"Man sehe doch mal die Kleinkinder an : wenn diese laufen lernen, fallen sie doch am Anfang auch oft hin und tun sich auch mal weh.
aber sie buchen es ab als erfahrung und versuchen es wieder und wieder und wieder, bis sie es geschafft haben,laufen zu lernen.
Sollte das nicht auch im Leben als Erwachsener gelten ?"

Ja, klar. Das Doofe ist nur, dass es auch Eltern gibt (und zwar nicht wenige, und Tendenz seit Jahren steigend), die ihre Kinder diese Erfahrung nicht machen lassen. Da wird zuerst mit allen Mitteln verhindert, dass das Kind überhaupt in "riskante" Situationen gerät, dann wird es vor den Schmerzen geschützt, so gut es geht (gepolsterte Umgebung, Knieschoner etc), und wenn es doch mal passiert, wird ein riesiges Bohei drum gemacht mit Puste-den-Schmerz-weg-Liedern. Das Thema hatten wir neulich, vielleicht erinnerst du dich?

Ich will diese Eltern nicht pauschal verurteilen, mindestens die Hälfte tut das höchst widerwillig, aber aus nachvollziehbaren Gründen. Falsch ist es trotzdem.

Warum erwähne ich das hier?
Weil meiner Meinung nach viele Erwachsene nach eine schmerzhafte Erfahrung nicht verkraften, aufstehen und sich durchbeißen können, wenn sie das als Kinder nicht lernen durften. Und da hast du eine Antwort auf die Frage "Warum nehmen wir uns nicht die Kinder zum Vorbild?"

Thema Glas halbvoll oder halbleer: Zwischen Optimist und Pessimist gibts übrigens auch noch den Realist, und der sagt: Physikalisch gesehen ist das Glas voll, denn auch Luft ist Materie.

Und dann gibt es auch Eltern, die ihre Kids überfordern........ich weiss auch nicht, wie ich es richtig ausdrücken soll.
Meine Herzenskinder sind längst erwachsen, aber sie leiden durchaus darunter, dass ihre Mama sich sehr wenig kümmert,
selten nachfragt, wie es denn geht und so........die Kinder machen sich darum selber auch rar.
Ich als ihr Tantchen bin allerdings auch nicht besser.
Schade.....najut.......geht eben jeder seinen Weg,so gut er kann.
Neulich war im TV von den Problemen der Pflegebranche die Rede. Und da hat ein Experte sinngemäss gesagt, wir brauchen uns nicht
wundern über die Vereinzelung der Menschen und über Einsamkeit und deren krank machende Folgen.
Wir haben eine Gesellschaft geschaffen, in der jeder erwerbsfähige Erwachsene auch erwerbstätig sein soll und also bleibt nix
anderes übrig, als die Betreuung der Kinder auf der einen Seite und die Betreuung der pflegebdürftigen Angehörigen auf der anderen Seite
in fremde/professionelle Hände zu geben. Sonst kommt weder der einzelne noch die Familie halbwegs über die Runden.

Ich meine, das spiegelt sich auch mehr und mehr wider im Lebensgefühl und Verhalten der Menschen.
Da kann einerseits nur jeder selber gucken, wo seine Verantwortung liegt und andererseits müsste man .......was eigentlich .........schreien für die Verstummten,
für die, die in Resignation erstarrt sind ? Ich hab geskypt mit einer Schulfreundin...........die hockt auch fast nur noch zuhause,krankheitshalber........und hat
dadurch auch fast nix zu erzählen.......kam mir heute vor wie verstummt.............traurig irgendwie,und doch............helfen kann ich nicht.

Grüssele Mausohr

Vielen Dank liebe Sonja, ich finde das Ergebnis schön. Grüssele Mausohr