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Jetzt reichts! Ordnung muss her!
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@Atlantis
Der 22 jährige ist ja nur zum schlafen da! dem habe ich aber wieder die Transport Sachen aufgetragen, egal was seine Freundin sagt!( Getränke, Kleidersäcke, Glascontainer, Pappe etc. außerdem noch Rasen mähen)
Meine kleine Hilft auch schon in der Küche.
Doch mit meine Pupertierenden Tochter ist das nicht immer ganz einfach! Mir ist es wichtig, dass sie nach der kleinen schaut, wenn ich auf der Arbeit bin (Hausaufgaben,etc..)
Ja ich muss lernen zu delegieren, doch das habe ich noch nie richtig getan, denn da muss ich ja auch kämpfe austragen und dafür habe ich noch keine Kraft!
Deshalb wollte ich auch unbedingt wieder Arbeiten gehen, da ich sonst total zu Grunde gehen würde!
Pubertät ist keine Ausrede ;-)
Ihr wohnt alle in einem Haushalt, wollt Euch wohl und heimisch fühlen, und so hat auch jeder seine Dinge zu erledigen, die ein friedliches Miteinander ausmachen.
Finde ich jetzt mal...
Numis Tipps bezüglich Deines Ehemannes und "Tusnelda" fand ich sehr gut, aber die "mittelgroßen" Kinder kommen oft zu kurz, in den Rechten und auch Pflichten.
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"ich finde es ist besser, du hast einen Haufen, Körbe voll gewaschene Wäsche, die verräumt werden müssen, als einen Berg Ungewaschene"
ich auch.
"Ja ich muss lernen zu delegieren, doch das habe ich noch nie richtig getan, denn da muss ich ja auch kämpfe austragen und dafür habe ich noch keine Kraft!"
Noch einmal für dich, Laurie, aber auch für die anderen: Du hast im Moment kaum die Kraft zu handeln, das war und ist bekannt, und es ist das Hauptproblem: Du hast keinen Antrieb, um alle deine Baustellen gleichzeitig anzugehen. Diese ließen sich in 170 verschiedene, oder auch in zwei Grundarten aufteilen:
1. Dinge erledigen
2. Deine Mitmenschen
Wir haben über deine Mitmenschen gesprochen, ich gab dir mehrere Ratschläge, die sich nur schwer nachvollziehen lassen - was ich gut verstehen kann.
Wenn man nun in diesem Thread zurückblickt, dann erkennt man, dass kein einziger dieser Ratschläge darauf abzielt, mit den anderen Menschen irgendetwas verbal zu klären. Du sollst kein "klärendes" Gespräch suchen, keine Lösung zu finden versuchen, die andere Menschen in deine Haushaltsproblematik mit einbezieht. Es ist nicht nur so, dass ich dir einfach nur nicht vorschlage, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen, sondern ich rate dir ausdrücklich und gezielt immer wieder davon ab. Ich sage immer wieder: Sprich nicht mit den anderen. Weder über deine Dinge, noch über deren Dinge, oder die deren Dinge sein sollten. Frage nichts. Bitte um nichts. Verlange nichts.
Auch mein "Körpersprache-Coaching" wegen Tusnelda beinhaltete ausdrücklich, dich nicht auf mündliche Kommunikation mit ihr einzulassen.
Warum tue ich das?
Weil Laurie im Moment von zwei Sorten Menschen umgeben ist, die eines gemeinsam haben:
Die einen (ihr Mann und ihre Schwiegertochter) mögen es, sie leiden zu sehen.
Die anderen (ihre Kinder) sehen sie leiden, sehen aber keinerlei Notwendigkeit, einzuschreiten, um ihr Leiden zu vermindern.
Keiner hilft ihr.
Laurie probiert seit Jahren, auf ihr Leiden aufmerksam zu machen - indem sie die anderen darunter leiden lässt, dass es ihr schlecht geht. Man braucht nur mal in den Angehörigenbereich zu gucken, und man kann sich vorstellen, dass Lauries Familie unter ihr leidet. Und wie wir alle wissen, wandelt sich diese Hilflosigkeit, miterleben zu müssen, wie ein Familienmitglied in Müll und Lethargie versinkt, irgendwann in Wut. Je länger die "Messie-Mama" oder der "Messie-Ehemann" schon so ist, wie er/sie ist, desto wahrscheinlicher verändern sich die Gefühle der Angehörigen a) in Gleichgültigkeit und/oder b) in Wut oder sogar Hass.
Die einen (ihr Mann und ihre Schwiegertochter) mögen es, sie leiden zu sehen. (Wut oder Hass)
Die anderen (ihre Kinder) sehen sie leiden, sehen aber keinerlei Notwendigkeit, einzuschreiten, um ihr Leiden zu vermindern (Gleichgültigkeit)
Warum hasst Tusnelda Laurie? Vermutlich, weil Lauries Sohn ihr von dem jahrelangen Leid erzählt hat, das er dank seiner Mutter erträgt. Tusnelda glaubt, dass man Laurie nur mal richtig hart anpacken müsste, damit die sich am Riemen reißt. Sie glaubt, ihre Familie sei zu sanftmütig, zu geduldig - und auch zu feige, der Mutter mal ordentlich Dampf zu machen. Tusnelda hat diesbezüglich keine Hemmungen. Sie will, dass es dem Sohn gutgeht. Sie will das Problem für ihn lösen, das zu lösen er nicht in der Lage ist.
Dummerweise hat Tusnelda keine Ahnung von gar nichts. Sie benutzt das, was 99% benutzen, um Antriebslose in Bewegung zu setzen: Negative Verstärker. Und davon die richtig dicke Kelle. Und weil das nicht reicht, fällt ihr nichts Besseres ein, als die negativen Verstärker noch mehr zu verstärken. Sie übt mehr Druck aus, macht ihr mehr Angst, reibt ihr mehr Dinge unter die Nase, für die sie sich schämen soll. Und - das Sahnehäubchen - sie bestraft sie für ihr unerwünschtes Verhalten. "Solange du nicht aufräumst, darfst du deinen Enkel nicht sehen".
Wir können immer nur mit dem Menschen arbeiten, der uns hier im Forum anspricht. Laurie hat deshalb nicht nur einen Maßnahmenkatalog bekommen, sondern zwei.
Die Vorgehensweise hinsichtlich ihrer Antriebsstörung ist die Reprogrammierung des normalen Leistungs-Belohnungsprozesses.
Die Vorgehensweise hinsichtlich ihrer Angehörigen ist die Deeskalation.
Deeskalation besteht immer aus zwei Komponenten:
1. Aufhören zu provozieren (Eigene Angriffe einstellen)
2. Den Gegner entwaffnen (Seine Angriffe ins Leere laufen lassen)
Lauries Mann benutzt in ihrem wiederkehrenden Konflikt die Methode, Laurie aktiv-aggressiv anzugreifen - sie reagiert passiv-aggressiv.
Man kann aber genauso gut sagen: Laurie provoziert durch passiv-aggressives Verhalten, und Mann reagiert darauf aktiv-aggressiv.
Wie genau herum es mal anfing oder richtig war, weiß kein Mensch. Spielt auch keine Rolle. Es ist ein Teufelskreis, ohne Anfang und ohne Ende.
->...aktiv aggressiv, führt zu -> passiv-aggressiv, führt zu -> aktiv aggressiv, führt zu -> passiv aggressiv, führt zu->...
(als Kreisdiagramm denken)
Zitat
Sehr häufige Sonderform: Passiv-aggressiv
Hierbei wird der Konflikt nicht offen ausgetragen, sondern teilweise sogar, ohne dass sich die Konfliktbeteiligten auch nur persönlich begegnen bzw das, was sie belastet, komplett verschweigen, aber nicht auf sich beruhen lassen können. Passiv-aggressive Menschen bezeichnen sich selbst oft eher als "konfliktscheu" - wobei sie aber eigentlich die direkte, aktiv-aggressive Auseinandersetzung scheuen. Den Konflikt zu scheuen hieße, sich lieber überhaupt nicht mehr für seine eigenen Interessen einzusetzen, bevor man dem anderen in irgendeiner Form auf die Füße tritt.
Passiv-aggressive Konfliktparteien suchen dann nach einem "ungefährlicheren" Ventil für ihren Frust. Manchmal drückt sich das durch Zettelbotschaften aus, die einer dem anderen (oder beide sich gegenseitig) hinterlässt, aber vor allem in Trotz- bzw Rachehandlungen, die mit dem eigentlichen Konflikt manchmal wenig bis gar nichts zu tun haben, und ein Musterbeispiel für Teufelskreise darstellen, mit denen wir uns in anderen Postings hier im Forum noch ausführlicher beschäftigen.
Einfaches Beispiel: Weil er schon wieder nicht die leere Klopapierrolle weggeworfen hat, "vergisst" sie aus Rache, sein Hemd zu bügeln. Weil sie dauernd vergisst, seine Hemden zu bügeln, meint er aus Trotz, dass es in Ordnung ist, die Klorollen zu "vergessen". Es ist ein Merkmal passiv-aggressiver Konflikte, hoch-eskalativ zu sein, weshalb hier auch eine besondere Maßnahme ratsam ist:
Einen passiv-aggressiven Konflikt durch den Einsatz einer aktiv-aggressiven Strategie zu lösen, führt in der Regel zu einer direkten aktiv-aggressiven Eskalation (der andere lauert regelrecht darauf, dass man den Mund aufmacht, um losplatzen zu können). Hier gilt in besonders hohem Maße: "Bereits ansprechen - egal in welcher Form - heißt: angreifen".
Passiv-aggressive Konflikte deeskaliert man am besten, indem man sich für eine Weile "nichts zuschulden kommen lässt/sich Mühe gibt" - also seine Pflichten ordnungsgemäß erfüllt, um dem anderen zu signalisieren, dass man auf diese Weise nicht weiterzukämpfen wünscht.
Sehr viel mehr dazu findet sich in dem Beitrag "Wie helfe ich einem echten Messie?" (Kapitel "Katalog der Selbstverständlichkeiten" und "Entkrampfen - entspannen - loslassen") <- diese hatte ich Laurie verlinkt, den "Entkrampfen"-Beitrag sogar schon in meinem ersten Beitrag in ihrem Thread (#8), nachdem ich ihren Beitrag #7 las, der da lautete:
Zitat
Bis jetzt stand ich immer alleine da, weil mein Mann ein 200%tiger perfektionist ist und Unordnung hasst wie die Pest und er sich nicht noch mehr ärgern will, deshalb lässt er mich damit komplett allein.
Manche Räume betritt er schon gar nicht mehr.
Tusnelda benutzt in dem wiederkehrenden Konflikt ebenfalls aktiven Angriff - und Laurie verfällt in Starre.
Zitat
Variationen von Angriff:
Immer lauter werden bis hin zum schreien, beleidigen, Dinge werfen. Drohungen.
Körperhaltung zum Beispiel nach vorn gebeugt, geballte Fäuste, Kopf nach vorn auf das Gegenüber hin gestreckt, Zähne werden gezeigt, Zornesfalte, funkelnde Augen, Hände in die Hüften gestemmt. Alles, was dazu geeignet ist, einen im Vergleich zum Gegenüber größer, mächtiger, gefährlicher erscheinen zu lassen (aufstehen, wenn der andere sitzt, Rücken gerade, Brust raus...)
Reaktionsfehler 1: "Gegenangriff". Selbst ähnliche Körpersprache verwenden/Körpersprache/verbale Kommunikationsform "spiegeln" (lauter brüllen, zurück beleidigen...). Führt zu einer Eskalation der aggressiven Situation.
Reaktionsfehler 2: "Niederlage eingestehen". Mit der eigenen Körpersprache Flucht oder Starre signalisieren. Der andere fühlt sich als Sieger, als "Gewinner des Streits", und wird dadurch dazu ermutigt, die Erfolgsstrategie "Angriff" auch beim nächsten Mal anzuwenden.
Stattdessen riet ich Laurie zu einer bestimmten Körpersprache. Ihr rietet ihr zu "Gegenangriff" - der Strategie, mit der man "nicht automatisch verliert". (Mit Flucht oder Starre hat der andere auto-win, bei Angriff besteht die Chance, dass sie den anderen "besiegt", und der seinerseits in Flucht oder Starre verfällt. Aber mit was für einer Gewinnchance? Fifty-Fifty. Ich kenne aber noch eine "auto-win"-Strategie bei aktivem Angriff:
Zitat
"Deeskalativ: Darauf achten, dass die eigene Körpersprache passiv, aber nicht eingeschüchtert wirkt. Arme locker hängen lassen, direkter Blickkontakt, auf Augenhöhe bleiben, nicht gegendiskutieren, Situation reglos aushalten. Zeigen, dass man sich nicht streiten will, aber dass man auch nicht vor dem anderen kuscht. Nicht, weil man vermutlich verlieren würde, sondern, weil man würdevollere Möglichkeiten kennt, miteinander umzugehen."
Und jetzt noch einmal: Warum sprechen wir abwechselnd über beide Themen, aber nie über Strategien, wie sie ihre Familie dazu "überreden" könnte (in welcher Form auch immer), ihr zu helfen?
1. Weil ich - ohne die Leute persönlich zu kennen - weiß, wie die sich fühlen, weil sie mit Laurie leben müssen. Und weil ich Teufelskreise kenne. Wenn es zehntausendmal mit zehntausend Variationen von "miteinander sprechen/schreien/schimpfen/drohen/bitten/flehen/erpressen/überreden............" nicht geklappt hat, wird keiner von uns hier den Zaubersatz finden, den Laurie vom Stapel lassen muss, damit ihre Familie sofort ihre Meinung ändert, und mit anpackt. Kurz gesagt:
Reden. Ist. Sinnlos.
Energieverschwendung.
2. Weil ich weiß, dass Laurie im Augenblick selbst nicht fähig ist, mit diesen mindestens fünf Personen ein vernünftiges Gespräch zu führen. Die wollen nicht, und sie kann es nicht.
Warum kann sie es nicht? Weil sie keine Kraft hat.
Woher nehmen wir also möglichst schnell möglichst viel Kraft?
Dazu müssen wir erst mal wissen, was die größten Kraftfresser in Lauries Leben sind.
Laurie denkt, es ist der Wäscheberg.
Quark.
Es sind die Situationen, in denen ihr Körper auf "Überlebensmodus" schaltet. Das Herz hämmert, der Blutdruck schießt in die Höhe, Adrenalin wird ausgestoßen. Die Instinkte übernehmen. Lauries Hirn geht aus, und der Körper übernimmt das Kommando: Flucht, Angriff oder Starre? Das entscheidet nicht Laurie, das entscheidet ihr Körper. Wie bei einem Tier, das angegriffen wird.
Seid ihr schon mal von jemandem mit einer Waffe bedroht worden? Habt euch entscheiden müssen, ob ihr ihn anspringt und versucht, ihm die Waffe zu entreißen, oder ob ihr weglauft, oder ob ihr ganz ruhig stehen bleibt, und versucht, keine bedrohlichen Bewegungen zu machen, damit er nicht auf euch schießt?
Nein, vermutlich nicht. Aber ihr kennt sicher andere Extremsituationen, in denen euer Herzschlag beschleunigte, der Blutdruck in die Höhe schoss, ihr mit Adrenalin geflutet wurdet. Wenn man es dann ausgestanden hat - geht man nicht einfach in die Küche und kocht ne Suppe. Man sitzt da, zittert, ist wie gelähmt. Man braucht Zeit, um sich zu beruhigen. Sich davon zu erholen.
Diese Extremsituation erlebt Laurie jeden Tag. Manchmal mehrmals am Tag. Seit - wieviel? - zwanzig, dreißig Jahren?
Es ist kein Wunder, dass sie keine Kraft mehr für was anderes hat, als das durchzuhalten. Es ist ein verdammtes Wunder, dass sie noch lebt!
Laurie verschwendet am meisten Energie, wenn sie mit denen "verbal kommuniziert". Weil alle Situationen verbaler Kommunikation extrem werden.
Und deshalb ist eines klar: Diese Extremsituationen müssen aufhören. Sofort. Sie würde schon ungeheuer viel Energie sparen, wenn sie nur noch ein, zweimal die Woche angegriffen würde.
Um das zu erreichen, hat sie nur eine Möglichkeit (abgesehen davon, zwischen sich und die Leute, die ihr das antun, so viel Distanz wie möglich zu bringen - und diese Option kann sie im Moment nicht wählen, darüber haben wir schon gesprochen)
Sie nimmt denen jede Möglichkeit, sie anzugreifen.
Alles auf einmal geht nicht. Aber sie kann ihnen schon mal die Klassiker wegnehmen. Das heißt, die "Lieblings-Angriffspunkte". Wenn die Konflikte am liebsten mit "Essen nicht gekocht, Wäsche nicht gewaschen, Küche nicht geputzt" eröffnet werden, kann sie dem vorbeugen, indem sie Essen kocht, Wäsche wäscht, und die Küche putzt, bevor jemand deshalb mit ihr Streit anfangen kann. Wenn sie irgendwas davon noch nicht gemacht hat, kann sie genau damit anfangen, anstatt sich auf den Konflikt einzulassen. "Hast du Kaffee gekocht?" Statt der Antwort "Nein", die zu einem Angriff führt, einfach umdrehen und Kaffee kochen.
Kaffee kochen oder Küche putzen ist nicht annähernd so anstrengend, wie die Extremsituation durchleiden zu müssen.
Laurie weiß es nicht, aber unter den Umständen, in denen sie momentan lebt (dreimal am Tag von Löwen durch die Savanne gehetzt werden), überleben zu können, muss man über enorme Energie-Rückgewinnungsfähigkeiten verfügen, die selbst unter widrigsten Umständen funktionieren. Anders ist nicht zu erklären, dass sie nicht schon vor ein paar Jahren einfach tot umgefallen ist, weil ihr Körper diese ständigen Extremzustände nicht mehr mitgemacht hat.
Das heißt, wenn sich die Angriffe allein schon reduzieren, spart sie ungeheuer viel Energie. Diese kann - und muss - sie für weitere Handlungen ausgeben, die ebenfalls wieder dazu dienen, den anderen noch mehr Angriffsmöglichkeiten zu nehmen: Klo putzen, einkaufen, Schrank ausmisten...was auch immer. Während die immer weniger Möglichkeiten finden, sie noch anzugreifen (und es wird ja auch immer lächerlicher, sie wegen liegengelassener Kleinigkeiten anzugreifen), spart sie immer mehr Energie ein. Es fällt ihr immer leichter, die Handlungen auszuführen. Am Ende erledigt sie den Haushalt mit links, regeneriert aber immer noch wie bekloppt Energie. Dann wird sie sich fühlen wie King Kong. Und dann könnte sie sich auch benehmen wie King Kong, wenn sie es wollte. Aber was sie tatsächlich machen wird, wenn sie King Kong geworden ist, kann sie entscheiden, wenn es so weit ist.
Also Laurie:
Im Moment machst du es genau verkehrt herum.
Du tust, was du lassen sollst, und du lässt, was du tun sollst.
Du streitest dich - was dich zu viel Kraft kostet
Du erledigst keine Dinge - was den anderen Möglichkeiten bietet, dich anzugreifen.
Und das ist dein persönlicher, alleiniger Teufelskreis.
Verweigere dich der Teilnahme an Konflikten, indem du NICHT REDEST. Du bist kein Tier, das nur von seinen Instinkten geleitet wird. Wenn wir wissen, wann eine Extremsituation kommt, und wodurch sie ausgelöst wird, können wir im Voraus planen. Die Instinkte übernehmen nur, weil wir keinen Plan haben. Wenn zum Beispiel eine Massenpanik entsteht, rennen 10.000 Leute wie Vieh durch die Gassen. Wenn du inmitten der Massen stehst, und darüber nachdenkst, wie du dich im Fall einer Massenpanik verhalten würdest, und dir zum Beispiel einen Fluchtweg überlegst, oder einen erhöhten Punkt ins Auge fasst, den du ansteuern würdest, hast du eine bessere Chance, deine Instinkte zu unterdrücken, und planvoll zu handeln. Mit dem richtigen Plan verbesserst du deine Überlebensschance. Statt kopflos mit der Herde zu fliehen, suchst du dir den kürzest möglichen Weg aus der Gefahrenzone. Aber das funktioniert nur, wenn du dich mental darauf vorbereitet hast. Je öfter du dich mental darauf vorbereitest - und natürlich, indem du für den Ernstfall trainierst (du erinnerst dich, dass du vor dem Spiegel üben, und die Treppe tatsächlich hinuntergehen solltest?), vergrößerst du die Wahrscheinlichkeit, dass im entscheidenden Moment nicht deine Instinkte die Kontrolle über dich übernehmen, sondern dein Verstand die Kontrolle behält. Du musst nur eine Sache schaffen: Du darfst nicht reden. Dein Schweigen darf aber nicht mit Starre/Angst/kurz vor der Flucht oder passiver Aggressivität verwechselt werden. Deshalb brauchst du im Konflikt mit Tusnelda die richtige Körpersprache, und im Konflikt mit deinem Mann etwas, das deutlicher zum Ausdruck bringt als jedes gesprochene Wort der Welt es jemals könnte, dass du dich um das Problem kümmerst:
Handeln. Erledige die Dinge, die er dauernd benutzt, um dich anzugreifen, und nimm ihm alles weg, was ihm diese Macht über dich verleiht. Nutze all deine Energie, um ihn zu entwaffnen. Fang mit den Waffen an, die er am liebsten gegen dich verwendet. Mach ihm das Stück für Stück für Stück kaputt, bis sie er noch mit Zahnstochern wedeln kann. Du musst dich dazu antreiben, ja. Aber du kannst dich mit Belohnungen unterstützen.
Wähle keine Rumsitz-Belohnungen. Wähle Außer-Haus-Belohnungen. Fünf Minuten ums Haus spazieren gehen. Den Kopf freibekommen. Abstand gewinnen. Geh einkaufen, und im Anschluss "in Freiheit" einen Kaffee trinken. Sei an Orten, wo du dir für die nächsten zehn, fünfzehn Minuten mal absolut sicher sein kannst, dass du nicht angegriffen wirst. Du kannst dich dort am besten erholen und entspannen, wo du am sichersten bist. Und das ist im Augenblick nicht zuhause.
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Ich wollte noch etwas dazu sagen, warum wir uns gerade nicht "aktiv" um die Kids kümmern.
1. Es gibt schon zwei hochaggressive Konflikte, und drei "passive Konfliktgegner". Wenn Laurie jetzt anfängt, die passiven Konfliktgegner "massiv zu beackern" (also Forderungen zu stellen, unter Druck zu setzen usw, d.h. angreifen), besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Konflikte mit denen ebenfalls aggressiver werden. Genau das befürchtet Laurie bei ihrer Teenagertochter, und wahrscheinlich hat sie damit Recht.
"Meinen Mädels habe ich gesagt, sie sollten mich doch etwas unterstützen, darauf hat die große nur geantwortet, " Wenn du alles in Ordnung gebracht hast, dann werde ich dir auch in Zukunft helfen!"
2. Laurie soll die eingesparte Kraft dafür nutzen, Dinge zu erledigen, an denen sich Konflikte entzünden können. Sie soll sie nicht dafür nutzen, von sich aus neue Konfliktfelder zu erschließen.
3. Indem Laurie die Situation durch "handeln statt streiten" verändert, beeinflusst sie nicht nur den jeweils aktiven Konfliktpartner, sondern auch die gleichgültigen Beobachter. Im Moment sind die gleichgültig, weil sie nicht wissen, für wen sie Partei ergreifen sollen. Sie unterlassen es nicht nur, Laurie zu helfen, sondern sie unterlassen es auch, ihrem Vater zu helfen, seine Frau unter Druck zu setzen. Sobald die Situation aber eindeutig wird, ergreifen sie plötzlich Partei.
Und genau das haben wir vor knapp zwei Wochen erlebt, als Laurie konsequent genau das tat, was ich ihr gesagt hatte:
Zitat
#110 von Laurie
"Hast du die Essenssachen Weggeräumt", also bin ich in die Küche und hab es erledigt.
"Der Wäschekorb, müsste geleert werden und ich brauche für morgen frische Handtücher", also habe ich alles runter getragen und die Waschmaschine angemacht.
" Koch doch noch mal Kaffee", ich:" Der Kaffee steht schon auf dem Tisch"
Zusätzlich habe ich die Geschirrmaschine aus und ein geräumt und alle freien Flächen gewischt! " Oh , du hast ja was gelernt, doch denke daran , alles richtig trocken zu reiben"
Zwischendrin werde ich wegen der verlorenen Sicherung aufgezogen und aufgefordert, morgen am Besten die Sitze aus dem Auto zubauen, sie könnte ja darunter gerutscht sein!
Da ich jetzt die ganze Zeit alles sofort und wortlos gemacht habe, hat die Kleine zum Papa gesagt, die Mama sagt ja nichts mehr!
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