Hallo Messie68,
das Wochenende über bin ich bei meinem Partner, und da er keine Ahnung hat.. wie es wirklich in meiner Wohnung ausschaut.. weiß er auch nichts von diesem Forum. Meine Angst entdeckt zu werden.. war zu groß, so dass ich erst jetzt zum Antworten komme.
Ja, ich denke auch das wir uns hier gegenseitig stützen können. Einiges ist ja doch gleich... und doch so vieles verschieden bei uns. Nebst der scheinbaren Anonymität, in der man dann doch mal Dinge erzählen kann, die man sonst niemanden erzählen würde. Egal für welchen Weg man sich nun entscheidet.
Zu deiner Frage, wo ich mich in den 4 Phasen der Trauer einsortieren würde: ich denke, ich befinde mich in der 4. Phase. Ich tauche allmählich wieder auf, kümmere mich und mich und mein Leben. Rückschläge gibt es, die wird es immer geben. So hörte ich am Samstag das neue Lied von Unheilig "so wie du warst".. ich konnte es nicht ertragen, es hat mich zu sehr berührt.
Hart war für mich zu erkennen, dass ich mehr mit meiner Oma gemein habe, als ich bis dato annahm. Immer wieder höre ich ihre Worte, als sie wusste, das es für sie bald zuende sein würde...
Oder auch "du weißt, worauf ich Wert lege, das freut mich".. als ich sie das letzte Mal zum Kuchenessen einlud.. und eine für die anderen Anwesenden pedantische Perfektion an den Tag legte, um den Tisch zu decken.
Perfektion... ja, die steckt auch in mir. Ich empfinde oft nur ein Glücksgefühl, wenn alles stimmt. Immer mal wieder übe ich mich daran, mich über kleine Aufräumerfolge zu freuen.
Selbstbewusstsein.. dafür brauche ich das Gefühl etwas gerade geleistet zu haben. Eher geht das, wenn ich es für andere tue. Allerdings arbeite ich ja gerade dran meine Wohnung für mich aufzuräumen... und auch mich in einem Fitnessstudio anzumelden. Es wird endlich Zeit auch diese Mauer des Specks loszuwerden. Denn ja... das erkannte ich erst vor kurzem an: auch das ist ein Schutzwall, den ich den Erlebnissen meiner Kindheit verdanke. Alte Muster... sind so schön vertraut, wenn drum herum alles im Chaos liegt.
Sind Handarbeiten kreativ? Hmm. Wenn ja, dann mache ich dies regelmäßig. Sockenstricken hatte sie mir noch beigebracht...
Daneben habe ich aber auch Acrylfarben daheim, die ich schon länger nicht mehr benutzt habe (es fehlt auch einfach der Platz). Stricken ist für mich ambivalent. Zum Einen kann ich dabei abschalten, zum Anderen verbindet es mich mit ihr. So wie mich das Lesen von Science Fiction mit meinem ersten Freund verbindet, was ich bis heute tue.
Wie betätigst du dich kreativ?
Und zu Lauras Traum. Schaust du hier noch rein? Hmm..
Ich empfinde deinen Traum nicht als schlimm.. oder als ob du diesem Forum fernbleiben solltest.
Das Forum könnte das brennende Haus sein.. manches Mal explosiv, gefüllt mit Leben (Feuer ist ja sehr ambivalent)... und es überleben nur die Harten. Dich selbst würde ich eher als die Sanitäterin sehen, die eben anders ist.. als die Mehrheit es als normal betrachtet. Und da du (soweit ich das sah) nur auf Beiträge von anderen geantwortet hast.. ging es dir mehr ums Helfen, als das Hilfe suchen. Eben Teilhaben lassen an deinen Erfahrungen und Ansichten.
Gerade Symbole wie Leben und Tod (Sanitäter und Feuer) stehen in der Traumdeutung für gegenteilige Dinge. Stirbt man selbst in einem Traum.. bedeutet dies etwas Neues. Abstreifen von etwas Altem.
Na ja.. Traumdeutung ist sehr komplex.. und oft widersprüchlich. Doch so manches davon... half mir in der Vergangenheit.
Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du den Weg ins Forum zurückfinden würdest. Man lernt schließlich nie aus.
Dazu fällt mir noch ein.. wenn ich von meiner Oma träume, dann meist, dass sie wieder zurück in ihre Wohnung gekommen ist.. die ich schon halb leergeräumt hatte.. Dinge verändert hatte. Und sie mir dies vorwarf... Sachen suchte.. nicht fand.. und ich ein unglaublich schlechtes Gewissen hatte. -
Es war in der Tat hart diese Grenze zu überschreiten... alles auszuräumen und zu durchsuchen..
Wie dem auch sei.. noch mehr Gedanken in meinem Kopf. An dieser Stelle soll aber auch erstmal gut sein.
Gruß
Aurora