Sich emotional zu befreien hilft das Materielle Chaos in den Griff zu bekommen.
Alles was mich gefühlsmäßig festhalten kann bewirkt, dass ich versuche es konkret als festes, anfassbares Dings in meiner Nähe haben zu wollen.
Egal wie sehr mich eine Begegnung verletzt hat, wenn ich sie für mich nicht abhaken kann, hat sie mich im Griff, nicht ich sie.
Hass bindet genauso oder noch mehr wie Liebe an eine Sache, einen Menschen, eine Begebenheit.
Die große Geste "Verzeihung" ist eben nur eine Floskel, wenn man eigentlich damit beschäftigt ist, die eigenen Wunden zu verarzten.
Die große Geste "Verzeihung" ist nur ein Kopfdings, wenn man am Boden liegt und nach Luft schnappt.
Der große Anspruch "Verzeihen" kann einen umbringen, weil andere wichtiger sind als man selbst, wo man andere doch gleichzeitig lieben soll wie sich selbst.
Ich habe soviele Wege beschritten, soviele Religionen "studiert" mit Begeisterung, mit Hoffnung, ohne Vorbehalte, ohne Erwartungen.
In meiner Kindheit war ich so verliebt in Jesus, dass es weh tat.
In meiner Jugend kam Buddha und ich war fasziniert.
Dazwischen funkte der Sufismus, hat mich mehr als berührt und ich hatte gewünscht, einem Sufi Meister zu begegnen.
Mein Lieblingssänger Cat Stevens verschwand im Islam, das war nicht lustig.
Yoga, Hinduismus, ich habe mich hinein begeben.
Indianische Denkweise ist mir so nah, so am Liebsten, aber sie waren und sind irgendwie unerreichbar für mich.
Schamanismus, war das Vielversprechenste.
Dann sind da diese neuen Wege.diese neuen Gurus,diese New Age Blabla Licht und Liebe Schwätzer ohne Tiefgang, ohne echte Lebenserfahrung.
Ja, ich habe wirklich überall gesucht.
Ich bin nirgendwo angekommen.
Das liegt sicher an mir, das bestreite ich nicht.
Linderung kam durch das Führen eines Traumtagebuches. Meine Träume haben wenigstens etwas mit mir selbst zu tun.
Träumen kann man lernen auch wenn viele sagen, ich träume nie etwas.
Ist eh Quatsch, weil jeder träumt, man wagt nur nicht sich daran zu erinnern.
Alleine das Bereitstellen eines Zettels und eines Stiftes in der Nähe des Bettes signalisiert dem Unterbewusstsein, dass man es ernst meint.
Aufwachen, im Halbschlaf eine Farbe,einen Gegenstand oder bestenfalls eine ganze Sequenz aufschreiben signalisiert meinem Unterbewustsein: Ich höre zu! Ich will lernen!
Ich habe nichts verstanden. Einfach nur aufgeschrieben. Manchmal, nach Wochen habe ich plötzlich begriffen was ein Traum mir sagen wollte.
Dann habe ich geschimpft. Habe gesagt, was das soll, so verschlüsselt mit mir zu kommunizieren, das könnte doch auch direkter und einfacher gehen. Eine Weile hat es genützt.
Die Träume wurden durchsichtiger und schneller hilfreich.
Ich habe mal gelesen, dass jede Beziehung eine Art Verbindung hinterlässt. Man soll sich hinsetzen, sich selbst vorstellen und die betreffende Person. Und schauen, wo die Verbindungen sind.
Gruselig. Da gab es Menschen, denen ich gar nicht zutraute, dass es eine Verbindungslinie zu meinem Sexualbereich gab, aber es war so.
Da gab es Verbindungen, die waren so zäh und schwarz und abstoßend, mir fiel gar nichts ein, wie ich das auflösen kann.
Wochenlang habe ich nichts anderes gemacht als jeden der mir spontan einfiel auf solche Verbindungen zu überprüfen.
Ich arbeitete mental mit Äxten, Schwertern, Säuren, Lichtschwertern, was mir so einfiel, um all diese Verbindungen aufzulösen für mich und auch für das Gegenüber.
Es gab befreiende Gefühle, manchmal.
Die Nummer mit der Vergebung konnte ich bestenfalls danach durchführen, weil mir die Betreffenden nichts mehr bedeuteten. Weil ich frei von ihnen war.
Also nichts mit großer, christlicher Nächtenliebe trotz Verletzung. Mich von ihnen irgendwie zu befreien, sie mir egaler werden zu lassen, das war hilfreich,
nicht die Heuchelei was ich doch für ein Gutmensch bin, dass ich jemandem die andere Backe hinhalte blabla.
Ehrlich werden mit sich selbst und den eigenen Fähigkeiten ist nicht sooo toll, eher das Gefühl, mal wieder etwas nicht gekonnt zu haben, aber es wird auch leichter, wenn die Ansprüche sinken.