Essstörungen und Selbsthilfegruppen

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02.06.2017 14:21 (zuletzt bearbeitet: 02.06.2017 14:37)
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@Enim @Draculara und die Anderen


Also ihr Lieben!

Ich müsste zwar grad an meiner 'Mich-nicht-auf-das Not-wendigste-zu-konzentrieren-Sucht' arbeiten, aber möcht gerne was zu dem Thema Ernährung schreiben, da ich das interessant finde, was Emin da gerade auf den Tisch gebracht hat. :D

Ich muss schmunzeln, denn genau das war für mich auch eine wesentliche, wenn nicht die wesentlichste Hilfe überhaupt.
Als Veganerin sieht mein Speißeplan auch etwas ähnlich aus, wenn auch Vieles weitere dazu kommt.

Eine weitere Hilfe war bei mir auch - man glaubt es kaum - Geldmangel. Ich habe mir dann sehr genau überlegt, ob ich lieber einen Pudding kauf ODER ein Pfund Haferflocken, eine Tafel Schokolade ODER ein Pfund Gemüse, wenn beides im Etat DEFINITIV NICHT drin gewesen wäre.
Das war zwar Zwang, aber es half. Denn von Pudding und Schokolade werde ich 'krank', zumindest kann ich so einfach nicht leben.
Huuh, geht nicht. Da hab ich Glück dass ich das nicht vertrage.

Das heiß aber nicht, dass ich von Gras und Erde lebe.
Ich esse immer noch sehr gerne, ich liebe gute Nahrung und auch herzafte sättigende Nahrung, aber es gibt jezt eben andere Dinge.
Z.B. Tolle bunte Salate mit Nussdressing, Ölen, Kräutern und was auch immer. Und zig andere Dinge verschiedenster Art.
Für mich ist Kochen eine Kunst wie die Malerei, man braucht Spaß am Experimentieren, Mischen, Ausprobieren, Freude an der Vielfalt.
Wobei ich es Zu-bereit-en nennen würde, denn ich koche garnicht mehr viel, dünste oder gare nur ein wenig.
Eine Bratpfanne besitze ich seit zig Jahren nicht, warum soll ich das Essen schon verkohlen, bevor es mein Körper verwerten will.
Ich esse nicht weniger, sondern mehr, aber anderes. Und es fühlt sich sehr gut an und tut gut.

Bitte, wenn jemand sagt, damit (Pudding, Frittieren ect) lebe ich wirklich gut, kein Problem!! Dann soll er das tun.
Es geht nicht um besser oder schlechter bei Geschmacksfragen.
Bei Gesundheit aber schon.

Ich weiß auch sehr gut, dass Vieles davon allein nicht mehr zu helfen scheint, wenn das Gleichgewicht schon sehr gekippt ist und auf der Falschen Seite der Waage eingependelt. Z.B. bei einem metabolischen Syndrom oder anderen Krankheitserscheinungen.
Mann muss allerdings auch hier aufpassen mit der Schulmedizin, die leicht mal Begriffe erschafft, Dinge scheinbar definiert, aber oft nicht genügend versteht um sie tatsächlich erfolgreich zu behandeln.
Wenn der Körper Krankheitssymptome zeigt, braucht man einen guten Behandler, der all die Symptome und ihre Zusammenhänge und Ursachen und Abläufe versteht und diese Prozesse förderlich lenken und unterstützen kann.
Wenn der Körper, durch jahrelange Vergiftung - und das passiert, so leid es mir tut, durch diverse Lebensmittel, die die Lebensmittel-Industrie herstellt und verkaufen will, einfach - ersteinmal sehr vergiftet ist, dann braucht man Wissen um ihn zu entgiften und die Ent-giftungsprozesse durchzustehen.
Das sind sehr schwere Heil-Krisen die dann auftreten können.
Es ist wirklich außerordentlich wichtig das zu wissen und detailiert zu verstehen. Sonst kommt man nicht weiter und steht in einem dicken Urwald und blickt nicht mehr durch vor lauter Lianen und Gewirr überall um einen herum.

Das was die 'Lebensmittel'-Indutrie verkauft, sind einfach oft keine LEBENs-Mittel.
Ein Teil der Bestandteile war vllt mal Lebens-Mittel, bzw. lebendig, wenn es eben nicht gleich Chemie war, ist es nach zib Bearbeitungs- und Veränderungsprozessen nicht mehr. Lebensmittel sind das was am Baum oder auf dem Boden wächst. Die Natur ist unglaublich intelligent gestaltet unk kann in vielem nicht mehr getoppt, nur gemindert werden.
Ein kirsche ist nie mehr so nährend und heilend, wie in dem Moment in dem man sie pflückt. Auch wenn man Tonnen Zucker und Gelierpulver dazu gibt, sie trocknet, mahlt, toastet, verdickt, verdünnt, hocherhitzt - sie verliert nur dauernd an Wert und wandelt sich stetig in ein Produkt, das die Natur nicht als Nahrung vorgesehen hat.
Da heißt nicht das man auf allen Vieren die Kartoffel der Schnauze ausbuddeln soll, das machen Affen auch nicht.
Aber es heißt, dass man als Mensch mit Verstand unterscheiden kann, ist das was ich meinen Körper gebe, mit dem ich mich 'vermische', zu dem ich werde und was lange Zeit anteilig in mir ist,lebendige, naturliche Materie oder irgendein abgetötetes Kunstprodukt mit etlichen dabei entstandenen Giftstoffen.

Es ist nicht nur die Gefühlswelt auf das Suchtmittel eingeschossen, sondern der ganze Organismus.
Klar bekommt man einen hefitgen Entzug wenn man entzieht. Den muss man gut begleiten können und er dauert körperlich vllt sogar wesentlich länger als bei einem Junkie, da viel mehr Unnützes in den verschiedenen Körperteilen eingelagert ist und mehrere Leiden verursaccht haben kann.

Die E I N F A C H S T E 'Lösung', die natürlich keine Lösung ist, ist das Weiteressen/Trinken.
Denn damit stoppt man augenblicklich den Entgiftungsprozess und die Entgiftungserscheinungen und Heil-krisen.
Ihr müsst euch vorstellen, solange man Gift zuführt, versucht der Körper das irgendwo abzulagern und den Status Quo zu stabilisieren.
EN-giftet er, werden die ganzen Lager langsam aufgelöst und alles abtransportiert - und dann ist richtig was los im Organismus!
Das ist das Schwierige.
Jeder weiß wie bei einem Umzug oder dem Entrümpeln alter Räume die Bude und man selber aussehen kann.
Das ist eine Herausforderung und wer ein gutes profesionelles Konzept hat, ist weit besser dran und weniger zum scheitern verurteilt.

Ein Ziel, wie du sagst Emin, ist dabei auch motivierend: Wenn man sich auf etwas freut und hin arbeitet, für etwas brennt oder begeistert.
Also z.B. die Steilwand.
Ich hab auch solche Ziele, nicht die gleichen, aber entsprechende.
Und auch wenn ich sie nie erreiche, haben sie mir dann unheimlich geholfen loszugehen und in Bewegung zu bleiben.
Das Ziel weniger zu leiden, kann auch schon ein Ziel sein. Keiner sollte sich eigentlich unbewusst schuldig fühlen und denken, über eine gewisse Portion Leid oder Gram darf ich mich doch garnicht beschweren. Doch darf man, besser noch sich davon befreien, wenn das geht.

Ich habe ebenso irgendwann anders eingekauft. Nicht von heut auf morgen, aber beständig und mich an der Kasse immer gefreut, wenn ich auf das sah,
was dann da auf dem Band lag. Das ist ein ganz anderes Gefühl, als wenn einem schon wieder davor graut, das man den gekauften Junk dann auch noch 'sinnvoll' konsumieren muss.
Wie soll das überhaupt gehen? Man weiß ja schon vorher, dass das wieder mühsam und kompliziert wird und schon x-mal nichts Gescheites dabei heraus gekommen ist. Dann steht man da an der Kasse wie so ein Held, der sich selber die Narrenkappe aufgesetzt hat und schämt sich innerlich bereits ein wenig und hört eine Stimme in sich die sagt: "Wie albern deine Versuche eigentlich sind, gut dass die anderen in der Schlange nichts davon wissen."

Ich habe diesen ganzen - Verzeihung - Mist dann einfach nicht mehr die Schwelle meiner Wohnung betreten lassen.
So nach dem Motto 'Ihr müsst leider draußen bleiben!!!!'.
Ich bin mir sicher es ist bei fast jedem so: Wenn das erstmal in Reichweite oder gar vor deiner Nase liegt, schlägt man auch zu.
Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Behaupte ich jetzt einfach mal, da mir nichts anderes bekannt ist.

Stell mal einem Alkoholiker einen Kasten Bier auf den Küchentisch mit dem Ratschlag 'Du trinkst am Besten nur noch jeden Abend eine Flasche! Das reicht dir dann vier Wochen!' und schau was passiert ...................... harhar.
Das Ganze ist übertragbar auf alle Süchte. Keiner hört dann auf, wenn es grad 'am Schönsten' ist beim 'Rauschproduzieren'.
Es ist zwar nicht schön total vollgefressen zu sein, aber auch nicht schön volltrunken nicht mehr den Weg nach hause finden.
Keine Sucht endet in Wonne und Wohlgefühl, das Ende und danach ist immer schlimm oder eine derbe Ernüchterung.

Aber bis dieses 'Zuviel' eintritt hat das Mittel eben noch nicht seinen Zweck erfüllt und solange macht man weiter.
Da passt auch 'Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht.' Gemäßigte Süchte würde man auch nicht Sucht nennen sondern Genuss.
Aber zwischen beiden ist ein definitiver Unterschied.

Das eine dient zum Verschönern eines Guten Zustandes, das andere zum Betäuben oder Erschaffen eines Negativen Zustandes.
Und auf letzteres wollte ich eigentlich hinaus, das meinte ich im Vorkommentar.

Es ist eine Stufe die noch weit vor dem Supermarkt liegt.
Ich glaube Sucht kommt aus bestimmten Verhaltensmustern heraus, die man so tief verinnerlicht hat und gewohnt ist, dass sie einem nicht mehr auffallen.
Im erten Stadium, also meist als Kind, musste man sie erlernen und ausüben, da man nicht die Wahl hatte nein zu sagen, da man ja abhängig von seinen Eltern und deren Zuwendung und Unterstützug ist. Man kann nicht sagen 'Oida, das war jetzt ein Schritt zu weit, mir reicht's, ich geh und leb nach meinen Bedürfnissen, das hier ist einfach nicht meins, schönes Leben noch, ich schreib irgendwann mal!'
Man kann nur bleiben, da man nur ein paar Eltern hat, was ich jetzt auch nicht verteufeln will, aber es stellt Viele Menschen eben vor besondere Herausforderungen.
Und - das ist der springende Punkt - man entsteht dabei in einer ganz bestimmten Atmosphäre.
So wie z.B. ein Eisbär in der Antarktis. Der wird sich, wenn man ihn mit 18 in die Tropen setzt, erstmal sehr schwer tun, denn er HAT ein dickes Fell, das musste er in der Antarktis haben, sonst wär er nicht bis 18 durchgekommen, er ist es durch und durch gewohnt.

Vielleicht findet er es in den Tropen super! Es ist so bunt, er hat soviel neue Möglichkeiten hier!
Eine Unmenge an Auswahl zu essen, zu entdecken, zu spielen und lernen.
ABER, er kann leider nichts damit anfangen, denn er hat andere Dinge gelernt!
Er kann super fischen und auf Eis laufen. Und ist nun völlig verzweiflet, da er auf keinen einzigen Baum rauf kommt, wo tolle süße Früchte hängen und oben im Sonnenuntergang glückliche Parties gefeiert werden.

So geht es einem Süchtigen. Er ist in einem bestimmten sozialen Klima aufgewachsen, sagen wir mal der Vater hat immer geprügelt oder die Mutter immer verurteilt - oder eben widerliche Pampe serviert - und dann auch noch mit der Haltung 'Friss es, ob dir übel wird oder nicht interessiert mich nicht die Bohne! Für dich werd ich doch nicht noch extra genießbare Nahrung kochen!'
Oder was auch immer, es gibt unendlich viele Möglichkeiten, was alles nicht wirklich gut gelaufen sein kann.
Sucht ist immer ein Familienthema. Oft gibt es bei den Eltern auch schon Süchte, wenn auch vllt versteckte oder sehr eigene, die nicht auf der Liste der gängigen stehen.

Ich finde das Ganze wird leichter durchschaubar, wenn man Sucht durch Abängigkeit austauscht und dann noch einen Schritt weitergeht und das Wort Un-selbst-ständ-igkeit hinzunimmt.
Heißt, man kann nicht aus dem eigenen (!) Selbst heraus stehen. Man braucht irgendetwas worauf man sich stützen kann, sonst 'fällt man um' im übertragenen Sinn, man funktioniert nicht mehr, wie man 'sollte'.
Man meint, ohne dieses oder jenes Suchtmittel - ob Heroin oder 'Essen' geht es nicht. Gleich ob nicht will oder nicht kann.
Viele Trinker sagen ja auch 'Ich werd nie ganz mit dem Bier aufhören. Ich finde Bier schmeckt einfach so gut, das wäre ein entscheidender Einschnitt in meine Lebensqualität würde ich das lassen!'
Ich 'kenne' hier (flüchtig) einen der das immer wiederholte. Er hatte schon die Familie verloren durchs trinken, den Job, und sitzt nun im Knast, da er aus lauter Frust noch auf seine Ex-Frau losging, da sie einen neuen Partner hatte. Kann man nur hoffen, dass ihm das Bier immer noch soo gut schmeckt!
Auch wenn das im Knast teuer werden dürfte. (Ironie)
Ist das nicht absurd? Man schadet sich über viele Jahre, definiert es aber anders. Er sagte ja, ohne Bier hätte das Leben weniger Qualität. ?!?!?!
Das ist Sucht. Nebenbei gesagt, Sucht hat auch immer mit Vernebelung zu tun.
Man sagt, Alkis brauchen nach dem trocken werden noch lange Zeit um wirklich trocken denken zu können.
1000%ig lernt man es vielleicht nie. Aber jedes Prozent hilft.

Wäre eine Sucht eine sinnvolle Unterstützung hieße es sinnvolle Unterstützung, das heißt sie würde aber mit JEDEM Schritt auch in die eigene Kraft,
in die eigene Ordnung und Mitte, in ein selbst-ständiges, erfülltes, selbst-bestimmtes Leben führen!
Das tun Suchtmittel eben NICHT.

Sie betäuben, lenken ab, beeinflussen, desorientieren u.s.w. Sie werden teils eingesetzt wie Medikamente bei einer schlimmen Krankheit - in dem Fall die eigene Situation, Befindlichkeit, Gefühlslage.
Gibt es einen Arzt, Psychologen oder Heiler, der auf das Rezept schreibt: tägl. eine Sahnetorte vor dem Abendessen, Gin, tägl. 12 Stunden arbeiten, 3x tägl. exzessiv 2 Stunden Sport oder morgens und abends Sex mit wechselnden Partnern ???
Wenn, dann sehr, sehr, sehr selten. Weeeiit seltener als es leider angewandt wird. Diese (!) Art von Selbstmedikation bringt einfach Null außer Problemen, häufig auch den Tod.

Unser Eisbär hat keine Wahl, als sich auf neue Lebensgesetze einzulassen, sie Schrittchen für Schrittchen zu erlernen.
Das braucht Zeit. Materie ist nicht Geist und hat eine andere Gangart.
Es ist ein längerer sehr vielschichtiger Weg der entdeckt werden muss, ein neues Land in dem man heimisch werden muss.
Das geht aber nur, wenn man dazu bereit ist, das alte loszulassen.
Integration ist etwas ähnliches. Wenn man die alte Heimat nicht loslassen kann und will ist es schwerer.

ABER - und das ist das ALLERWICHTIGSTE - wenn man Schrittchen für Schrittchen Fort-Schritte macht, sich langsam einrichtet in dem neuen Leben und Land, neue Vorteile entdeckt, Dinge findet, die man vorher nicht kannte oder nur davon hörte, eine Vielfalt findet, die die Seele auch mal tanzen lässt, Menschen entdeckt, die interessant und lebendig sind, die ihr Leben gut leben, statt es zu durchleiden und einem Kraft und Motivation geben ....
geschieht Heil-ung. Man wird mehr und mehr ein eigenständiges Selbst, wird heil samt der dazu gehörigen wirklichen Heimat.
Der Eisbär wird so peu a peu auch an sich selber ganz neue Seiten entdecken, Fähigkeiten, vllt auch unterdrückte Gefühle und Bedürfnisse ...

Und irgendwann wird es sich vllt so zuhause in seiner neuen Heimat fühlen, dass sie garnicht mehr fremd ist.
Und dann wird er vllt sogar das Gefühl haben: 'Eigentlich war ich irgendwie schon immer ein Koalabär, ich mag es auf Bäume zu klettern, dort oben den Gesängen der Papageien zu lauschen, den Sonnenuntergang zu beobachten oder tags Eukalyptusblätter zu futtern, die nicht dick machen und wenige vertragen außer mir... Daher habe ich ein paar schwarze Farbtupfen und passte nie perfekt in die Umgebung damals.

Es war nur immer so kalt in der Antarktis und ich musste alle Träume vom Urwald verdrängen und aufpassen dass ich warm genug bleibe.'
Er merkt, er hat verschiedene Gesichter und kann nun auch mit den alten besser Frieden schließen, da er unabhängig und frei geworden ist und sicher in sich und seinem Leben steht.

Dies meinte ich mit dem Thema VOR der Sucht.
Man kann sich in der Antarktis nicht den Pelz abscheuern.
Man kann nur das alte Land der Sucht loslassen und in ein neues Land der Selbst-Ständigkeit und SelbstbeSTIMMTheit gehen.

So, ich weiß wieder nicht wie ich zu dieser Geschichte kam, gestern hatte ich schonmal so einen langen Text verfasst, aber nicht gesendet.

Danke lieber Enim und liebe Draculara für eure Erfahrungen und Gedanken, ich wollt hier nicht von mir reden oder Ratschläge geben, es ist einfach das was ich beobachtet habe und mir dazu kam.

Wenn man mit einem Partner zusammenwohnt der das gleiche Problem hat, also auch zuviel Junk anschleppt, ob Alk oder Fressen, dann muss man vermutlich anfangen in der Beziehung wichtige klare Grenzen zu setzten. Denn sonst geht es nicht. Das ist über/lebensnotwendig.
Keiner kann einen Kasten Bier in die Küche stellen und seinem Partner sagen 'Hör endlich auf zu trinken!' und sich dabei die erste Flasche aufmachen.

Mit Essen ist es so ähnlich. Ich weiß nicht was man da machen kann. Getrennte Küche oder Schränke mit Schloss dran, keine Ahnung, aber irgendetwas muss man tun, damit habe ich weniger Erfahrung. Vllt sich bewusst machen, dass man nicht mehr normal oder sinnvoll isst und bis man das wieder kann, einfach einen Ausnahmezustand einführen und akzeptieren muss, mit besonderen Regeln.

Kann nur sagen, bei süchtigen oder unbewussten Partner bin ich zurückhaltend geworden und geh eher auf Distanz.
Die suchtmuster reizen mich nicht mehr so, sie sind ja nicht nur in der Küche sichtbar, sondern prägen den Menschen.
Das empfinde ich als beengend. Suchtfreie und süchtige Verhaltensweisen passen in Vielem nicht zusammen.
Wer mit einem Alkoholiker GUT lebt, kann auch das tun meinetwegen. Mir ist keiner begegnet bei dem ich mir das vorstellen konnte.
Und zu sagen, ach komm, das ist irgendwo so in der Mitte, der trinkt und raucht zwar dauernd, aber das fällt nicht soooo extrem auf, ist Nonsens.

Ich muss mich vom Pc lösen, das mit dem Schreiben fällt mir teils leicht, teils schwer und ich bin noch am lernen und üben, also bitte nicht alles auf die Goldwaage legen.
Weiß auch nicht immer wo mir der Kopf grad steht, da oft soviel zu tun ist.

Einen schönen Tag Allen!

Herzlich

Mia


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02.06.2017 15:09 (zuletzt bearbeitet: 02.06.2017 15:13)
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Wollte noch etwas zu meinem Roman hinzufügen.
Sucht empfinde ich als etwas, wobei man sich dauernd und über die Maßen mit einem ungelösten Thema beschäftigt.
Sei es mit der Droge selber - völlig egal mit welcher - ihrer Beschaffung, den Nebenwirkungen, dem Konsum ect.
als auch mit den 'Problemen' und ungelösten Konflikten die man damit kompensieren oder erleichtern, verdrängen will.
Bei der Heilung oder Bearbeitung letzterer braucht man vllt manchmal auch Therapeuten, Psychologen, das muss jeder für sich selber heraus finden.
Hilfe von außen ist auch oft ein entscheidender Faktor, sodenn man sie findet oder sucht.

Was mir persönlich immer aufgefallen ist, dass es mich einfach nervt, stört, langweilt, belastet, wenn ich mich immer wieder mit dem gleichen
ungeklärten Thema beschäftige und mich dieses dann so sehr von anderen Dingen im Leben abhält, aus dem Lebensfluss rauszieht.
Sowas ist schade, man bezahlt einfach nicht gern mit Lebenszeit oder mit dem Leben, weder wenig, gar noch ganz.

Ich glaube man könnte es auch als Sucht definieren, wenn man mit viel Aufwand schafft halbwegs gemäßigt zu 'saufen' oder trinken,
aber dennoch dauernd mit dem Thema beschäftigt ist.
Z.B. den Alkohol geschickt vor sich zu verstecken, padantisch einzuteilen, wieder durch Sport auszuscheiden ect. -
aber letztlich dauernd irgendwie damit beschäftigt ist.
Und anderem damit ausweicht.
Süchte müssen vllt nicht immer direkt zerstörerisch sein indem die Leber kaputt geht oder sowas.
Solange sie einen beim Leben ausbremst oder man unbewusst vor anderen Dingen flüchtet und ausweicht, tun sie ihren Zweck.
Sportsucht kann sowas sein. man wirkt vllt sogar fit, oder Arbeitssucht, man ist erfolgreich,ect. ect. aber wenn man es regelmäßig einsetzt um etwas auszuweichen und meint man kann nicht drauf verzichten, empfinde ich es auch als eine Art Sucht.
Das geht dann natürlich fließend über in schlechte oder ungute Angewohnheiten, will jetzt nichts dramatisieren.
;-)


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04.06.2017 00:48 (zuletzt bearbeitet: 04.06.2017 00:55)
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@Mia

Liebe Mia!

Zitat von Mia im Beitrag #12
Ich glaube man könnte es auch als Sucht definieren


Ich glaube an sich das Essen einfach eine Sucht ist und wir deshalb jeden Tag essen wollen, ich glaube auch das wir sonst glatt vergessen würden das wir Essen sollten.

Du schreibst: Mit Essen ist es so ähnlich. Ich weiß nicht was man da machen kann. Getrennte Küche oder Schränke mit Schloss dran, keine Ahnung, aber irgendetwas muss man tun, damit habe ich weniger Erfahrung. Vllt sich bewusst machen, dass man nicht mehr normal oder sinnvoll isst und bis man das wieder kann, einfach einen Ausnahmezustand einführen und akzeptieren muss, mit besonderen Regeln.

Ich selbst habe sehr unter solchen Sachen gelitten, denn meine Frau ist erst nun seit rund einem Jahr Veggie, freiwillig anscheinend hat das doch angesteckt, wir sind nun 14 Jahre verheiratet, und 13 Jahre lang hab ich das aushalten müssen das eben Fleisch und Würstchen im Kühlschrank waren. Selstsamerweise hab ich kein Problem mit dem Puten Fleisch was ich meiner Katze immer kleinschneide, vielleicht weil es nicht gekocht ist oder so? Also Grundsätzlich wenn man einen Partner hat dann gibts nicht nur Schokoladenseiten sondern auch eben Schattenseiten der Beziehung. Und ich denke das eben so arg es nach sauerm Apel klingt, Toleranz und Verständniss elementare Dinge sind einer Beziehung zwischen Menschen. Noch etwas zum Essen nun doch noch:

Doch die Welt ist ungerecht finde ich, alle der drei Freundinen essen 2300 kcl am Tag doch eine von den drei wird Dick davon!

Warum manche Menschen nicht dick werden



Herzlichst
Emin


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04.06.2017 01:28
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Hm, das eben dürfte es nicht sein bzw. meinte ich nicht.

Essen ist ein 'Bedürfnis'. :-)

Wie Schlafen, Atmen, Lieben, Sch....., Sex, Gähnen u.s.w.

Das sinnvolle, also nährende (physisch und seelisch) Maß der Deckung des Bedürfnisses stillt es, be-fried-igt es.
Bringt Friede, Harmonie, Kraft...

Ein Gebrauch über die Maßen, nachdem das Bedürfnis be-Fried-igt ist, außerhalb des gesunden, natürlichen Einsatz, ist Sucht.

Also nicht der Ge-brauch von Nahrung oder Genuss - sondern der MIS-brauch.
Als Ersatz für etwas anderes, was eigentlich stimmig wäre, dem Menschen aufgrund innerer Barrieren oder Nicht-Erlerntem jedoch unerreichbar ist,
oder scheint.

Tiere sind durch ihre Instinkte davor besser geschützt. Sie können kaum ess- oder sexsüchtig ect. werden.
Menschen können Essen, Sammeln oder Sex zur Kompensation anderer Bedürfnisse und Gefühle einsetzen.
Z.B. Essen, Sammeln ect. statt wütend werden, lieben, vertrauen, sich einlassen.... - eben STATT wahre Bedürfnisse zu leben, erkennen und akzeptieren.

Die wichtigsten Bedürfnisse sind relativ instinktgebunden und willkürlich.
Man atmet auch im Schlaf und kleine Kinder brüllen wie wild wenn sie Hunger haben.
Nach dem Stillen sind sie jedoch ruhig.
Sie lieben auch instinktiv und reagieren auf alles ohne Filter, erwiedern Liebe bedingungslos.

Bei der Sucht kann kein echter Frieden eintreten, da das wahre Bedürfnis nicht gelebt wird.


LG Mia


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04.06.2017 14:25 (zuletzt bearbeitet: 04.06.2017 18:54)
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Ich habe noch ein Video gemacht betreffend des Fressanfalls,



@Messie machst du den bitte groß? Ich bin auch dran die Automatik des Verhaltens zu entschlüsseln. Man kann positive und negative Erlebnisse haben, interessant ist, wie reagieren wir darauf. Auf negative reagiere ich mit Rückzug und Fressanfällen, auf positive mit Freude und Spaß machen. Jeder ist da anders.

Auch ich habe das so gemacht, hatte einen Grundumsatz von vielleicht 1000 Kalorien. Dann musste ich auf 800 Kalorien runter, weil ich mit 1000 nichts abgenommen habe. Dadurch ist der Grundumsatz immer weiter runter gefahren. Ich habe mich abgestrampelt auf dem Fahrrad, um die Kalorien zu verbrennen, die ich aufnahm! Und habe kein Gramm abgenommen. Natürlich führte das zu extremem Frust und Erschöpfung, ich wurde also wieder rückfällig.

Dann bin ich mal fast jeden Tag zum Schwimmen gefahren. Das Resultat: Schnelle Gewichtsabnahme und eine Scheideninfektion. Wegen der Infektion habe ich aufgehört zu schwimmen und konnte quasi nichts mehr essen, ohne zuzunehmen. Jetzt müsste ich eigentlich jeden Tag ins Fitnessstudio fahren, aber das hab ich nicht durchgehalten. Nächste Woche soll das anders werden, ich fahre mindestens 2 mal hin.

Viele Grüsse
Draculara

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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