Ich gestatte mir zu leben

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12.09.2015 12:37
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#1
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Ich habe nun seit etwa 9 Monaten an der Beseitigung meines äußeren Chaos gearbeitet. Es ist an der Zeit, mich wieder mehr um mein inneres Chaos zu kümmern.

Mein inneres Chaos spiegelt sich ja in meinem äußeren Chaos wieder.

Loslassen üben, entspannen einüben, gut für mich sorgen, Gefühle wahrnehmen, nicht hilfreiche Gedanken und Einstellungen ändern sind mir u. a. wichtig.

Ich möchte hier fortlaufend über meine inneren Höhen und Tiefen schreiben.

Dafür schien mir das Unterforum "unsere Gefühlswelten" der richtige Platz zu sein. Ich hoffe, es ist o.k.

LG Franca


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12.09.2015 13:00
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#2
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Wie fühlt es sich an, wenn meine Wohnung sich leert, wenn freie Ecken, freie Flächen entstanden sind?

Einerseits natürlich sehr gut. Meine Lebensqualität verbessert sich dadurch deutlich.

Andererseits macht mir diese Leere auch Angst. Ich spüre meine innere Leere.

In einer Therapie habe ich diese innere Leere mal genau angeschaut, angenommen, ausgehalten, Schmerz, Trauer, Wut zugelassen............

So fühle ich mich bereit, diese innere Leere auszufüllen, für mich selbst gut zu sorgen.

Ich höre, was mein inneres Kind möchte.

So mache ich weiter, in meinem eigenen Rhythmus.

LG Franca


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12.09.2015 18:21
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#3
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Ich wünsche dir alles Gute für diesen Weg, liebe Franca!


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14.09.2015 12:48 (zuletzt bearbeitet: 14.09.2015 12:50)
#4
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Hallo Franka!
Sie sind auf dem richtigen Weg! Erst wenn Sie auf sich achten, darauf schauen, dass es Ihnen gut geht, geht's auch Ihrer Umgebung gut. Es wird Sie dann kaum mehr Anstrengung kosten, eine gewisse Ordnung aufrecht zu erhalten.
Ich stand 2002 vor der Delogierung, die Wohnung war voll gestopft, der Boden nicht mehr zu sehen. Druck vom Vermieter macht Angst, aber bewirkt nichts außer noch mehr Chaos. Dazu war ich noch voll gestopft mit Psychopharmaka, heute frage ich mich, wie ich damals überhaupt existieren konnte. März 2003 hab ich mich mit Vehemenz aus diesem Dreck befreit - der Psychiater sagte, als ich ihn bat, die Tagesdosis (Effektin 2*tgl.150 g) wenigstens zu halbieren "nur über meine Leiche!". Mit Hilfe meiner Hausärztin hab ich dann den Ausstieg geschafft ich glaube am 10.Juni hatte ich die letzte Tablette geschluckt und dann nie mehr. Ich hasste mich, fragte mich zig zig male, warum ich überhaupt existieren muss, für den allerletzten Schritt war ich zu feige und wollte das auch meinen Kindern nicht antun. Die Welt war grau/schwarz, die Menschen alle Scheiße und ich ein armes Opfer. Gehört hatte ich es sicher hunderte male, du musst dich selber mögen. Ha ha, können vor lachen! So um 2010 herum begann die Wende, ich sagte mir, wie ein Papagei, ohne es zu fühlen oder zu verstehen, aber weil ich es gelesen hatte.
"Es geht mir mit jeden Tag, in jeder Hinsicht immer besser und besser - ich liebe mich". Steter Tropfen höhlt den Stein aber auch eine Hand voll wunderbarer Menschen, die diesen Weg begleiteten. Ich fragte meinen Psychologen mal, "sagen Sie, sind Ihnen nicht die Haare zu Berge gestanden bei dieser Stagnation?" - ich bin bei ihm ca.9 Jahre in Dauertherapie - darauf sagte er, "Ich habe die kleinsten Veränderungen an Ihnen bemerkt" das hat ihm den Mut gegeben, weiter zu machen.
Heute ist meine Wohnung zwar abgewohnt, ich bin da seit 1988, hab nie viel verdient und bin deshalb Mindestrentnerin, aber unter diesen Umständen hab ich es trotzdem ganz gemütlich und ordentlich.
Seit ich mich selber mag, brauche ich kein Feedback mehr, Freude und Glück sind in mir. Menschen können mich maximal ärgern, kränken können sie mich nicht mehr.
Vielleicht war das für Sie ein wenig hilfreich.
Liebe Grüße und alles Gute
Brigitte


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14.09.2015 14:45
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#5
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Hallo brigitte,

wir gehen hier im Forum nach demselben Prinzip vor, nur vielleicht sogar ein bisschen ausgefeilter (auch wenn das der Psychologe bestimmt nicht gerne hört).

Drei Details, die bei dir eine Rolle gespielt haben, und hier im Forum in mehreren Texten in ihrer Bedeutsamkeit hervorgehoben werden:

1. Wir beginnen nicht mit "von null auf hundert" aus "ich hasse mich" irgendwie "ich liebe mich" zu machen, sondern wir bauen einen verständlicheren Zwischenschritt ein: "ich bin korrekt zu mir" - ich halte mich an Vereinbarungen mit mir selbst, und bekomme für meine Leistungen angemessene Belohnungen (in irgendeiner Form), die ich mit mir selbst verhandelt habe.

2. Diese Belohnungen werden hier klarer/konkreter/bewusster verhandelt, und nicht dem Zufall überlassen, sondern die Betroffenen sollen lernen, bedürfnisorientierte Belohnungen auszuwählen, um dadurch ihre Lebensqualität zu steigern.

3. "ich sagte mir, wie ein Papagei, ohne es zu fühlen oder zu verstehen" - das ist Selbst-Reprogrammierung. Es funktioniert, auch wenn man es nicht fühlt oder versteht, weil man es erst fühlen und verstehen kann, wenn es funktioniert hat. Vorher sind die neuronalen Verknüpfungen noch nicht vorhanden, die benötigt würden, um es schon vorher nachvollziehen, sich vorstellen oder es verstehen zu können. Der wichtigste Beitrag zu diesem Thema hier im Forum ist unsere Anleitung zur Selbst-Reprogrammierung. Auch dort steht, dass man den Prozess hunderte Male wiederholen muss, damit die fehlenden neuronalen Verknüpfungen gebildet werden.

Franca leitet sich schon länger - erfolgreich - danach an, und geht jetzt den nächsten Schritt, vom "korrekt zu sich selbst sein" zur Selbstliebe.

Und ja, es ist richtig, dass man nicht mehr auf Feedback von außen angewiesen ist, wenn man gelernt hat, sich selbst das angemessene Feedback zu geben. Darauf läuft hier alles hinaus (Förderung der Selbstbestimmung)


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