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Depression...Hilfe!
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Hast du schon einmal in Erwägung gezogen, es trotzdem zu tun, auch wenn es vorher keinen Sinn zu ergeben scheint, und wahrscheinlich nicht funktionieren wird? Du "belohnst" dich ja im Grunde momentan mit Schlafen - was aber nicht wirklich funktioniert, da du den Schlaf nicht genießen kannst (er bietet keine Erholung). Vielleicht klappt es, wenn du dir in Aussicht stellst, zuerst eine Tüte Müll runterzubringen, um dann schlafen zu dürfen? Und wenn eine Tüte dir dafür zu wenig erscheinen sollte, um z.B. eine Stunde zu schlafen, dann verhandle etwas anderes, das dir akzeptabel erscheint.
Depressionen bewirken ja, dass man alles, was man in Gedanken plant, aus aussichtslos einschätzt. Beim Durchdenken lässt man aber Faktoren aus, die in einem negativen Denkmodell keinen Platz haben, weil sie zu optimistisch sind, wie zum Beispiel eine mögliche Verbesserung der eigenen Motivation, die zu einer Beschleunigung des Arbeitsprozesses führen könnte. Also wenn du zum Beispiel rechnest "Wenn ich in diesem Tempo weitermache, brauche ich 100 Jahre. Schlussfolgerung -> Ich brauche gar nicht erst anzufangen." Aber du übersiehst bzw berücksichtigst nicht, dass sich dein Tempo verändern könnte, sobald du die richtige Motivation gefunden hast. Kannst du auch gar nicht (und wirst du vielleicht auch jetzt nicht, weil dein eigenes Gehirn dir dabei im Weg steht).
Ich fand es hilfreich, die Situation nicht mehr durchzudenken, sondern nur noch zu handeln, durchaus wie eine Art Zombie. Sobald ich wieder anfangen wollte, zu denken, habe ich mir stattdessen Liedtexte vorgesungen oder in Gedanken wiederholt, um meine negative Gedankenspirale zum Schweigen zu bringen. Wenn ich wieder anfangen wollte mit "Warum ist meine Welt nur so furchtbar...", habe ich mich "abgewürgt" mit dem Kommentar: "Weil du Depressionen hast, darum!"
Ein anderer Punkt sind Antidepressiva. Ich meine, mich zu erinnern, dass du keine nimmst? Wie sähe es denn damit aus, schreckt dich die Vorstellung, unter Medikamenten zu stehen (immer noch) mehr, als das Leben, das du jetzt führst?
Wenn schon keine Antidepressiva, dann (oh oh, das böse Wort) muss man sich etwas Gutes tun, ohne sich dafür dankbar sein zu wollen, ohne sich danach zu sehnen. Chemisches Ungleichgewicht wird begünstigt durch falsche Ernährung, durch ungenügende Frischluftzufuhr und durch fehlendes Sonnenlicht (Vitaminmangel, insbesondere Vitamin D). Wenn man also keine Medikamente nehmen möchte, dann dient es der Aufrechterhaltung der Körperfunktionen, so wie auf Toilette gehen oder essen, sich zu bewegen, regelmäßig und einigermaßen vernünftig zu essen (auch ohne Hunger, auch ohne Appetit), und sich im Sonnenlicht aufzuhalten (auch ohne Lust darauf, oder Bedürfnis danach).
Ein interessantes Beispiel: Wenn man seinen Körper daran gewöhnt hat, seine Nährstoffe aus Burgern und Pommes zu ziehen, und er nichts anderes (mehr) kennt, dann meldet er "Hunger auf mehr Burger, Hunger auf mehr Pommes!", weil er weiß, dass darin die Nährstoffe stecken, die er braucht - nur eben in so geringen Mengen, dass er wahnsinnig viel davon zu sich nehmen muss, um den Tagesbedarf zu decken. Das Gehirn kann keinen Blumenkohl oder Radieschen bestellen, wenn es diese Nahrungsmittel nicht kennt. Dein Gehirn hat vielleicht verlernt, oder nie gelernt, aus Sonnenlicht oder frischem Obst einen Nutzen zu ziehen, aber wenn du dich diesen Dingen aussetzt, kann es passieren, dass dein Gehirn ruft: "Wahnsinn! Sonnenlicht! Wie gut das tut! Mehr davon!" oder "Wow, Weintrauben, da stecken ja so viele Nährstoffe drin, das ist viel einfacher als bei Toast - los, mehr davon!"
Ich weiß, das erscheint unwahrscheinlich, sinnlos, und vielleicht sogar bekloppt. Ich weiß auch, dass es dir durch deine Krankheit schwer fällt, auch nur irgendetwas "einfach" zu tun. Und dennoch ist es das einzige, was ich dir noch empfehlen kann: Probier es "einfach". Gegen deinen Willen, gegen dein "besseres" Wissen, denn dein "besseres" Wissen wird von einer Krankheit getäuscht, deren Wesen darin besteht, solche Täuschungen hervorzurufen.
Alles Gute, Anonymia, ehrlich. Ich weiß, wie bitter und schrecklich Depressionen sind. Ich wünsche sie meinem ärgsten Feind nicht. Aber ich weiß auch, dass die Hoffnungslosigkeit, in der man sich bewegt, eine Illusion ist, geschaffen von den Depressionen. Wenn man das durchschaut hat, gibt es einen Ausweg.
#137
Sicherlich mag es so sein.
Es gibt aber verschiedene Formen und auch verschiedene Schweregrade einer Depression.
Und leider gibt es eben auch die schwerste Depression, bei der man eben einfach nicht mehr aktiv sein KANN. Wenn man auch noch so gerne würde.
Es ist wie eine Lähmung und es geht einfach nicht mehr. Ist ja keine Frage der Einstellung....es ist nicht so, dass ich hier keine Ordnung schaffen will..
Zum Thema Medikamente:
Es hat nichts damit zu tun, dass ich nicht "unter Medikamenten stehen" möchte.
Ich habe in den letzten 17 Jahren mindestens 20 verschiedenste Antidepressiva ausprobiert (nicht übertrieben, es waren wirklich sehr viele).
Alle wirkten entweder gar nicht oder sie haben das Ganze noch schlimmer gemacht. Alternativ lösten sie andere unerwünschte Dinge wie Panikattacken aus.
Vor einiger Zeit haben wir nochmal einen Versuch gestartet - das Ende vom Lied war, ich konnte das Haus nicht mehr ohne Panikattacke verlassen.
Also wieder abgesetzt.
Nun nehme ich seit etwa zwei Wochen wieder ein neues, und ich merke, dass es mir schon wieder deutlich schlechter geht. Und eigentlich ist das eins, was schon nach einigen Tagen den Antrieb merklich steigern soll. Ich hingegen bin noch bewegungsunfähiger als vorher und könnte nur schlafen...was ich aber nicht kann, weil ich ständig unter Strom stehe, dass ich ja eigentlich was machen muss....
#139
Seltsam......mit Citalopram habe ich gute Erfahrungen gemacht, es hat mir geholfen, die innere Erstarrung zu überwinden.
Nur am Anfang gab es als Nebenwirkung kurze Zeit Durchfall.
sonst war es eine gute Hilfe. Für Panik hatte ich auch eine Tablette, die mir schnell Hilfe brachte,seitdem ist Ruhe.
Hab schon ein Jahr oder mehr keine Panik erlebt.
Grüssele Mausohr
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