten und so.er ist sehr geholfen worden
. Lass dich auf den Termin ein und sag denen erheblich was du für Hilfe brauchst.
LG Barbara
Ganz lieben Dank für Deine Worte.
Es ist so unvorstellbar schwer einzusehen. Ich müsste mich doch "nur" fünf Stunden richtig zusammen nehmen dann hätte ich einen Zustand, in dem ich zur allergrößten Not jemand reinlassen könnte und dieser jemand dann gewöhnlich nur meint "was willst Du denn, ist doch hübsch hier". Klar, niemand schaut dann so genau hin um die Altlasten von Jahren zu sehen. Aber ja, es macht Sinn mir endlich einzugestehen dass ich so nicht weiter komme.
Theoretisch würde mir einmal im Monat angekündigter Besuch oder auch schlichtweg ne Putzfrau reichen als "soziale Kontrolle". Leider bewegt sich diese Vorstellung auch im Bereich von "hätte, könnte, würde"...
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@ratlos
Hallo, ratlos
ja, hier bist du richtig. Wir sitzen alle im selben Boot. Wir machen Fortschritte, um dann wieder zu stolpern.
Du sagst, du hast Psychotherapien schon ausgereizt. Ist gar keine Erkenntnis dabei herausgekommen?
Gibt es gar keine Freunde, die dir zur Seite stehen würden? Mal mit anpacken könnten? Keine Partnerschaft? Familie?
Bist du möglicherweise überlastet? Das geschieht in helfenden Berufen nur allzu häufig.
Vielleicht tut es dir schon gut, dich hier mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Ein paar Sonnenstrahlen schickt dir
die Kräuterfrau
Ich hoffe es so sehr, dass das Gefühl völlig allein damit dazustehen ein wenig nachlässt.
Nein, Familie ist GsD weit weg. Und im besten Fall bösartig zu dem Thema. Freunde dank ungezählter beruflicher Umzüge bei Null, Bekannte auch mehr oder weniger. Da ich gerade die Arbeit wechseln musste habe ich ein paar liebe Ex-Kollegen, zu denen ich den Kontakt halten will. Aber niemand, den ich um Hilfe bitten könnte. Leider lässt der Verein ohne Wohnungsbesichtigung absolut nicht durchblicken, mit welchen Summen ich rechnen müsste.
Ja, ich bin gesundheitlich sehr angeschlagen und beruflich immer am Limit. Das hat aber mit dem Wohnungsthema wenig zu tun. Klar gibt es viele Abende, an denen ich nichtmal mehr die Kraft hab was zu essen. Von Geschirr spülen (das Kernthema schlechthin) ganz zu schweigen. In Zeiten von Arbeitslosigkeit oder Urlaub wirds aber eher noch schlimmer.
Gerade hatte ich eine Woche frei. Und hab es den zweiten Tag hintereinander "heldenhaft" geschafft zu spülen. Das wird jetzt wieder maximal 10 Tage gehen. Dann bin ich wieder so fertig, dass selbst das nicht mehr funktioniert
Danke für die Sonnenstrahlen. Die haben gerade noch Platz hier
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