@Wolfram
Erstmal hallöle an alle Mitmessies hier!
Leider arbeite ich jetzt Schichten und es wird ein wenig zu zeitknapp, um hier regelmäßig rein zu schauen. Aber auf Emins Hinweis will ich gern kurz eingehen. Erstmal, nein, an die 50-ger habe ich keine Erinnerungen, ich bin in den frühen Sechzigern zusammengeschraubt.
Und noch mal nein - ich hatte nicht den Eindruck, dass in der DDR mehr gehamstert wurde, im Gegenteil. Dort fand einfach jedes, noch zu gebrauchende, Teil, irgendwie eine neue Verwendung, entweder bei sich selbst, oder bei anderen. Auch nicht zu vergessen, dass es viele "Hamsteruntensilien" gar nicht gab. Man konnte Handarbeitszeitungen sammeln, aber da musste man schon sehr lange aufheben, um unordentlich zu werden. Auch was Papiere anging, die aus steuertechnischen oder sonstigen Gründen aufgehoben werden mussten, waren das nicht viele. Alte Verpackungen schieden auch weitestgehend aus, weil alles, was irgend ging, einfach in Papier eingepackt war. "Luxusverpackungen" waren die Ausnahme.
Selbstredend hat es gewiss Messies gegeben, aber ich glaube nicht, dass das mehr als heute waren.

Kayla

danke Kayla,

das war ja dann so ähnlich wie im Westen auch. Das Machen aus irgendetwas hat aber auch etwas mit Aufheben zu tun. Das heißt, etwas nicht wegwerfen, weil man es noch zu etwas gebrauchen kann. Liegt dann wohl mehr an der Zeit damals. Und ich habe die Zeit des Wegwerfens verpasst. Das hat mir keiner gesagt, wann diese Zeit begonnen hat.

viele Grüße
Wolfram

heute ist ein Gedenktag.

heute vor 55 Jahren wurde der Stacheldrahtzaun in Berlin gebaut. Einige Tage später die Mauer. Ich als Westberliner habe dadurch meine Freundin in Ostberlin verloren. Meine Verwandten in Ostberlin konnte ich auch nicht mehr besuchen. Wer die Mauer nur vom Hörensagen kennt, kann sich das garnicht vorstellen.
@Emin stell Dir vor, mitten über den Hauptverkehrsplatz von Frankfurt wird eine Mauer gebaut und teilt Frankfurt in Ost und West und Du kannst Deine Verwandten und Bekannten nicht mehr besuchen und Du darfst auch nicht vorher Abschied nehmen.
Das Gleiche stellt euch Münchner vor, wenn eine Mauer mitten über den Stachus gezogen wird oder wenn in Halle die Grenze durch die 2 Kirchtürme verläuft und die Kirche deshalb abgerissen werden muß. Oder wenn in Hamburg die Grenze quer über die Alster führt und der Jungfernstieg durch eine Mauer geteilt wird.
Nur mal so als Vorstellung, damit die Mauer in Berlin nicht nur ein Wort bleibt.
Aber, wie ich schon sagte, man muß etwas mitgemacht haben, um das nachvollziehen zu können.
Wer seine Hälfte der Verwandten und Bekannten mit einem Schlag ohne Vorwarnung verliert, kann das nachvollziehen. Ich wußte nicht mal, was ich noch für Verwandte in der DDR habe. Seit 1952 durften wir nicht mehr in die DDR. Deshalb kannte ich die auch nicht.

viele Grüße
Wolfram

danke Emin,

der 1. Weltkrieg war für mich auch nur Geschichte. Ich wußte auch, wann meine Eltern geboren waren, aber erst vor kurzem habe ich mitbekommen, dass meine Eltern Kriegskinder waren. In den Unterlagen nachgesehen, wann mein Opa geboren wurde, ja er war Nachkriegskind. Mein Opa hat viel gesammelt, so kam es mir vor, aber alles ordentlich gestapelt. Mein Vater hat seine eigenen Gedanken zum Sammeln und Wegwerfen gehabt. Meine Mutter hätte gerne mehr aufgehoben, wenn mein Vater nichts für ihn Unbrauchbares weggeworfen hätte.
Kein Messie wurde als Messie geboren, sondern von der Umwelt zum Messie gemacht. Wären nicht die Leute, die mich zum Messie gemacht haben, dafür zuständig, mir mehr Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Ich sehe überall nur negative Zukunftsaussichten.

viele Grüße
Wolfram

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