Wolfram, ich wundere mich ein wenig, dass du in deinem hohen Alter so hohe Investitionen ins Haus stecken möchtest, in dem du viele Zimmer nicht wirklich bewohnen kannst, vor lauter Dingen.
Zitat von Wolfram im Beitrag #2
Ich wußte so schnell nicht, was ich noch fragen könnte und dann wich er ab und meinte, ich müßte mehr Geld ausgeben, damit ich es schöner habe. Ich sagte noch, dass ich zufrieden bin, aber da hat er nicht richtig zugehört und wiederholte seine Meinung. Das war nicht nur eine Meinung, sondern mehr eine Forderung. Das erinnerte mich stark an meinen Vater, der das Familienoberhaupt war.
Deine Zufriedenheitsskala kann der Nachbar nicht einschätzen, doch Unzufriedenheit senden wir manchmal nonverbal aus, obwohl wir es nicht wollen. Er glaubte deinen Worten nicht, sondern hat vermutlich auf das nonverbale reagiert. Deinem Text entnehme ich gewisse Aspekte der Unzufriedenheit. Aus meiner Sicht berechtigte.
Ich schliesse mich den übrigen Schreibern an, den Nachbarn als Narzisst einzustufen, steht dir nicht zu.
Auch die FORDERUNG, die du wahrgenommen hast, ist deine, weil du schnell unbewusst mit den alten Verhaltensweisen deines Vaters verbunden bist - mit deiner Vergangenheit - und unbewusst zum Kleinkind wirst.
Das passiert mir auch sehr oft. Ich bin da nicht besser als du und höre Forderungen, wo keine sind, weil mein innerer Kritiker diese aus den Aussagen macht. Oft merke ich nicht, wie mächtig mein innerer Kritiker ist und glaube, der andere würde die Forderung an mich richten.
Zitat von Wolfram im Beitrag #2
und seinen Radlader auf meine Autozufahrt gestellt hat und Eisenstangen auf meine Garage abgelgt hat,
das liest sich wie ein ungefragter Grenzübertritt.
Unser Nachbar ist auch extrem schnell, wenn wir seine Grenze übertreten, weil ein Bein eines Baugerüsts ungefragt drauf gestellt wird.
Andererseits ging er viele Jahre ungefragt in unseren Garten um seinen dort liegenden Landstreifen von Unkraut zu befreien. Irgendwann habe ich ihn extrem laut angeschrien. Danach hat er ein Jahr lang nicht mit mir gesprochen.
Er meinte ich hätte ihm verboten auf sein Land zu gehen. Ich konnte ihm später sagen: NEIN, aber du kannst du NACHBARN fragen und informieren, dass du in ihren Garten gehst.
Er war seitdem nicht mehr in unserem Garten.
Leider erlebe ich - ich gebe zu, ich bin in dieser Hinsicht recht empfindlich - dass Grenzüberschreitungen in einigen Kontexten heute immer mehr geschehen. Die Generationen nach uns kennen überfluss, wozu sich also an Grenzen halten.
Zitat von Wolfram im Beitrag #2
Früher hatte er mal gesagt, dass er mein Haus gerne kaufen würde, wenn ich gestorben bin. Da gibt es schon seit Ewigkeiten viele andere.
Solltest du keine Verwandten haben, die erben werden, kannst du ggf. bei den Behörden als dein Vermächtnis hinterlegen, wer das Vorkaufsrecht für dein Gebäude bekommen darf. Du kannst wahrscheinlich auch ein Testament erstellen und verfügen, welche Institution beispielsweise dein Vermögen als Spende erhalten wird.
Super, dass du einen Weg gefunden hast, neue Threads zu eröffnen. Freu mich darüber.
